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Radfahrer auf dem Gehweg, Gefährdung

Ich muß jetzt wirklich mal fragen, ob ich evtl. zu empfindlich bin.

Hier in Rostock wird massiv auf dem Gehweg geradelt. Das tun nicht nur Rentner und Kinder (Rentner fahren sogar meist ordnungsgemäß auf Straße oder Radweg, ebenso die Fahrradkuriere!), sondern das tut Otto Normalverbraucher aller Altersgruppen, auch und gerade die vielen Rostocker Studenten, also junge, gesunde Erwachsene. Ich schätze den Anteil auf ungefähr 50 % aller Radfahrer. Und das radeln auf dem Gehweg ist bei den Betreffenden nach meiner Beobachtung zu einer Gewohnheit geworden, d. h. sie fahren die gesamte Strecke auf dem Gehweg, egal wie die Straße ausgebaut und befahren ist, egal wie breit der Weg ist und wie viele Fußgänger sich darauf befinden.

Nun kann man zu dem Thema natürlich geteilter Meinung sein, aber ich selber merke, daß ich – als Fußgänger – ein Problem damit habe. Nicht die Ordnungswidrigkeit solchen Verhaltens meine ich, sondern ich habe ein viel simpleres Problem, denn ich fühle mich als Fußgänger in ganz konkreten Situationen ganz konkret durch Radfahrer belästigt und gefährdet.

Es ist kein Problem, einen entgegenkommenden Radfahrer wahrzunehmen und ihm ggf. ein wenig Platz zu machen. Was ich als lästig und gefährlich empfinde, sind die von hinten kommenden Radfahrer, die sich bei normalem Umgebungs-Verkehrslärm für mich unhörbar nähern und ohne Vorwarnung mit ggf. nur ein paar Handbreit Abstand an mir vorbeirauschen - auf Gefällestrecken dann oft schnell, daß jede Kollision die Gefahr erheblicher Verletzungen auf beiden Seiten bedeutet.

Egal wie fest ich mir vornehme, dieses Risiko zu ignorieren – ich erschrecke jedes Mal heftigst, und wenn einem das auf zehn Minuten Fußweg fünf Mal hintereinander passiert, hat man irgendwann die Nase voll. Ich muß peinlicherweise sagen, daß ich bestimmte Wege hier inzwischen als Fußgänger meide, denn ich möchte nicht mit einer geprellten Niere im Krankenhaus landen, weil ich im falschen Augenblick die Gehrichtung verändert habe!

Ich habe mir ein paarmal den nicht gerade angenehmen Aufwand gemacht, die Leute zur Rede zu stellen. Bei denjenigen, die sich überhaupt geäußert haben, mußte ich zu meinem Erschrecken feststellen, daß ihnen überhaupt nicht bewußt ist, was sie da tun und daß sie damit andere Menschen belästigen und gefährden. Diese Radfahrer halten ihr Verhalten für völlig normal und angemessen, „macht doch jeder so“.

Natürlich sind die Gründe für das Radfahren auf dem Gehweg individuell immer irgendwie nachvollziehbar: Straße ist zu gefährlich, die Autofahrer sind zu rücksichtslos, Radfahrer sind bei Unfällen immer stark im Nachteil. Stimmt alles, leider.

Aber kann denn die Lösung darin bestehen, das eigene Risko zu minimieren, indem man es auf andere verschiebt? Kann die Lösung darin bestehen, daß man als Radfahrer, der auf der Straße der Schwächere ist, die Gefährdung durch rücksichtlose Stärkere (KFZ-Führer) vermeidet, indem man sich auf dem Gehweg zum Stärkeren macht und jetzt selbst rücksichtslos gegenüber dem Schwächeren (dem Fußgänger) verhält?

Die Polizei verfolgt das so gut wie gar nicht, es würde auch einen massiven Großeinsatz erfordern, da das Phänomen inzwischen ja flächendeckend ist. Und, wie gesagt, es geht mir nicht um die Frage der Ordnungswidrigkeit des Radfahrens auf dem Gehweg an sich.

Ich würde erst mal gern hören: Was meint Ihr dazu? Kann irgendjemand mein Problem nachvollziehen, oder bin ich nur ein ängstlicher, verkalkter Meckerkopp, der das moderne Großstadtleben nicht verträgt?

