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Radlagerwechsel hinten W 203 Kombi wegen Abrollgeräuschen

Themenstarteram 2. November 2009 um 9:14

Radlagerwechsel hinten beim W203 T Modell. ohne Aus- und Einbauwerkzeuge von MB.

Habe mir einen W203 T Modell Automatik C 220 CDI EZ 11/ 2005 mit ca. 158.000 km gekauft, alle Inspektionen bei MB

Läuft zwar super macht aber gegenüber meinem alten 202 mit 360.000 km sehr laute Abrollgeräusche von hinten, das Geräusch blieb auch nach einem Reifenwechsel von Sommer auf Winter gleich. In Kurven keine Änderung, ab 130 km/h wird’s ruhiger.

Abrollgeräusch fängt kurz nach Schrittgeschwindigkeit an.

MB meint – Achselzucken und hört sich nicht bedenklich an.

Mich nervt es aber !

Lauflassen auf einer Hebebühne brachte auch keine Klarheit, einzig eine Temperaturmessung zeigte höhere Werte hinten links

Ich habe daraufhin erst das Radlager linke Seite hinten gewechselt- Lager war an sich gut, und dann die rechte Seite –lief etwas rauer und leichter. Die Geräusche sind aber immer noch genau gleich da.

Ich wäre daher dankbar wenn mir jemand einen Tipp geben könnte was es sonst noch sein könnte. Kardanwellenlager/Gelenk ?

Falls es jemanden interessiert hier der Bericht wie die Radlager gewechselt werden können.

Sollte ein Radlager tatsächlich hinüber sein – das sind für einen PKW sehr große und stabile Dinger, kann es von einem geübten Schrauber selbst gewechselt werden auch wenn die entsprechenden Ausbauspezialwerkzeuge nicht zur Verfügung stehen.

Man benötigt auf jeden Fall

1 Radlagerkitt mit Seegerring u. Mutter um die 65 - 80 EUR, im Fachhandel Zubehör, bei eBay auch manchmal weniger.

1 stabile 30er 12Kant Nuss und einen stabilen verbiegungsfesten, langen Hebel zum lösen der Radnabenmutter

Knarrenkasten auch mit versch. Torx Außen- u. Innennüssen, Drehmomentschlüssel, Hammer, Meisel, Gabel / Ringschlüssel, Spitzzange, Schraubendreher, Draht, kleinen 2 Klauen Abzieher oder Kugelgelenkausdrücker, Taschenlampe, Handlampe und natürlich einen Wagenheber, Unterstellböcke, WD 40 oder so, eine Werkstattpresse und schönes Wetter oder eine Garage mit Licht

Ohne diese Mindestausstattung braucht man erst gar nicht anzufangen

In den schlauen Büchern wird übrigens der Radlagerwechsel meistens nicht beschrieben.

Und so hab ich es gemacht.

Der Radträger muss bei dieser Methode komplett raus

Sicherungseinschlag der Antriebswellenschrauben aufbiegen und die Mutter mit 30er 12 Zahnnuss und langem Hebel bei abgesenktem Fahrzeug und getretener Feststellbremse lösen.

(sehr fest angezogen ca. 300nm)

Fahrzeug aufbocken, sichern, Rad abnehmen., Torx Halteschraube der Bremstrommel ausdrehen, Bremssattel abschrauben und mit Draht an der Feder festmachen. Einstellschrauben der Handbremsbacken mit Taschenlampe durch ein Radschraubenloch suchen und mit Schraubendreher zurück drehen damit man die Bremsscheibentrommel abnehmen kann, evtl. durch Hammerschläge lösen, wenn das Entspannen der Handbremsbachen nicht reicht die Bremsseile unter der hinteren Sitzbank mittig unter einem Deckel entspannen.

Wenn die Bremstrommel ab ist sieht man die Bremsbacken der Feststellbremse, diese müssen raus da das Bremsseil ausgezogen werden muss

Die Haltefedern der Bremsbacken mit einer Spitzzange eindrücken und um ca. 90 Grad drehen und herausnehmen, die Spannfedern aushängen (merken wie eingebaut.) Bremsbacken abnehmen, unteres Spreitzschloß vom Bremsseil abfummeln (kleinen Bolzen dafür durchdrücken) von hinten mit Torxnuss Halter lösen und das Seil nach hinten herausziehen und beiseite legen oder binden. Darüber sitzt auch der ABS/ESP Radsensor. Torxschraube lösen. Radsensor mit WD 40 einsprühen und einwirken lassen. Ganz vorsichtig am Schraubenloch hin und her bewegen, lockern und heraus ziehen.

 

Alle Schraubverbindungen der Streben und Stabilisatoren auf der Radträgerseite lösen (nicht am Rahmen denn da befinden sich die exzentrischen Einstellschrauben) Vorsicht, die Streben u. Stabilisatoren stehen unter Spannung und schnacken hoch. Die Antriebswelle sollte jetzt auch locker sein und sich im Radträger verschieben lassen. (evtl. mit WD 40 einsprühen und durch klopfen mit einem Holz lösen (aufs Gewinde aufpassen).

Eine Strebe hat ein Kugelgelenk wie bei einer Spurstange, da man an der Stelle schlecht mit dem Hammer klopfen kann benötigt man einen Abzieher – ich habe einen kleinen 2 Klauen Abzieher verwendet und das Gelenk damit ausgedrückt.

Nun kann man den kompletten Achsträger abnehmen.

Jetzt ist noch die Bremsankerplatte im Weg und die geht nicht über die freiliegende Radnabe.

