Realitätsfremde Ersatzteilpreise ?
Ich war gerade unterwegs, einen Düsennadelhalter für einen GPZ 900 - Vergaser zu besorgen, den ich für einen MT - Freund instand setze. Der fehlte in Vergaser 3 dieser GPZ 900 R
Nach einer Woche Wartezeit, zweimaligem Anfahren beim Händler (je 26 km) halte ich jetzt glücklich das gewünschte Ersatzteil in den Händen, was dazu führt, dass der Kamerad seinen Vergaser zurück geschickt bekommt, bevor der sammler in die Türkei abfliegt.
Aber...
die Kunststoffpreise haben wohl mit dem Rohölpreis leicht angezogen. So kosten jetzt 2 Gramm Plastik exakt 16,90 Euro, entspricht einem Kilopreis von 8450 Euro.
Ich werde jetzt in Plastik-Aktien investieren... 🙄
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von Softail-88
Also wenn ihr euch gegenseitig beleidigen wollt, macht das bitte per PN.
Hast recht. Ich lösche meinen Kram hier auf dieser Seite. Bringt niemandem was.
55 Antworten
Dann erwähne ich mal, dass eine Einspritzdüse für die K - Modelle 130 Euro kostet. Ist ein Verschleißteil.
Honda weiß ich nicht. Zweifellos kaum billiger.
Zitat:
Original geschrieben von moppedsammler
Aber...
die Kunststoffpreise haben wohl mit dem Rohölpreis leicht angezogen. So kosten jetzt 2 Gramm Plastik exakt 16,90 Euro, entspricht einem Kilopreis von 8450 Euro.
Die reine Berücksichtigung der variablen Kosten ist der Fluch der modernen Deckungsbeitragsrechnung. Herstellkosten sind jedoch nicht nur variable Kosten, sondern sie enthalten auch fixe Kosten, die man nicht einfach ignorieren kann.
Das Problem ist - und das hat jeder Fertigungsbetrieb - dass eine Fertigungsanlage "verdient" werden muss, und wenn ich statt 98 % Auslastung (Beispiel) nur noch 75 % Auslastung habe, kann ich die Fertigungsanlage ja nicht einfach still legen - sie kostet mich nach wie vor noch AfA, Finanzierung, Instandhaltung etc.
Vor Jahren geisterte mal was durch die Presse, was nie dementiert wurde: Bei BMW wurde ein Original-Ersatzteil für einen Stückpreis von 18 € (können auch 18,59 gewesen sein) ein - und für rund 120 € verkauft. Aufgeflogen ist das ganze weil die Firma ihre Original-Ersatzteile OHNE BMW-Logo für knapp 50 € an die freien Werkstätten verkauft.
Glaubt doch im Ernst nicht daß die Firmen - egal ob Auto oder Mopped - sich an den Ersatzteilen keine goldene Nase verdienen. Wenn Du ein Mopped kaufst, kannst Du gnadenlos handeln. Aber bei Ersatzteilen geht das nicht, da mußt Du bezahlen. Und Du bezahlst. Das bringt den großen Gewinn. Gerade beim Mopped ist es schwierig, auf Nicht-Originalteile auszuweichen, dazu ist der Markt zu klein. Außer bei Harley, wo es inzwischen möglich ist, mit Koreanisch-Taiwanischen Kopien der Einzelteile sich fast einen kompletten Bock zu bauen.
Zitat:
Original geschrieben von Softail-88
...
Außer bei Harley, wo es inzwischen möglich ist, mit Koreanisch-Taiwanischen Kopien der Einzelteile sich fast einen kompletten Bock zu bauen.
Dann kann man sich auch gleich für ein Drittel des Preises eine komplette Hyosung Aquila kaufen 😉
Sorry, der musste jetzt sein 😁
Aber ansonsten gebe ich Dir schon recht mit der Preisgestaltung. Ist mittlerweile in der gesamten Wirtschaft üblich. Ob 50€ Drucker für den Heimcomputer oder komplette Multimillionen Industrieanlage. Das eigentliche Produkt dient nur noch der Kundenbindung für den anschliessenden Verkauf von Ersatzteilen und Wartungsarbeiten.
