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Privat- oder Geschäftswagenleasing?
Guten Tag,
ich hätte da einige steuerrechtliche Fragen zur Leasing-Finanzierung. Einen Termin mit einem Steuerberater habe ich schon vereinbart, allerdings ist er erst ab dem 22.08. wieder im Lande. Aus diesem Grund informiere ich mich extern etwas, um mich vorab schlau zu machen :-)
Zur Situation:
Ich bin Freiberufler und würde mir gerne einen Jahreswagen leasen. Es geht um einen VW Golf VI 1.2, dessen Gesamtpreis rund 13.000 Euro beträgt. Was das Leasing mich genau kosten würde, werde ich erst morgen Früh erfahren. Allerdings rechne ich mit einem Betrag von ca. 150€ inkl. Mwst. monatlich bei 3 Jahren Laufzeit. Mehr als 200 Euro würde ich monatlich dafür nur ungerne zahlen. Den Wagen nutze ich geschäftlich zu ca. 70%.
Die Frage
Lohnt sich in dem Fall ein Privat- oder ein Geschäftsleasing? Verstehe ich das richtig, dass ich von den monatlichen 150€ die Steuer direkt absetzen kann? (Also monatlich 28,50€, jährlich 342€).
Wie sieht das jedoch mit der Einkommenssteuer aus? Ich haben ein durchschnittlichen Jahresumsatz von 25.000 Euro. Kann ich die Prozentzahl, die die Einkommenssteuer bildet, vom Gesamtwert, also den 13.000€, des Fahrzeuges absetzen? bei 10% Einkommenssteuer wären das zum Beispiel 1300 Euro, die monatliche 108 ergeben würden, die ich theoretisch von der monatlichen "Miete" abziehn könnte? (Heißt, ich würde statt die 150€ monatlich nur 42€ zahlen?)
Ich weiß nicht so recht ob ich irgendwo einen Denkfehler habe. Eine Sache die mich zum nachdenken bringt ist die 1%-Regelung. Da ich das Fahrzeug zu 70% geschäftlich nutze kann ich entweder ein Fahrtenbuch führen (was ich vermeiden will) oder 1% der 13.000 Euro abgeben. Das wären monatlich 130€ inkl. Mwst. Somit wären wir wieder bei einem monatlichen Betrag von 172€.
Ergibt die Rechnung Sinn oder habe ich irgendwo etwas falsch verstanden?
Für Antworten wäre ich sehr sehr dankbar. Das Steuersystem macht mir echt zu schaffen! :-D
Viele Grüße und im Voraus ein schönes Wochenende an alle!
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23 Antworten
Du kannst die Nettorate, also 150 -19% direkt als Betriebsausgabe ansetzen und die 19% bekommst Du komplett als Vorsteuer raus. Natürlich noch alle Betriebskosten nach dem gleichen Schema.
1% des Brutto-Listenpreises musst Du aber monatlich auf Dein zu versteuerndes Brutto aufschlagen.
Oder Du führst ein akribisch genaues Fahrtenbuch, was alle Dienst- und Privatfahrten protokolliert. Der daraus ermittelte Anteil der privaten km wird Dir kostenmäßig bezogen auf alle anfallenden Kfz-Kosten auf Dein zu versteuerndes EK addiert.
Zitat:
Original geschrieben von wolfgear
Du kannst die Nettorate, also 150 -19% direkt als Betriebsausgabe ansetzen und die 19% bekommst Du komplett als Vorsteuer raus. Natürlich noch alle Betriebskosten nach dem gleichen Schema.
1% des Brutto-Listenpreises musst Du aber monatlich auf Dein zu versteuerndes Brutto aufschlagen.
Oder Du führst ein akribisch genaues Fahrtenbuch, was alle Dienst- und Privatfahrten protokolliert. Der daraus ermittelte Anteil der privaten km wird Dir kostenmäßig bezogen auf alle anfallenden Kfz-Kosten auf Dein zu versteuerndes EK addiert.
