Qualität von Bremsteilen

Hallo und guten Tag

Ich habe mal die grundsätzliche Frage, was von den verschiedenen Anbietern/Herstellern von Scheiben und Belägen zu halten ist.

Bisher habe ich immer ATE gekauft.
Ist das übertrieben und was kauft Ihr ?

Bestimmt gibt es da Teile, die mit unterschiedlichen Aufklebern aus der gleichen Fertigung kommen.
Das ist ja in anderen Bereichen - z.B. Kühlschränken - auch so.

Es gab schon Meldungen zu welligen - verzogenen Scheiben.
Das habe ich bisher noch nie gehabt.

Gruss Axel R

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Zitat:

@Axel R schrieb am 26. Dezember 2018 um 09:59:06 Uhr:


...Bisher habe ich immer ATE gekauft...

Dann bleib doch dabei. Wozu ein (unnötiges ?) Risiko mit anderen Fabrikaten eingehen?

Wozu die unnötige Großschrift? Hast du deine Lesebrille verlegt?

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Zitat:

@Gedoensheimer schrieb am 26. Dezember 2018 um 11:39:18 Uhr:



Zitat:

@Axel R schrieb am 26. Dezember 2018 um 10:43:21 Uhr:



Da kommt dann gleich die Frage: wie wird der Ausschuss festgestellt und ab welchem Fehler wird aussortiert.

Aus alter Zeit kenne ich eine Giesserei, wo die gegossenen Scheiben mit Hammerklopfen geprüft wurden. Den Job machte niemand lange, denn das brauchte viel Kraft, die Scheiben von einer Kiste in die andere zu legen. Das Hämmerchen zu bewegen war die geringste Arbeit.


Bremsscheiben werden erst mal induktiv auf Unregelmäßigkeiten geprüft. Danach geht es in die Messmaschine wo etwa 10 Parameter geprüft werden. Die Maschine entscheidet über Ausschuss, Nacharbeit und Gut.
Die Toleranzen sind auf der entsprechenden Zeichnung angegeben. (Sie variieren stark nach Fhz- Modell und Hersteller. Was die Produktion in der Spätschicht, wenn die Stückzahl im Nacken sitzt, daraus macht ist eine andere Frage. (Neuere Systeme protokollieren da Manipulationen). Das Problem bei Problemen ist: Wird da Schrott produziert, oder Mist gemessen? Die Meisten tendieren zum Messfehler und das ist schwer zu überprüfen.
Bei Ersatzscheiben dürften die Probleme geringer sein. Hier achten Kunden zumindest auf subjektive Qualität und reklamieren ggf. Bei Neuwagen erzählt man dem Kunden etwas von "muss sich noch einlaufen".

Von welchen kleinen Klitschen sprichst Du?

Jede etwas größere Firma hat heutzutage ein QS-System. Brauchen sie schon um zertifiziert zu werden. Ohne Zertifikat belieferst heutzutage keine größere Firma mehr geschweige einen Automobilbauer. Die QS ermittelt ob vom Standard abweichende Teile noch verwendet werden können oder nicht. Der Meister der produzierenden Abteilung hat da mit am wenigsten Einfluß auf die Entscheidung, welche in der Regel von einem Gremium gefällt wird. Und das in Meßräumen auf heutigen Koordinatenmeßmaschinen, etc. Mist gemessen wird möchte ich stark bezweifeln. wir arbeiten bei uns an 6 Wochentagen in 3 Schichten mit gleicher Qualität, da alle regelmäßig Teile im Meßraum zur Kontrolle abliefern müssen. Also wird auch in allen Schichten die gleiche Qualität gefertigt.

Ja, bei fortschrittlichen Firmen wird jede Scheibe von einem Gremium, in einem Feinmessraum, auf einer Koordinaten messmaschine zertifiziert und signiert (das würde zumindest den Preis erklären).
Bei kleinen Klitschen wird noch jede Scheibe einzeln gemessen.
Was man Werkstudenten so alles beibiegt .......

Und immer, wenn 99 von 100 produzierten Teilen vorzeitig versagen, sind das bedauerliche Einzelfälle.

Zitat:

@PeterBH schrieb am 26. Dezember 2018 um 15:47:37 Uhr:


Und immer, wenn 99 von 100 produzierten Teilen vorzeitig versagen, sind das bedauerliche Einzelfälle.

......nun mal nicht übertreiben....

