Probleme nach Getriebeölwechsel?
Liebe Leute, nach 170.000 km mit meinem E 220 CDI Automatik (Bj. 05/99) soll nun dringend mal ein Getriebeölwechsel her. Habe das gefühl, dass die Gänge nicht mehr ganz so sanft vom Automaten gewechselt werden. Am liebsten nach der Tim Eckart - Methode. Nun rät mir der Schrauber meines Vertrauens (ex MB-Meister) davon ab, weil 1. der Wechsel nicht vorgesehen ist und 2. er schon öfter von Problemen unmittelbar nach einem Wechsel gehört hat. Könnt ihr das bestätigen? Was meint die Gemeinde?
Beste Antwort im Thema
Fakt ist erstmal, daß die Schmierfähigkeit eines hochwertigen Getriebeöles die konzipierte Lebensdauer eines Autogetriebes locker um mehrere Vielfache übersteigt. Einzig die auftretenden Verschmutzungen und die vor allen Dingen bei hohem Langstreckenanteil hohen Betriebstemperaturen setzen dem Öl auf Dauer zu. Die Verschmutzungen können zu Schaltschwierigkeiten der Lamellenkupplungen und -bremsen führen, zudem beeinträchtigen sie Schalthydraulik. Hier liegt sicher auch der Verursacher für den Abrieb bzw. die Rückstände.
Ich denke die Betriebsbedingungen, unter denen ein Getriebe zu laufen hat haben viel mehr Einfluß als ein regelmäßiger Ölwechsel mit Spülung. Da ein Automat immer unter Last schaltet, kommt es auf das Drehmoment an, unter dem die Lamellen greifen. Ist das überwiegend hoch (Autobahfahrten beim Beschleunigen und Zwischenspurt zum Überholen, scharfer Fahrstil), entsteht natürlich zwischen den Lamellen sehr viel Wärme, die auf Dauer auch dem Öl zusetzt, bzw. es auch richtig verbrennen kann. Irgendwann hat das dann selbst Einfluß auf die große Ölmenge im Automaten.
Ich denke im Stadt- und Kurzstreckenbetrieb ist die Belastung eher geringer. Das Getriebe schaltet zwar häufiger, aber unter weniger Drehmoment.
Ich selber habe mein Öl auch bei 60.000km wechseln lassen ohne Spülung. Eine zusätzliche Spülung halte ich nach dieser Laufleistung normalerweise nur für erforderlich bei Schaltproblemen oder nachweisbarer Verschmutzung.
Wer lange Freude an seinem Automaten haben will, muß ihn entsprechend schonend behandeln. Wer z.B. permanent auf weniger Drehmoment während der Schaltvorgänge achtet, hat mehr positiven Einfluß auf Getriebelebensdauer als ein häufig durchgeführter Ölwechsel. Eine Verschlechterung der Ölqualität wird so sicherlich auch länger dauern.
Wobei ein Ölwechsel natürlich immer eine relativ preiswerte Verbesserung der Betriebsbedingungen darstellt, Schäden und Defekte beseitigt er nicht.
27 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Bergshire
...Das es völlig egal ist, ob sich neues oder altes Öl im Automaten befindet ist Schwachsinn...
Hat das irgendwer behauptet ?
Zitat:
Original geschrieben von Pit 32
Fakt ist erstmal, daß die Schmierfähigkeit eines hochwertigen Getriebeöles die konzipierte Lebensdauer eines Autogetriebes locker um mehrere Vielfache übersteigt. Einzig die auftretenden Verschmutzungen und die vor allen Dingen bei hohem Langstreckenanteil hohen Betriebstemperaturen setzen dem Öl auf Dauer zu.
Hallo,
wieder spricht sich das nicht selber?.
Erst mal übertrifft die Schmierfähigkeit des Öles, die Lebensdauer eines Getriebes um ein vielfaches u. dann machen hohe Öltemperaturen dem Öl zu schaffen.