Beste Antwort im Thema

Ich muß jetzt wirklich mal fragen, ob ich evtl. zu empfindlich bin.

Hier in Rostock wird massiv auf dem Gehweg geradelt. Das tun nicht nur Rentner und Kinder (Rentner fahren sogar meist ordnungsgemäß auf Straße oder Radweg, ebenso die Fahrradkuriere!), sondern das tut Otto Normalverbraucher aller Altersgruppen, auch und gerade die vielen Rostocker Studenten, also junge, gesunde Erwachsene. Ich schätze den Anteil auf ungefähr 50 % aller Radfahrer. Und das radeln auf dem Gehweg ist bei den Betreffenden nach meiner Beobachtung zu einer Gewohnheit geworden, d. h. sie fahren die gesamte Strecke auf dem Gehweg, egal wie die Straße ausgebaut und befahren ist, egal wie breit der Weg ist und wie viele Fußgänger sich darauf befinden.

Nun kann man zu dem Thema natürlich geteilter Meinung sein, aber ich selber merke, daß ich – als Fußgänger – ein Problem damit habe. Nicht die Ordnungswidrigkeit solchen Verhaltens meine ich, sondern ich habe ein viel simpleres Problem, denn ich fühle mich als Fußgänger in ganz konkreten Situationen ganz konkret durch Radfahrer belästigt und gefährdet.

Es ist kein Problem, einen entgegenkommenden Radfahrer wahrzunehmen und ihm ggf. ein wenig Platz zu machen. Was ich als lästig und gefährlich empfinde, sind die von hinten kommenden Radfahrer, die sich bei normalem Umgebungs-Verkehrslärm für mich unhörbar nähern und ohne Vorwarnung mit ggf. nur ein paar Handbreit Abstand an mir vorbeirauschen - auf Gefällestrecken dann oft schnell, daß jede Kollision die Gefahr erheblicher Verletzungen auf beiden Seiten bedeutet.

Egal wie fest ich mir vornehme, dieses Risiko zu ignorieren – ich erschrecke jedes Mal heftigst, und wenn einem das auf zehn Minuten Fußweg fünf Mal hintereinander passiert, hat man irgendwann die Nase voll. Ich muß peinlicherweise sagen, daß ich bestimmte Wege hier inzwischen als Fußgänger meide, denn ich möchte nicht mit einer geprellten Niere im Krankenhaus landen, weil ich im falschen Augenblick die Gehrichtung verändert habe!

Ich habe mir ein paarmal den nicht gerade angenehmen Aufwand gemacht, die Leute zur Rede zu stellen. Bei denjenigen, die sich überhaupt geäußert haben, mußte ich zu meinem Erschrecken feststellen, daß ihnen überhaupt nicht bewußt ist, was sie da tun und daß sie damit andere Menschen belästigen und gefährden. Diese Radfahrer halten ihr Verhalten für völlig normal und angemessen, „macht doch jeder so“.

Natürlich sind die Gründe für das Radfahren auf dem Gehweg individuell immer irgendwie nachvollziehbar: Straße ist zu gefährlich, die Autofahrer sind zu rücksichtslos, Radfahrer sind bei Unfällen immer stark im Nachteil. Stimmt alles, leider.

Aber kann denn die Lösung darin bestehen, das eigene Risko zu minimieren, indem man es auf andere verschiebt? Kann die Lösung darin bestehen, daß man als Radfahrer, der auf der Straße der Schwächere ist, die Gefährdung durch rücksichtlose Stärkere (KFZ-Führer) vermeidet, indem man sich auf dem Gehweg zum Stärkeren macht und jetzt selbst rücksichtslos gegenüber dem Schwächeren (dem Fußgänger) verhält?

Die Polizei verfolgt das so gut wie gar nicht, es würde auch einen massiven Großeinsatz erfordern, da das Phänomen inzwischen ja flächendeckend ist. Und, wie gesagt, es geht mir nicht um die Frage der Ordnungswidrigkeit des Radfahrens auf dem Gehweg an sich.

Ich würde erst mal gern hören: Was meint Ihr dazu? Kann irgendjemand mein Problem nachvollziehen, oder bin ich nur ein ängstlicher, verkalkter Meckerkopp, der das moderne Großstadtleben nicht verträgt?

