Radnabe rostet
Hallo zusammen.
Mir ist beim Radwechsel aufgefallen, dass die Radnaben zu rosten beginnen.
Ist das normal?
Beste Antwort im Thema
🙄
nicht dein ernst oder?
Es ist und bleibt ein Auto, da ist leichter Rost an der Radnabe jawohl normal oder nicht?
31 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Chris070779
Damit Felgen sich an der Radnabe nicht festsetzen, streicht man dünn (!!!) Kupferpaste auf - nix anderes.Fett ist in der Tat so ziemlich das bescheuerste was man machen kann. Kuperpaste kommt auch bei der Montage von Bremsscheiben zum Einsatz. Nicht, das hier hinterher wieder einer was von Bremsscheiben einfetten erzählt...oder so.
Endlich mal einer der weiss wies gemacht wird 😉 Kupferpaste hab ich schon seit eh und jeh dran geschmiert an die Schrauben und hab weder eine verloren, noch haben die sich gelöst. Die Paste ist auch nciht herausgequillt und hat mein Bremsweg verlängert sonst währ ich wohl nicht mehr am leben. Doch eben ein Bisschen ist soviel das sicher nichts rausläuft.
Fett geht sicher auch, doch wie gesagt ist Fett nicht gleich Fett! Die Löslichkeit/Beständigkeit, die Viskosität usw sind nicht bei allen gleich. Dazu kommt auch noch die Menge die verwendet wird. Wenn sich jemand äussert dann müsste es schon ein Experte sein.
Wem das bisserl Rost nicht passt muss halt ein Schutz vor Sauerstoff über der Nabe sein.
Hallo,
Nur eine Kurze Antwort von mir, da ich z.Z nicht Zuhause am PC sitze.
Auch Kupferpaste ist hoechstgefaehrlich!
Was meint ihr den, wie Kupferpaste aufgebaut ist?! Sie besteht groesstenteils aus Fett.
Auch wenn hier einige meinen, das sie es schon jahrelang so praktizieren und bisher nichts passiert ist, so bedeutet das nicht, das es richtig ist.
Ich zitiere einfach mal, da mir, wie oben geschrieben, die Zeit fehlt.
Zitat:
Die Reibung im Gewinde ist im wesentlichen das einzige, was dafür sorgt, dass die Schraube "fest" bleibt. Das Anzugsmoment ist auf diese Reibung ausgelegt, sie ist wesentlicher Bestandteil der Berechnung einer Schraubverbindung. Wenn man dort jetzt fettet/ölt, wird das ganze "leichtgängiger", es gibt weniger Reibung. Der Umkehrschluss daraus ist, dass bei identischem Drehmoment die Schraube wesentlich stärker angezogen ist, als sie es eigentlich sein dürfte. Dadurch steigen die Zugkräfte in der Schraube erheblich an, es besteht letztendlich die Gefahr des Abreißens.
Würde man allerdings, um dieser Problematik zu entgehen, die Schrauben nur so weit festziehen, wie es dem "normalen" anziehen entspräche, würde die Reibung im Gewinde nicht mehr gewährleisten, dass die Schraube hält. Sie könnte sich also lösen.
Gruss Galacius
Zitat:
Original geschrieben von Galacius
Hallo,Nur eine Kurze Antwort von mir, da ich z.Z nicht Zuhause am PC sitze.
Auch Kupferpaste ist hoechstgefaehrlich!
Was meint ihr den, wie Kupferpaste aufgebaut ist?! Sie besteht groesstenteils aus Fett.Auch wenn hier einige meinen, das sie es schon jahrelang so praktizieren und bisher nichts passiert ist, so bedeutet das nicht, das es richtig ist.
Ich zitiere einfach mal, da mir, wie oben geschrieben, die Zeit fehlt.
Zitat:
Original geschrieben von Galacius
Gruss GalaciusZitat:
Die Reibung im Gewinde ist im wesentlichen das einzige, was dafür sorgt, dass die Schraube "fest" bleibt. Das Anzugsmoment ist auf diese Reibung ausgelegt, sie ist wesentlicher Bestandteil der Berechnung einer Schraubverbindung. Wenn man dort jetzt fettet/ölt, wird das ganze "leichtgängiger", es gibt weniger Reibung. Der Umkehrschluss daraus ist, dass bei identischem Drehmoment die Schraube wesentlich stärker angezogen ist, als sie es eigentlich sein dürfte. Dadurch steigen die Zugkräfte in der Schraube erheblich an, es besteht letztendlich die Gefahr des Abreißens.