Wir reden ja hier nicht von Autos die gebaut wurden um damit morgens Brötchen beim Bäcker zu holen. Zielgruppe sind doch eher die Vielfahrer, folglich Langstreckenfahrer.
Fakt ist doch wohl, das man ziemlich genau ermitteln kann wie hoch die Öltemperatur steigen kann im Langstreckenbetrieb. Folglich muß das Öl das auch aushalten können o. man kann nicht pauschal behaupten die Haltbarkeit des Öles wäre höher wie die der mechanischen Komponente.
MfG Günter
Das wiederspricht sich eigentlich nicht. Ein Automobil ist technisch gesehen keine besonders langlebige Maschine, im Vergleich zu Industrieanwendungen ist es sogar ein Wegwerartikel. Schmierstoffe können heutzutage generell sehr viel länger durchhalten, als manche meinen. Eines der Hauptkriterien für die Alterung ist aber auch die Temperatur. Normalerweise ist Diese in Getrieben nicht so hoch, aber der Wandlerschlupf tut hier sein Übriges, so daß fast jeder Automat neben seiner großen Ölfüllmenge eine separate Getriebeölkühlung hat. Ich denke auch nicht, daß die Schmierfähigkeit in diesem Einsatzfall das große Problem darstellt. Im Getriebeautomaten fungiert das Öl als Schmiemittel, als hydraulische Schaltmedium für die Getriebesteuerung und als Funktionsbestandteil der Lamellenkupplungen, -bremsen. Diese Funktionalitäten sind höchst empfindlich gegenüber Verschmutzungen, waren sie schon immer.
Hallo Bergshire
Pit32 hat sehr sachlich und technisch korrekt zum Ölwechsel bei Getriebeautomaten Stellung bezogen.
Bei hohen Kilometerleistungen ist es bei den meisten Störungen am Auto entscheidend, wie das Fahrzeug behandelt wurde. Das geht leider bei den Diskussionen in MT immer wieder vergessen.
Und genau auf diese Einflüsse hat Pit32 hingewiesen.
Solche Beiträge über technische Hintergründe sind nützlicher, statt bei jedem neuen Thread über Getriebestörungen dem (möglicherweise unerfahrenen) Fragesteller gleich den Ölwechsel zu empfehlen. (Das betrifft Dich nicht)
Schlussendlich muss jeder selbst entscheiden, was er als sinnvoll betrachtet. Und da ist eine differenzierte Information für den Teilnehmer hilfreicher.
Ich habe übrigens bei unseren beiden Mercedes PW auch das Automatiköl vollständig tauschen lassen.
Mit freundlichen Grüssen
Dorfschmied
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Hallo Pit 32,
genau das ist doch eigentlich das Problem!.
Auf der einen Seite die Alterung durch Temperatur, auf der anderen Seite die Verschmutzung durch den Abrieb der Lamellen. Gerade die Verschmutzung sollte man nicht unterschätzen.
Verschmutzung von innen ist bei vielen Industriellen Anwendung kein Thema, eher schon die Verschmutzung der Umgebung bzw. die Betriebstemperatur. Beides findet Beachtung bei der Festlegung der Betriebszeite zw. den Ölwechseln. Bei besonders teuren Getrieben wird der zu stand, regelmäßig über Ölanalysen beurteilt.
Theoretisch hätte man genau wie für das Motoröl bzw. dessen Wechselintervall einen kleinen Speicher integrieren können, welcher die Lastzustände beim Gangwechsel, Öltemperatur etc. bewertet u. dann entsprechend einen Ölwechsel empfiehlt. Die meisten benötigten Daten werden doch sowieso schon erfasst.
Dann hätte man den Intervall bei entsprechender Fahrweise bis unendlich ausdehnen können, so ist das ganze aber wohl eher ein Risiko für den Kunden geworden.
Das beim Nachfolger (W211), Ölwechsel wieder gemacht werden spricht doch eigentlich Bände u. sollte weiter Diskussionen über den Sinn o. Unsinn Überflüssig machen.
