Probleme beim Verzinnen
Hallo,
ich bin aktuell mit einer Gruppe Studenten der Wirtschaftsuniversität Wien in Zusammenarbeit mit dem deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Unsere Aufgabe ist es für die vom DLR entwickelte flexible Induktionsspule neue Anwendungsbereiche zu finden. Die Spule wurde ursprünglich für die Reparatur von Faserverbundwerkstoffen in der Luftfahrt entwickelt ist aber auch für einige Bereiche in der Reparatur von Autos geeignet.
Aufgrund der Eigenschaften der neuartigen Induktionsspule, kann man das Zinn gleichmäßig und homogen (an allen Stellen die selbe Temperatur) und präzise (Schwankungen von +3/-3) erwärmen. Die benötigten Temperaturen von 180 bis 250 Grad Celsius sind ohne Probleme möglich.
Aus diesem Grund wollte ich euch fragen, ob ihr euch vorstellen könntet, diese Induktionsspule in Zukunft vielleicht in diesem Bereich einzusetzen, wenn dadurch der Schwund minimiert werden könnte?
Mit freundlichen Grüßen
Lukas
Beste Antwort im Thema
Hauptsächlich bei Gebrauchtwagen von Händlern oder auch wenns günstig werden soll einfach...
Schwund hab ich nicht.
Sn25 Bp75
29 Antworten
Zitat:
@feinerherr schrieb am 9. Dezember 2017 um 19:09:42 Uhr:
Zitat:
@cartuner84 schrieb am 9. Dezember 2017 um 19:03:32 Uhr:
Dann kannst und möchtest du anscheinend so arbeiten und dir reichen die 400 Euro als Entlohnung dafür. Glückwunsch.😁
Das war ne Arbeit vom Lackierer (auch n Gebrauchtwagen) das ist eher n Geben und Nehmen und für 6h Arbeit, alles gut...
Hallo Lukas,
ich beschäftige mich mit der Oldtimerrestauration und verzinne, wie viele andere Oldtimerwerkstätten auch. Die Karosserieinstandsetzer, die sich vornehmlich mit Unfallschäden junger Fahrzeuge beschäftigen, haben andere Zeitvorgaben, die eingehalten werden müssen.
Wenn mit deiner Spule die Temperatur präzise auf den Schmelzpunkt eingestellt werden kann, dass das Zinn teigig bleibt und so aufgetragen werden kann, wird das sicher eine Erleichterung sein.
Die nächste Frage wäre, wie groß kann man die teigig angesetzten Zinnplocken erwärmen, um Flächen zu glätten? Wenn das nur punktuell möglich wäre, würde dann wieder der Brenner zum Einsatz kommen.
Andreas
Zitat:
Das ausbeulen dieser Tür steht in einem "normalen" Betrieb in keinem Verhältnis zu einem Neuteil.
Kommt drauf an was n Neuteil kostet. Und das sind ja nicht nur die Kosten für das Neuteil, sondern die Tür muss ja auch umgebaut werden, kriegst ja keine ganze Türe, sondern musst alles von einder Türe in die andere umbauen, was bei ner Instandsetzung oft drin/dran bleiben kann. Je nach Aufwand (kenne ich bei dem Modell nicht) lohnt sich schon eine Instandsetzung...
Zitat:
@Mark-86 schrieb am 10. Dezember 2017 um 12:18:56 Uhr:
Zitat:
Das ausbeulen dieser Tür steht in einem "normalen" Betrieb in keinem Verhältnis zu einem Neuteil.
Kommt drauf an was n Neuteil kostet. Und das sind ja nicht nur die Kosten für das Neuteil, sondern die Tür muss ja auch umgebaut werden, kriegst ja keine ganze Türe, sondern musst alles von einder Türe in die andere umbauen, was bei ner Instandsetzung oft drin/dran bleiben kann. Je nach Aufwand (kenne ich bei dem Modell nicht) lohnt sich schon eine Instandsetzung...