Würde man allerdings, um dieser Problematik zu entgehen, die Schrauben nur so weit festziehen, wie es dem "normalen" anziehen entspräche, würde die Reibung im Gewinde nicht mehr gewährleisten, dass die Schraube hält. Sie könnte sich also lösen.
Quellennachweis? Oder woher hast Du dein Wissen?
So etwas weiss jeder, der einen Metallberuf erlernt hat.
Ähnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von GolfTour
So etwas weiss jeder, der einen Metallberuf erlernt hat.
Aha, interessant, das dort das ganze so detailliert aufgedröselt wird.
Was aber nicht ganz korrekt ist, dass Reibungszustände in Gleit- und Haftreibung unterschieden werden müssen. Alleine die Haftreibung trägt zur Vorspannung der Schraube bei, die Gleitreibung muss überwunden werden, um das Drehmoment aufbringen zu können. Und genau wegen letzterer Größe ist drehmomentwinkelgesteuertes Anziehen nur leidlich genau, da ein großer Teil des eingebrachten Drehmoments durch die Gleitreibung in Wärme umgewandelt wird.
Und daher bin ich der Meinung - und hier mache ich mich erneut unbeliebt - dass eine Schmierung des Schraubengewindes (!!), nicht der Unterkopfauflage, dazu beiträgt, dass vom aufgebrachten Drehmoment auch genügend in eine Vorspannkraft umgewandelt werden kann.
@ Golf Tour & Galacius: Soso das weis man also, wenn man einen Metallberuf erlernt hat. Ich hoffe mal, dass das nicht die Regel ist, dass man euch in den Metallberufen derartiges (falsches) Halbwissen beibringt.
Im Maschinenbau-Studium lernt man auch die Theorie, die dahinter steht.
Wichtig bei der Auslegung einer Schraubenverbindung, ist nicht wie hier überall angenommen das Anzugsmoment, sondern die sogenannte Vorspannkraft, sie allein ist dafür verantwortlich wie "fest" eine Schraube sitzt. Diese Vorspannkraft ergibt sich allerdings aus dem Wirkanteil des Anzugsmomentes. Dieser Wirkanteil variiert jedoch sehr stark abhängig von der Reibungszahl im Gewinde bzw am Schraubenkopf. Um einmal einen größenordnungsmäßigen Anhalt zu geben:
Anzugsmoment = 100% (das ist das Moment mit dem man anzieht, bei Radschrauben müssten das 110Nm sein)
NUTZMOMENT = 12% (Das ist der Teil des Anzugsmomentes der dafür sorgt das die Schraubenverbindung "fest" ist)
Gewindereibung = 42% (diese wirkt beim Anziehen kontraproduktiv, d.h. nach dem Anziehen ist diese ungefähr = 0 trägt also nicht zum "fest-sein" der Schraube bei)
Kopfreibung = 46% (siehe Gewindereibung)
(Dies gilt für neue ungeschmierte Schrauben, bei alten Schrauben kann das noch deutlich zugunsten der Reibanteile verschoben sein)
Diese 12% tragen also zu dem Fest-Sitzen unserer Schraubenverbingung bei, diesen Wert gilt es jetzt zu maximieren, also die Reibanteile die beim Anziehen wirken müssen minimiert werden.
Daraus folgt also nicht, dass eine rostige ungeölte Schraube fester sitzt als eine Geschmierte.
Betrachtet man das Ganze nun weiter, ist unsere Schraubenverbindung ja nicht mit Ende des Anziehens in Ruhe, vielmehr beginnen nach dem Anziehen sogenannte Setzvorgänge, die durch Oberflächenrauheiten, aufeinander liegenden Flächen, plastischer Verformung usw. verursacht werden. Durch diese Setzvorgänge nimmt die Vorspannkraft ab.
Habe ich nun eine ohnehin geringe Vorspannkraft durch rostige, ungeölte Schrauben (wir erinnern uns an die hohe Reibung die unseren Nutzanteil "auffrisst"😉 und wird diese noch durch Setzvorgänge verringert, kann es sein, dass die Vorspannkraft eine kritische Grenze unterschreitet und sich die Schraubverbindung unter dynamischer Belastung (Vibration, Rütteln, etc.) von selbst löst.
Dies wird verhindert, wenn die Vorspannkraft hoch genug ist, dann greift die sogenannte Selbstsicherung der Schraube.
