Prinzipielle Frage zu laufrichtungsgebundenen Reifen
Guten Tag im Forum!
Ich sehe an vielen Fahrzeugen laufrichtungsgebundene Reifen und speziell an Motorrädern und Mopeds, natürlich auch an Autos und oft sind sie so montiert, dass zwar der Laufrichtungspfeil am Reifen in die Drehrichtung des Rades bei Vorwärtsfahrt stimmt aber das Profil von der mechanischen Logik her verkehrt montiert wäre (speziell bei Motorrad-Vorderrädern).
Nimmt man das Beispielbild unten, so stünde ich vor dem Fahrzeug und das Fahrzeug rollt auf mich zu, die Laufrichtung stimmt auch vom Pfeil auf dem Reifen her. Das Profil arbeitet so optimal für den Vortrieb - beim Bremsvorgang ist es genau umgekehrt, da sollte das Profil eigentlich andersrum stehen um z.B. bei nasser Fahrbahn das Wasser abzuleiten.
Aber mit korrekt montiertem Rad zieht mir das Profil bei einem extremen Bremsvorgang das Wasser in die Reifenmitte und fördert die Aquaplaninggefahr. Noch schlimmer ist es z.B.an einer nicht angetriebenen Hinterachse, die rollt ja nur bei normalem Fahrbetrieb und beim Bremsen zieht es das Wasser in das Profil, statt dass es das Wasser abweist - also von der Mechanik her müssten solche Reifen an den "nicht angetriebenen Rädern" verkehrt montiert sein??
Ich hoffe dass die Bilder hochgeladen werden.
Beste Antwort im Thema
ABS wurde ja nicht entwickelt um Bremswege zu verkürzen, sondern um das Fahrzeug bei Panik-/Notbremsungen weiter beherrschbar zu halten.
22 Antworten
Zitat:
@labuhnwer schrieb am 11. Juni 2020 um 06:49:04 Uhr:
Warum dann irgendwann diese bescheuerten asymmetrischen Reifen
auf den Markt gekommen sind entzieht sich meiner Kenntnis.
Ich vermute mal, weil asymmetrischen Reifen nach den laufrichtungsgebundenen Reifen der zweitbeste Kompromiss sind und vor allem in der Erstausrüstung im Massengeschäft aus Kostengründen nicht zwischen "linken" und "rechten" Rädern unterschieden werden sollte.
In der Ausbildung war uns ein spezieller Fahrzeugtyp genannt worden, dessen Reifen asymmetrisch und laufrichtungsgebunden waren. In Verbindung mit "Mischbereifung" hatte der dann tatsächlich vier unterschiedliche Reifen montiert. Ich kann mich aber nicht mehr erinnern, welches Modell das war.
Zitat:
@hk_do schrieb am 11. Juni 2020 um 12:54:50 Uhr:
Zitat:
@labuhnwer schrieb am 11. Juni 2020 um 06:49:04 Uhr:
Warum dann irgendwann diese bescheuerten asymmetrischen Reifen
auf den Markt gekommen sind entzieht sich meiner Kenntnis.Ich vermute mal, weil asymmetrischen Reifen nach den laufrichtungsgebundenen Reifen der zweitbeste Kompromiss sind und vor allem in der Erstausrüstung im Massengeschäft aus Kostengründen nicht zwischen "linken" und "rechten" Rädern unterschieden werden sollte.
Laufrichtungsgebundene Reifen gibt´s -heutzutage-
nicht (mehr) in den Ausführungen links und rechts
Zitat:
In der Ausbildung war uns ein spezieller Fahrzeugtyp genannt worden, dessen Reifen asymmetrisch und laufrichtungsgebunden waren. In Verbindung mit "Mischbereifung" hatte der dann tatsächlich vier unterschiedliche Reifen montiert. Ich kann mich aber nicht mehr erinnern, welches Modell das war.
Nannte sich "P Zero Corsa-System" von Pirelli.
Zitat:
@touaresch schrieb am 11. Juni 2020 um 14:06:34 Uhr:
Zitat:
@hk_do schrieb am 11. Juni 2020 um 12:54:50 Uhr:
Ich vermute mal, weil asymmetrischen Reifen nach den laufrichtungsgebundenen Reifen der zweitbeste Kompromiss sind und vor allem in der Erstausrüstung im Massengeschäft aus Kostengründen nicht zwischen "linken" und "rechten" Rädern unterschieden werden sollte.
