Probleme beim Felgenkauf - Händler oder Werkstatt Schuld?
Guten Tag,
ich habe mir neue Felgen (keine Kompletträder) bei wheelscompany bestellt, die direkt an eine Werkstatt geliefert wurden, die die montieren sollte.
Heute habe ich vom KFZ-Meister einen Anruf bekommen, bei dem mir mitgeteilt wurde, dass eine Felge einen dumpfen Schlag außen hat und somit aus Gewährleistugsgründen an mein neues Fahrzeug nicht montiert werden kann. Ebenso wurden mir von dem Schaden an der Felge Bilder zugeschickt.
Auf den Bildern ist ebenso ersichtlich, dass seitens der Werkstatt der Reifen auf die Felge schon montiert wurde.
Daraufhin habe ich bei wheelscompany eine Reklemation veranlasst. Mir wurde seitens der wheelscompany mitgeteilt, dass im Prinzip ein Transportschaden bei der Felge vorliegt, dieser jedoch nicht reklamiert werden kann, da seitens der Werkstatt die Felge schon montiert (also der Reifen daraufgemacht) wurde. Der Schaden war von Anfang an ersichtlich und hätte von der Werkstatt vor der Montage erkannt werden sollen. Man bot mir an, ein Angebot für eine neue Felge zu einem reduzierten Preis zu machen.
Da ich nicht einschätzen kann, wer nun die Schuld an der beschädigten Felge trägt, möchte ich euch um eure Einschätzung bitten.
Mit besten Grüßen
Lulomann
Beste Antwort im Thema
Guten Tag,
vielen Dank für die rege Beteiligung und die daraus entstandene Diskussion.
Ich habe soeben mit der Werkstatt gesprochen und konnte das Problem klären.
Somit würde ich nun gerne euch mitteilen, wie die Angelegenheit nun gelöst wurde.
Der Preis der Felge bewegt sich im Bereich von 85 Euro.
Der Händler hat mir aus Kulanz angeboten eine neue Felge für 80 Euro zu verkaufen.
Daraufhin habe ich die Werkstatt bzw. den Autohändler mit der rechtlichen Einschätzung konfrontiert, dass diese mein Anspruchsgegner sei, da die Felge sich in ihrem Verantwortungsbereich befindet und vor allem an der Felge schon Arbeiten ausgeführt wurden.
Selbstverständlich war die Werkstatt alles andere begeistert, was ich auch durchaus verstehen kann.
Zumal die Leute bei der Werkstatt mir sehr seriös und ehrlich erscheinen und ich glaube, dass der Schaden schon im vornherein vorlag und nicht durch diese verursacht wurde. Dies ist jedoch in diesem Fall leider insofern nicht von Relevanz, da keine Überprüfung der Felge seitens der Werkstatt erfolgte.
Dennoch konnten wir uns gütlich einigen und haben abgemacht, dass ich seitens der Werkstatt einen Tankgutschein im Wert von 40 Euro bekomme.
Insofern habe ich nun für die neue Felge Kosten im Wert von 40 Euro zu tragen.
Selbstredend ist dieser Fall so gelagert, dass der für den Schaden vermutlich Verantwortliche keine - wenn es die Schuld des Herstellers bzw. des Transportunternehmens war - oder sehr geringe Kosten - wenn es die Schuld des Händlers war - zu tragen hat.
Dies kann im Rahmen des Gerechtigkeitsempfinden als höchst unbefriedigend empfunden werden. Dennoch bin ich der Ansicht, dass diese Angelegenheit so geklärt werden konnte, dass für alle Beteiligten ein tragfähiger Kompromiss erzielt werden konnte.
Grüße
Lulomann
61 Antworten
Ja, das mag sein, aber kennst du auch die Realität? Glaubst du wirklich, im Tagesgeschäft hat man immer die Zeit, die Paketboten zu empfangen und mit denen jedes Schächtelchen akribisch genau auf Schäden hin zu untersuchen? Dann die Ware auspacken und jedes teil kontrollieren?
Und dann kommt der Kunde und motzt, weil die Preise für den Service zu hoch sind....
Lass mal die Kirche im Dorf
Du übernimmst mit der Annahme eines solchen Auftrags nunmal eine Verantwortung. Kommst du dieser nicht nach - und ich weiß sehr wohl, wie so ein Tagesgeschäft aussieht - dann gehst du damit schlicht ein Risiko ein.
