OT aber auch mal wichtig: Versicherungskaufmann
Bitte liebe Mods bisschen offen lassen:
Ein Freund ist auf folgendes Inserat gestossen:
Angestellter Versicherungsaussendienstmitarbeiter für die DEBEKA
Gelernter Bürokaufmann, jetzt die Schnauze von Akten sortieren voll, war quasi 4 Jahre eine besser bezahlte Aushilskraft.
Was erwartet Ihn?
Was ist die angeboten BWV Ausbildung wert? (Finanziell und Wissenstechnisch)?
Angeboten wird ein Festgehalt plus Prov.
Auf der offiziellen Homepage findet man folgende Infos:
Sie:
» sind kontaktfreudig und haben Spaß daran, auf Menschen zuzugehen
» sehen Kundenwünsche als Herausforderungen und nicht als Belästigungen
» arbeiten gerne und engagiert im Team
» denken und handeln unternehmerisch
Wir bieten Ihnen:
» ein Angestelltenverhältnis
» feste Bezüge während der Einarbeitungszeit und leistungsorientierte Steigerungsperspektiven
» eine Ausbildung zur/zum Versicherungsfachfrau/mann (BWV)
» gute Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten
» überdurchschnittliche Sozialleistungen
Gerne geben wir auch Quereinsteigern und Branchenfremden diese Chance.
Das erwartet Sie:
Bei uns arbeiten Sie in der Region, in der Sie leben. Vor Ort betreuen Sie Ihren festen Mitgliederstamm und werben neue Kunden. Sie beraten kundenorientiert in allen Versicherungsfragen, zum Bausparen, zur Vermögensbildung und zu Kapitalanlagen und bauen eine Organisation nebenberuflicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf und aus.
Auf diese Aufgaben bereiten wir Sie intensiv vor. Ihre Ausbildung erfolgt als "training on the job" in der praktischen Tätigkeit mit einer/einem erfahrenen Kollegin/Kollegen vor Ort und in internen Schulungsveranstaltungen. Bereits nach einem Jahr können Sie mit der Prüfung zur/zum Versicherungsfachfrau/mann (BWV) beweisen, dass Sie über das nötige Fachwissen verfügen.
Wie hoch ist das Einstiegsgehalt? Wie hoch die übrigen Bezüge? Die o.g. Infos hören sich ja recht vielversprechend an.
Beim training on the job ist es natürlich sehr schwer selber ewas zu vermitteln, mal ist ja der "Anhang", der erst lernt.
Hat jemand von Euch vielleicht sogar selber Erfahrungen mit der DEBEKA?
Bitte keine Hinweise, dass der blaue Münchener Riese oder die Coburger besser sind.
12 Antworten
Die Debeka schätze ich persönlich als seriös und preiswert ein. Ich denke, man kann deren Produkte guten Gewissens anbieten 😉 Soviel vorweg.
Ich glaube nicht, dass Dir hier jemand genaue Infos geben kann. Am besten, Dein Freund informiert sich mal bei der Debeka über die Details.
Die BWV-Ausbildung ist das Minimum was man als Vertreter haben sollte. Schön, dass man dies auch voraussetzt bzw. unterstützt.
Stören würde mich, dass es das Grundgehalt nur während der Einarbeitungszeit gibt. Man ist später also gezwungen Geschäft zu machen. Aber das ist wohl generell so.
Ein gewisses Grundgehalt gibt es immer, das hängt aber wohl von der Geschäftstelle undd er Region ab, das konnte schon vorab geklärt werden.Zitat:
Stören würde mich, dass es das Grundgehalt nur während der Einarbeitungszeit gibt. Man ist später also gezwungen Geschäft zu machen. Aber das ist wohl generell so.
Bei der Debeka gibt es tatsächlich ein Grundgehalt mit Arbeit im Angestelltenverhältnis... Allerdings könnte von dem Grundgehalt niemand leben!!!
Also dürfte es nach bestandener BWV-Prüfung nach ca. 15 Monaten heißen: Geschäft, Geschäft, Geschäft...
Also im Prinzip wie bei jedem Selbständigen Vermittler nach HGB 84, der idR. eine Bestandsprovision als festen Gehaltsbestandteil bekommt.
Es gibt meines Wissens nur ein Gesellschaft, bei der man als Angestellter zu einem Grundgehalt arbeiten kann, von dem man auch wirklich leben kann. Dafür muß man natürlich auch seine Arbeit machen, aber eben ohne Existenzängste, wenn es mal nicht so läuft..... Und mehr als das Grundgehalt kann man natürlich bei entsprechendem Einsatz verdienen...