Lies noch mal den Satz den du zitiert hast, da steht "dieser Tür", ich sehe da ein Audimodell das tausendfach auf den Straßen unterwegs ist und keine Oldtimerrarität 😉
Und danke das du mich mit 40 jähriger Berufserfahrung darüber aufklärst wie man eine Ersatztür bekommt und das man dann noch Teile umbauen muß. 🙄
Ich kann dir aber eines versichern, wäre das ein Kaskoschaden käme die Tür neu, und Versicherungen sind doch recht unverdächtig darin unnötigerweise Geld zu verpulvern, also denk mal drüber nach was wirtschaftlicher ist.
Außerdem schrieb doch Cartuner :
"Das war ne Arbeit vom Lackierer (auch n Gebrauchtwagen) das ist eher n Geben und Nehmen und für 6h Arbeit, alles gut..."
Das sind doch ganz andere Bedingungen die mit dem Alltag im Karrosseriehandwerk nicht viel gemein haben.
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Bei nem Kaskoschaden gibt nicht die Versicherung an, sondern der Sachverständige im Auftrag der Versicherung und der wird sich nicht in die Nesseln setzen, wenn er so einen Türschaden ausbeulen lässt und das ggfls. doch nicht klappt ... Das würde ich auch als Werkstatt bei nem Versicherungsschaden nie in Stand setzen. Alles was über leuchte Wellen hinaus geht, wird bei Mercedes neu bestellt und fertig.
Die Versicherungen würden gerne den günstigsten Weg nehmen, sind aber bei der Entscheidung außen vor...
Warum jetzt die Instandsetzung von dem Schaden beim lackierer, der ja offensichtlich ausbeulen kann, nix mit dem Werkstattalltag / Karosseriehandwerk zu tun haben soll, hab ich nicht verstanden.
Das Hauptproblem ist in meinen Augen das das gute verzinnen aus der Mode gekommen ist! Leider wird es nahezu nicht mehr gemacht obwohl es eigentlich das beste ist was es gibt! Ich persönlich verzinne nach wie vor gerne und muss sagen um Schwund zu minimieren kann ich es mir nicht vorstellen! Aber es dürfte je nach kosten der Spule für nen Einsteiger Interessant sein da Gas ziemlich teuer in Beschaffung und Wartung ist! Wäre es eher im Bereich der laufenden Kosten günstiger anzusehen denke ich!
Zitat:
@Tom1182 schrieb am 10. Dezember 2017 um 14:54:36 Uhr:
Das Hauptproblem ist in meinen Augen das das gute verzinnen aus der Mode gekommen ist!
Mode ist wohl eher eine kurzweilige Erscheinung die etwas mit Geschmack zu tun hat.
Zinn war früher ein notwendiges Mittel, weil 3cm Zinnschicht einfach besser an der Karrosse gehalten haben als Spachtel, heute beult man das einfach besser aus, auch wenn man von "hinten" nicht rankommt.
Ich bin keiner der gerne an die "guten alten Zeiten" zurückdenkt, wo Schlitzschrauben, Nitrolack und laufende Autos in der Halle ohne Kat mit verbleitem Benzin an der Tagesordnung waren. 😁
Seitdem KTL immer mehr auch für den Normalverbraucher zur Alternative wird, wird Verzinnen doch immer mehr verdrängt.
Wenn die Flusssäure nicht vernünftig neutralisiert wird, baust du dir doch schon die erste Grube.
Zitat:
@antenandi63 schrieb am 10. Dezember 2017 um 01:00:25 Uhr:
Hallo Lukas,
ich beschäftige mich mit der Oldtimerrestauration und verzinne, wie viele andere Oldtimerwerkstätten auch. Die Karosserieinstandsetzer, die sich vornehmlich mit Unfallschäden junger Fahrzeuge beschäftigen, haben andere Zeitvorgaben, die eingehalten werden müssen.
Wenn mit deiner Spule die Temperatur präzise auf den Schmelzpunkt eingestellt werden kann, dass das Zinn teigig bleibt und so aufgetragen werden kann, wird das sicher eine Erleichterung sein.
Die nächste Frage wäre, wie groß kann man die teigig angesetzten Zinnplocken erwärmen, um Flächen zu glätten? Wenn das nur punktuell möglich wäre, würde dann wieder der Brenner zum Einsatz kommen.
