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Plug-in: Lokal Emissionfrei, wirklich?

Themenstarteram 27. Juli 2017 um 22:04

Bei Plug-ins wird immer davon gesprochen sie seien lokal emissionsfrei und werden dementsprechend gefördert. Das möchte ich anzweifeln, weil:

1) es ist erstmal nicht sichergestellt, daß ein Käufer eines Plug-ins diesen jemals mit einer Steckdose verbindet (Man wäre wahrscheinlich schockiert wie wenige ihre laden)

2) wenn man aber doch so gewissenhaft ist und ihn täglich lädt, ist keineswegs sichergestellt, daß in den Ballungszentren emissionsfrei gefahren wird (Hyundai Ioniq z.b. fährt immer elektrisch los, wenn man also in Großstadt reinpendelt, springt an Stadtgrenze der Benziner an)

3) wenn tatsächlich 1) und 2) doch erfüllt sind, hat man als Fahrer eines Plug-in oftmals keine Möglichkeit diesen zuverlässig auszuschalten. Wieder Beispiel Ioniq, dessen Benziner springt teilweise beim rangieren im EV Modus schon an.

Frage also: warum tut der Gesetzgeber so als wären Plug-ins lokal emissionsfrei wenn es in der Praxis in den seltensten Fällen so ist?

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10 Antworten

Moin

 

Wer bitte ist so blöd und geben deutlich mehr (bei Toyota immerhin fast 10.000 Euro mehr zum normalen Hybrid) Geld aus, um dann lediglich mehr Gewicht durch die Gegend zu fahren? DAS werden wohl eher die wenigsten sein bzw. einige wenige Firmen die nur werben wollen.

Fährt man in eine Stadt, dann stimmt es, dann ist er lokal nicht zwingend Emissionslos was Abgase anbelngt. Angedacht sind diese Systeme aber (Meist nur um 20 km Reiweite) nicht um nach einer 100 km Fahrt in der Stadt Benzinfrei zu fahren, sondern um Kurzstrecken zu vermeiden. Alle Abgasmäßig schlechten und Verbrauchsintensiven Kurzstrecken kann man damit vermeiden, lebt der Besitzer in der Stadt auch lokal in der Stadt.

Wer sein Auto so kauft wie er es braucht verbaucht zudem meist unter 2, häufig unter einem Liter /100 km an Benzin wenn es ein PlugIn wird. Das spart nicht nur im Portemonaie sondern schont auch die Umwelt.

Moin

Björn

Die Frage ist schnell beantwortet: Unser Gesetzgeber "kuschelt" recht gerne mit unseren Konzernen und lässt von denen diktieren, was in den Gesetzen stehen muss. Ein Placebo, dass Politik und Industrie darstellen kann, dass man was für die Elektromobilität tut. Nur verbindet man hier die Nachteile beider Antriebssysteme anstatt sich um ordentliche Lösungen zu kümmern. Was ich gesehen habe, spare ich mir keinen Liter Benzin, wenn ich einen Hybrid fahre. Wenn sie jetzt auch noch im Absatz schlecht sind dann kann man wieder jammern, dass das Geld kostet und man gerne von unseren Steuergeldern subventioniert werden möchte und das mit der Elektromobilität eh nix wird und dass Verbrennungsmotoren "Alternativlos" sind.

Meines Erachtens nutzen viele den Plugin-Hybrid nur in Großstädten um an Ladesäulen parken zu können, wie ich gestern wieder gesehen habe. Beziehen aber keinen Strom, wie Du schon geschrieben hast. Entziehen mir aber als E-Mobilist, der auf Lademöglichkeiten angewiesen ist, diese Möglichkeit. Hier in München gang und gebe....

Zitat:

@Dieselhead schrieb am 28. Juli 2017 um 00:04:31 Uhr:

Frage also: warum tut der Gesetzgeber so als wären Plug-ins lokal emissionsfrei wenn es in der Praxis in den seltensten Fällen so ist?

Ob 'ich reime mir etwas zusammen' so zutrifft lasse ich mal unkommentiert. Aber warum foerdert der Gesetzgeber Hybride? Weil es die Autokaeufer an das eAuto heranfuehrt und der Staat will, dass es mehr werden. Die vielen Hybride sind nach meinem eigenen Reim ein Grund, warum z.Z. so viele eTankstellen entstehen. Vor allem zu Hause. Die Nachfrage waechst.

Foerderungen kann man immer in Frage stellen. Ich wuerde zum Beispiel die Dieselfoerderung sofort abschaffen. Der Staat hat dem Wunsch der Autoindustrie entsprochen und foerdert seit Jahren den Diesel und die Kaeufer haben es dankend angenommen. Leider stellt sich gerade heraus, dass dies komplett ein Schuss in eine Sackgasse war. Hier ist es eben dumm gelaufen. Zeit um Gegenzusteuern.

Zitat:

@manfredproell schrieb am 28. Juli 2017 um 08:05:20 Uhr:

Ein Placebo, dass Politik und Industrie darstellen kann, dass man was für die Elektromobilität tut.