Oh, ich hatte mich oben verschrieben. Ich meinte für den monatlichen Beitrag 150€ exkl. 19% Mwst. Das heißt also, dass ich 28,50€ monatlich absetzen kann und diese schließlich als Vorsteuer zurückbekomme, jedoch letzendlich trotzdem monatlich 150€ + die 1% der 13.000€ zahle? Das wären inkl. Mwst ca. 155 Euro, die dazu kämen. Somit wäre ich bei monatlichen 305 Euro. Somit wäre das Privatleasing in meinem Fall doch günstiger, oder nicht?
Du zahlst nicht monatlich 1% ans FA. Das wird mit Deiner Einkommenssteuer gemacht, also einmal im Jahr. Führ doch ein Fahrtenbuch, werden ja bei dem Fzg. keine Tausende an km im Monat sein.
Ach: und steuerlich ist kein Unterschied zwischen Privat- und Geschäftsleasing. Es sei denn, es ist ist ein Gebrauchtwagen ohne MwSt.-Ausweis, den könnte man nur privat leasen.
Zitat:
Original geschrieben von Expression88
Zitat:
Original geschrieben von wolfgear
Du kannst die Nettorate, also 150 -19% direkt als Betriebsausgabe ansetzen und die 19% bekommst Du komplett als Vorsteuer raus. Natürlich noch alle Betriebskosten nach dem gleichen Schema.
1% des Brutto-Listenpreises musst Du aber monatlich auf Dein zu versteuerndes Brutto aufschlagen.
Oder Du führst ein akribisch genaues Fahrtenbuch, was alle Dienst- und Privatfahrten protokolliert. Der daraus ermittelte Anteil der privaten km wird Dir kostenmäßig bezogen auf alle anfallenden Kfz-Kosten auf Dein zu versteuerndes EK addiert.
Oh, ich hatte mich oben verschrieben. Ich meinte für den monatlichen Beitrag 150€ exkl. 19% Mwst. Das heißt also, dass ich 28,50€ monatlich absetzen kann und diese schließlich als Vorsteuer zurückbekomme, jedoch letzendlich trotzdem monatlich 150€ + die 1% der 13.000€ zahle? Das wären inkl. Mwst ca. 155 Euro, die dazu kämen. Somit wäre ich bei monatlichen 305 Euro. Somit wäre das Privatleasing in meinem Fall doch günstiger, oder nicht?
Wie kommst Du auf 28.50€, die Du absetzen kannst? wolfgear schrieb doch, dass Du die Nettorate als Betriebsausgabe absetzen kannst. Das ist doch deutlich mehr!
Ich danke euch erstmal für die zahlreichen, guten Antworten! Hut ab vor diesem Forum, hier wird einem geholfen! ;-)
So, zum Thema: Die erste Verwirrung tut sich auf. (Wie nicht anders erwartet).
Zur 1%-Regelung
Ach, das wird jährlich abgerechnet? Ich las bei vielen Stellen, dass dies monatlich passiert. Wenn das jährlich bei der Einkommenssteuer gemacht wird, ist die Problematik erstmal ja garnicht so groß wie gedacht!
Zum Absetzen
Die Nettorate beträgt in meinem Beispiel 150€. Diese kann ich also komplett absetzen und bekomme sie am Ende des Jahres wieder? Ich dachte, dass lediglich die Vorsteuer der 150€ abgesetzt werden kann. Das wären die 28,50€.
Nur was zahle ich monatlich dann, wenn ich die ganze Netto-Summe absetzen kann? Oder wird das so gehandhabt, dass daraus eine jährliche Summe errechnet und vom Gesamtfahrzeugpreis abgezogen wird? Somit würde ein geringerer monatlicher Betrag entstehen?
Tut mir leid, falls meine Verwirrung für Verwirrung eurerseits sorgt!
Viele Grüße!
Langsam frage ich mich, ob Du tatsächlich ein Gewerbe betreibst.
Also:
1 Einnahmen 1 25.000,00 25.000,00
2 Kfz-Leasing 12 -150,00 -1.800,00
3 Kfz-Betriebsstoff 12 -85,00 -1.020,00
4 Kfz-Versicherung 1 -346,00 -346,00
Einnahmen-Überschuss 21.834,00
1% aus 13.000 1.300,00
Zu versteuern 23.134,00
Verstanden?