Diese Haltekraft ist trotz des geringeren Reibungsbeiwertes größer als bei ungeschmierten Schrauben.
Nachzulesen, für alle Quellengeile, ist dies z.B. im Buch "Konstruktionselemente des Maschinenbaus 1" von Steinhilper, Sauer Seite 343 ff.
Auch die Gefahr, dass die Schrauben "abreißen" ist keinenfalls größer, denn in der Regel "dreht" man ja Schrauben ab, wichtig hierfür ist allerdings das sogenannte Torsionsmoment, dies entspricht aber dem Anzugsmoment, das wir ja konstant halten, d.h ich zieh ob geölt oder nicht meine Schraube mit 110Nm an, das Moment bleibt gleich.
In der Realität ist es jedoch völlig egal, ob ich meine Schrauben öle oder nicht, denn die 110Nm Anzugsmoment, die für Radschrauben empfohlen sind, sind so ausgelegt, dass da nix passiert, zumal die Anzugsmechanismen sei es über Drehmomentschlüssel oder Schlagschrauber eine Toleranz haben, die beim Schlagschrauber sogar 30% und mehr betragen kann, dies muss dabei ebenfalls berücksichtigt worden sein.
So jetzt noch einen persönlichen Kommentar von mir: Ich "bade" meine Radschrauben seit Jahren vor der Montage in Öl, dies hat zusätzlich den Vorteil dass die Scheissdinger im Winter durch Streusalz etc. nicht festrosten und man sie auch wieder losbekommt. Meine Radnabe pinsle ich übrigens auch mit Öl ein, damit die Felge ebenfalls nicht festrosten kann. Man sollte nur aufpassen, dass man nichts auf die Bremsscheibe tropft.
Also nichts für ungut, aber ich würde manchen Personen raten, sich vielleicht vorher etwas zu informieren, bzw. keine derartige Panikmache zu betreiben bzgl. "Kufperpaste sei höchstgefährlich" usw....
Ein bisschen Öl hat noch nie geschadet!
Mit freundlichen Grüßen
und ein klein wenig öl auf der bremsscheibe ist auch nicht "tödlich"!
selbst das fett, was damals mitten auf einer nordschleifenrunde aus einer gerissenen achsmanschette herausgetreten ist und komplett richtung bremsscheibe "geschleudert" wurde, hat die bremsleistung nicht merklich verschlechtert.....
das einzige was nervte, war die riesige sauerei und der gestank des verkokelten fettes :-D
meine schrauben bekommen entweder ein bisschen maschinenfett oder kupferpaste, ebenso die nabe!
NIE probleme und das anziehen funktioniert wirklich besser und da man eh nachzieht...ich sogar regelmäßig, alles kein problem!!! ;-)
und danke stodlbauer für die tolle erläuterung!!!
Hallo!
@ stodlbauer: Vielen Dank für diese genaue Ausführung und die Bestätigung dessen, was ich schon 2x hier im Forum gesagt habe und einmal dafür abgewatscht wurde...wobei ich meine Schrauben trotzdem noch vor dem Einbau öle (nicht nur am Auto). 🙂
Ich hatte das jetzt weder so detailliert im Kopf, noch hatte ich die Muße das hier so ausführlich zu schreiben. Also danke dafür!
Also wir schmieren immer _etwas_ Graphit-Fett rund um die Radnabe.. 🙂
Was glaubt die Nix-Schmieren-Fraktion eigentlich, was die VW-Mechaniker bei 'ner Durchsicht um die Nabe machen? - Richtig, die schmieren da auch sowas drauf! 😛
Zitat:
Original geschrieben von Eagle3386
Also wir schmieren immer _etwas_ Graphit-Fett rund um die Radnabe.. 🙂Was glaubt die Nix-Schmieren-Fraktion eigentlich, was die VW-Mechaniker bei 'ner Durchsicht um die Nabe machen? - Richtig, die schmieren da auch sowas drauf! 😛
Hi,
ich hab gesehen, dass die Mechaniker, nachdem der Flugrost etwas entfernt wurde, auch ein Mittelchen draufgegeben haben, damits nicht festrostet. Was das jetzt genau war, weiß ich jetzt nicht mehr.
Das ist 'ne silbrig-graue Paste, relativ dick und zähflüssig - ähnlich Honig..
@stodlbauer
Herzlichen Dank für die umfassende Erklärung, hätte ich nicht besser machen können. Der Steinhilper-Sauer ist allerdings auch ein Top Nachschlagewerk für solche Fälle.
