Reagiert die 4MATIC von Mercedes ähnlich empfindlich auf die Reifenwahl wie der xDrive von BMW?

Mercedes E-Klasse W213

Bei meinem e400d 4MATIC T-Modell steht beim nächsten Rädertausch im kommenden Frühjahr auch der Kauf eines neuen Reifensatzes an. Die Inspektion im Dezember hatte ergeben, dass die montierten Goodyear Eagle F1 asymmetric 5 auf der Hinterachse auf der Innenseite bis auf die Karkasse abgelaufen sind, obwohl der Luftdruck stimmt und das Profil ansonsten mindestens noch eine Saison zulassen würde.

Nun ist es so, dass ich vor diesem E400d 4MATIC jahrzehntelang ausschließlich Fahrzeuge aus dem Hause BMW mit xDrive Allradantrieb gefahren bin. Wie sich dieser technisch von dem Mercedes-Allrad unterscheidet, weiß ich nicht so genau, was ich aber weiß, ist, dass der xDrive von BMW bei Mischbereifung extrem empfindlich auf die montierten Reifen reagiert! Es geht da wohl um die Abrollumfangunterschiede von Vorder- und Hinterrädern, die nur wenige Prozent voneinander abweichen dürfen, da ansonsten die Elektronik ständig versucht, den vermeintlichen "Schlupf" auszugleichen und dabei das Verteilergetriebe Schaden nimmt.

Mir ist es selber einmal passiert, dass ich einen Satz Reifen gekauft hatte, der keine Sternmarkierung aufwies, also kein von BMW empfohlener Reifen war. Ich musste schnellstens auf einen anderen Reifen wechseln, sonst wäre es zum einem Getriebeschaden gekommen. Seither bin ich was die Wahl des Reifens angeht, äußerst vorsichtig.

Deshalb hier meine Frage, weil ich mir jetzt nicht sicher bin, was ich tun soll: Reagiert die 4MATIC von Mercedes ähnlich empfindlich auf die Reifenwahl wie der xDrive von BMW?

Ich würde mir ansonsten gerne einen Reifensatz ohne MO-Kennzeichnung kaufen, weil da die Auswahl größer und der Preis günstiger ist.

22 Antworten

Zitat:

@212059 schrieb am 4. Januar 2024 um 22:16:56 Uhr:


Hallo ins Forum,

Zitat:

@212059 schrieb am 4. Januar 2024 um 22:16:56 Uhr:



Zitat:

@Kralli123 schrieb am 4. Januar 2024 um 12:42:57 Uhr:


In meinem speziellen Fall geht es in erster Linie um das Thema "Mischbereifung". Aufgrund der unterschiedlichen Reifendimensionen kann es zu geringfügigen Abweichungen im Reifenumfang kommen, die bei einem Fahrzeug mit Allradantrieb zu Problemen führen können. Es kann sein, dass es bei größeren Unterschieden im Abrollumfang der Reifen zwischen Vorder- und Hinterachse dazu kommen kann, dass das Verteilergetriebe bzw. die Regelelektronik die sich aufgrund des geringeren Umfangs schneller drehenden Räder als "durchdrehend" erkennt und entsprechend versucht zu regeln. Wenn dies permanent geschieht, weil die Reifenumfänge grundsätzlich unterschiedlich sind, kann es zu Schäden kommen.

wie im ersten Absatz meines von Dir in Bezug genommenen Beitrags sind bei der 4matic seit einer technischen Änderung auch werksseitig bestimmte Mischbereifungen lieferbar. Dies kann man fahrzeugbezogen im COC-Papier sehen. Bei diesen Mischbereifungen sind die Abrollumfänge in nur so geringem Umfang unterschiedlich, dass es keine Probleme gibt. Da sind die Differenzen bei Kurvenfahrten höher, so dass dies das Verteilergetriebe gut ausgleichen kann.

Wichtig ist halt nur, dass man bei den zugelassenen Mischbereifungen bleibt (und nicht auch welche nimmt, die bei reinen Hecktrieblern gingen) und man auf einer Achse keine größere Differenzen hat (also nicht einen neuen Reifen und einen schon halb abgefahren Reifen des gleichen Typs).

Viele Grüße

Peter

Hallo Peter,

mein Fahrzeug steht ab Werk auf 245/35 R20 vorne und 275/30 R20 hinten und ich werde selbstverständlich genau diese Reifengrößen wieder nehmen.

Dabei haben die Hinterräder einen etwas geringeren Abrollumfang als die Vorderrräder (Flankenhöhe Vorderrad 245/35 = 245 mm x 35% = 85,75 mm, Flankenhöhe Hinterrad 275/30 = 275 mm x 30% = 82,5 mm). Dieser Unterschied darf vom Allradantrieb nicht als Schlupf wahrgenommen werden (die Hinterräder drehen sich ja wegen ihres geringeren Abrollumfangs etwas schneller).