Laufrichtungsgebundene Reifen gibt´s -heutzutage-
nicht (mehr) in den Ausführungen links und rechts
Das nicht, aber wenn die Reifen erstmal auf einer Felge montiert sind, hat man entweder ein linkes oder ein rechts Rad. Das würde bedeuten, man müsste im Automobilwerk für jede Reifengröße zwei Vorrats- und Zuführungslinien je Reifengröße haben bzw. zumindestens bei der Vorbereitung noch zwischen linken und rechten Rädern unterscheiden.
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Und wer meint, die Laufrichtungspfeile ignorieren zu wollen, sollte mal seine Versicherung dazu befragen ... ich glaube die denkt bei Unfällen, wo die Reifenbeschaffenheit einen Einfluss haben könnte, anders darüber ...
Zitat:
@Knergy schrieb am 12. Juni 2020 um 21:36:48 Uhr:
Und wer meint, die Laufrichtungspfeile ignorieren zu wollen, sollte mal seine Versicherung dazu befragen ... ich glaube die denkt bei Unfällen, wo die Reifenbeschaffenheit einen Einfluss haben könnte, anders darüber ...
Gut gesprochen! Egal ob es Sinn ergibt oder nicht, es ist ein Loch durch welches die Versicherung schlüpfen wird.
Zitat:
@Knergy schrieb am 12. Juni 2020 um 21:36:48 Uhr:
Und wer meint, die Laufrichtungspfeile ignorieren zu wollen, sollte mal seine Versicherung dazu befragen ... ich glaube die denkt bei Unfällen, wo die Reifenbeschaffenheit einen Einfluss haben könnte, anders darüber ...
Zumal bei Motorradreifen der Aufbau so ausgeführt ist, dass der Laufstreifen mit schrägem Stoß (entsprechend der Hauptbelastungs-Richtung) auf die Karkasse geheizt wird.
Nur wenn die Gummis nach Herstellervorgaben mit den Laufrichtungspfeilen eingesetzt werden, ist folglich gesichert, dass sich der Stoß des Laufstreifens nicht irgendwann öffnet.
Zitat:
@hk_do schrieb am 11. Juni 2020 um 12:54:50 Uhr:
Zitat:
@labuhnwer schrieb am 11. Juni 2020 um 06:49:04 Uhr:
Warum dann irgendwann diese bescheuerten asymmetrischen Reifen
auf den Markt gekommen sind entzieht sich meiner Kenntnis.Ich vermute mal, weil asymmetrischen Reifen nach den laufrichtungsgebundenen Reifen der zweitbeste Kompromiss sind und vor allem in der Erstausrüstung im Massengeschäft aus Kostengründen nicht zwischen "linken" und "rechten" Rädern unterschieden werden sollte.
Früher gab's fast nur symmetrische nicht laufrichtungsgebundene Reifen. In meiner Anfangszeit als Autofahrer (kurz nach der Wiedervereinigung) kamen dann diese Reifen mit V-Profil auf.
Angefangen mit den Goodyear Eagle F1, dann dem Uniroyal Rtt-1 und nicht zu vergessen dem Toyo Proxes, dem "Tuningreifen".
Allerdings hat man dann mit ändern der Fahrwerkstechnik oft mit Sägezahn zu kämpfen gehabt, vor allem bei Fahrzeugen mit Einzelradaufhängung hinten.
Die Reifen mit V-Profil waren oft auch laut, auch ohne SZ.
Mit asymmetrischen Reifen konnte man dann auch mit hohem negativen Sturz den Verschleiß im Rahmen halten, was bei den Symmetrischen laufrichtungsgebundenen schwierig war.
Auch waren viele GJR anfangs asymmetrisch.
Jetzt ist es durch die moderneren Fahrwerke so, dass das Thema SZ nicht mehr so im Focus zu sein scheint und es fast nur noch diese blöden laufrichtungsgebundenen Profile bei WR/GJR gibt, da zumindest unsere beiden älteren Autos doch SZ anfällig sind. Bei WR sind mittlerweile die Reifen mit asymmetrischen Profil eher Durchschnitt oder vom P/L-Verhältnis inakzeptabel, so dass ich auf laufrichtungsgebundene gehen musste. Die müssen dann halt relativ früh wegen SZ entsorgt werden, da sich dieser nicht rausfährt. Ob das so ideal ist...
VG