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Zitat:

korrigiere mich wenn ich was falsches sagen, aber was du geschrieben hast, kann so nicht stimmen. Du schreibst, dass in Rostock fast jeder auf dem Bürgersteig fährt. Ich war zwar noch nie in HRO, aber überall, wo ich war, fahren viele Radfahrer sogar auf der Straße, wenn ein Radweg vorhanden ist, ansonsten sind alle auf der Straße oder auf dem Radweg unterwegs, so gut wie niemand benutzt den Bürgersteig. Wieso sollte das in HRO anders sein? Und wenn es wirklich der Fall sein sollte, dann liegt das sicherlich nicht an den Radfahrern, denn kein Radfahrer benutzt gerne den Bürgersteig.

Hm, was soll ich jetzt sagen? Wahrscheinlich habe ich Halluzinationen, wenn ich mich in der Stadt bewege. Denn da Du Dir die beschriebene Situation nicht vorstellen kannst, wird sie wohl auch nicht der Realität entsprechen. Was für eine phantastische Lösung! Da wäre ich allein gar nicht drauf gekommen. Vielen, herzlichen Dank.

Sicher fahren in Rostock viele Radfahrer auf dem Gehweg, glaube aber kaum das es in anderen Städten anders ábgeht. Das fahren auf dem Bürgersteig ist eine Unsitte, die es schon seit etlichen Jahren gibt und die größtenteils auch von der Polizei ungeahndet bleibt. Der einzige Bereich wo in Rostock wirklich Kontrollen stattfinden, ist der Innenstadtbereich um die Uni. Hier kommt natürlich hinzu, das es ein Einkaufsbummelmeile ist, die komplett für den rollenden Verkehr inkl. Fahrrad gesperrt ist. Aber selbst die 10€ Strafe schrecken keinen der über tausend Studenten ab, dort weiterhin zu fahren.
Ein anderes Problem ist wie Radfahr- und Gehwege angelegt sind. Oftmal wurde aus einem 1,50m breiten Gehweg, eine Rad/Gehwegkombination. Wenn man Glück hat ist sogar eine optische Trennung vorhanden. Diese zählt natürlich nur für Radfahrer. Fußgänger können frei entscheiden wo sie sich bewegen. Das es auch hier zu gefährlichen Begegnungen kommt, kann man sich vorstellen.

Zitat:

Original geschrieben von Erwachsener



Zitat:

korrigiere mich wenn ich was falsches sagen, aber was du geschrieben hast, kann so nicht stimmen. Du schreibst, dass in Rostock fast jeder auf dem Bürgersteig fährt. Ich war zwar noch nie in HRO, aber überall, wo ich war, fahren viele Radfahrer sogar auf der Straße, wenn ein Radweg vorhanden ist, ansonsten sind alle auf der Straße oder auf dem Radweg unterwegs, so gut wie niemand benutzt den Bürgersteig. Wieso sollte das in HRO anders sein? Und wenn es wirklich der Fall sein sollte, dann liegt das sicherlich nicht an den Radfahrern, denn kein Radfahrer benutzt gerne den Bürgersteig.

Hm, was soll ich jetzt sagen? Wahrscheinlich habe ich Halluzinationen, wenn ich mich in der Stadt bewege. Denn da Du Dir die beschriebene Situation nicht vorstellen kannst, wird sie wohl auch nicht der Realität entsprechen. Was für eine phantastische Lösung! Da wäre ich allein gar nicht drauf gekommen. Vielen, herzlichen Dank.

Nein, das wollte ich damit nicht sagen.

wollte viel mehr sagen, dass das evtl. auch andere gründe haben könnte, z.B. dass zuviele autofahrer es leider unmöglich machen, dass ein radfahrer sicher auf der straße, wo er auch bei nichtvorhandenem Radweg hingehört, fahren kann.

Zitat:

Original geschrieben von butsch71


Sicher fahren in Rostock viele Radfahrer auf dem Gehweg, glaube aber kaum das es in anderen Städten anders ábgeht. Das fahren auf dem Bürgersteig ist eine Unsitte, die es schon seit etlichen Jahren gibt und die größtenteils auch von der Polizei ungeahndet bleibt. Der einzige Bereich wo in Rostock wirklich Kontrollen stattfinden, ist der Innenstadtbereich um die Uni. Hier kommt natürlich hinzu, das es ein Einkaufsbummelmeile ist, die komplett für den rollenden Verkehr inkl. Fahrrad gesperrt ist. Aber selbst die 10€ Strafe schrecken keinen der über tausend Studenten ab, dort weiterhin zu fahren.