@Galacius
Hast du noch irgendwas zu sagen, jetzt wo du doch hoffentlich wieder zuhause am PC sitzt? Zum Beispiel woher dein Zitat stammt und ob der Vorschlag, die Radnabe zu fetten immer noch lebensgefährlich ist? ;-)
Hallo,
Zitat:
@ Golf Tour & Galacius: Soso das weis man also, wenn man einen Metallberuf erlernt hat. Ich hoffe mal, dass das nicht die Regel ist, dass man euch in den Metallberufen derartiges (falsches) Halbwissen beibringt.
Zitat:
@Galacius
Hast du noch irgendwas zu sagen, jetzt wo du doch hoffentlich wieder zuhause am PC sitzt? Zum Beispiel woher dein Zitat stammt und ob der Vorschlag, die Radnabe zu fetten immer noch lebensgefährlich ist? ;-)
1. Habe ich nicht von mir behauptet, in einem Metallberuf taetig zu sein. Von daher spart euch eure Häme.
2. Stehe ich nach wie vor dazu, das das einfetten der Radschrauben mit Fett oder Kupferpaste (Fett mit Feststoffanteilen) lebensgefaehrlich ist.
Anscheinend gibt es aber auch hier 2 Fraktionen, aehnlich wie bei dem Thema, ob ich nun destilliertes Wasser oder Leitungswasser fuer den Kuehler nehmen soll, die ihre Meinung vertreten und darauf beharren.
3. Sitze ich nicht zu Hause am PC und ich glaube es sollte dir egal sein, von wo ich schreibe.
Gruss Galacius
Nur mal so eingestreut: das “echte” Kühlwasser ist _bei weitem_ nicht nur popliges (destilliertes) Wasser — da sind noch einige Zusätze dabei! 🙂
Zitat:
Original geschrieben von Galacius
2. Stehe ich nach wie vor dazu, das das einfetten der Radschrauben mit Fett oder Kupferpaste (Fett mit Feststoffanteilen) lebensgefaehrlich ist.
Anscheinend gibt es aber auch hier 2 Fraktionen, aehnlich wie bei dem Thema, ob ich nun destilliertes Wasser oder Leitungswasser fuer den Kuehler nehmen soll, die ihre Meinung vertreten und darauf beharren.Gruss Galacius
@ Galacius: die "Häme" hat sich weniger auf den Metallberuf bezogen, sondern vielmehr auf das Halbwissen, dass hier so gerne verbreitet wird, ganz getreu dem Motto "Eine starke Behauptung, ist besser als ein schwacher Beweis".
Aber nun zurück zum Thema.
Naja ich weis nicht... also dass das Einölen von Radschrauben nicht lebensgefährlich ist, hab ich ja oben hinlänglich erläutert, jetzt würde ich trotzdem gerne eine Erklärung haben warum nun Fette oder diese ominöse Kupferpaste (die man gerne bei hoher thermischer Beanspruchung verwendet) so "lebensgefährlich" sein soll. Also ich kann es mir nicht erklären, zumal ja die normalen mineralischen Schmierfette aus Öl, eingebettet in eine Trägersubstanz bestehen, diese Trägersubstanzen sind meines Wissens Tenside, also Seifen. Ich wüsste nicht, wo hier die "Lebensgefahr" verborgen ist, immer gesetzt dem Fall natürlich, das von dem Zeug nix auf die Bremsscheibe kommt (wobei bei Ölen und Fetten hier auch nicht das große Problem besteht da diese beim Bremsen verbrennen oder verdampfen würden).
Zur Verwendung von Kuperpaste hab ich nochmal nachgeschlagen, dass man sie gerne bei der Verschraubung von Bremsen einsetzt, wie oben schon erwähnt aufgrund der hohen thermischen Belastung). Ein weiteres Einsatzgebiet ist auf den Gleitflächen von Führungen, wozu die Führungen der Bremsbeläge im Bremssattel zählen. Auch hier kann ich keine "Lebensgefahr" entdecken.
Zur Kühlwasserfrage: Ich hab mir da noch nie Gedanken darüber gemacht, was ich da reinkippe. Ich für meinen Teil nehme Leitungswasser... Was soll daran jetzt wieder schlimm sein (mal von der Bildung von Ablagerungen abgesehen, diese sind aber bei dem geringen Durchsatz wohl zu vernachlässigen...). Mein Benz is mittlerweile 18 Jahre alt und ich hätte nicht bemerkt, dass es ihm geschadet hat....
Mit freundlichen Grüßen