Andreas
Hallo Andreas,
danke für deine Einschätzung, das hört sich gut an. Zu deiner Frage, die Induktionsspulen sind auf einer Art Hitzehandtuch aufgestickt, somit kann man die Größe und Form je nach Bedarf anpassen. Aufgrund der Technologie kann auch auf der ganzen benötigten Fläche eine gleichmäßige und homogene Verteilung der Temperatur gewährleistet werden.
Mfg Lukas
Zitat:
@Tom1182 schrieb am 10. Dezember 2017 um 14:54:36 Uhr:
Das Hauptproblem ist in meinen Augen das das gute verzinnen aus der Mode gekommen ist! Leider wird es nahezu nicht mehr gemacht obwohl es eigentlich das beste ist was es gibt! Ich persönlich verzinne nach wie vor gerne und muss sagen um Schwund zu minimieren kann ich es mir nicht vorstellen! Aber es dürfte je nach kosten der Spule für nen Einsteiger Interessant sein da Gas ziemlich teuer in Beschaffung und Wartung ist! Wäre es eher im Bereich der laufenden Kosten günstiger anzusehen denke ich!
Ja genau, die Induktionsspule müsste nur einmal angeschafft werden und hätte dann eine Lebensdauer von mehreren Jahren und bräuchte im Normalfall auch keine Wartung bzw. Service. Auf mittel- und langfristige Sicht wären die Kosten somit überschaubar.
Mfg Lukas
Ich denke, das Verzinnen ist auch zu großem Teil dadurch
"aus der Mode" gekommen, dass es doch schon handwerkliches
Geschick beansprucht. Spachteln ist halt einfacher für den
Anfänger. Wenn dadurch die Verarbeitung vereinfacht würde
könnnte ich mir solch ein Gerät gut vorstellen, die Frage ist natürlich
ob sich der Anschaffungspreis für den Anwender lohnt.
Mich würde ja mal interessieren, wie so eine Induktionsspule genau aussieht und was so etwas kostet?
Zitat:
@ASW29 schrieb am 11. Dezember 2017 um 16:10:27 Uhr:
Mich würde ja mal interessieren, wie so eine Induktionsspule genau aussieht und was so etwas kostet?
Hallo,
in diesem Video von DLR siehst du es: https://www.youtube.com/watch?v=K1EEfMv85ow&feature=youtu.be
Bei 1:55 siehst du wie die einzelnen Induktionsspulen auf einer Art "Hitzehandtuch" aufgestickt sind. Die Form ist je nach Bedarf anpassbar und verformbar.
Der Preis ist natürlich von der jeweiligen benötigten Größe abhängig. Der Quadratmeter liegt ungefähr im niedrigen dreistelligen Bereich.
Lg Lukas
Die Idee und auch preislich klingt es ja interessant, nur weiß ich nicht
wie es in der Praxiy funktionieren soll. Ich kann ja schlecht an einer hochkant Fläche
den Zinn mit der Matte an einen Kotflügel ansaugen und dann warm
machen. Erst Verzinnen und dann noch einmal gleichmäßig mit dem
Teil erwärmen finde ich dann eher uninteressant.
Zitat:
@robi64 schrieb am 12. Dezember 2017 um 08:22:47 Uhr:
Die Idee und auch preislich klingt es ja interessant, nur weiß ich nicht
wie es in der Praxiy funktionieren soll. Ich kann ja schlecht an einer hochkant Fläche
den Zinn mit der Matte an einen Kotflügel ansaugen und dann warm
machen. Erst Verzinnen und dann noch einmal gleichmäßig mit dem
Teil erwärmen finde ich dann eher uninteressant.
Hallo,
da hast du natürlich recht. Um die Technologie in der Praxis für dieses Anwendungsfeld einsetzen zu können, wären noch einige Adaptierungen notwendig. Das Ziel wäre ja eine Erleichterung des derzeitigen Arbeitsvorgangs. Da müsste man sich noch etwas überlegen.
Mfg Lukas