Ich kann nur von den Städten in meiner Umgebung sprechen, z.B. Köln, Aachen, Dortmund und Frankfurt.

In Köln haben viele Straßen Radwege. Dass einige Radfahrer, mich eingeschlossen, öfter auf die Straße ausweichen, liegt an der Qualität der Radwege.

In Der Fußgängerzone kommt es gott sei dank selten vor. Man wird aber auch nur gebeten, abzusteigen, sollte man dort beim Radfahren erwischt werden.

Zitat:

Ein anderes Problem ist wie Radfahr- und Gehwege angelegt sind. Oftmal wurde aus einem 1,50m breiten Gehweg, eine Rad/Gehwegkombination. Wenn man Glück hat ist sogar eine optische Trennung vorhanden. Diese zählt natürlich nur für Radfahrer. Fußgänger können frei entscheiden wo sie sich bewegen. Das es auch hier zu gefährlichen Begegnungen kommt, kann man sich vorstellen.

1,50m ist ein wenig schmal, wenn man von einer Lenkerbreite von 80cm ausgehen. Bleiben dem Fußgänger 70cm Platz, was sehr wenig ist.

Aber wie gesagt, das liegt sicherlich auch an vielen Autofahrern dort. Wenn man ständig angehupt oder sonst irgendwie genötigt wird. Irgendwann hat man die Nase voll. Ich seh das ja hier auch, wie oft ich mit wenig Seitenabstand überholt werde, obwohl 20 m weiter eine Rote ampel ist.

Donnerstag in einer 30er Zone (ich fuhr ca. 40), kurz vor einer Engstelle überholte mich ein Auto, obwohl gegenverkehr kam. Das Auto musste mich natürlich direkt ausbremsen, um nicht mit dem gegenverkehr zu kollidieren.

Zitat:

Original geschrieben von matzhinrichs


Hallo!

Wenn die besagten Radler wüssten, dass eine signifikante Gefahr besteht, von Fußgängern Holzbalken zwischen die Speichen geschoben zu bekommen, würde sich deren Verhalten recht schnell ändern...

Gruß,
M. (erklärter Radikalradler-Feind)

Ui. Muss ich mir als radikaler Straßennutzer etwa Sorgen wegen der Fußgänger machen?

Ach nein. Ich muss eher aufpassen, dass mir nicht irgendwann ein durchgeknallter Autofahrer seine Lenkradkralle zwischen die Speichen kloppt.😁

Das Thema ist zwar schon seit Jahren eröffnet worden, dennoch aber aktueller denn je und deshalb wert, hervorgeholt zu werden.

Es gilt die Straßenverkehrsordnung, wonach Erwachsene Radfahrer nichts auf dem Gehweg verloren haben, solange dies nicht ausdrücklich erlaubt ist.

Man kann nur hoffen, daß die Verkehrsüberwachung verstärkt wird, um diese Rowdies (Erwachsene Radfahrer auf dem Gehweg) zur Kasse zu bitten.

Als Fußgänger kann man kaum noch in dem Umhängebeutel Eier oder leicht zerbrechliche Dinge tragen, weil ständig die Gefahr besteht, daß man von so einem Rüpel gestreift wird und der Inhalt des Umhängebeutels zu Bruch geht.

Der Radfahrer fährt weiter...er merkt ja angeblich nichts u. der Fußgänger hat den Schaden.

Viele Grüße

quali

Zitat:

Als Fußgänger kann man kaum noch in dem Umhängebeutel Eier

Da wo ich meine Eier aufbewahre, sind sie eigentlich recht sicher.

Zitat:

Man kann nur hoffen, daß die Verkehrsüberwachung verstärkt wird, um diese Rowdies (Erwachsene Radfahrer auf dem Gehweg) zur Kasse zu bitten.

Ich kanns nicht mehr hören: härte Strafen, mehr Überwachung, bla bla. Super Lösungsansatz.

