Räderwechsel bei Blattfederung

Barthau Fahrzeugtransporter QM

Hallo zusammen,

ich bin stolzer Besitzer eines schönen kleinen Weigold-Anhängers, der noch vor dem 2. WK (!) gefertigt wurde. Der Anhänger ist einachsig und entspricht von der Größe her etwa der 750kg "Baumarkt-Klasse", ist aber mit einer Blattfederung und einer überlangen Deichsel ausgestattet und, wie man am Baujahr erkennen kann, überaus robust.

Kürzlich hatte ich leider einen kleinen Zwischenfall im beladenen Zustand: ein Reifen ist während der Fahrt geplatzt. Der Anhänger wurde vom Abschleppdienst zu mir nach Hause gebracht und steht jetzt, noch immer teilbeladen, im Hof. Ich habe die Seite mit dem kaputten Reifen aufgebockt und das Rad zwecks Reifenwechsel abgenommen.

Jetzt habe ich allerdings das Problem, daß die Blattfederung im "frei schwebenden" Zustand natürlich "nach unten hängt", sodaß ich das instandgesetzte Rad nicht mehr drauf bekomme!

Ich habe schon versucht, die Blattfederung mit dem Wagenheber nach oben zu drücken, was allerdings bei Weitem nicht ausreicht, um auf die erforderliche Höhe zu kommen, die ich zum Aufziehen des Rades benötige.

Ich will auch nicht allzu "abenteuerliche" Versuche unternehmen, da der (teilbeladene) Hänger aktuell auf einer Seite nur auf Pflastersteinen steht (das Rad ist ja ab!) und ich der wackligen Unterkonstruktion nicht zu 100% traue...

Die einzige Möglichkeit, die mir jetzt noch einfiele: Hänger komplett abladen und ihn zu dritt so nach hinten kippen, daß er quasi senkrecht auf der Heckklappe steht, damit die Achse in die Höhe kommt. Dann könnten zwei Mann den Hänger in der Position halten (oder irgendwie fixieren), während der Dritte schnell das Rad aufzieht.

Einfach den ganzen Hänger auf die Seite legen geht wegen der großen Radhäuser nicht - die würden sonst durch das Eigengewicht zu stark gedrückt und sicherlich Schaden nehmen.

Ich schätze mal, daß ich nicht der Erste bin, der bei einem Hänger mit Blattfederung einen Radwechsel durchführen muß - und auch nicht der Erste, bei dem der Hänger noch beladen ist.

Gibt es hier eine bessere Möglichkeit als die oben beschriebene? Kann man eine Blattfederung vielleicht irgendwie "freistellen", daß sie nicht mehr so nach unten durchhängt? Habe nämlich gerade weder gut Platz für den abgeladenen Aushub, noch zwei Mann "griffbereit", die mir hier helfen könnten.

Besten Dank vorab!

36 Antworten

Moin Moin !

Sei froh , dass der Anhänger Blattfedern hat , dass macht die Sache doch ganz einfach. Da wird er ja auch eine Starrachse besitzen, genau unter dieser bzw. der Blattfeder , also dort, wo beide miteinander verbunden sind, stellst du einen Wagenheber und hebst die Geschichte hoch. Dafür sollte schon der billigste Rangierwagenheber reichen. Musst du allerdings einen kaufen , dann nimm bitte gleich etwas vernünftiges.
https://www.auto-motor-und-sport.de/verkehr/wagenheber/

mfG Volker

Die Blattfeder ist mit Schellen an der Achse verbunden, direkt hinterm Rad. Da den Heber runter und fertig.

Den Heber wird er wohl nicht haben, denn sonst würde er diese banale Frage, hier wohl nicht stellen.

Zur Not einen Stempelheber nehmen, was für LKW reicht sollte wohl auch für einen Spielzeuganhänger reichen. Ich gehe davon aus dass der Anhänger falsch angehoben wurde. Wenn ich erstmal aus den Federn heben muss ist der meiste Weg verschenkt.

Ich verstehe die Beschreibung leider nicht so richtig. Zudem gibt es da sehr unterschiedliche Konstruktionen. Mein Vater hatte z. B. einen ungebremsten 750 kg Westfalia Anhänger aus den 50er Jahren mit 16 Zoll Felgen und Blattfedern quer zur Fahrtrichtung.

Stell am besten mal ein paar Fotos ein, damit man besser sieht was gemeint ist.

Ob man den Anhänger senkrecht stellen kann möchte ich auch nicht blind beurteilen.