Gruß, Jens
Die DEBEKA sucht Mitarbeiter für den Werbeaußendienst.
Erfolgreiche bzw. dafür geeignete Außendienstmitarbeiter, werden branchenübergreifend in allen Vertriebsebenen gesucht.
Vertriebsleute werden bewährter- und notwendigerweise erfolgsabhängig bezahlt. Fixum, Provisonen und Bonifikationen für Zielzahlen ist das übliche Bezahlungssystem.
Für das einfache private Versicherungsvermittlergeschäft mag die Ausbildung zum Versicherungsfachmann zunächst ausreichend sein, mit einer gewissen Einschränkung was die Personenversicherung angeht. Aber jeder fängt mal an, bei Eignung kann und sollte man sich weiter qualifizieren.
Nicht ohne Grund müssen oder wollen Vertriebsaußendienstler gut bezahlt werden. Vertriebler werden nicht für Fleiß, Pünktlichkeit und Wohlverhalten von 08-16 Uhr bezahlt.
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Die DEBEKA hat vor einiger Zeit vor meiner Nase eine G-Stelle
aufgemchat.
Und die suchen IMMER angestellte Vertriebsmitarbeiter.
Das heißt die versuchen personell stark zu expandieren, tun die meisten in der Branche.
Es stellt sich die Frage ob den neuen Mitarbeitern ausreichend Bestandskunden zur Verfügung gestellt werden können.EIne Grundvorraussetzung für die Überlebensfähigkeit.
In unserer Region habe ich da so meine Zweifel, in Großstädten mag das eher gegeben sein.
Dann sollte man sich im klaren sein, daß da keine Jobs verschenkt werden.
Der ANGESTELLTE Vertriebsmitarbeiter hat ein knallhartes Los.
Bekommt er sein Gehalt nicht ins verdienen wird sich schnellstens etwas ändern.
Kaufmännisch gesehen muss das noch schneller passieren als beim selbst. Aussendienst und dessen Fixum.
Für Branchenfremde stehen die Chancen rel. schlecht.
Die Ansprüche sind aufgrund des Festgehalts von Anfang an hoch und werden seltenst erfüllt.
Der bessere und gängigere Weg ist das Geschäft zunächst
nebenberuflich kennenzulernen.
Dann hat man die Möglichkeit hineinzuwachsen oder aber
festzustellen, daß es nicht das richtige ist.
Und das BEVOR man seinen aktuellen Job kündigt.
Die BWV-Ausbildung ist ein Schein der zum Verkauf von Policen berechtigt.
Vom Ausbildungsniveau entspricht dieser Schein keiner Lehre oder einem Lehrberuf.
Die Zahl der für den Versicherungskaufmann (Lehrberuf) erforderlichen Unterrichtsstunden ist um ein Mehrfaches höher, ich meine 3 bis 5 mal.
Die Fachkenntnisse der BWVer sind häufig erschreckend gering.
Die DeBeKa selbst bringt Ihren Leuten relativ gnadenloses "Klinkenputzen" bei und hat dabei auch einen entsprechenden Verschleiß an Leuten.
Einige in der Branche sind dort ausgeschieden und dennoch in der Branche geblieben.
Wenn würde ich nur nebenberuflich einsteigen.
Generell:
Auch Versicherungseschäfte werden zunehmend über Telefon- und Internet abgewickelt werden. Der Servicegedanke wird dabei noch mehr auf der Strecke bleiben als bisher.
Obwohl die Versicherungsbranche ein qualifiziertes Geschäft mit hohen Anforderungen an die Ausbildung der Mitarbeiter betreibtt, hat bekannntlich schon in der Vergangenheit die Qualität im Standardgeschäft unter dem hohen Preisdruck gelitten.
Zitat:
Original geschrieben von madcruiser
Die BWV-Ausbildung ist ein Schein der zum Verkauf von Policen berechtigt.
Vom Ausbildungsniveau entspricht dieser Schein keiner Lehre oder einem Lehrberuf.
Die Zahl der für den Versicherungskaufmann (Lehrberuf) erforderlichen Unterrichtsstunden ist um ein Mehrfaches höher, ich meine 3 bis 5 mal.Die Fachkenntnisse der BWVer sind häufig erschreckend gering.
Die DeBeKa selbst bringt Ihren Leuten relativ gnadenloses "Klinkenputzen" bei und hat dabei auch einen entsprechenden Verschleiß an Leuten.