Zitat:

Original geschrieben von downforze94



Zitat:

Man kann nur hoffen, daß die Verkehrsüberwachung verstärkt wird, um diese Rowdies (Erwachsene Radfahrer auf dem Gehweg) zur Kasse zu bitten.

Ich kanns nicht mehr hören: härte Strafen, mehr Überwachung, bla bla. Super Lösungsansatz.

Und nächste Woche wird bei ihm eingebrochen und dann wird sich darüber aufgeregt, daß die Polizei sich mit Kleinigkeiten wie Fahrradrowdies aufhält und 'die großen Fische' nicht ermitteln kann 😉

Radfahrer haben auf dem Gehweg erstmal nichts zu suchen. Soweit die Rechtslage. Wenn jemand natürlich grad parkt oder - sehr vorsichtig - mal ein paar Meter auf dem Gehweg radelt, weils anders unpraktisch ist, hab ich kein Problem damit.

Gibt aber genug Radler, die fahren bewußt einfach alles um was nicht rechtzeitig ausweicht (auch andere Radler). Da hilft nur eins: Ellenbogen ausfahren und auf Einschlag vorbereiten. Bloß nicht ausweichen. Meist liegt der Radler dann im Dreck hinterher, ohne daß man sich wirklich verletzt hat.

Umgekehrt habe ich als Gelegenheitsradler auch oft mit Fußgängern und anderen Radlern zu tun, die bewußt Unfälle provozieren oder verursachen. Als Radler hat man mit Autos die wenigsten Probleme übrigens.

Um den ganzen Wahnsinn zu entgehen, der in vielen deutschen (!) Städten auftritt, fahre ich am liebsten mit dem Auto. Und die Statistik gibt mir recht: pro gefahrenem Kilometer sind bei den Autofahrern weniger Todesfälle zu verzeichnen.

Zitat:

Original geschrieben von Incoming


Radfahrer haben auf dem Gehweg erstmal nichts zu suchen. Soweit die Rechtslage. Wenn jemand natürlich grad parkt oder - sehr vorsichtig - mal ein paar Meter auf dem Gehweg radelt, weils anders unpraktisch ist, hab ich kein Problem damit.

Gibt aber genug Radler, die fahren bewußt einfach alles um was nicht rechtzeitig ausweicht (auch andere Radler). Da hilft nur eins: Ellenbogen ausfahren und auf Einschlag vorbereiten. Bloß nicht ausweichen. Meist liegt der Radler dann im Dreck hinterher, ohne daß man sich wirklich verletzt hat.
..............................................................................................................

Ich gebe Dir völlig Recht.

Das mit dem Ellenbogen ist mir kürzlich auch passiert:

Mir kam ein Radfahrer auf dem Gehweg entgegen und aufgrund der Enge des Gehweges, war klar, daß mich der Radfahrer streifen würde.

So blieb mir nichts weiter übrig, als mit meinem Ellenbogen die leicht zerbrechlichen Joghurtbecher und Eier (Hinweis für downforzer94:Natürlich in den üblichen Pappschachteln), die sich im Umhängebeutel befanden zu schützen.

Es kam, wie es kommen musste; der Radfahrer rammte meinen Ellenbogen u. brauste über den Randstein auf die Fahrbahn.
Dabei wäre er beinahe gestürzt. Glücklicherweise kam kein Auto.
Wie ein Richter entschieden hätte, wenn es zu einem Verkehrsunfall gekommen wäre und kein Zeuge dabei war, weiß ich nicht.

Also insofern ist der Tipp mit dem Ellenbogen mit Vorsicht zu genießen.

Viele Grüße

quali

Ich seh's auch eher fraglich/kritikwürdig, das eigene Recht durchzusetzen indem man einen Unfall provoziert. Damit ist man nicht besser als der rücksichtslose Radfahrer.

Allgemein ist das Problem, dass Radfahrer ohne ausgewiesenen Radweg immer Probleme haben. Auf der Straße sind die meisten ein Hindernis (Beschleunigung, Vmax - diejenigen die auch nur kurzzeitig mit 60km/h im Verkehr mit schwimmen können, sind die absolute Ausnahme), auf dem Fußweg werden sie behindert. Das Problem wird hier zwischen Autofahrern und Fußgängern hin und her geschoben.

