Qualitätsstreuung in der Serie bei Mercedes
Klar - welche Vorzüge unsere Dicken haben , wissen wir alle - darum fahren wir sie ja ! Aber - woher kommen die eklatanten Unterschiede im Langzeitverhalten , die wir nicht nur bei unserer Baureihe feststellen können? Qualität in der Verarbeitung , in der Materialauswahl und in der Konstruktion offenbart sich im Langzeitverhalten , mit zunehmendem Lebensalter und zunehmender Laufleistung . Und die schwankt bei unseren Autos erheblich ! Wir kennen 210er , die bereits nach 4 Jahren überall zu rosten angefangen haben , andere sind selbst nach 18 Jahren nahezu rostfrei . Es gibt Getriebeautomaten ,die bereits nach 40 000 km am Ende waren , andere halten 800 000 km . Berichtet wurde von Federn , die nach 60 000 km gebrochen waren , andere halten > 320 000 km ohne zu brechen , Luftmassenmesser halten 60 000 ,
aber auch 360 000 km usw. usf . Und das alles unter vergleichbaren Bedingungen !
In anderen Baureihen ist es nicht anders . Beispiel : Die Erfahrungen , die A-D mit seinen 211ern gemacht hat . Der 220 CDI ist fast völlig problemlos , der 280 CDI dagegen das reinste Sorgenkind ! (Hat aber nichts mit dem Motor zu tun !)
Auch beim 212er ist man geneigt , hier erhebliche Streuungsprobleme zu erkennen , obwohl das Auto noch relativ neu ist
und daher nur eingeschränkt beurteilbar .
Früher gab es bei Mercedes solche extremen Streubreiten jedenfalls nicht , gleichzeitig waren die Fahrzeuge zum Serienstart ausgereifter, vor 1985 waren massenhafte Probleme wie z. B . mit dem OM 651 unbekannt . Man konnte unbesorgt einen gerade neu herausgekommenen Wagen bestellen , heute würde ich das erst nach 2 Jahren machen .
Tempora mutantur !
Beste Antwort im Thema
Klar - welche Vorzüge unsere Dicken haben , wissen wir alle - darum fahren wir sie ja ! Aber - woher kommen die eklatanten Unterschiede im Langzeitverhalten , die wir nicht nur bei unserer Baureihe feststellen können? Qualität in der Verarbeitung , in der Materialauswahl und in der Konstruktion offenbart sich im Langzeitverhalten , mit zunehmendem Lebensalter und zunehmender Laufleistung . Und die schwankt bei unseren Autos erheblich ! Wir kennen 210er , die bereits nach 4 Jahren überall zu rosten angefangen haben , andere sind selbst nach 18 Jahren nahezu rostfrei . Es gibt Getriebeautomaten ,die bereits nach 40 000 km am Ende waren , andere halten 800 000 km . Berichtet wurde von Federn , die nach 60 000 km gebrochen waren , andere halten > 320 000 km ohne zu brechen , Luftmassenmesser halten 60 000 ,
aber auch 360 000 km usw. usf . Und das alles unter vergleichbaren Bedingungen !
In anderen Baureihen ist es nicht anders . Beispiel : Die Erfahrungen , die A-D mit seinen 211ern gemacht hat . Der 220 CDI ist fast völlig problemlos , der 280 CDI dagegen das reinste Sorgenkind ! (Hat aber nichts mit dem Motor zu tun !)
Auch beim 212er ist man geneigt , hier erhebliche Streuungsprobleme zu erkennen , obwohl das Auto noch relativ neu ist
und daher nur eingeschränkt beurteilbar .
Früher gab es bei Mercedes solche extremen Streubreiten jedenfalls nicht , gleichzeitig waren die Fahrzeuge zum Serienstart ausgereifter, vor 1985 waren massenhafte Probleme wie z. B . mit dem OM 651 unbekannt . Man konnte unbesorgt einen gerade neu herausgekommenen Wagen bestellen , heute würde ich das erst nach 2 Jahren machen .
Tempora mutantur !
26 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von chess77
Mehr als km sagen eigentlich Betriebsstunden aus.Wenn ich lese 1 Mio km im Skoda... da muss man dann doch sagen: hätte sich ein bequemeres Fahrzeug doch gelohnt. Ich sitze am Arbeitsplatz ja auch nicht auf einem kippelnden Hocker.
Wobei die Prioritäten ja jeder anders setzt. 🙂
Dass früher die Fahrzeuge zuverlässiger waren oder gewesen sein sollen, muss man auch relativieren:
Meist wurde weniger Strecke zurückgelegt, und es gab (viel !) weniger Komponenten im Auto. Wenn die aktuelle Generation fünf mal so viele Teile hat und drei mal so weit fährt, muss man schon den Maßstab relativieren. Es gab halt weniger, was kaputt gehen konnte, und diese Teile waren häufig mechanisch bearbeitbar. 😉
Da war auch nicht soviel elektronik drinn was hätte kaputt gehen können.