Als Privatmann packe ich auch nicht jedes Paket im Beisein des Paketboten aus. Und auch damit gehe ich natürlich ein gewisses Risiko ein.
Die Kirche solltest du daher im Dorf lassen.
Ja, nur wird hier das Risiko dem falschen auf die Schulter gepackt. Der GeizIstGeil-Kunde ist fein raus, genauso der rustikale Paketfahrer und der nachlässige Hersteller.
Alle ausser dem Monteur haben profitiert.
Und wenn du das als Privatmann nicht tust, dann ist es dein Problem, denn du hast ja dann den Schaden selbst an der Backe und kannst duich dann selbst bemitleiden, zur Not kannst du zur Kirche gehen (die ja noch im Dorf ist) und für dein Seelenheil beten
Zitat:
@cdfcool schrieb am 2. März 2019 um 11:35:29 Uhr:
Ja, nur wird hier das Risiko dem falschen auf die Schulter gepackt. Der GeizIstGeil-Kunde ist fein raus, genauso der rustikale Paketfahrer und der nachlässige Hersteller.Alle ausser dem Monteur haben profitiert.
Nur so als Frage: Hast du die Beiträge des TE eigentlich gelesen? Er hat beim Autokauf zusätzliche Felgen haben wollen, die ihm das Autohaus nicht anbieten konnte. Daraufhin hat man gemeinsam vereinbart, dass der TE die Felgen im Internet bestellt und an den Händler liefern lässt. Also nichts mit GeizIstGeil-Kunde. Und selbstverständlich wird das Risiko genau dem richtigen angelastet, nämlich demjenigen, der die Verantwortung hatte, eine Lieferung zu prüfen. Und wenn es denn wirklich ein Transportschaden war, dann hätte dieser spätestens bei der Montage auffallen müssen. Auch dann wäre noch die Gelegenheit gewesen, sich mit dem Lieferanten in Verbindung zu setzen und die Felgen zu reklamieren. Und wenn es kein Transportschaden war, dann hat der Monteur die Felgen demoliert und trägt damit die Verantwortung ganz direkt.
Dein ganzes Gejammer geht vollkommen am hier geschilderten Fall vorbei. Und wenn du selbst nicht bereit bist, Verantwortung und Risiko zu tragen, dann nimm solche Aufträge nicht an. Nimmst du sie an, dann sei dir bitte auch deiner Verantwortung bewusst. Bislang bist du eigentlich hier auch immer genauso aufgetreten. Warum du jetzt das arme Opfer gibst erschliesst sich mir nicht.
Zitat:
Und wenn du das als Privatmann nicht tust, dann ist es dein Problem, denn du hast ja dann den Schaden selbst an der Backe und kannst duich dann selbst bemitleiden, zur Not kannst du zur Kirche gehen (die ja noch im Dorf ist) und für dein Seelenheil beten
Es gibt keinen Grund, persönlich zu werden. Davon abgesehen ist es in der Tat mein Problem, wenn ich ein ankommendes Paket blind entgegennehme. Und genauso ist es hier das Problem es Montagebetriebs, wenn er ein Paket blind annimmt.
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Stimmt, Post #4 habe ich überlesen, wo das mit dem Autohaus näher bezeichnet ist... 😉
Okay, hier ist dann die Sache sicher etwas anders gelagert, aber grundsätzlich ist hier dennoch nicht die ganze Schuld (und somit die Kosten) der Werkstatt aufzubürden. Das Bild des Rades zeigt keinn Montageschaden, sofern dieser nicht hinterher mit Lack kaschiert wurde, was aber dann sicherlich aufgefallen wäre. Ich sehe an dem Lack keinen Schaden, so dass in diesem Fall wirklich von einem Produktionsfehler ausgegangen werden kann.
Nun gut, ob sich bei solchen Rädern überhaupt lohnt, zu streiten, zumal der Hersteller vermutlich 10000 km weiter östlich von uns angesiedelt ist, ist fraglich.
Gut, ist der Lack auch beschädigt oder wurde die Beschädigung lackiert? Das wäre der springende Punkt jetzt.