Zitat:
Original geschrieben von Expression88
Ich danke euch erstmal für die zahlreichen, guten Antworten! Hut ab vor diesem Forum, hier wird einem geholfen! ;-)
So, zum Thema: Die erste Verwirrung tut sich auf. (Wie nicht anders erwartet).
Zur 1%-Regelung
Ach, das wird jährlich abgerechnet? Ich las bei vielen Stellen, dass dies monatlich passiert. Wenn das jährlich bei der Einkommenssteuer gemacht wird, ist die Problematik erstmal ja garnicht so groß wie gedacht!
Zum Absetzen
Die Nettorate beträgt in meinem Beispiel 150€. Diese kann ich also komplett absetzen und bekomme sie am Ende des Jahres wieder? Ich dachte, dass lediglich die Vorsteuer der 150€ abgesetzt werden kann. Das wären die 28,50€.
Nur was zahle ich monatlich dann, wenn ich die ganze Netto-Summe absetzen kann? Oder wird das so gehandhabt, dass daraus eine jährliche Summe errechnet und vom Gesamtfahrzeugpreis abgezogen wird? Somit würde ein geringerer monatlicher Betrag entstehen?
Tut mir leid, falls meine Verwirrung für Verwirrung eurerseits sorgt!
Viele Grüße!
Zitat:
Original geschrieben von wolfgear
Langsam frage ich mich, ob Du tatsächlich ein Gewerbe betreibst.
Also:
1 Einnahmen 1 25.000,00 25.000,00
2 Kfz-Leasing 12 -150,00 -1.800,00
3 Kfz-Betriebsstoff 12 -85,00 -1.020,00
4 Kfz-Versicherung 1 -346,00 -346,00
Einnahmen-Überschuss 21.834,00
1% aus 13.000 1.300,00
Zu versteuern 23.134,00
Verstanden?
Hallo wolfgear,
ich betreibe das Gewerbe seit rund 8 Monaten und bin im Bereich Webdesgn & Webentwicklung tätig. An den ganzen Steuerkram muss ich mich noch gewöhnen. Nach einigen Aufkläungsterminen mit einem Steuerberater hab ichs wie folgt verstanden:
Wenn ich Rechnungen stelle gehen davon 19%, also die Umsatzsteuer, ans Finanzamt. Für diese habe ich mir eine Steuerrücklage angelegt. Wenn ich mir Mittel kaufe, deren Zweck dem Ausführen der Tätigkeit dienen, kann ich die Vorsteuer absetzen. Beispiel: Ich kaufe mir ein Kameraobjektiv für 1190€. Davon bekomme ich 190€ schließlich zurück.
Am Ende des Jahres kommt auf den Gewinn (Umsatz - Ausgeben) eine gewisse Prozenzahl an Einkommenssteuer, die sich das Finanzamt außerdem nimmt.
Nach dem Prinzip arbeite ich seit den 8 Monaten. Weitere steuerbezogene Rechte habe ich noch nicht in Anspruch genommen. Deshalb kenne ich mich da noch nicht blendend aus..was ich definitiv ändern muss, das ist klar! Habe ich nen Denkfehler oder trifft das alles so zu, wie ich´s erläutert habe?
Zu Deiner Auflistung
Das habe ich so verstanden. (Nur dass 1% von 13.000€ 130€ sind, nicht 1.300€, aber ist ja nicht relevant :-) )
Nur was heißt das für die monatliche Zahlung? In deiner Auflistung gehts ja um die Einkommenssteuer am Ende des Jahres. Mich verwirrt der Punkt, was ich tatsächlich monatlich an Leasingmiete zahlen würde. Oder sind das die tatsächlichen Beiträge à 150 Euro und der Vortel liegt darin, dass ich sie lediglich von der Einkommenssteuer am Ende des Jahres absetzen kann und sie davon unberührt bleiben?