Auspressen kann man die Radnaben auch schlecht da man dabei die Ankerplatte beschädigt.

Also, sich auf einem Stuhl setzen, den Radträger mit der Ankerplatte zwischen die Oberschenkel legen und die Radnaben mit einer passenden Nuss und einer Verlängerung mit kräftigen Schlägen austreiben. Tut zwar nicht weh aber totzdem aufpassen. Wenn die Radnabe draußen ist kann man mit einer kräftigen Innenseegerringzange den Sicherungsring abnehmen und auch die Ankerplatte abschrauben. Vorsicht Seegerring steht unter Spannung und könnte durch die Gegend fliegen.

Jetzt hat man möglicherweise das Problem, das auf der Radnabe noch der Innenring des alten Lagers steckt. Um den abzubekommen gibt es ein spezielles Werkzeug oder man nimmt eine kleine Handflex. mit welcher man das Lager an einer Stelle so dünn wie möglich schleift – Vorsicht Radnabe nicht anflexen.

Beim Flexen wird die ganze Sache warm, und das ist gut so

Wenn der Ring ganz dünn geschliffen ist etwas warten und nach einiger Zeit kann man den Ring leicht abrücken

 

Arbeiten an der Presse

Das alte Lager nach entsprechendem Unterlegen und den passenden Adaptern herausdrücken,

alles schön saubermachen und das neue Lager einpressen bis es am Anschlag anliegt und der neue Seegering eingelegt werden kann, Vorsicht das neue Radlager entsprechend unterbauen sonst geht es beim einpressen gleich kaputt. Evtl. die alten Lagerteile zum unterbauen nehmen

.

Wichtig !

Jetzt zuerst die Ankerplatte wieder anschrauben – nicht vergessen – und dann die Radnabe

auf der Presse eindrücken – (Seegerring montiert ? ) Vorsicht Radlagerinnenring auf der Gegenseite unterbauen.

Nach Überprüfung kann jetzt der Radträger wieder eingebaut werden.

Zu beachten, am Besten zuerst am unteren Querlenker die Schraube durch, dann die Antriebswelle einführen. Bei den oberen Streben muss eine vor der Anderen eingebaut werden weil sonst der Schraubenkopf fürs gegenhalten (Torx) verdeckt wird.

Sollten die Strebenlöcher nicht zum Radträger passen den unteren Querlenker mit einem Wagenheber etwas hochdrücken bis die Löcher fluchten.

Bremssattel montieren

Alles wieder gewissenhaft festschrauben du nochmals prüfen

Das Einbauen der Bremsbachen und einhängen der Federn ist Fummelei, und hält am meisten auf, geht aber. Besser man hat einen stabilen Federhaken und das Werkzeug zu eindrehen der seitlichen Federn – kann man sich auf bauen.

Wenn die Bremsenteile nicht mehr gut sind gleich mit wechseln und alles schön gangbar machen.

Bremstrommel drauf, Bremssattel wieder montieren, Rad montieren eine Schraube dabei Rad /Handbremse durch ein Schraubenloch einstellen, Wagen ablassen und dann die 30er Mutter mit lt. Handbuch 300-320 nm anziehen. Probefahrt !

Anzugsdrehmomente im schlauen Buch nachsehen

Und wenn es das Lager war ist jetzt alles ruhig.

Zeit: Man ist ein paar Stunden daran, je besser die Werkzeuge desto leichter die Arbeit, das einfummeln der Bremsbacken der Handbremse hält auf wenn man nicht die entsprechenden Federwerkzeuge hat.

So ! Und wenn jetzt noch Jemand eine Idee hat was es sonst noch sein könnte ???

 

HansKlein

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3 Antworten
am 2. November 2009 um 12:40

Hallo Hansi,

Unter der Kofferraumabdeckung gibt es noch eine zusätzliche aus weicherem Material zur Schalldämmung.

Wenn die fehlt wirds laut, wenn alles OK ist.

 

 

Hi,

für mich hört sich das ganz stark nach Sägezahn der Reifen an.

Du schreibst ja, dass du die Räder schon gewechselt hast von Sommer auf Winter, aber wer sagt dir denn, dass die nicht auch schon einen Sägezahn haben? Oder vielleicht auch falschrum montiert (entgegen der Laufrichtung bzw. der vorherigen Laufrichtung)?

Wenn es die Rädr sind, die beim Kauf dabei waren, können die ja schon von vorher so sein.

Die Reifen schon mal genauer angeschaut? Mit der Handfläche übers Profil (besonders Innen- und Aussenseite) gehen, manchmal merkt man schon den Sägezahn.

schönen Gruss

TazaTDI

Themenstarteram 2. November 2009 um 17:15

Hallo u. Danke.

In die Reserveradmulde früher (Notpaket) , habe ich jetzt auch ein Reserverad eingebaut, die Dämmung der Mulde ist vorhanden.

Die Geräusche sind auch mit fabrikneuen extra leisen Bridgestone Sommerreifen genau so da.

Ich mach jetzt noch meine 202er Sommereifen drauf welcher selbst mit alten Winterreifen nicht so eine Geräuschkulisse hinlegt. Mein Schwager ist schon auf der Ladefläche mitgefahren und hat sein Ohr überall hingelegt, kanns aber auch nicht genau lokalisieren.

Ein mir bekannter Schrauber meinte, er hätte so ein Problem auch schon mal gehabt, Radlagerwechsel, Differenzialwechsel neue Reifen hat nichts gebracht Am Ende was ein Kugellager in der Kardanwelle

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