Ds kennen aber leider nur noch diejenigen die ohne ABS das fahren gelernt haben weil es damals als SA für die meisten nicht erschwinglich war.. die zeiten waren auch besser den da hat noch die Physik und nicht irgendwelche Asistenzsysteme das Leben und fahren bestimmt. Jol.
Zitat:
Original geschrieben von Austro-Diesel
-- ein Betriebswirtschaftler hingegen überschreitet sie mit Wagemut (und sucht sich rasch einen neuen Arbeitgeber, bevor sein Sessel qualmt).😁
Falsch!
Der Einkauf hat super günstig eingekauft u. damit die kosten um XX Prozent reduziert!
Die aus dem (zu) günstigen Einkauf resultierenden folgekosten werden auf einer anderen "Kostenstelle" verbucht...!
Und solange nicht irgendwann einmal "Gegengerechnet" wird, was das "billigerere" Teil tatsächlich gekostet hat, ist der Einkauf immer auf der sicheren Seite!
MfG Günter
Hallo zusammen,
Austro-Diesel und 4matic-Guenni liegen beide richtig, solange die Refinanzierungspipeline stets mit den kalkulierten Anteilen aus dem aktuellen Neugeschäft gut gefüllt ist. Zum Beispiel hat der Katastrophen-OM651 etliche Köpfe gekostet, weil die eingeplanten Rückstellungen für Garantiefälle und Kulanzen binnen kürzester Zeit ausgetrocknet bzw. aufgebraucht wurden, weil die Ausgaben die Einnahmen überstiegen.
LG, Walter
Ihr schweift etwas vom Ursprungsthema ab - es ging um erhebliche Streuungen innerhalb der Mercedes Baureihe(n)! Nicht um MB vs. alle anderen dir irgendwan mal etwas besser konnten 😉
Das der vorgegebene Sparzwang der Controller der Qualität nicht förderlich war (und ist), ist klar! Shareholder value bestimmt große Teile der Produktion mit!
Andere Firmen haben da den Spagat zwischen Kosten vs. Qualität besser unter Kontrolle gehabt - wobei auch BMW oder Audi immer wieder so ihre Themen hatten...
Einzelne Ausnahmefahrzeuge die besonders haltbar und problemlos sind, gibt es komischerweise überall - Glückwunsch an den Besitzer 😁
Verordnete Umweltauflagen wie Anfang der 90er die Umstellung von Lacken auf Lösungsmittelbasis auf Wasserlacke taten ihr übriges.
Ich finde es halt blöde, wenn ein Hersteller mit Anspruch "Premium" zu sein es in langer Zeit einfach nicht hinbekommt, selbst banales zu beheben!
Beim W210 neigt die Vorderachse zum Poltern (VorMopf + Mopf) beim W211 auch noch! Warum dimensioniert man nicht die Teile einfach anders? Richtig - kostet zuviel!
Der Markt ist halt nur noch auf die Erstkäufer bzw. Finanzierer ausgerichtet - danach "egal"...
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Hallo Ralph,
damit triffst Du es wohl ziemlich auf den Punkt!
Speziell bei unserer Baureihe hat der Qualitätsrückgang bzw. die Streuung innerhalb der Serie wohl nicht nur etwas mit Shareholder Value und Spardiktat zu tun, sondern auch mit der Einführung der Lean Production, Stichwort Gruppenarbeit.
Dazu gibt es hier einen schönen Artikel von '95: KLICK
Besonders interessant im Artikel finde ich die Erwähnung der Umstellung auf Zusatzaufgaben wie Qualitätssicherung... Das dürfte insbesondere in der Anfangszeit für Probleme gesorgt haben, wobei das natürlich im Einzelnen eine Mutmassung bleibt.
Grundsätzlich dürfte für die Autoproduktion wohl das Gleiche gelten, wie für den heutigen Prozess der Arbeitsteilung insgesamt: immer mehr Dinge werden von immer weniger Menschen erledigt, und das in möglichst immer kürzerer Zeit.
Hoch lebe die Globalisierung!
Ja , Ralph , das sehe ich auch so - was soll man davon halten , wenn ein Hersteller Probleme über viele Jahre baureihenübergreifend nicht in den Griff bekommt ? Ein Beispiel : Aktuell ist im 211er - Forum ein Thread nachzulesen . in
dem jemand seinen nach knapp 7Jahren völlig verrosteten Vorderachsträger samt total korrodierter Ölleitungen und Schrauben darstellt . Kommt uns doch irgendwie bekannt vor , nicht wahr ? Noch ärgerlicher ist es , wenn erkennbar selbst bei Pfennigartikeln wie Befestigungsschellen der Hydraulikleitungen oder Schrauben und Muttern gespart wird , dass ein Golf II dagegen wie eine Qualitätsikone imponiert .