Das Problem ist halt, dass 3% Ausschuss grenzwertig ist. Die Schrottkübel sind entsprechend klein. wohin also mit dem Schrott? 🙂 (Man könnte auch den Begriff der B-Ware einführen? In Deutschland? Never ever)

Aber mal ehrlich was kommt zuletzt zum stehen? Die Produktion und dann rollen aber immer noch Köpfe.
Es gibt nichts heftigeres als eine stehende Produktion. Die Gesichter sagen alles.

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Zitat:

@Axel R schrieb am 26. Dezember 2018 um 09:59:06 Uhr:


Bisher habe ich immer ATE gekauft.
Ist das übertrieben und was kauft Ihr ?

Ich habe bisher von verschiedenen Marken gekauft: Ate, Brembo, Ferodo, Textar, Jurid/Honeywell, TRW, Meyle, Barum, Bosch.
Von denen weiß ich ganz sicher, dass ich das mal gekauft und verbaut habe. Probleme hatte ich mit den Teilen noch nicht gehabt, erfüllten stets die zugedachte Funktion (Waren Beläge, Scheiben, Schläuche, Kraftregler, Radbremszylinder, Bremsbacken). Und wie du schon sagst, herstellen werden wohl nur wenige, Bosch z.B. wird das irgendwo einkaufen und dann selbst vermarkten.

Zitat:

@Gedoensheimer schrieb am 26. Dezember 2018 um 16:04:26 Uhr:



Zitat:

@PeterBH schrieb am 26. Dezember 2018 um 15:47:37 Uhr:


Und immer, wenn 99 von 100 produzierten Teilen vorzeitig versagen, sind das bedauerliche Einzelfälle.

......nun mal nicht übertreiben....
Das Problem ist halt, dass 3% Ausschuss grenzwertig ist. Die Schrottkübel sind entsprechend klein. wohin also mit dem Schrott? 🙂 (Man könnte auch den Begriff der B-Ware einführen? In Deutschland? Never ever)

Aber mal ehrlich was kommt zuletzt zum stehen? Die Produktion und dann rollen aber immer noch Köpfe.
Es gibt nichts heftigeres als eine stehende Produktion. Die Gesichter sagen alles.

Okay, sind keine Bremsen. Wir haben außen zwei Bewegungsmelder, beide vom gleichen Hersteller und beide sind nach 7 Jahren fast taggleich ausgefallen. Waschmaschine/Trockner - beide vom gleichen Hersteller und beide nach 7 Jahren defekt. Spülmaschine nach 6 Jahren hinüber, neue Maschine mit Defekt ausgeliefert und nach zwei Rep.-Versuchen rausgeschmissen. Vermutlich alles nur bedauerlicher Zufall - oder halt geplante Lebensdauer.

Zitat:

@PeterBH schrieb am 26. Dezember 2018 um 19:58:11 Uhr:



Okay, sind keine Bremsen. ............
.... Vermutlich alles nur bedauerlicher Zufall - oder halt geplante Lebensdauer.

Selbst schuld! Hättest Du Dich davon überzeugt, dass alle Teile von einen Gremium zertifiziert sind, im Feinmessraum mit einer Koordinatenmessmaschine geprüft und die jeweilige Klitsche ISO 9xxx zertifiziert ist, wäre das nicht passiert.

Das QS funktioniert, zeigt ja die steigende Zahl an Rückrufaktionen.

[/Ironie]

Deine Polemik macht den Müll was Du von dir gibst nicht besser. Hier ging es um Bremsscheiben und ich habe hier erklärt wie es in einem verarbeiteten Betrieb zugeht, zumindest sollte. Wenn Du bisher nur in unfähigen Firmen gearbeitet hast die die QS nicht auf die Reihe bekamen, kann ich nichts dafür. Bei uns wären 3% Ausschuß, bei einem einfachen Teil wie einer BS, auf Dauer nicht tolerierbar und es würden Verbesserungen angestrebt dies zu verbessern.
Zudem muß ich dich enttäuschen, da ich alles andere als ein Werksstudent bin. Habe jetzt 36 Jahre zerspanende Fertigung hinter mir vom Lehrling bis zum Techniker.

3% in Zeiten von "ppm"...

Falscher Bereich. Bei Zerspanern wirst du die Einheit ppm wohl kaum bis überhaupt nie antreffen.

Zitat:

@Vritten schrieb am 27. Dezember 2018 um 21:29:32 Uhr:


Falscher Bereich. Bei Zerspanern wirst du die Einheit ppm wohl kaum bis überhaupt nie antreffen.