Euch ist aber bewußt, daß die Ersatzteilversorgung auf eine vollkommen andere Logistik als die Produktion zurückgreift? 😰
Zitat:
Original geschrieben von Drahkke
Euch ist aber bewußt, daß die Ersatzteilversorgung auf eine vollkommen andere Logistik als die Produktion zurückgreift? 😰
Sogar sehr. Beruflich baue (programmiere) ich vollautomatisierte Lager für die Intralogistik. Daher weiss ich einigermassen wie Logistik funktioniert und wie die Wertschöpfung aus Sicht des Herstellers bei diesen Anlagen gestaltet ist.
Zitat:
Original geschrieben von Dessie
Logistik ist eine gute Idee - bis einem die Realität in die Quere kommt.
😁
Darf in den Spruch bei mir an den Arbeitsplatz hängen?
Zitat:
Original geschrieben von Drahkke
Euch ist aber bewußt, daß die Ersatzteilversorgung auf eine vollkommen andere Logistik als die Produktion zurückgreift? 😰
Das ist soweit richtig, allerdings wird bei laufender Produktion auch schon für die Ersatzteilversorgung produziert und dann in sogenannten Zentrallagern gelagert ( bei Yamaha z.B. Rotterdam).
Das kostet in der Produktion nicht mehr als das Originalteil - allerdings kostet natürlich der Transport und die Lagerung auch eine Menge Geld, zumal die Hersteller gezwungen sind für eine gewisse Zeit Ersatzteile vorzuhalten.
Trotzdem bezweifle ich, dass damit die exorbitanten Preise gerechtfertigt sind.
Zitat:
Original geschrieben von Vulkanistor
😁Zitat:
Original geschrieben von Dessie
Logistik ist eine gute Idee - bis einem die Realität in die Quere kommt.
Darf in den Spruch bei mir an den Arbeitsplatz hängen?
vergiss mein Copyright nicht.. ich bastel es gerade dafür...tz
<Logistiktante is...
Zitat:
Original geschrieben von titus95
Trotzdem bezweifle ich, dass damit die exorbitanten Preise gerechtfertigt sind.
Naja, die ergeben sich letztlich aus dem Spiel von Angebot und Nachfrage. Wenn ein Wettbewerber preiswertere Nachfertigungen liefern kann, dann kann der Hersteller seine Preise nicht mehr halten.
Zitat:
Original geschrieben von titus95
Das ist soweit richtig, allerdings wird bei laufender Produktion auch schon für die Ersatzteilversorgung produziert und dann in sogenannten Zentrallagern gelagert ( bei Yamaha z.B. Rotterdam).Zitat:
Original geschrieben von Drahkke
Euch ist aber bewußt, daß die Ersatzteilversorgung auf eine vollkommen andere Logistik als die Produktion zurückgreift? 😰Das kostet in der Produktion nicht mehr als das Originalteil - allerdings kostet natürlich der Transport und die Lagerung auch eine Menge Geld, zumal die Hersteller gezwungen sind für eine gewisse Zeit Ersatzteile vorzuhalten.
Trotzdem bezweifle ich, dass damit die exorbitanten Preise gerechtfertigt sind.
Ich kenne automatisierte Lager für die Belieferung von Kiosken oder von schweizer Nobeluhren. Die Logistikkosten für eine Wundertüte von einem Euro oder eines Uhrwerks was mehrere hundert bis tausend Euro kostet, unterscheiden sich da nicht gross pro Stück, wenn man das Lager clever plant.
Die Kommisionierungskosten inklusive Lieferung sind minimal. Es wird in der Regel auch nicht eine Schwimmernadel in Rotterdam bestellt sondern es wird eine Lieferung zusammengestellt und die Speditionskosten verteilen sich dann auf viele einzelne Artikel.
Ein Lager ist sehr teuer, aber es enthält dafür unglaubliche Warenmengen, was dann die Stückkosten relativ niedrig hält.
Es ist einfach eine gewaltige Gewinnspanne auf den Ersatzteilen.
Zitat:
Original geschrieben von Drahkke
Naja, die ergeben sich letztlich aus dem Spiel von Angebot und Nachfrage. Wenn ein Wettbewerber preiswertere Nachfertigungen liefern kann, dann kann der Hersteller seine Preise nicht mehr halten.Zitat:
Original geschrieben von titus95
Trotzdem bezweifle ich, dass damit die exorbitanten Preise gerechtfertigt sind.
Tja,
und da versuchen ja gerade die Automobilhersteller immer wieder Patent- bzw. Gebrauchsmusterschutz für ihre Ersatzteile zu erlangen, um Nachbauten zu verhindern. Natürlich geht es dabei nur um die Sicherheit des Verbrauchers 🙄 .