Nach dem Rostfiasko Golf I ist der Golf II ähnlich wie Obelix in den Zaubertrank, in ein Fass vol Korrossionsschutz gefallen... Wer erinnert sich denn nicht auch ncoh an die beiden Striemen links und rechts vom Heckdeckel runter?
Davon sind die VWler aber auch wieder abgekommen 😁
Und finanziell sind BMW/VW und alles was dazugehört in einer komfortableren Lage. Man schaue sich die Aktienbesitzer an...
Und wer bei ALDI & Co einkauft, unterstützt das ganze System. Billig billig billig. Jeder vor seiner Haustür 😉
Zitat:
Original geschrieben von Higgi
Der Markt ist halt nur noch auf die Erstkäufer bzw. Finanzierer ausgerichtet - danach "egal"...
Genau !
Nur sollten diese hochstudierten Strategen ein bißchen weiterdenken. Das rationale Denken ist bei diesen hochnäsigen Diplom-Automotive-Managern auf der Strecke geblieben. Sonst wäre diesen doch folgendes klar:
Wer sich als junger Mensch seinen ersten gebrauchten Benz kauft und aufgrund von Pfusch ab Werk nur Ärger damit hat, der wird sich aus diesem Laden niemals einen Neuwagen holen.
Logisch, oder ?
Aber alles kein Problem. Was kümmern uns die paar Hanswurste, die ein halbes Leben lang gespart haben um sich mal einen neuen Benz zu kaufen und bei dessen Abholung im Werk die Tränen der Rührung unterdrücken müssen.
Wir machen unser Volumengeschäft schließlich mit den Chinesen...😁
Zitat:
Original geschrieben von dickschiffsdiesel
...völlig verrosteten Vorderachsträger ...
Gerade bei solchen Teilen verstehe ich nicht, warum die nicht wenigstens vollverzinkt werden!
Überhaupt ist ja die Grundkonstruktion schon wenig intelligent gemacht - da sind die unteren Motorraumverkleidungen direkt ans Blech geschraubt - Wasser, Salz und Dreck haben da leichtes Spiel!
Hab bei jedem meiner 210er als erstes das Ding abgeschraubt, den Träger (fals notwendig) entrostet und versiegelt, Ablauflöcher in die Verkleidung gebohrt (sinnigerweise an den tiefsten Stellen und auch mittendrinn!) und dann das ganze mit einem Distanzstück aus etwas Plastik wieder angebaut!
Die Träger waren seither mein geringstes Problem 😉
Zitat:
Original geschrieben von Schneggabeisser
Wer sich als junger Mensch seinen ersten gebrauchten Benz kauft und aufgrund von Pfusch ab Werk nur Ärger damit hat, der wird sich aus diesem Laden niemals einen Neuwagen holen.Logisch, oder ?
Logisch! Machen die anderen aber auch so. Das bedeutet: jeden Tag ein neuer Kunde 🙂
Zitat:
Original geschrieben von hotw
Nach dem Rostfiasko Golf I ist der Golf II ähnlich wie Obelix in den Zaubertrank, in ein Fass vol Korrossionsschutz gefallen... Wer erinnert sich denn nicht auch ncoh an die beiden Striemen links und rechts vom Heckdeckel runter?Davon sind die VWler aber auch wieder abgekommen 😁
Und finanziell sind BMW/VW und alles was dazugehört in einer komfortableren Lage. Man schaue sich die Aktienbesitzer an...
Und wer bei ALDI & Co einkauft, unterstützt das ganze System. Billig billig billig. Jeder vor seiner Haustür 😉
Hallo Hotw , wir hatten 5 Golf II in der Familie , dabei 2 GTI . An die gelben Streifen hinten kann ich mich gut erinnern , sah unschön aus , war aber einfach zu entfernen und gerostet hatte kein einziges Auto ! Da änderte sich schlagartig , nachdem VW Herrn José Ignacio Lopez de Arriortua von GM abgeworben hatte . Als Erstlingswerk hatte der erstmal den Golf III kaputtgespart - wir hatten davon auch einen . Irgendwie muss die Ausstrahlung dieses Herrn aber bis nach Untertürkheim gereicht haben...
In der Tat... Dieser Herr hatte viele Nachahmer. Es gab auch genügend davon, die noch schlimmer waren als er. Diese dummen Machenschaften haben auch andere Branchen erfasst... 😰
VW hat sich dieses Herrn aufgrund allerlei Ungereimtheiten wieder entledigt...
Heute hört man von diesem Holzkopf nichts mehr. Gott sei Dank !