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produktionskonzept bei toyota - prozessfokus

fastcompany hat heute einen etwas langen, aber recht einsichtsvollen artikel ueber toyotas fabrik in georgetown verøffentlicht, der die philosophie der produktion bei toyota auf den punkt bringt und aus mehreren blickwinkeln beleuchtet. der artikel ist interessant fuer alle toyotabegeisterten, lehrreich fuer alle autointeressierten und sogar brauchbar fuer soziologie- und økonomie-studenten, die im fachfeld industrial relations noch eine case-referenz brauchen.

lieb gruss

oli

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22 Antworten

Ciao Oli,

Besten Dank für den interessanten Artikel. Da ich von Dir weiss, dass Du Dich mit Soziologie, Arbeitspsychologie und wahrscheinlich auch Firmenkulturen beschäftigst, anbei noch eine vielleicht interessante Zusatz-Information:

Wesentlicher Treiber der Verbesserung ist das "genchi genbutsu". Auf Englisch am ehesten mit "Go, see yourself" zu übersetzen.

Egal, ob Top-Executive, Plant Manager oder irgendein Mitarbeiter, bei Problemen jeglicher Art gilt bei TMC, dass jeder verpflichtet ist, sich selber und vor Ort ein Bild der Lage zu machen, zu beobachten und die Ursache zu eruieren. Besser bekannt als das "genchi-genbutsu" selbst, ist bei uns im Westen die hierbei verwendete Fragestellung der "5 why's" - im wesentlichen eine Folge von Ursache-Wirkungs Analysen, bis die Quelle/ Kern-Ursache(n) eines Problems gefunden wurde.

TPS beschäftigt sich vorallem mit der Elimination von Verschwendung jeglicher Art ("muda") - das "genchi genbutsu" ist die praktische "Verpflichtung" hierzu..

Ich wünsche Dir ein Schönes Wochen-Ende,

Oyasuminasai,

Oliver

danke fuer die ergænzung! - und ebenfalls ein schønes wochenende! :)

noch ein oliver

... und in der new york times ein paar interessante worte zur fuehrung von toyota, spannender text! :)

lieb gruss

oli

Ciao Oli,

Der Artikel in der New York Times ist interessant. Was immer wieder dabei auffällt, ist, dass sich Journalisten jeweils schon nach kurzer Zeit anscheinend ein Urteil über einen Manager bilden können.

Mr. Watanabe ist mittlerweile ein Jahr im Amt. In den meisten Firmen ist es so, dass zwischen den Aktionsplänen eines Managers und den erzielten Resultaten einige Jahre Verzögerung liegen. Das sich der Schreiber deshalb bereits ein Urteil bildet, finde ich erstaunlich. Jede Phase des Lebenszyklus benötigt teilweise einen anderen Management-Stil und ich bin deshalb gespannt, wie die Bilanz am Ende der Ära Watanabe aussehen wird.

Was sicherlich die richtige Entscheidung rund um Mr. Watanabe war, ist die Erkenntnis, das Wachstum zu drosseln und nicht auf Kosten der Qualität und der Mitarbeiter durchzuführen (zusätzliches Einstellen von mehr als 30'ooo Ingenieure, Verzögerungen bei Markteinführung). Das zeugt von einer langfristigen Denkweise. Fuji Cho war ein guter Mann, aber niemand wird sagen können, wie er in der aktuellen Lage hantiert hätte.

Sicher haben Manager einen massgeblichen Einfluss auf die Resultate ihrer Firmen, aber die Kontinuität anhand guter Mitarbeiter auf allen Stufen, die ihren Beitrag leisten, werden von Journalisten praktisch nie erwähnt - und dabei ist es ja so, dass jeder Vorgesetzte die Mitarbeiter kriegt, die er "verdient" ..

Schönes Wochenende,

Oliver

P.S: Ein Manager kann die Kontinuität in einer Firma nur mit seiner Weichenstellung vorgeben/ vorleben, die Kontinuität selber wird durch gute Mitarbeiter gewährleitet, die verstanden haben, was zu tun ist.