Schaut doch mal z.B. bei VW/ Audi vorbei. Keine Ölwechsel mehr vorgesehen bei Automatikgetriebe ab bestimmten Bj. u. schon gab es Probleme mit der Haltbarkeit.... .
MfG Günter
Ich gebe Dir vollkommen recht, was die Analysemöglichkeiten angeht. Du schilderst eigentlich den optimalen Zustand. Warum das von der Herstellern nicht so gemacht wird, bleibt wohl deren Geheimnis. Die Hardware dazu ist in jedem Getriebe eingebaut. Der Ölwechsel beim W211 ist aber wiederum nicht turnusmäßig vorgesehen, sondern einmalig bei 60.000km, zumindest bis Modeljahr 2007.
Ich will die prophylaktischen Ölwechsel auch nicht verteufeln, ich mache es ja selber, aber Wunder geschehen damit auch nicht.
nach ersten ölwechsel können keine probleme auftreten ausser du hast schon ein paar tausend kilometer auf der uhr..
bei 80 tausend sollte man wenn möglich tauschen sogar früher- damit der ganze abrieb bei zusammen spiel im neuen getribe entstanden ist raus zu bekommen.,ist kein muss aber empfehlenswert..danach sollte man das wechseln sein lassen...mit der zeit werden im steuerkolben befindlichen gummiringe leicht kantig das heisst nicht mehr rund wie sie mal waren..das hat zu folge das da und überall wo öldruck zum schalten oder steuern vorhanden ist abfällt...
das alte getribeöl wird mit der zeit etwas dickflüssiger und verhindert diesen effekt..
nun tauscht man das öl und es ist frisch und dünnflüssig somit ist es gefährdet das die dichtungen den ganzen druck nicht aufrecht halten können.und daraus folgt immer das das getriebe nicht perfekt schaltet..man denkt es ist alles ok aber es treten kleine fehler beim schalten auf die man als fahrer nicht bemerkt...durch die summer derer kommt es zum defekt des automaten....
das muss nicht immer eintreten wie einige schon beschrieben haben hängt es immer davon ab wie mit dem automat verkehrt wurde...kurze strecken meiden..immer betribswarmen motor und getribe volle leistung verlangen....bevor man das öl wechselt lieber einen zusatz einfüllen der das ganze abrieb spült und sammel...
und viel spass..
Liebe Leute, zunächst einmal vielen Dank für die vielen guten Beiträge und Hinweise.
Vielleicht hatte ich mich ja nicht richtig ausgedrückt. Der erste Wechsel bei 60.000 km wurde bei mir auch gemacht. Das Getriebe ist auch nicht defekt, es schaltet zur Zeit noch wirklich einwandfrei. Ich habe nur den subjektiven Eindruck, dass die Gänge nicht mehr ganz sooo sanft wir früher eingelegt werden. Den Öl-Wechsel hätte ich eigentlich nur vorsorglich machen lassen, damit eben alles noch schön lange hält. Aber genau das ist wohl offensichtlich nicht ganz klar - nämlich dass ein Wechsel auch wirklich dazu führt, das das Getriebe länger hält. Nun werde ich aber wohl erstmal keinen machen lassen - wie gesagt, echte Probleme habe mit dem Automaten ja nicht.
...eine Sache hatte ich noch ganz vergessen zu fragen: kann mir jemand sagen, wie teuer ein Wechsel nach der TE-Methode denn eigntlich ist?
Dankeschön!
Der Ölwechsel nach TE kostet je nach Werkstatt ca. 250 Euro +/-.
Tim Eckart empfiehl unbedingt die Verwendung des AT-Reinigers vor dem Ölwechsel, um den Schmutz anzulösen und mit dem alten ATF zu entfernen, da dies sonst mit dem neuen ATF und seinen frischen Additiven geschieht und dies dan Probleme im betrieb des Automaten verursachen kann. Also nur Öl wechseln kann lt. seiner Aussage den Ist-Zustand sogar verschlechtern! Also Reiniger rein, 1/2 Stunde fahren, alle Gänge, auch retour, dann wechseln/spülen.