Gut gepflegtes Märchen. Guck mal auf das was ein PKW in D durchschnittlich täglich fährt und auf das was die gängigem Plug-Ins als Reichweite haben, dann könnte dir was auffallen.

Moin

Nein, dann würde man ja den bösen Fakten erliegen. Stammtisch macht doch viel mehr Spaß, vor allem bedient es weit häufiger die eigene Meinung.

Moin

Björn

Zitat:

@Moers75 schrieb am 28. Juli 2017 um 11:42:13 Uhr:

Guck mal auf das was ein PKW in D durchschnittlich täglich fährt und auf das was die gängigem Plug-Ins als Reichweite haben, dann könnte dir was auffallen.

Gerne. http://www.zeit.de/.../...it-verkehr-wohnort-arbeitsweg-ballungsraeume

Nur 4% der Deutschen pendeln länger als 50km zur Arbeit.

Nur 16% länger als 25km.

Also können mindestens 84% heute schon locker mit einem Elektroauto oder Hybriden täglich zur Arbeit kommen.

Zitat:

@Dieselhead schrieb am 28. Juli 2017 um 00:04:31 Uhr:

Bei Plug-ins wird immer davon gesprochen sie seien lokal emissionsfrei und werden dementsprechend gefördert. Das möchte ich anzweifeln, weil:

1) es ist erstmal nicht sichergestellt, daß ein Käufer eines Plug-ins diesen jemals mit einer Steckdose verbindet (Man wäre wahrscheinlich schockiert wie wenige ihre laden)

2) wenn man aber doch so gewissenhaft ist und ihn täglich lädt, ist keineswegs sichergestellt, daß in den Ballungszentren emissionsfrei gefahren wird (Hyundai Ioniq z.b. fährt immer elektrisch los, wenn man also in Großstadt reinpendelt, springt an Stadtgrenze der Benziner an)

3) wenn tatsächlich 1) und 2) doch erfüllt sind, hat man als Fahrer eines Plug-in oftmals keine Möglichkeit diesen zuverlässig auszuschalten. Wieder Beispiel Ioniq, dessen Benziner springt teilweise beim rangieren im EV Modus schon an.

Mercedes GLC 350e: Alles kein Problem. Funktioniert 1a.

Mein Verbrenner läuft nur noch auf der Autobahn bei längeren Strecken.

 

Der Hybride bringt in den Städten IMMER Verbrauchsvorteile, gerade in den Innenstädten.

Tuckern an der Ampel - nein,

Anrollen an die rote Ampel mit laufendem Motor - nein

Bremsen mit Laufendem Motor - nein, im Gegenteil, die Rekuperation "tankt" zurück.

Egal, welcher Fahrmodus - der Hybride ist IMMER besser in der Stadt als der Verbrenner und deutlich ungiftiger als der Diesel. Ein Prius ist in der Stadt nur mit einem NEFZ-Golf vergleichbar, genauer gesagt, einen Zustand, den es im normalem Verkehr so nicht gibt - das sagt wohl alles. Sobald der Verbrenner lkäuft, ist er nicht mehr emissionsfrei - bekannt! Aber der Hybride emittiert eben deutlichst weniger - deswegen die Förderung - nicht ganz zu unrecht also. Wer es genauer braucht - Spritmonitor!

Leider haben unsere VW (hier genannt Volkswirtschafts-) Deppen sich 20 Jahre darin übertroffen, über die Hybriden abzuläster, anstatt wenigstens den Chinesen zu machen und den Prius zu koipieren, wenn es denn mit eigenen Entwicklungen hapert.

Jetzt(endlich) rächt sich solche Arroganz. Arroganz gegenüber Kunden, Markt, Umwelt. Sogar die schmierige Ratte Dobrindt springt vom sinkenden Schiff "böhse Dieselz" - dann muss es also untergehen.

Themenstarteram 29. Juli 2017 um 20:35

@audi-gibt-Omega: stimme dir 100% zu, deshalb sollten Hybrid und Plug-in auch ähnlich von der Gesetzgebung behandelt werden. Stattdessen haben gelten hybride aber als herkömmliche Verbrenner, was ein Quatsch!

Deine Prämisse ist falsch. Alle PHEV sind mit einem Verbrauchswert (Liter/100 km) angegeben. Schon der drückt aus: da wird Kraftstoff verbrannt, also kommen auch lokal Emissionen raus. Zwar sehr wenig Kraftstoff, wenn man den Werten da Glauben schenkt (entsteht aus einer Zauberformel im Gesetz), aber garantiert NICHT lokal emissionsfrei.

Bei Plug-In Hybriden sind Phasen des lokal emissionsfreien Betriebes möglich (das können Mild-Hybride und Voll-Hybride auch, jeweils in unterschiedlichem Grad) und es wird möglich, externe elektrische Energie zum Aufladen und dann zum Fahren zu nehmen (das können nur PHEV und BEV). Das heißt nicht, dass sie lokal emissionsfrei seien, sondern nur dass dieser Betrieb möglich ist, wenn die Rahmenbedingungen passen. Wenn eine Land das fördert, dann reichen ihm offenbar schon diese zwei Möglichkeiten. Wer es anders wollte, müsste Ladeinfrastruktur fördern. Die nützt nur PHEV und BEV etwas. HEV nicht.