Sag das mal den Kunden. Da werden selbst bei Teilen die eine Stückzeit von 3 Sekunden haben noch 0-3ppm gefordet.
Die Kunden wollen 0 ppm damit Sie immer einen Grund haben Rechnungen zu kürzen, Lieferungen die sie gerade nicht brauchen können zurückgehen lassen oder ganz einfach um den Preis zu drücken.
Was Bremsscheiben angeht. Die werden meistens nicht als Rohlinge um die halbe Welt gekarrt sondern vor Ort gegossen und Endbearbeitet. Ist eine Scheibe ausserhalb der Toleranz wird sie einfach wieder eingeschmolzen. Wobei es natürlich immer fehlerhafte Teile geben wird, könnte man nur mit einer 100% Kontrolle verhindern und das kann man im Grunde nicht bezahlen.
Wobei Wir einige Teile produzieren die zu 100% über eine Meßmaschine laufen, aber natürlich nicht alle Maße 100% geprüft werden. Aber die Stückzahl bewegt sich auch im niedrigen vierstelligen Bereich übers Jahr gesehen. 😁 Gibt auch keinen so großen Markt für diese Fahrzeuge.

Aber funktionsrelevante Maße werden bei vielen Teilen 100% von Prüfmaschinen geprüft. Aber eher nicht bei Billigmarken sondern eher bei den etwas Teureren die Wert auf Qualität legen.

Zitat:

@Sir Donald schrieb am 27. Dezember 2018 um 23:23:30 Uhr:


...Da werden.. ..noch 0-3ppm gefordet...

Was bedeutet denn ppm bei Bremsscheiben?

Ich kenne das nur von der Schadstoffbelastung von Luft und Wasser.

Parts per Million. Also die Anzahl von Partikeln in den beiden Medien.

Wir sind uns wohl einig, dass neue Scheiben rund laufen sollten. Auch sollten sie bei gewöhnlicher Nutzung, welche auch mal stärkeres Bremsen aus hohen Geschwindigkeiten oder Pssabfahrten mit voller Nutzlast und die damit einhergehende Erwärmung des Materials einschließt, nicht auffällig werden.
Manchmal wird aber von einteiligen Bremsscheiben einfach zu viel erwartet. Die Geometrie einer einteiligen Bremsscheibe führt ab einer bestimmten Erwärmung zu merklicher Schirmung und somit zum irreversieblen Totalausfall des Bauteils. Je nach Materialqualität, Materialstärke und Kühlung tritt die Schirmung ab einer gewissen Belastung auf.
Wer glaubt einen 2-Tonner unbeschadet von 250 Km/h mit durgehend aktiven Bremsassistent auf 100 Km/h herunterbremsen zu müssen, sollte darauf achten, dass sein Fahrzeug vorne 2teilige Scheiben hat, oder solche nachrüsten.

Schirmung. Ich kenne den Begriff Schüsselung, wenn sich was wölbt,
durch Hitze beim Bremsen z.B. oder durch Feuchtigkeit.
Meinst du das?

Ich denke das ATE oder andere Bekannte Hersteller gute Ware verkaufen,
ich sage nicht das die alle nach billigen Produktionsfabriken suchen egal China oder egal wo...
Sie legen ja Standards fest, für die Produkte die ja auch die Autoindustrie verlangt...
Es gibt Marken die z.B. für den Aftermarket gezielt für den unterern Preissegment z.B Bremsklötze herstellt
die z.B. 1mm weniger Belag drauf haben als die Regel...
Da gibt es dann Premium, Standard und Basic Line als günstig Produkt
Denn der Kunde der billig Teile haben will soll ja auch was bekommen, und wenn die Bremsklötze schon nach 25000 fertig sind, mein Gott er hätte ja auch die Standard kaufen können …
Früher wurden diese Basic oder wie man sie auch nennen will extra unter anderen Namen verkauft
doch nicht als ATE,TWR etc. wir verkaufen doch kein Basic...

Z.B. hat VW seid einiger Zeit Economy Parts im Angebot für Autos ab 4 Jahren , ich hab da mal gefragt was der Unterschied zu den normalen Teilen wäre ?
Der Meister sagte mir da sind die Beläge halt etwas dünner ab Werk aber die Qualität gleich gut zum Standardprodukt, sie halten halt auf Dauer etwas kürzer...
Ich sag mir auch wegen den Preisen z.B von gleichen Ölkanistern im Laden ( Netz ),
wenn einer den Kanister für 20 oder ein anderer für den gleichen 40 will liegt es an mir wo ich ihn kaufe...
Wie der Prei zu Stande kommt ?
hängt halt ab ob und wie viel ( Preis ,Menge ) etc. etc. einer einkaufen oder verkaufen will
Was ich nicht kaufen würde sind Teile im Netz von No Name Marken

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