Nun könnte es sein, dass diese Unterschiede bei Mischbereifung bei von den Herstellern empfohlenen Reifen etwas geringer ausfallen als in der übrigen Produktion und deshalb mit den Allradantrieben besser harmonieren. Deshalb meine Frage, ob die 4MATIC von Mercedes unbedingt einen Reifen mit MO-Kennzeichnung benötigt oder ob die 4MATIC diesbezüglich unempfindlich ist.

Viele Grüße, Kralli

Das weis der Reifen doch gar nicht ob er ein MO oder eine Kennzeichnung für BMW bekommen hat.
Wieso soll der dann plötzlich innen ganz extrem abfahren. Dazu müsste doch eher die Spur nicht stimmen. Wenn der Abrollumfang ein Problem wäre müsste dagegen die Abnutzung eher auf der gesamten Breite stattfinden wenn die Spurführungselemente nicht ausgeschlagen sind.

Hallo ins Forum,

Zitat:

@Kralli123 schrieb am 4. Januar 2024 um 23:21:09 Uhr:


Dabei haben die Hinterräder einen etwas geringeren Abrollumfang als die Vorderrräder (Flankenhöhe Vorderrad 245/35 = 245 mm x 35% = 85,75 mm, Flankenhöhe Hinterrad 275/30 = 275 mm x 30% = 82,5 mm). Dieser Unterschied darf vom Allradantrieb nicht als Schlupf wahrgenommen werden (die Hinterräder drehen sich ja wegen ihres geringeren Abrollumfangs etwas schneller).

richtig, 245/35 R20 hat 206,6cm Abrollumfang und 275/30 R20 hat 204,6cm (berechnet nach Norm). Die Differenz liegt somit bei knapp 1%, was eine 4matic verträgt, wenn sie - wie bei Dir - werksseitig dafür freigegeben sind.

Ob ein Reifen eine MO-Kennung hat oder nicht, ist für den Abrollumfang m.E. nicht relevant. Die Dimensionen sind ja gleich und ein 245/35 R20-Reifen ist daher gleich, egal was für eine Herstelleroptimierung dabei ist. Ansonsten hättest Du ja schon ein Problem, wenn die Reifenhersteller die Dimensionen nach eigenem Ermessen auslegen. Die Normungen sind ja schon da.

Wenn mein 213er irgendwann mit neuen Reifen dran ist (im Moment ist ja noch die Werksausrüstung sowohl im Sommer als auch im Winter drauf, damit MO), werde ich z.B. auch nicht zwingend nach MO-Reifen schauen. Wenn's passt, dann passt's, sonst halt nicht. 4matic hat der ja auch (auch wenn ich's lieber vermieden hätte, was aber bei dem Motor ja nicht geht), wenn auch keine Mischbereifung.

Viele Grüße

Peter

Zitat:

@212059 schrieb am 5. Januar 2024 um 23:03:27 Uhr:



Zitat:

@Kralli123 schrieb am 4. Januar 2024 um 23:21:09 Uhr:


Dabei haben die Hinterräder einen etwas geringeren Abrollumfang als die Vorderrräder (Flankenhöhe Vorderrad 245/35 = 245 mm x 35% = 85,75 mm, Flankenhöhe Hinterrad 275/30 = 275 mm x 30% = 82,5 mm). Dieser Unterschied darf vom Allradantrieb nicht als Schlupf wahrgenommen werden (die Hinterräder drehen sich ja wegen ihres geringeren Abrollumfangs etwas schneller).

richtig, 245/35 R20 hat 206,6cm Abrollumfang und 275/30 R20 hat 204,6cm (berechnet nach Norm). Die Differenz liegt somit bei knapp 1%, was eine 4matic verträgt, wenn sie - wie bei Dir - werksseitig dafür freigegeben sind.

Ob ein Reifen eine MO-Kennung hat oder nicht, ist für den Abrollumfang m.E. nicht relevant. Die Dimensionen sind ja gleich und ein 245/35 R20-Reifen ist daher gleich, egal was für eine Herstelleroptimierung dabei ist. Ansonsten hättest Du ja schon ein Problem, wenn die Reifenhersteller die Dimensionen nach eigenem Ermessen auslegen. Die Normungen sind ja schon da.

