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PS beim Auto - wie berechnen - was sagt es aus?

Themenstarteram 20. August 2011 um 7:38

Hallo,

was mich schon immer mal interessierte: Wie berechnen sich PS bei einem Auto?

PS, das ist Leistung, Leistung ist Kraft mal Zeit, soweit klar, bringt mich aber nicht weiter. Denn die Kraft eines Motors ändert sich ja drehzahlabhängig.

Angenommen, ein Autohersteller würde einen Motor entwickeln mit folgender Charakteristik:

Sehr wenig Leistung bei Drehzahl unter 2000 upm, von 2000 bis 2019 upm sehr viel Leistung, danach wieder nix. So ein Motor wäre praktisch unbrauchbar - aber egal: Wie würde sich da die PS-Zahl berechnen? Hätte der Motor dann die PS anhand der Kraft zwischen 2000 und 2019 upm bestimmt?

Oder ist die PS-Zahl quasi über das Drehzahlband bestimmt als eine Art "Durchschnitt" oder "Integral"?

Speziell: Wenn ich meine Frage bei Google eingebe, komme ich dazu, dass es so berechnet wird:

Leistung (kw) = Drehmoment * Drehzahl / 9550

Und woanders steht dann: Die Leistung eines PKW ist die Maximalleistung. Würde bedeuten: Mein unbrauchbarer oben beschriebener Motor hätte auf dem Papier sagenhafte PS-Werte. Wäre aber in der Praxis eine lahme Ente...

Ich kann mir das irgendwie nicht vorstellen: Otto-Normalverbraucher guckt nur auf die PS-Zahl, gibt dann damit an "meiner hat mehr PS als deiner! Ätsch! Also unter 150PS, was willst du mit so einer Gurke?"

Ich hätte mir da eher eine PS-Durchschnittszahl über das Drehzahlband gedacht/gewünscht.

Oder liege ich eh komplett falsch?

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@Diabolomk schrieb am 26. Oktober 2015 um 07:23:22 Uhr:

Absolute Kraft ist nicht Leistung, also auch nicht PS genannt. Leistung ist ein zeitbezogener Wert der die Übersetzung berücksichtigt und aussagt wie viel Kraft übrig bleibt.

Insbesondere sollte man exakt definierte physikalische Größen nicht dermaßen durcheinanderwerfen wie oben zu lesen ist!

Die Kraft ist eine physikalische Größe mit dem Formelzeichen F (Force) und der Einheit N (Newton).

Die Leistung ist eine andere physikalische Größe mit dem Formelzeichen P (Power) und der Einheit W (Watt).

Ich kann wie ein Ochse mit großer Kraft gegen eine starre Wand drücken, habe aber trotzdem keine Leistung erbracht.

Erst wenn ich eine Kraft längs eines Weges (s) aufbringe, verrichte ich eine Arbeit W (Work) mit der Einheit Nm (Newtonmeter) bzw. J (Joule) bzw. Ws (Wattsekunde). Wenn ich diese Arbeit innerhalb einer bestimmten Zeit t (time) erledige, habe ich eine Leistung P mit der Einheit W bzw. Nm/s erbracht.

Die Kraft steckt also in der Leistung mit drin, ist mit dieser aber keineswegs gleichzusetzen.

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Zitat:

Original geschrieben von Noris123

Wenn man auch noch unterschiedlichste Autos (Gewicht, cw-Wert, Stirnfläche...) ins Spiel bringt wird es natürlich völlig unübersichtlich.

Selbst beim gleichen Modell stimmen diese Werte ja bei unterschiedlicher Motorisierung oft nicht überein (Gewicht, breitere Reifen...). Hinzu kommt noch die unterschiedliche Übersetzung, nicht immer gelingt es den Gang in dem die Vmax erreicht wird so optimal auszulegen dass die Nenndrehzahl exakt bei Höchstgeschwindigkeit erreicht wird.

Worauf willst du hinaus?