P.S: Abgesehen von der Leistung und Vision des Gründungsvaters Toyoda und seinem Sohn, ist für mich die zentrale Figur Toyota's Ohno Taichi, der massgebliche Erfinder und Umsetzer des Toyota Production Systems (TPS).

super beitrag, einig in allen punkten! obwohl ich mich mit der geschichte toyotas bei weitem nicht so gut auskenne, um deine post scriptum zu kommentieren. aber der schritt hin zu gesundem wachstum hat auch mir sehr imponiert, neben des tatsæchlichen effektes sendet toyota damit signale, die in der autoindustrie selten sind. was das kurzfristige denken von journalisten angeht: das wird denen vielleicht in der ausbildung beigebracht!? berichterstattung ueber politik funktioniert doch auch nicht anders. :D

lieb gruss & schønes wochenende

oli

Ciao Oli,

Besten Dank für Deine Antwort. Was ich persönlich an Ohno Taiichi und z.B. Rajan Suri sehr schätze, ist, dass diese Menschen nicht einfach nur Praktiker sind, sondern das menschliche an uns so gut verstanden haben, dass sie dieses in ihre Konzepte mit eingebunden haben.

Die besten Konzepte und Denkweisen sind erfolglos, sofern sie nicht das menschliche Verhalten im positiven und negativen von Beginn weg, miteinbeziehen. Die Bedeutung der Psychologie im Management wurde zwar mittlerweile erkannt, aber das Potenzial bei weitem nicht ausgeschöpft. Schlussendlich geht es hauptsächlich um Menschen..

Die obigen Punkte gehören in den Bereich Operations, gehen wir in den Bereich Marketing und Strategie, so wird die Bedeutung der Psychologie des Menschen noch wichtiger und zentral.. Du hast also mit Deiner Berufswahl eine spannende und abwechslungsreiche Zeit vor Dir.

Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende,

Oliver

P.S: Taiichi Ohno, the Toyota production system

P.S: Rajan Suri, the Quick-response-Manufacturing

abschliessend eine diskursive verschmelzung zweier unternehmenskulturen, die offensichtlich verstanden haben, worauf es ankommt:

Zitat:

„Autos werden von Menschen gefahren. Das grundlegende Prinzip all unserer Bestrebungen bei Volvo muss deshalb Sicherheit sein und bleiben.“

Die Volvo-Gründer Assar Gabrielsson und Gustaf Larson, 1927

das zitat ist eigentlich viel længer und sehr sinnreich, zumindest als richtungsweisende ideologie fuer sowohl produktion als auch management. ich vermute, von der "zurueck zur handarbeit"-fabrik volvos in kalmar, mitte der achtziger jahre, hast du gehørt?

vielleicht kønnen wir uns irgendwann mal persønlich ueber einer tasse tee oder einem bier austauschen; glaube, das kønnte sehr interessant werden. :)

lieb gruss

oli

Ciao Oli,

Ich habe leider noch nie von der "zurück zur Handarbeit"-Fabrik von Volvo in Kalmar gehört. Ich interessiere mich natürlich für die einzelnen Modelle eines jeweiligen Herstellers, aber die gesamte Firma als solches wie Strategie, Operations und Kultur finde ich mindestens so spannend - deshalb interessieren mich Artikel generell zu allen Herstellern, nicht nur Toyota.

Hast Du Artikel bezüglich der von Dir angesprochenen Volvo-Firma in Kalmar, die Du mir senden könntest? Wie hier von mir schon häufig geäussert, muss eine Marke für etwas stehen. Bei Volvo ist dies gegeben, da Volvo in unseren Köpfen mit "Sicherheit" assoziert wird. Es gibt aber auch kritische Stimmen, die z.B. sagen, dass Volvo noch stärker diesen Pfad verfolgen sollte und z.B. weniger auf Cabriolets etc. setzen, die als weniger "sicher" gelten. Was mir neben dem Sicherheitsaspekt an Volvo gefählt, ist die Schlichtheit des Cockpits, einfach und funkional und trotzdem schön wie im V70.

