RCD 510 Fingertapsen auf dem Touchscreen :-(

VW Tiguan 1 (5N/5N2)

Hey @ all,

das ist ein super Auto aber ein winziges Detail stört mich ein wenig.

Die Fingertapsen auf dem Touchscreen des RCD 510 finde ich nicht
so toll.

( und nein es waren keine schmutzigen Finger 🙂 )

Natürlich sauber gemacht aber zwei Tage später wieder alles voll.

Gibt es eine Möglichkeit irgend etwas zu machen um die Fingertapsen
zu vermeiden, oder das diese nicht so sichtbar sind ?

Für ein paar Infos wäre ich Euch dankbar.
Gruß
Mr.a

Beste Antwort im Thema

Um die richtige Maßnahme zum Schutz des Displays ergreifen zu können, müsste man erstmal wissen, wie das Ding überhaupt funktioniert:
Es gibt hauptsächlich drei Varianten von Touchscreens:

Optische
Da sind im Rand des Displays Infrarot-Dioden eingebaut, die über dem Bildchirm ein Gitter bilden. Berührt man diesen, so wird das Gitter unterbrochen, und der Rechner weiss, wo man hingetippt hat -> Glas-Oberfläche (z.B. Bankterminals)

Kapazitiv
Das Display ist mit einem Metallsubstrat bedampft, und bildet beim Berühren mit dem Finger (der Haut, nicht dem Fingernagel) einen Kondensator, anhand dessen Kapazität die Stelle, die berührt wurde, errechnet werden kann. Diese Beschichtung lässt sich im schlimmsten Fall durch scharfe Reinigungsmittel "runterputzen". Hier ist eine Displayschutzfolie kontraproduktiv, da die zu Lasten der Empfindlichkeit und Genauigkeit geht (iPhone, iPod-Touch).

Analog Resistiv
Hier befinden sich über dem Display zwei Kunststoff-Folien, bei denen auf die eine horizontale und die andere vertikale Leiterbahnen aus Widerstandsmateriel aufgebracht sind. Diese Folien werden durch mikroskopisch kleine Abstandshalter getrennt. Drückt man auf die Folie, so entsteht am Berührpunkt ein "Kurzschluss". Anhand des Widerstandes lässt sich der Berührpunkt errechnen. Dieses Display fühlt sich etwas "weich" an und ist auch sehr empfindlich! Traktiert man das dauerhaft mit hohem Druck, so verformt sich die oberste Folie dauerhaft, und die Abstandshalter werden dabei zerstört. Trotzdem sind diese Displays am weitesten verbreitet (angefangen bei den Palms, die ich früher hobbymässig repariert habe, wenn sie mit Kugelschreibern o.ä. vergewaltigt wurden, oder den Displays noch schlimmeres widerfahren ist...) Aber offensichtlich sind die am biligsten... Vermute jetzt mal, daß die auch in den Autoradios drin sind.
Doch da sind dann über dem Display schon mindestens drei Folien (einschliesslich der obersten Deckfolie) Meist sind da auch noch Polfilter zwischendrin.
Diese Display-Schutz-Folien sind ein Riesen-Geschäft, auch wenn sie teilweise das Display und (oder) seine Bedienbarkeit nur schlechter machen können. Ich möchte auch nicht wissen, wie die sich nach mehreren Jahren bei den Extrembedingungen im Auto chemisch verhalten
Wenn ich weiss, wie das Display funktioniert, und es entsprechend bediene (und bei Bedarf mit geeigneten Mitteln reinige), brauche ich diese Folien definitiv nicht. Bedienung mit einem stumpfen glatten Gegenstand (der nicht kratzt) ist OK, Radiergummi ist grenzwertig, weil der Schleifmittel enthält.
Naja, und gegen Grobmotoriker ist halt kein Display gefeit... Man bedenke, dass das Display selbst schon aus mehreren superdünnen Glasscheiben besteht...

War mal nur so als Hintergrundinfo gedacht...

Gruß
Nite_Fly

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Zitat:

Original geschrieben von mw3103



...da hast du Glücklicher evtl. eine spezielle Edition des RNS/RCD 510 mit Tatschscreen aus Glas eingebaut bekommen. Mein RCD 510 hat leider nur einen aus relativ weichem Kunststoff - ohne Displayschutzfolie ist die "Horn auf Touchscreen"-Methode daher ein absolutes "NO GO"

green with envy

-mike

. . . Richtigstellung / Korrektur meines Beitrages.

Mit "Glas" meinte ich natürlich die transparente Fläche des RNS 510, die üblicherweise aus (kratzresistentem) PMMA / PC oder PA gefertigt ist.

Somit dürfte / sollte man auch nicht mehr von "Scheinwerferglas" reden, wenn man die Lichtaustrittsöffnung einer Kfz-Beleuchtungseinrichtung neueren Fertigungsdatums meint 😉 .

-

Zur Handhabung: Wenn ich den Touchscreen mit dem Fingernagel kontaktiere sieht das (exakter ausgedrückt) so aus, dass ich mich mit der (bei entsprechender Länge sogar leicht federnden!) Rückenfläche des Fingernagels (des vorzugsweise kleinen Fingers) im "spitzestmöglichen Winkel" der Bedienungsfläche nähere und ganz sachte antippe.