Ich hatte auch einen Anhänger mit Blattfedern. Mit einem Stempelwagenheber hat man im Regelfall genug Hub, um die benötigte Höhe für den Reifenwechsel zu erreichen. Das klappte sogar schon auf dem Standstreifen der BAB. 😁

Falls kein geeigneter Wagenheber zur Verfügung steht, wovon ich im Moment mal ausgehe, dann eventuell mal versuchen hinten am Hänger unter den Rahmen an der hintersten Ecke auf der Seite wo der Reifen defekt ist, etwas stabiles unterstellen was möglichst die komplette verfügbare Höhe ausfüllt (z.B. stabiler Holzklotz oder einen Unterstellbock).

Dann das Stützrad vorne, sofern vorhanden und für die noch beladenen Last halbwegs ausgelegt, die Deichsel anheben. Mit etwas Glück reicht das zum Reifenwechsel.

Entsprechende Sicherung des Anhängers gegen wegrollen (falls ungebremst) natürlich immer vorausgesetzt.

Alternativ mit zwei Wagenhebern arbeiten und dabei einen Holzklotz zwischen Wagenheber und Hänger nutzen, um keinen Centimeter Hub zu verlieren. Wenn der erste Wagenheber oben ist, dann den zweiten mit einem größeren Holzklotz nutzen. Wenn der Wagenheber erstmal 10cm hochgepumpt werden muss, bis er überhaupt den Rahmen vom Anhänger erreicht, wird das nix. Also den freien Hub des Wagenhebers immer mit irgend etwas ausfüllen.

Ohne Bilder ist es aber schwierig das genauer zu beurteilen.

Zitat:

@burky350 schrieb am 23. April 2022 um 12:07:39 Uhr:



Dann das Stützrad vorne, sofern vorhanden und für die noch beladenen Last halbwegs ausgelegt, die Deichsel anheben. Mit etwas Glück reicht das zum Reifenwechsel.

Das halte ich für gewagt. Da ist nicht nur das Stützrad gefordert, sondern auch noch die Unterkonstruktion. Das kann böse ins Auge gehen.

Zitat:

@Golfschlosser schrieb am 23. April 2022 um 12:24:41 Uhr:



Das halte ich für gewagt. Da ist nicht nur das Stützrad gefordert, sondern auch noch die Unterkonstruktion. Das kann böse ins Auge gehen.

Ist sicherlich nicht die Ideallösung, aber als Notbehelf vielleicht zumindest eine Option.

Ob das Gewicht an der Deichel nun mit 80kg auf den Kugelkopf der AHK drückt oder evtl. mit 100kg mal kurzzeitig vom Stützrad getragen wird, könnte doch mal für den Notfall funktionieren.

Bei leerem Hänger habe ich das öfters gemacht, wenn ich die Bremsen revidiert habe. Handbremse angezogen, zwei Unterstellböcke hinten unter den Rahmen, mit Stützrad den Anhänger hochgekurbelt, beide Räder ab und Bremsen gemacht.

Schwieriger ist es dann, wenn der Anhänger so beladen ist, das er jetzt mehr Gewicht auf der Seite mit dem defekten Rad hat. Dann kippt einem die ganze Schose im schlimmsten Fall um, wenn man zur Sicherung nichts unter den Rahmen vorne packt.

Ein Stempelwagenheber mit entsprechendem Hub ist und bleibt natürlich immer die erste Wahl.

...ich frage mich ja erstmal, wie das Rad unfallfrei von der Achse gekommen ist...

ER hat den Hänger aufgebockt und das Rad mit dem platten Reifen abgenommen... und um das Rad mit dem intektem Reifen zu montieren ist es nicht hoch genug... also notfalls die Luft raus lassen, montieren und dann Luft rein ;-)... ok, die Frage ist nun: besser in eine Luftpumpe oder in einen geeigneten Wagenheber investieren ;-)

Oh Mann, na klar... ich sollte vor dem ersten Kaffe keine Fragen stellen... 🙄
Na, da hat der TE ja Glück gehabt, dass der Reifgen genau unten platt war... 😉

Aber, um auch noch was zum Thema beizutragen: Ich schlage auch den Kauf eines geeigneten Wagenhebers vor!

Das müsste eigentlich mit jedem Wagenheber gehen, wenn er richtig angesetzt wird. Notfalls kann man auch was zwischen legen.

Man könnte natürlich auch an geeigneter Stelle ein Loch in die Strasse graben... dann hätte es genug Platz unter dem Reifen mit Luft... aber dann müsste man ja in eine Schaufel investieren... und spart sich dadurch das Geld für einen geeigneten Wagenheber.... Aber dafür gibts dann einen Beitrag "Habe meinen Hänger in einem Schlagloch fest gefahren: Was tun?"

Wenn der Wagenheber nicht ausreicht, Holz drunter legen, das er höher kommt.

Also bei manchen Fragen fragt man sich echt wie die Leute sonst durchs leben komme

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