Gerne nehme ich Dein Angebot zu einem Gedankenaustausch z.B. bei einem Bier an. Da ich aber etwas weiter weg wohne, muss ich auf eine Gelegenheit wie z.B. einen Business-Trip in den Norden zuwarten.

Grüsse aus der Schweiz,

Oliver

hei oliver,

ich habe mal ein paar links zu kalmar zusammengestellt, weiss allerdings nicht, ob du zugang zu wissenschaftlichen datenbasen hast!?


ich denke, zumindest die gratis pdf-datei kønnte eine gute uebersicht verschaffen. momentan habe ich leider eigentlich gar nicht die zeit, das selbst zu lesen - keinen der hier verlinkten texte habe ich bereits gelesen. aber gespeichert hab ich's mal. :) die fabrik in kalmar ist also offensichtlich ein gegenpol zu toyotas revolution in der produktion, aber auch deutlich weg von standard-fordismus.
was die strategie bei volvo angeht, gebe ich dir zum teil recht. besonders der xc90 widerspricht in meinen augen einem weiteren standbein der volvo-ideologie: umweltbewusstsein. aber der wagen ist ein riesiger økonomischer erfolg, die beiden cabrios offensichtlich notwendig zur neupositionierung der marke (und mal so gesehen: so sichere cabrios wurden noch nie gebaut!* :D). immerhin bietet volvo den saubersten v8 der weltgeschichte an.

strategisch ist also auch da ein gewisser zusammenhang zu toyota zu erkennen, in meinen augen: momentan haben die japaner eine ausgezeichnete position mit der vermarktung all ihrer hybriden. die eingangs thematisierte fabrik in texas læuft diesem umweltbewussten image vollkommen entgegen - die fuehrung hat erkannt, dass toyota zur stabilisierung des wachstums auch diversifizieren muss. ein tundra ist vielleicht nicht der toyota, von dem ein europæer gerne høren møchte. in den usa ist es eine reine notwendigkeit, um sich endgueltig zu etablieren. siehe auch die stimmen im nyt-text, die toyota in den usa bereits als "einheimisch" bezeichnen. æhnlich steht es, meines erachtens, um volvo und deren cabrios und suv. da geht es um's etablieren im hochpreismarkt, essentiell wichtig, um die marke "am leben" zu erhalten - u.a. als europæischer produzent. wie man es vollkommen falsch machen kann, sieht man an einer firma, die in göteborgs nachbarstadt trollhättan zuhause ist: saab.

lieb gruss

oli

p.s.: ein eventuelles treffen ist sicher ein eher langfristiger gedanke. aber komme ich mal in die schweiz, sag ich bescheid! :)

interessant, wie das thema momentan in den medien aufgegriffen wird! nun berichtet die welt von der uebernahme der japanischen produktionsprinzipien und wie dies zu einem wichtigen teil des erfolges von porsche werden konnte.

lieb gruss

oli

p.s.: ein æhnlicher artikel im handelsblatt, porsches plæne mit vw.

ich möchte allen Olis in der Runde herzliche Grüße übermitteln :D

das hier ist in der tat ein ganz exklusive thema! :D liebe gruesse zurueck.

Ich hab mal ein Bericht über diesen Volvo Werk gelesen.

Es soll ja ein art gegen pol zu TPS sein. Eine kombination aus

Meisterwerkstadt + Fliesbandproduktion.

1 Team aus wenigen Facharbeiter baut 1 Fahrzeug.

Ich finde aber es hat einige nachteile für ein massen Hersteller.

1. Man benötigt sehr gut ausgebildetes fach personal.

2. Hocher aufwand bei Model änderungen.

3. Leichtere abwanderung von Produktions Know-How.

4. Warscheinlich hoher aufwand bei globale fabrikation.

ist nur mein fazit ... ich kann mich aber auch irren :)

du hast recht - aus genau den gruenden ist volvo ja grøsstenteils wieder zur standard-fliessbandproduktion zurueckgegangen. ich halte es dennoch fuer einen sehr interessanten versuch! :)

lieb gruss

oli

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