Und du verwechselst da was, denke ich: denn hast du den ioniq denn wirklich als Plug-In Hybrid getestet?

Den ioniq gibt's ja in drei Varianten:

Hybrid: 32 kW E-Motor, 1,56 kWh Batterie, 1445 kg, 45 kg/Elektro-kW

79 oder 92 g CO2/km im NEFZ

Plug-In Hybrid: 45 kW E-Motor, 8,9 kWh Batterie, ca. 1535 kg, ca. 34 kg/Elektro-kW

32 g CO2/km

-- das erlaubt schon mehr elektrische Dynamik und die größere Batterie auch längeren Betrieb der el. Nebensysteme

Batterie-elektrisch. Und mit dem CO2-Wert passt er in die Förderbedingungen.

Die PHEVs sind in der Regel so gemacht, dass sie nach der Aufladung an der Ladestelle wirklich mehr km rein im Elektrobetrieb fahren können, auch von der Betriebsstrategie. Aus dem Verhalten des ioniq Hybrid kann man damit nicht auf das Verhalten des ioniq PHEV schließen. Aber auch die PHEVs müssen z.B. die Abgasbehandlungssysteme irgendwann mal aufheizen, damit sie dann ihre Wirkung auch wirklich entfalten. Das ist eine Frage der Betriebsstrategie.

Zitat:

Mercedes GLC 350e: Alles kein Problem. Funktioniert 1a.

Mein Verbrenner läuft nur noch auf der Autobahn bei längeren Strecken.

Warte mal auf kühlere Temperaturen. :) Denn MB hat keine Wärmepumpe verbaut, das macht das Fahrzeug temperaturempfindlicher bei Kälte, die el. Reichweite verkürzt sich also im Winter deutlicher. Naja, oder du nutzt dein SUV eh nur für sehr kurze Strecken. Dann ist es auch mit Klimaanlage oder moderater Heizleistung möglich.

Sonst für GLC 350e:

bis 85 kW für 2025 kg, ca. 23 kg/Elektro-kW - schon das macht ihn deutlich "elektrischer"

8,7 kWh Batteriekapazität - an sich recht überschaubar für so ein Trumm von Auto.

59 g CO2/km im NEFZ

Und so bekommt er eben auch keinen Umweltbonus in DE, weil die Batterie zu klein ist. Wäre die Batterie größer, könnte MB den CO2-Wert unter 50 g/km tweaken und er würde in die Förderung reinrutschen. Vielleicht ist es dem OP eine Genugtuung, dass dieser PHEV gerade nicht vom Umweltbonus in DE erfasst ist.

Zusätzlich wirst du von einem haptischen Force-Feedback-Gaspedal unterstützt, das für das Zuschalten des Verbrenners einen weiteren Druckpunkt simuliert. Das erleichtert das rein elektrische Fahren etwas.

Zum Thema Förderung: naja, versch. Staaten gehen das unterschiedlich an.

Norwegen fördert nur BEVs stark.

USA setzt die höchste Stufe bei 7500 USD ab 16 kWh Batteriekapazität, egal ob PHEV oder BEV.

Kanada: locker bis 14.000 CAN-$ auf BEV.

China: auch sehr hohe Förderungen bis in den Bereich von 7000-8000 EUR/Fahrzeug. Für PHEV gibt's auch ne Förderung, aber es werden anspruchsvolle Reichweitenforderungen gemacht. Aktuell 50 km - der nächste Schritt sollen 100 km elektrisch werden.

Deutschland: 2.000 EUR für BEV, 1.500 EUR für PHEV bis 50 g CO2, bis 60.000 EUR Basislistenpreis netto. Diese Förderung ist also eh auf äußerst bescheidenem Niveau. Den Herstelleranteil kann man ja nicht rechnen, den schlägt der Hersteller vorher drauf.

Ob PHEVs nun förderungswürdig sind oder nicht: andere Rahmenbedingungen sind in der EU auf jeden Fall sehr PHEV-freundlich ausgefallen: z.B. die EU-Norm zur CO2-Berechnung im NEFZ, die ziemlich unrealistischen Quark als Verbrauch bringt. Die Autoindustrie konnte sich da was beliebiges wünschen und hat es abgesegnet bekommen. Mal schauen, wie sich das mit dem WLTP ändert.

In den ganzen Regelungen, die es sonst so gibt: Kfz-Steuer, Pkw-Maut, Stadt-Fahrzonen - da wird man jeweils sehen, wie man die versch. technischen Konzepte behandelt. Eine pauschale Sicht "Hybrid zählt als Verbrenner" gibt's da nicht. Oft wird man sich aus Vereinfachungsgründen an den ursprünglichen Abgasnormen der Fahrzeuge orientieren, auch wenn das nicht immer wirklich passend zur Zielerreichung ist.

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