Pro Gurt + Sicherheitstraining nach Beinahecrash
Hallo zusammen!
Am Samstag war ich auf dem Land unterwegs und es geschah folgendes:
"Schwere Verletzungen hat eine 19-jährige Autofahrerin
... erlitten. Die Frau ...kam 300 m vor Ortsbeginn in einer langgezogenen
Linkskurve erst auf die Gegenfahrbahn und letztlich auf den linken
Randstreifen. Beim Gegenlenken geriet der Wagen ins Schleudern
und überschlug sich mehrmals am rechten Straßenrand. Durch den
Unfall musste ein entgegen kommender Autolenker bremsen und
leicht ausweichen. Zu einem Zusammenstoß zwischen den beiden
Wagen kam es nicht. Die vermutlich nicht angeschnallte 19-Jährige
wurde aus dem Fenster der Fahrertüre geschleudert und schwer
verletzt. Rettungsdienst und Notarzt übernahmen die
Erstversorgung und den Transport in eine Klinik..." (Polizeibericht)
Ich war das entgegenkommende Auto und ich muss Euch sagen,
es wird noch ne Weile brauchen, bis ich den Schock überwunden habe,
da mir das Auto in der Luft entgegengeschleudert kam und ich nur durchs Ausweichen eine vermeintliches Berühren verhindert habe. Mir und dem Auto ist nichts passiert - dem Grünstreifen sei Dank. Und dem Herrn sowieso.
Zum Thema:
1. Ist es nicht erschreckend, dass sich heute immer noch Leute nicht anschnallen und bewusst das Risiko eingehen, sich zu verletzen? Und das auch noch bei einer jungen Fahrerin. Was denken sich die Menschen nur?
2. Ich habe gesehen, dass die Fahrerin nicht bzw. schlecht entgegengelenkt hat, bevor sie sich überschlagen hat. Durch den Besuch eines Sicherheitstrainings hätte sie vielleicht Schlimmeres verhindern können. Sollte solch ein Training nicht ein elementarer Bestandteil des Führerscheinerwerbs werden?
Ich weiß, das Thema Gurt etc. ist schon uralt, dewswegen wollte ich einfach mal aufrütteln und vielleicht den ein oder anderen damit erreichen.
Gruß
milhous123
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von milhous123
1. (..) Was denken sich die Menschen nur?
Das sie cool wäre bzw. anschnallen ist doch uncool. Was (mittlerweile) auch gerne gemacht wird, die Nackstüze rumdrehen. Soll wohl genauso "cool" aussehen wie die Trottel welche sich ne Baseballmütze verkehrt herum aufsetzen.
Zitat:
Original geschrieben von milhous123
2. Ich habe gesehen, dass die Fahrerin nicht bzw. schlecht entgegengelenkt hat, bevor sie sich überschlagen hat. Durch den Besuch eines Sicherheitstrainings hätte sie vielleicht Schlimmeres verhindern können. Sollte solch ein Training nicht ein elementarer Bestandteil des Führerscheinerwerbs werden?
Fahren hat viel mit Erfahrung zu tun. Fahranfänger haben mit den normalen Handlungsabläufen beim Autofahren schon noch ihre Probleme. Es dauert, bis bestimmte Handlungsabläufe automatisiert funktionieren. Die Ausmaße ("Augenmaß"😉 verinnerlicht sind. etc.
Einen "Schleuderkurs" in der Fahrschule halte ich persönlich für "eine Nummer zu groß" für Anfänger. Die sollten erstmal das "normale Autofahren" lernen.
Wir bieten für unsere jungen Mitarbeitern zwei Mal im Jahr ein Fahrsicherheitstraining mit Einsatzfahrzeugen an. Alles Leute die seit kurzer Zeit (1-3 Jahren) einen Führerschein haben und z.B. noch nicht einmal Rückwärts in eine LKW-Garage kommen... 😰
Mein letzter Toter von sowas war ein junges Mädchen, welches auf der A81 alleinbeteiligt mitten in der Nacht ins Schleudern gekommen und aus dem Auto (von der Polizei gemessene) 50 Meter weit geflogen ist.
Die sind halt lieber tot/querschnittsgelähmt etc. als uncool... 😰
Bei den Motorrädern hat man eine Leistungsbeschränkung eingeführt, aber beim Auto kann sich jeder 18 jährige Fahranfänger soviele PS unter den A*** klemmen wie Oma´s Geldbeutel hergegeben hat.
0,0 Promille und Geschwindigkeitsbegrenzung für Fahranfänger ist sinnvoller als ein "Schleuderkurs" - finde ich.
16 Antworten
Zitat:
Ich bin auch kein Freund von Temp-limit.
Aber seit ich in Amerika war...
Die haben ein Tempolimit für alle Fahrzeuge, egal ob PKW, LKW usw. es dürfen immer alle gleich schnell fahren. Auch gibt es kein Rechtsfahrgebot. Jeder bleibt auf seiner Spur ("keep your lane"😉. Überholt wird rechts oder links - egal.
Da habe ich nie einen Stau erlebt (und die Interstate um Miami hatte 6-8 Spuren pro Richtung). Der ganze "Stau" hat sich immer mit 70 MPH bewegt - stehenden Verkehr gab es keinen!
Ist das geil 😁.
Wobei wir selbst dort zur Rush Hour Staus erlebt haben. Aber dafür gibt es ja dann ganz links noch die Spur für Fahrzeuge die mit min. 2 Personen besetzt sind (weiß den Originalnamen nicht mehr).
Da kommt man dann doch ziemlich zügig vorran.
Zum Thema selbst.
Anschnallen ist oberstes Gebot!!!
Es gibt keinen leichteren, einfacheren und schnelleren Weg sich beim Autofahren zu schützen. Jede, und ich meine wirklich jede, Ausrede um sich nicht anzuschnallen ist kompletter Blödsinn.
Fahrertraining ist sicher Sinnvoll, und eigentlich ist es unverständlich, dass man bei all den Pflichtstunden in der Fahrschule nicht einen Tag aufbringen kann um mal die ein oder andere Extremsituation auf abgesperrtem Gelände zu üben.
Ich habe mich privat bei einem Fahrertraining angemeldet, und kann das nur jedem Empfehlen.
ABER ACHTUNG!!!
Keiner sollte glauben, dass man nach einem Tag Fahrertraining ein Profi ist, oder geschweige denn die Physik überlisten kann.
Grüße
Zitat:
Original geschrieben von Nosports
Jede, und ich meine wirklich jede, Ausrede um sich nicht anzuschnallen ist kompletter Blödsinn.
Genau. Damit bringst du es auf den Punkt.