Ich seh's so, dass es immer noch besser/sicherer ist, wenn der Radfahrer auf dem Fußweg unterwegs ist als auf der Straße, Gesetzgebung hin oder her. 5m/s ist mit Fußverkehr besser vereinbar als mit Motorverkehr.

P.S.: Auch in reinen Fußgängerzonen ganz ohne VT auf Rädern, oder besser allgemein, hab ich mir vor'm Richtungswechsel den Schulterblick ganz automatisch zur Gewohnheit gemacht und vermisse die Spiegel die ich am Fahrzeug hab. Das ist bei mir einfach als Automatismus in Fleisch und Blut. Würde ich auch den Fußgängern empfehlen, die regelmäßig Probleme mit Radfahrern haben.

Zitat:

Original geschrieben von Wraithrider


Ich seh's auch eher fraglich/kritikwürdig, das eigene Recht durchzusetzen indem man einen Unfall provoziert. Damit ist man nicht besser als der rücksichtslose Radfahrer.

Ich sehe es aber auch nicht ein, auf dem GEHweg einem Radler auszuweichen.

Wenn ein Radler, aus welchen Gründen auch immer, den GEHweg nutzt, hat er sich allen unterzuordnen und notfalls anzuhalten.

Wie ich vor Ewigkeiten schrieb, bin ich ein radikaler Fahrbahnnutzer. Vor meiner Haustür radle ich dann doch bis zu 100m auf dem Gehweg. Jedoch immer so, dass sich Fußgänger nicht einmal erschrecken.

Zitat:

Original geschrieben von patti106



Zitat:

Original geschrieben von Wraithrider


Ich seh's auch eher fraglich/kritikwürdig, das eigene Recht durchzusetzen indem man einen Unfall provoziert. Damit ist man nicht besser als der rücksichtslose Radfahrer.
Ich sehe es aber auch nicht ein, auf dem GEHweg einem Radler auszuweichen.

Wenn ein Radler, aus welchen Gründen auch immer, den GEHweg nutzt, hat er sich allen unterzuordnen und notfalls anzuhalten.....................................

..................

Die heimischen Radfahrer sollten auch deshalb sich an die Verkehrsregeln halten, weil sie eine Vorbildfunktion ausüben sollten gegenüber den neuen Bewohnern die da aus Nordafrika u. anderen Ländern zu uns kommen.

Insbesondere im Bereich von Jugendhäusern in den Innenstadtbezirken sieht man immer mehr davon, wie sie sich mit ihren Fahrrädern auf dem Gehweg huerumtummeln u. so die Fußgänger gefährden.

Zitat:

Original geschrieben von Wraithrider


Ich seh's auch eher fraglich/kritikwürdig, das eigene Recht durchzusetzen indem man einen Unfall provoziert. Damit ist man nicht besser als der rücksichtslose Radfahrer.

Den Unfall provoziert man aber nicht selber, sondern in dem Fall der Radfahrer. Ein ausgestreckter Ellenbogen ragt nicht soweit vom "Laufzeug" heraus, daß es bei einem regulären Sicherheitsabstand zu einem Problem führt.

Zitat:

Allgemein ist das Problem, dass Radfahrer ohne ausgewiesenen Radweg immer Probleme haben. Auf der Straße sind die meisten ein Hindernis (Beschleunigung, Vmax - diejenigen die auch nur kurzzeitig mit 60km/h im Verkehr mit schwimmen können, sind die absolute Ausnahme), auf dem Fußweg werden sie behindert. Das Problem wird hier zwischen Autofahrern und Fußgängern hin und her geschoben.

Ein Fahrrad ist ein Fahrzeug und gehört daher grundsätzlich erstmal auf die Straße. Es ist Sache der Kommunen die Fahrbahnen so breit zu machen, daß Platz für Autos und Radfahrer ist.

Das gleiche Problem haben übrigens auch Mofas und leichte Elektroroller, die etwa eine vergleichbare Reisegeschwindigkeit haben.

Zitat:

Ich seh's so, dass es immer noch besser/sicherer ist, wenn der Radfahrer auf dem Fußweg unterwegs ist als auf der Straße, Gesetzgebung hin oder her. 5m/s ist mit Fußverkehr besser vereinbar als mit Motorverkehr.