Blick grad nicht so richtig durch.

Themenstarteram 20. August 2011 um 22:27

Zitat:

Original geschrieben von Noris123

Zitat:

Original geschrieben von v77100

Denn...was soll ich mit 200PS, die in einem Bereich vorhanden sind, den ich nie nutze? Da ist mir dann ein 160PS-Auto lieber, wenn es die Leistung da hat, wo ich sie nutze.

Das Problem liegt dann aber nicht am Motor sondern bei Dir.

Vollkommen richtig, auch wenn ich es nicht als "Problem" bezeichnen würde: Es gibt Leute, die wollen die Maximalleistung. Explizit! Mir dagegen bringt sie nix: Ich bin hier im Rhein-Main-Gebiet: Auf Landstrassen überholen ==> unmöglich, viel zu viel Gegenverkehr. Aber eh alle Nas lang eine Autobahn da, 3 bis 4-spurig: Da brauchts keine Maximalbeschleunigung, da reicht eine "gute". Also nutze ich typischerweise ein Drehzahlband bis ca 3000 upm. Und daher müsste ich nun die PS-Zahl für mich berechnen. Und dabei kann sich durchaus rausstellen, dass ein 1.6 TFSI mehr PS hat als ein 2.0 TFSI, wenn man mal nur das Drehzahlband bis 3000 upm betrachtet.

Zitat:

Original geschrieben von v77100

Ich bin hier im Rhein-Main-Gebiet: Auf Landstrassen überholen ==> unmöglich, viel zu viel Gegenverkehr. Aber eh alle Nas lang eine Autobahn da, 3 bis 4-spurig: Da brauchts keine Maximalbeschleunigung, da reicht eine "gute". Also nutze ich typischerweise ein Drehzahlband bis ca 3000 upm. Und daher müsste ich nun die PS-Zahl für mich berechnen. Und dabei kann sich durchaus rausstellen, dass ein 1.6 TFSI mehr PS hat als ein 2.0 TFSI, wenn man mal nur das Drehzahlband bis 3000 upm betrachtet.

...dann schau nicht auf die PS, sondern in diesem speziellen Fall auf das Drehmoment, das in diesem Drehzahlbereich anliegt. Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen = Komfortfaktor. ;)

Zitat:

Original geschrieben von v77100

Zitat:

Original geschrieben von Noris123

 

Das Problem liegt dann aber nicht am Motor sondern bei Dir.

Vollkommen richtig, auch wenn ich es nicht als "Problem" bezeichnen würde: Es gibt Leute, die wollen die Maximalleistung. Explizit! Mir dagegen bringt sie nix: Ich bin hier im Rhein-Main-Gebiet: Auf Landstrassen überholen ==> unmöglich, viel zu viel Gegenverkehr. Aber eh alle Nas lang eine Autobahn da, 3 bis 4-spurig: Da brauchts keine Maximalbeschleunigung, da reicht eine "gute". Also nutze ich typischerweise ein Drehzahlband bis ca 3000 upm. Und daher müsste ich nun die PS-Zahl für mich berechnen. Und dabei kann sich durchaus rausstellen, dass ein 1.6 TFSI mehr PS hat als ein 2.0 TFSI, wenn man mal nur das Drehzahlband bis 3000 upm betrachtet.

Dann liegt das "Problem" doch bei Dir!

 

Wenn wir (näherungsweise) von einem konstanten Drehmoment über Drehzahl ausgehen, dann hat ein Motor bei 6000 1/min die doppelte Leistung wie bei 3000 1/min.

Wenn Dir für den einen Betriebszustand "Auffahren auf die Autobahn mit mittlerer Beschleunigung" 3000 1/min ausreichen, dann wäre es sinnvoller, wenn Du Dir gleich ein Fahrzeug mit der halben maximalen Leistung kaufst und ihn beim Auffahren auf die Autobahn mal bis 6000 1/min drehst. Dafür sind die Dinger gebaut, die fallen dann nicht gleich auseinander. Beim anschließenden Cruisen mit 130 km/h wirst Du durch geringeren Verbrauch belohnt.

am 28. August 2011 um 0:29

Zitat:

Original geschrieben von Rael_Imperial

Dann liegt das "Problem" doch bei Dir!