Zitat:
Original geschrieben von Expression88
Das habe ich so verstanden. (Nur dass 1% von 13.000€ 130€ sind, nicht 1.300€, aber ist ja nicht relevant :-) )
Na dann kannst du ja ruhig 1.300 Euro versteuern. :D
Sorry, 12*130 sind zu rechnen. Das Jahr hat ja zwölf und keine zehn Monate:-)
Zitat:
Original geschrieben von wolfgear
Sorry, 12*130 sind zu rechnen. Das Jahr hat ja zwölf und keine zehn Monate:-)
Also wären diese Kosten doch welche, die monatlich gezahlt werden müssten? Ich glaube ich sollte schlafen gehen und mir das morgen alles wieder durchlesen...
Du musst monatlich die 150 + MwSt. zahlen, bekommst die MwSt. sofort bzw. im nächsten Monat.
Deine Steuerlast verringert sich durch die Leasingraten und erhöht sich durch den geldwerten Vorteil.
Mehr ist eigentlich nicht zu sagen.
Zitat:
Original geschrieben von Expression88
Zitat:
Original geschrieben von wolfgear
Langsam frage ich mich, ob Du tatsächlich ein Gewerbe betreibst.
Also:
1 Einnahmen 1 25.000,00 25.000,00
2 Kfz-Leasing 12 -150,00 -1.800,00
3 Kfz-Betriebsstoff 12 -85,00 -1.020,00
4 Kfz-Versicherung 1 -346,00 -346,00
Einnahmen-Überschuss 21.834,00
1% aus 13.000 1.300,00
Zu versteuern 23.134,00
Verstanden?
Hallo wolfgear,
ich betreibe das Gewerbe seit rund 8 Monaten und bin im Bereich Webdesgn & Webentwicklung tätig. An den ganzen Steuerkram muss ich mich noch gewöhnen. Nach einigen Aufkläungsterminen mit einem Steuerberater hab ichs wie folgt verstanden:
Wenn ich Rechnungen stelle gehen davon 19%, also die Umsatzsteuer, ans Finanzamt. Für diese habe ich mir eine Steuerrücklage angelegt. Wenn ich mir Mittel kaufe, deren Zweck dem Ausführen der Tätigkeit dienen, kann ich die Vorsteuer absetzen. Beispiel: Ich kaufe mir ein Kameraobjektiv für 1190€. Davon bekomme ich 190€ schließlich zurück.
Am Ende des Jahres kommt auf den Gewinn (Umsatz - Ausgeben) eine gewisse Prozenzahl an Einkommenssteuer, die sich das Finanzamt außerdem nimmt.
Nach dem Prinzip arbeite ich seit den 8 Monaten. Weitere steuerbezogene Rechte habe ich noch nicht in Anspruch genommen. Deshalb kenne ich mich da noch nicht blendend aus..was ich definitiv ändern muss, das ist klar! Habe ich nen Denkfehler oder trifft das alles so zu, wie ich´s erläutert habe?
Zu Deiner Auflistung
Das habe ich so verstanden. (Nur dass 1% von 13.000€ 130€ sind, nicht 1.300€, aber ist ja nicht relevant :-) )
Nur was heißt das für die monatliche Zahlung? In deiner Auflistung gehts ja um die Einkommenssteuer am Ende des Jahres. Mich verwirrt der Punkt, was ich tatsächlich monatlich an Leasingmiete zahlen würde. Oder sind das die tatsächlichen Beiträge à 150 Euro und der Vortel liegt darin, dass ich sie lediglich von der Einkommenssteuer am Ende des Jahres absetzen kann und sie davon unberührt bleiben?
Fazit: Ich zahle monatlich lediglich die 150€ + Mwst.
Mit der 1%-Regelung ist das so, dass diese erst am Ende des Jahres bei der Einkommenssteuer berücksichtigt und somit versteuert wird. (Bei 1% von 13.000 Euro würde man also rechnen: 1% von 13.000€ = 130€ x 12 Monate = 1560€ Steuerlast, die am Ende des Jahres zur Summe hinzukommt und dann versteuert wird). Mit einer monatlichen Zahlung hat diese also nichts zu tun.
Versteh ich das so richtig?