Glaubs mir, ich bin auch selber Radfahrer. >90% der Unfälle hat man mit Fußgängern. Die Straße ist für den Radler sicherer. Für den Autofahrer "nur" nervig, sofern nicht genug Platz ist. Autofahrer neigen auch eher dazu die Vorfahrt derer zu mißachten, die auf anderen Spuren unterwegs sind. Hinzu kommt, daß viele Kommunen illegalerweise ihrer Sicherungspflicht nicht nachkommen und den Radweg räumen und streuen, der oft separat von der Straße angelegt ist, oder das Laub entfernen.

Zitat:

P.S.: Auch in reinen Fußgängerzonen ganz ohne VT auf Rädern, oder besser allgemein, hab ich mir vor'm Richtungswechsel den Schulterblick ganz automatisch zur Gewohnheit gemacht und vermisse die Spiegel die ich am Fahrzeug hab. Das ist bei mir einfach als Automatismus in Fleisch und Blut. Würde ich auch den Fußgängern empfehlen, die regelmäßig Probleme mit Radfahrern haben.

Als Fußgänger macht man natürlich den Schulterblick wenn man die Fahrbahn - zu der auch die Radspur zählt - betritt bzw. schaut links-rechts-links. Es ist fast unmöglich einen ordentlich beleuchteten Radfahrer zu übersehen. Viele sind allerdings rücksichtslos und nehmen anderen die Vorfahrt, noch nichtmal auf Klingelsignale wird dann reagiert.

Gerade beim nichtmotorisierten Verkehr gibts schwarze Schafe ohne Ende. Wenn man alles mit sich machen läßt, kommt man nie heil an. Ich war auch oft in der Situation als Fußgänger andere Fußgänger wegrempeln zu müssen, die mich 50m vor dem Einschlag gesehen haben und trotzdem eisern nebeneinander herliefen, somit dem Gegenverkehr jede Möglichkeit nahmen vorbeizukommen.

Am besten hält man sich an die Regeln, nimmt Rücksicht auf andere wenn man es aus irgendeinem Grund nicht tut und setzt sich ansonsten eisern durch.

Ich frage mich halt, was ich davon hab, wenn ich mir beim eisern durchsetzen und auf meinem Recht bestehen doch mal ne Rippenprellung zuziehe oder nen Radfahrer so unglücklich vor ein Auto schubse, dass es nen Unfall gibt. Tröstet mich dann, dass ich da im Recht war?
Ich bin kein Radfahrer und selten Fußgänger, richtig, aber auf'm Motorrad hab ich das genau so, nur mit potentiell drastischeren Konsequenzen. Wer sich da wem unterzuordnen hat, ist nicht die Frage, die dazu beiträgt, dass alle Beteiligten gesund ankommen. Lieber verzichte ich mal auf meine Rechte, als einen Unfall zu provozieren - ob der andere dabei genau so provoziert wie ich, hilft mir wieder mal auch nicht weiter.

Radfahrer gehören grundsätzlich auf einen Radweg. Sowohl auf der Straße als auch auf dem Fußweg gibt es Konfliktpotential, aber sie haben in der Regel (ich schließe jetzt mal Rennradfahrer aus) mehr Gemeinsamkeiten mit nem Fußgänger als mit nem Auto. In der Notlösung der gemeinsamen Verkehrsraumnutzung gehören sie damit für mich eher auf den Fußweg als auf die Straße, auch wenn der Gesetzgeber das anders sieht.

Und ne, Incoming, ich glaube dir nicht. Ich hab jetzt mal Fahrrad und Unfallgegner bei Google eingegeben. Unter anderem hab ich als Treffer n Berliner Blog das PKW zu knap 70% als Unfallgegner von Fahrrädern ausweist, Fußgänger zu unter 15%; und als anderen Treffer Angaben vom Verkehrsclub Österreich, der PKW mit 54% und Fußgänger mit 3%(!) angibt. Auch haben die PKW-Treffer schwerere Folgen. Ich sehe mich also bestätigt, dass Fahrräder wenn überhaupt eher auf den Fußweg gehören als auf die Straße.

Beim Schulterblick für Fußgänger sprach ich nicht von der Fahrbahn, ich dachte das hätte ich deutlich gemacht, sondern generell wenn man die Richtung ändert.

P.S.: Falls es nicht klar sein sollte, ich find's natürlich trotzdem nicht gut, wenn Radfahrer Fußgänger umfahren.

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