Zum Schluss wird sich dann ergeben, dass der wahre Schuldige irgendwo in der Welt sitzt und nun irgendjemand dafür aufkommen wird. Sollte es eine ATS sein und der Lack de facto unbeschädigt, dürfte ATS in Bad Dürkheim hierfür ein guter Ansprechpartner sein, zumindest einen Versuch wäre es dann wert, mit denen zu reden.
Tut man es nicht, ist das Nein gesichert 😉
Guten Tag,
vielen Dank für die rege Beteiligung und die daraus entstandene Diskussion.
Ich habe soeben mit der Werkstatt gesprochen und konnte das Problem klären.
Somit würde ich nun gerne euch mitteilen, wie die Angelegenheit nun gelöst wurde.
Der Preis der Felge bewegt sich im Bereich von 85 Euro.
Der Händler hat mir aus Kulanz angeboten eine neue Felge für 80 Euro zu verkaufen.
Daraufhin habe ich die Werkstatt bzw. den Autohändler mit der rechtlichen Einschätzung konfrontiert, dass diese mein Anspruchsgegner sei, da die Felge sich in ihrem Verantwortungsbereich befindet und vor allem an der Felge schon Arbeiten ausgeführt wurden.
Selbstverständlich war die Werkstatt alles andere begeistert, was ich auch durchaus verstehen kann.
Zumal die Leute bei der Werkstatt mir sehr seriös und ehrlich erscheinen und ich glaube, dass der Schaden schon im vornherein vorlag und nicht durch diese verursacht wurde. Dies ist jedoch in diesem Fall leider insofern nicht von Relevanz, da keine Überprüfung der Felge seitens der Werkstatt erfolgte.
Dennoch konnten wir uns gütlich einigen und haben abgemacht, dass ich seitens der Werkstatt einen Tankgutschein im Wert von 40 Euro bekomme.
Insofern habe ich nun für die neue Felge Kosten im Wert von 40 Euro zu tragen.
Selbstredend ist dieser Fall so gelagert, dass der für den Schaden vermutlich Verantwortliche keine - wenn es die Schuld des Herstellers bzw. des Transportunternehmens war - oder sehr geringe Kosten - wenn es die Schuld des Händlers war - zu tragen hat.
Dies kann im Rahmen des Gerechtigkeitsempfinden als höchst unbefriedigend empfunden werden. Dennoch bin ich der Ansicht, dass diese Angelegenheit so geklärt werden konnte, dass für alle Beteiligten ein tragfähiger Kompromiss erzielt werden konnte.
Grüße
Lulomann
Meine Herren, ich hätte den Reifen wieder abziehen lassen und die Felgen zurückgeschickt ... Fernabgabegesetzt.
Ein fachgerecht montierter Reifen kann auch ohne Sichtbarkeit einer erstmontage an der Felge wieder entfernt werden, dann hätte es gar keine lange Diskussion gegeben.
Ausserdem bewundere ich die Jenigen hier, die anderen Perfektionismus abverlangen, und frage mich, ob sie selbst bei jeder Tätigkeit selbigen praktizieren.
Letztendlich wäre es so gesehen sogar egal gewesen, wenn der Reifen Spuren hinterlassen hätte, denn das Teil ist ohnehin nicht wieder verkäuflich.
@ Lulomann: Du hast das sehr vernünftig gelöst. Der Aufwand eines Rechtsstreits ist ja insbesondere im Hinblick auf die Höhe des Schadens zu sehen. Es ging schlichtweg "nur" um EUR 80,00. Man trifft sich in der Mitte und gut is....
Die Lehre daraus sollte die folgende sein: Am besten man bestellt Reifen und Felgen über denselben Händler, dann können solche Probleme gar nicht erst entstehen.
Alternativ lasse ich mir die Felgen nach Hause liefern und ich prüfe selbst. Bei Übergabe an die Werkstatt werden die Felgen sicherheitshalber noch einmal gecheckt. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, macht ein schriftliches Übergabeprotokoll, in dem die Mängelfreiheit dokumentiert ist.
Ich weiß, das klingt alles überzogen, aber neben der bestehenden Rechtslage ist die wichtigste Frage immer die der Beweislast: Wer muss etwas beweisen und wer kann dies ggf. auch.
Viel Spaß mit den neuen Felgen....