Wenn mein 213er irgendwann mit neuen Reifen dran ist (im Moment ist ja noch die Werksausrüstung sowohl im Sommer als auch im Winter drauf, damit MO), werde ich z.B. auch nicht zwingend nach MO-Reifen schauen. Wenn's passt, dann passt's, sonst halt nicht. 4matic hat der ja auch (auch wenn ich's lieber vermieden hätte, was aber bei dem Motor ja nicht geht), wenn auch keine Mischbereifung.

Viele Grüße

Peter

Das ist eben die Frage, ob die Reifen mit den Herstellerkennzeichnungen bei der Produktion evtl. engere Toleranzen bezüglich der Abmessungen haben u. deshalb mit Allradantrieben besser funktionieren? Ich weiß es leider nicht und kann nur auf meine persönlichen Erfahrungen zurückgreifen und die sind leider äußerst negativ.

Als mein BMW-Allradantrieb damals Zicken machte, als ich Mischbereifung ohne Sternkennzeichnung verwendete, startete ich ebenfalls eine Diskussion hier bei Motortalk. Ich war offenbar kein Einzelfall, denn es meldeten sich viele, denen es genau wie mir ergangen war.

Vermutlich werde ich deshalb auf Reifen mit MO-Kennzeichnung zurückgreifen, auf irgendwelchen Ärger kann ich gut verzichten.

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Zitat:

@ichbin90 schrieb am 5. Januar 2024 um 21:01:04 Uhr:


Das weis der Reifen doch gar nicht ob er ein MO oder eine Kennzeichnung für BMW bekommen hat.
Wieso soll der dann plötzlich innen ganz extrem abfahren. Dazu müsste doch eher die Spur nicht stimmen. Wenn der Abrollumfang ein Problem wäre müsste dagegen die Abnutzung eher auf der gesamten Breite stattfinden wenn die Spurführungselemente nicht ausgeschlagen sind.

Na ja, auf jeden Fall sind die gekennzeichneten Reifen ja eine andere Produktionscharge, das ist schon mal klar. Ob es sich bei den Abweichungen zur Großserie jetzt bloß um die Einprägung eines "MO" oder "*" handelt, weiß ich nicht.

Das Fahrwerk meines Wagens stimmt haargenau, daran kann es nicht liegen. Vielleicht ist der Vorbesitzer längere Zeit mit zu wenig Luftdruck gefahren und im Anhängerbetrieb?

Am Abrollumfang liegt es sicher nicht, das ist klar. Das Problem hat sicher nichts mit der Mischbereifung zu tun.

Würde mir hier vielleicht jemand kurz und bündig erklären, worin die wesentlichen technischen Unterschiede zwischen dem Allradantrieb 4MATIC bei der E-Klasse und dem xdrive beim Fünfer bestehen?

Soweit ich das verstanden habe, regelt beim BMW eine elektronische Lamellenkupplung die Kraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse. Wie ist das beim Mercedes?

Nach eigener Erfahrung reagiert der xdrive von BMW z.T. sehr empfindlich, was Größe und Abnutzung der Reifen angeht, besonders bei Mischbereifung. Ist das bei der 4MATIC auch so?

Bei meinem E400d 4MATIC steht nämlich im Frühjahr der Kauf eines neuen Reifensatzes an und ich überlege, ob ich Reifen mit MO-Kennzeichnung kaufen sollte, oder nicht.

Bei meinem BMWs mit xdrive hatte ich nach einer sehr unschönen Erfahrung danach nur noch Reifen mit Sternkennzeichnung gefahren, die mir im Gegensatz zu nicht so gekennzeichneten niemals Probleme bereitet hatten.

[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Wesentliche Unterschiede zwischen 4MATIC und xdrive?' überführt.]

https://www.motor-talk.de/.../...-wie-der-xdrive-von-bmw-t7577085.html

Stell doch einfach hier weiter deine Fragen!

[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Wesentliche Unterschiede zwischen 4MATIC und xdrive?' überführt.]

Ich habe mir jetzt einen neuen Satz Sommerreifen gekauft. Es sind die Goodyear Eagle F1 Asymmetric 5 geworden, also genau der Reifen, der aktuell noch montiert ist und wo bei den Hinterrädern die Karkasse bereits durchschaut. Ich hoffe, dass dies kein grundsätzliches Problem dieser Reifen ist, sondern entweder mit der Nutzung durch den Vorbesitzer, oder einer falschen Sturzeinstellung an der Hinterachse zu tun hat. Deshalb werde ich auf jeden Fall die Achsen vermessen lassen, um eine mögliche Wiederholung auszuschließen.

Um Sicherheit mit dem Allradantrieb zu haben, habe ich vorsichtshalber einen Reifen mit MO-Kennzeichnung gewählt. Bislang waren Reifen mit MOE-Kennzeichnung montiert, ich wollte allerdings keine Reifen mit Notlaufeigenschaften.

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