Ein "Druck" auf den Bildschirm braucht gar nicht erst zu erfolgen - das zarteste "Berührungsfeedback" des "Nagels" reicht völlig aus!

Bei dieser Vorgehensweise kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, die / eine Kunststoffoberfläche zu verkratzen - no way 😕 ! (Selbst wenn du dergestalt auf dem RNS ein Arcadespiel betreiben würdest 😁 )

Da ist die übliche Betatschung, bei der unter Umständen ein etwas längerer, überstehender Fingernagel im 90°-Winkel auf die Fläche treffen könnte 😉 , weeesentlich schlechter!

Lediglich die Tatsache (?), dass bei einem spezifischen Sonneneinstahlungswinkel ein folienbeklebtes Display besser ablesbar ist, würde ich (für mich) gelten lassen - aber eines ist doch sicher: jede "vorgeschaltete Fläche (Folie)" und auch Fingerabdrücke verschlechtern das Kontrast-Verhältnis des Displays und somit seine Ablesbarkeit.

Des weiteren wird auch die "Touch-Sensitivität" (wenn auch "nur"😉 durch die Stärke der Folie weiter herabgesetzt und ob in einer Folie nicht doch irgendwelche "weichmachenden Substanzen" ihr heimliches Dasein fristen, wird sich erst durch eine längere Anwendungsdauer unter der Einwirkung von UV-Licht zeigen.

Für mich gilt daher (nochmals): Ein "cleaner" Touchscreen ist die sauberste Lösung!

- Re-touchierte Grüße -

- Klaus -

Um die richtige Maßnahme zum Schutz des Displays ergreifen zu können, müsste man erstmal wissen, wie das Ding überhaupt funktioniert:
Es gibt hauptsächlich drei Varianten von Touchscreens:

Optische
Da sind im Rand des Displays Infrarot-Dioden eingebaut, die über dem Bildchirm ein Gitter bilden. Berührt man diesen, so wird das Gitter unterbrochen, und der Rechner weiss, wo man hingetippt hat -> Glas-Oberfläche (z.B. Bankterminals)

Kapazitiv
Das Display ist mit einem Metallsubstrat bedampft, und bildet beim Berühren mit dem Finger (der Haut, nicht dem Fingernagel) einen Kondensator, anhand dessen Kapazität die Stelle, die berührt wurde, errechnet werden kann. Diese Beschichtung lässt sich im schlimmsten Fall durch scharfe Reinigungsmittel "runterputzen". Hier ist eine Displayschutzfolie kontraproduktiv, da die zu Lasten der Empfindlichkeit und Genauigkeit geht (iPhone, iPod-Touch).

Analog Resistiv
Hier befinden sich über dem Display zwei Kunststoff-Folien, bei denen auf die eine horizontale und die andere vertikale Leiterbahnen aus Widerstandsmateriel aufgebracht sind. Diese Folien werden durch mikroskopisch kleine Abstandshalter getrennt. Drückt man auf die Folie, so entsteht am Berührpunkt ein "Kurzschluss". Anhand des Widerstandes lässt sich der Berührpunkt errechnen. Dieses Display fühlt sich etwas "weich" an und ist auch sehr empfindlich! Traktiert man das dauerhaft mit hohem Druck, so verformt sich die oberste Folie dauerhaft, und die Abstandshalter werden dabei zerstört. Trotzdem sind diese Displays am weitesten verbreitet (angefangen bei den Palms, die ich früher hobbymässig repariert habe, wenn sie mit Kugelschreibern o.ä. vergewaltigt wurden, oder den Displays noch schlimmeres widerfahren ist...) Aber offensichtlich sind die am biligsten... Vermute jetzt mal, daß die auch in den Autoradios drin sind.
Doch da sind dann über dem Display schon mindestens drei Folien (einschliesslich der obersten Deckfolie) Meist sind da auch noch Polfilter zwischendrin.
Diese Display-Schutz-Folien sind ein Riesen-Geschäft, auch wenn sie teilweise das Display und (oder) seine Bedienbarkeit nur schlechter machen können. Ich möchte auch nicht wissen, wie die sich nach mehreren Jahren bei den Extrembedingungen im Auto chemisch verhalten
Wenn ich weiss, wie das Display funktioniert, und es entsprechend bediene (und bei Bedarf mit geeigneten Mitteln reinige), brauche ich diese Folien definitiv nicht. Bedienung mit einem stumpfen glatten Gegenstand (der nicht kratzt) ist OK, Radiergummi ist grenzwertig, weil der Schleifmittel enthält.
Naja, und gegen Grobmotoriker ist halt kein Display gefeit... Man bedenke, dass das Display selbst schon aus mehreren superdünnen Glasscheiben besteht...

War mal nur so als Hintergrundinfo gedacht...

Gruß
Nite_Fly

Zitat:

Original geschrieben von nite_fly



. . .

War mal nur so als Hintergrundinfo gedacht...

Gruß
Nite_Fly

. . . na das könnte man ja fast unter (falscher) Bescheidenheit "ablegen" 🙂 .

Hier zeigt sich wieder einmal, dass eine beruflich bedingte Wissensakkumulation, gepaart mit interessant inszenierten Beschreibungen, dieses Forum zu einem fachlich wertvollen und spannenden "pool of facts" gestalten könnte.

Vielen Dank für deinen Beitrag!

"That's the way - (oho, aha) - I like it . . ." 😁

- Klaus -

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