Einige in der Branche sind dort ausgeschieden und dennoch in der Branche geblieben.
Wenn würde ich nur nebenberuflich einsteigen.
Alles absolut richtig!
Der Versicherungskaufmann ist in keiner Weise mit dem Fachmann zu vergleichen.
Der Fachmann wird nebenbei gemacht. Auch während dieser "Ausbildung" muss man arbeiten und seine "vorgegebenen zahlen bringen". Tut man dies nicht, wird man oft von dem Unternehmen erst gar nicht zur Prüfung zugelassen
Der Versicherungskaufmann ist eine ganz normaler Lehrberuf der 3 Jahre, bei entsprechenden Leistungen 2,5 Jahre dauert. Allerdings Vollzeitausbildung, ohne Druck.
Versicherungskaufmann gibt es seit 2006 nicht mehr, heißt jetzt "Kaufmann für Versicherungen und Finanzen".
Wobei die Ausbildung zum Versicherungskaufmann auch nicht auf Vertrieb ausgerichtet ist. Zumindest war das bei mir nicht so. Ist also nicht vergleichbar.
@madcruiser
Wenn ich mir die ganzen "Finanzberater" anschaue, die inzwischen ohne jegliche kaufmännische Ausbildung ihren Unfug treiben, da ist die "Vertriebseinweisung" per BWV immerhin ein Schritt in die richtige Richtung.
Kaufmännische Ausbildung (Bank,Großh.,Büro,Verlag, etc.)
+ BWV halte ich für ein solides Gerüst.
Alles weitere hängt vom persönlichen Willen ab sich (weiter-) zu bilden.
Das bedingt nicht einen Abendkurs bei der VHS, sondern
das persönliche Bestreben einen guten Bildungshorizont zu haben und mannigfaltig interessiert zu sein.
Es fördert den Verkaufserfolg immens wenn ich mit meinem Kunden mit mehr als über Versihcerungen und Fußball reden kann, oder noch besser dem Kunden ein Ratgeber auf verschiedensten Gebieten sein kann.
Das fördert Kundenbindung wirklich.
Über den im ersten Absatz genannten Qualifikationen sehe ich keinen Bedarf für weitere "Titel" im Vertrieb.
Interessant wird das ganze nur für die Option später aus dem
direkten Vertrieb in die Vertriebssteuerung o. ähnliche Bereiche zu wechseln.
Ein erfolgreicher Vertriebler mit einem Akademischen Titel oder zumindest einem Fachwirt hat da schon gute Karten.
Theorie + Praxis halt.
Fragt jetzt bitte nicht warum ein erfolgreicher Vertriebler
den Wunsch haben sollte etwas anderes zu tun!
Zitat:
Original geschrieben von safwetyservices
Kaufmännische Ausbildung (Bank,Großh.,Büro,Verlag, etc.)
+ BWV halte ich für ein solides Gerüst.
Finanzgeschäfte sind durchaus existenzwichtig.
In anderen Ländern der EU gibt es sehr hohe Anforderungen an die Qualifikation und die Berufsausübung. Dort sind Versicherungsvermittler entsprechend hoch angesehen.
Bei uns werden seit Jahrzehnten billige, schlecht gebildete und damit verantwortungslose Vertriebler auf die Leute gehetzt.
Entsprechend schlecht beleumdet ist das Geschäft.
Typisch Deutschland hat man die EU-Vermittlerrichtlinie zu spät umgesetzt und gründlich unterlaufen.
Geschützt wird nicht der Kunde (so wollte es die EU) sondern der billige vertrieb über Banken und Versicherungen.
Behindert wird unverändert der unabhängige Vermittler.
Honorarberater bewegen sich in der rechtlichen Grauzone, unabhängige (nicht markengebundene) Vermittler sind stark benachteiligt und mit Verwaltungsvorschriften übersaet.
So ebnet man der Banken- und Versicherungslobby den Weg. 😠
OK, also eher eine Übergangslösung mit der Option sich was anderes zu suchen.
Aus seinem jetztigen Büro will er unbedingt raus, aber vom Staat bezahlen lassen will er sich (momentan) nicht lassen.
Danke
Und damit schliessen wir hier diesen OT-Thread, denn auch im Versicherungsbereich gilt die Grundrichtung von Motor-Talk:
Das größte deutsche Forum für technische Probleme, Tuning und Fragen zum Auto oder Motorrad.
**closed**