Partikelfilter vs. RME
Hallo,
ich habe mal auf der Audi-Webseite gelesen, dass es technisch nicht möglich sei, einen Diesel-Partikelfilter mit einer werksseitigen Freigabe für RME-Kraftstoffe zu kombinieren (im Jahresbericht 2004 soweit ich mich erinnere).
Ist das ein Problem der in 2004 verfügbaren Partikelfilter-Generation oder ein systematisch auftauchendes Problem?
Grüsse
TurboElch
31 Antworten
🙂 Gut geschrieben, das kann ich so nur bestätigen! (Abgesehen von BSE, davon hab ich keine Ahnung)
Innermotorische Massnahmen sind genausogut, daher hoffe ich dass es keinen Filzerzwang sondern nur strenge Emissionsgrenzen gibt. Wie die erreicht werden ist im Endeffekt egal. Vor allen Dingen muss es die auch für Benziner geben, denn auch die (gerade die DI) stossen auch Feinstparktikel aus.
Beeindruckend finde ich immer die grossen Fahrzeuge ala S-Klasse. Was da in den letzten Jahren an Verbrauchsreduktion realisiert wurde und trotz des Gewichts und grossen Motors nicht mehr Schadstoffe ausgestossen werden als bei Kleinwagen ist respektabel!
Gruß Meik
Hallo !
Ich arbeite bei einem großen deutschen techn. Dienstleister in der Abteilung Tanksysteme und wir haben täglich mit RME zu tun.
Grundsätzlich bin ich kein Freund dieser Brühe, da bei unseren Versuchen auf sämtlichen Messapparaturen und Aufbauten, die damit dauerhaft in Kontakt waren, ein bräunlicher, klebriger Rückstand verbleibt, der kaum noch zu entfernen ist. Man kann sich vorstellen, wie Motorkomponenten und evtl auch Abgassystem auf Dauer durch RME angegriffen werden bzw. zuharzen.
Die chemische Verträglichkeit mit Kunststoffen und Dichtungen sei hier mal außen vor.
Ich bin sehr wohl der Meinung, daß alles notwendige dafür getan werden muss, um von fossilen Energieträgern weg zu kommen, doch ist wird Meinung nach RME, zumindest solange nicht verpflichtend genormt und so qualitativ hochwertig, überschätzt.
Allem voran ist das Argument mit der CO2-Neutalität mehr als zweifelhaft.
Wie ich schon mal geschrieben habe, wird RME ausschließlich auß dem öltragenden Teil der Pflanze hergestellt.
Um hier auf hinreichend große Erträge zu kommen, müssen Ackerflächen mit stickstoffhaltigen Düngemitteln kultiviert werden. Durchschnittlich 2-3 Massen-% der ausgebrachten Dünger wandeln sich in einem Fließgleichgewicht mit dem Luftsauerstoff zu Distickstoffmonoxid (Lachgas, N2O) um, welches eine vielfach höhere Treibhauswirkung wie CO2 hat und die Bilanz ins Positive zieht (bezogen auf die "ausdünstenden Flächen"😉.
Richtig sind meiner Meinung nach die Verfahren, die die gesamte Pflanze oder sonstige Biomasse zur Synthetisierung (z.B. nach Fischer-Tropsch) ausnutzen, da hier auf "Tuningmaßnahmen" im Sinne von Düngung weitgehend verzichtet werden kann.
Das "grüne Gewissen" lässt sich mit RME-Betrieb und Partikelfilter also nur scheinbar bedienen, der einzige Vorteil, der davon bleibt, ist die Tatsache, durch den Verbrauch von PME nicht die Ölgesellschaften, sondern die einheimische Landwirtschaft zu unterstützen.
Gruß
Tobias