Wenn wir (näherungsweise) von einem konstanten Drehmoment über Drehzahl ausgehen, dann hat ein Motor bei 6000 1/min die doppelte Leistung wie bei 3000 1/min.

Wenn Dir für den einen Betriebszustand "Auffahren auf die Autobahn mit mittlerer Beschleunigung" 3000 1/min ausreichen, dann wäre es sinnvoller, wenn Du Dir gleich ein Fahrzeug mit der halben maximalen Leistung kaufst und ihn beim Auffahren auf die Autobahn mal bis 6000 1/min drehst. Dafür sind die Dinger gebaut, die fallen dann nicht gleich auseinander. Beim anschließenden Cruisen mit 130 km/h wirst Du durch geringeren Verbrauch belohnt.

Sehr richtig.

Ich würde noch einen Schritt weiter gehen. Beim Auffahren auf die Autobahn sollte man die volle Beschleunigung seines Fahrzeuges ausnutzen, um sich den auf der durchgehenden Spur gefahrenen Geschwindigkeiten schnellstmöglich anzupassen.

Wer die maximale Leistung seines Fahrzeuges nie ausnutzt, fährt entweder nie auf die Autobahn oder eine andere Schnellstraße mit Beschleunigungsstreifen oder es gehört ihm die Fahrerlaubnis entzogen - oder es liegt potenziell so viel Leistung an, daß man diese bei Tempo 150 oder weniger gar nicht komplett auf die Straße übertragen bekommen kann.

am 28. August 2011 um 6:52

Guten Morgen,

in dieser Diskussion wäre sicher auch das Stichwort "Elastischer Bereich" interessant für den TE.

Klick

Grüße

Das gemeine ist, wer zu viel Leistung installiert wird mit unsinnig hohem Verbrauch bestraft. Je mehr Power ein Benziner hat, desto höher fallen jedenfalls bei Saugern die Drosselverluste aus und das merkt man. Diese Motoren haben einen weiten Bereich in dem man mehr Verbraucht wie ein schwächerer, aber einen engen in dem dieser "spart".

Nur als Beispiel:

Durchschnittsverbrauch Audi A4 nach Spritmonitor, den 1.6er tut sich freiwillig kaum jemand an.

1.6: 8.6l (102PS)

2.0: 8.77l (135PS)

3.0: 10.34l (220PS)

4.2: 14.19l (344PS)

Die beliebten Turbos 1.8T liegen mit 9.3l (163PS) bzw. 9.6l (190PS) exakt zwischen dem 2.0 und 3.0 Sauger.

 

Wenn man sich aus OBD2 Daten während der Fahrt mal die abgerufene Leistung live anzeigen lässt, so wird man "blass". Da tut sich effektiv fast gar nichts, außer beim Beschleunigen und zügigen "Autobahnetappen".

Hi,

ich nutze die App Torque Pro mit OBD2 Bluetooth Adapter. Dieser berechnet wohl anhand der Drehzahl und der Beschleunigung und des vorher eingegebenen Gewichtes die PS. Leider muss ich bei meinem S5 anstatt der 1750 kg 2650 kg Gewicht eingeben, damit der Messer mal an die 350 PS kommt.

Frage: Wie berechnet man die "aktuellen" PS/kW?

Mit einem Raddrehmomentrechner:

https://www.dropbox.com/.../Raddrehmomentrechner.xls?dl=0

Einfach in die rot umrandeten Felder die Werte Deines Autos eingeben und die Raddrehmomentkurve ansehen. Die PS-Zahlen errechnet man dann, in dem man die Raddrehmomente mit der Motordrehzahl multipliziert, geteilt durch 9500. Hier allerdings dann die Leistung an den Antriebsrädern. Die Motorleistung ist einfach Motordrehmoment mal Drehzahl geteilt durch 9500 (Divisor für die Umrechnung von Newton in kp und Minuten in Sekunden usw.).