Der Nutzen, Nicht-Nutzen oder sogar Schaden kann hier durch das Beitrag-Lesen und -schreiben schon rein theoretisch nicht analysiert werden. Denn die hier Schreibenden sind großteils eine durch spezielle Vorfälle motivierte Minderheit der Mercedes-Fahrer, jene die das Thema "ATF-Wechsel" überhaupt berührt haben überproportional persönlich Probleme mit dem Automaten. Somit ist hier kein neutrales Sample gegeben.
Als einzige Hinweise mit Signifikanz kann man werten: Früher hatten die Automaten ATF-Wechsel-Intervalle, seit kurzem zumindest wieder einen vorgesehen ATF-Wechsel. Der Modus "wartungsfrei" dürfte sich also nicht bewährt haben, obwohl er kaufmännisch attraktiv war.
Lt. meinem Freundlichen gibt es auch beim 210er keine Häufung der AT-Probleme, allerdings weiß ich auch hier nicht ob ich das glauben kann, Rost hat er an meinem Auto auch immer nur dann gesehen, wenn ich mit dem Finger direkt darauf gezeigt habe ...
ich denke booster hat vollkommen Recht, ähnlich hat es auch mein KfZ-Meister erklärt
Da möchte ich meinen Senf doch auch mal dazu geben. Nachdem das A-Getriebe an meinem 220 CDI T-Modell seinen Geist aufgegeben hatte wurde ich gefragt ob denn mal ein Ölwechsel gemacht wurde. Nartürlich nicht, hat ja niemand darauf hingewiesen das es nötig sei. Ist jetzt bei 60 tausend üblich sagt der Freundliche, toll sage ich und warum sagt das keiner. Der Meister meinte dann noch das der Taxiunternehmer bei uns im Ort grundsätzlich a l l e 60.000 Ölwechsel machen lässt und die Automaten halten. Die Aussage des Freundlichen war auch noch das die Defekte hauptsächlich bei den Diesel Fahrzeugen vorkommen.
die automaten zwischen den benzinern und diesel haben keine unterschiede in der bauform und innenleben..
bei beiden muss die elektronik mitspielen..wenn der motor die richtige drehzahl zum schalten erreicht hat nimmt der motor die zündüng richtung spät-oder die motorleistung wird für wenige teilchen einer sekunde unterbrochen um einen ruckfreien und sauberen schaltvorgang zu gewährleisten.dabei muss natürlich das getriebe in seinen segmenten auch vollkommen in takt sein um diese aufgabe zu erfüllen..
fällt die kommuni zwischen egs (atm steuergerät) und motorsteuergerät aus oder verzögert sich weil die software einer der beiden nicht ganz ok ist,können verschiedene schaltzustände zustande kommen..
wie wir sehen hängt auch vieles von der elektronik ab..
wie gut die elektromagnetischen ventile auf dem schaltschieber arbeiten ist von ihrer lebenszeit und bordnetz elektronik abhängig--dabei zu beobachten das starthilfe leisten oder verpolung generel nicht sehr gut für die sind..
obwohl die bordnetz elektronik von einem grossen relais gegen verpolung und überspannunggeschütz ist rate ich immer ab wenn nicht nötig auf starthilfe zu versichten..
bei diesel automaten haben das leiden meistesn die eingangwelle mit den sonnenrädern da sie durch die einsetzung de turbos bei diesel einen enormen schub bekommen und dadurch extremen belastungen im kurzstreckenverkehr ausgesetzt sind..es ist immer ein ständiges "reissen" im getribe durch den turbo..
daher meine empfehlung versuchen gleichmässig gas zu geben muss den extremen schub in kurzer zeit zu unterbinden..lang lebe automat.
beim benziner tritt der fall weniger ein weil der motor über ein breites specktrum der kraftentfaltung verfühgt..