Vielleicht wäre die Geschichte für manche einfacher zu Verstehen, wenn man erst mal den Unterschied zwischen PS und Drehmoment erklärt ? Neumodische Bezeichnungen lauten da sogar kw/h. :D

Der unmathematische Autoliebhaber definiert ja die Kraft seines Lieblings an PS, was aber wiederum keine Aussage zur Beschleunigung erlaubt und nur das wird ja beim Auto/Motorrad als "Kraft" empfunden.

am 25. Oktober 2015 um 5:18

Zitat:

Vielleicht wäre die Geschichte für manche einfacher zu Verstehen, wenn man erst mal den Unterschied zwischen PS und Drehmoment erklärt ? Neumodische Bezeichnungen lauten da sogar kw/h. :D

PS ist Leistung (Arbeit x Zeit)

Drehmoment (Nm) ist Zugkraft

Zitat:

@schelle1 schrieb am 25. Oktober 2015 um 03:55:44 Uhr:

Vielleicht wäre die Geschichte für manche einfacher zu Verstehen, wenn man erst mal den Unterschied zwischen PS und Drehmoment erklärt ?

Zum Zusammenhang zwischen Drehmoment und Leistung habe ich hier etwas geschrieben: http://www.dmot.at/drlk.pdf

 

Zitat:

@Knecht ruprecht 3434 schrieb am 25. Oktober 2015 um 06:18:11 Uhr:

PS ist Leistung (Arbeit x Zeit)

Drehmoment (Nm) ist Zugkraft

PS ist eine (veralterte) Einheit für Leistung. Leistung wird in Watt bzw Kilowatt gemessen.

Leistung ist definiert als Arbeit geteilt durch Zeit, nicht multipliziert mit Zeit, wie deinem Posting entnommen werden kann.

P=W/t [in W=kg x m²/s³]

Drehmoment ist Kraft mal Hebelarm, also nicht Zugkraft.

M=F x s [in Nm]

Leistung ist auch Moment mal Winkelgeschwindigkeit oder

Moment mal Drehzahl mal 2 mal Pi

P=M x omega=M x 2 pi x n [in W=Nm/s]

SCNR

Zitat:

@gla schrieb am 25. Oktober 2015 um 11:38:05 Uhr:

Zitat:

@schelle1 schrieb am 25. Oktober 2015 um 03:55:44 Uhr:

Vielleicht wäre die Geschichte für manche einfacher zu Verstehen, wenn man erst mal den Unterschied zwischen PS und Drehmoment erklärt ?

Zum Zusammenhang zwischen Drehmoment und Leistung habe ich hier etwas geschrieben: http://www.dmot.at/drlk.pdf

Das ist ja vorbildlich alles richtig, nur wird ein Fragesteller das nicht verstehen bzw. wird das seine einfache Frage nicht beantworten.

Die absolute Kraft/Leistung entsteht im Brennraum (PS genannt) und wirkt auf den Kolben, welche nun mittels Hebelsysteme - Kurbelwelle/Getriebe in veränderter Form von Drehmoment auf das Hinterrad übertragen wird.

Unterschiedliche Hubräume, Drehzahlen, Gewichte und Reibungen beeinflussen das mögliche Drehmoment, welches die Beschleunigung spürbar macht. Und wer das Ganze jetzt ausrechnen will, findet in jedem Fachbuch über KFZ-Technik genügend Informationen oder auch von gla zur Verfügung gestellter > http://www.dmot.at/drlk.pdf

Absolute Kraft ist nicht Leistung, also auch nicht PS genannt. Leistung ist ein zeitbezogener Wert der die Übersetzung berücksichtigt und aussagt wie viel Kraft übrig bleibt.

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