Opfer von Unfallflucht - was nun?
Hallo Gemeinde,
einen Freund hat es gestern auf dem Weg zu Arbeit zerlegt!
Gott sei Dank ist ihm persönlich nicht viel passiert.....
Das Auto ist allerdings Schrott (ein Golf III)!
Hergang (kurzgefasst):
Er wird von einem Wagen in die Leitplanke gedrängt (keine Berührung), dreht sich und bleibt angeschlagen liegen (Airbags haben ausgelöst). Steigt dann aus (das geht noch) um Gegenverkehr zu warnen - allerdings klappt das nicht mehr. Ein Fahrzeug kracht voll in die Fahrerseite des Golf und biegt den ganzen Wagen krumm wie eine Banane...
Es kam gottlob niemand ernsthaft zu Schaden....
Der Verursacher (der Abdrängler) entkam unerkannt ohne sich um den Unfall zu kümmern.
Da es 5 Uhr morgens und entsprechend finster war, konnten weder Typ, Farbe noch Kennzeichen des Flüchtenden erkannt werden.
Auch eine eingeleitete Suche der Polizei und Aufrufe via Rundfunk und Zeitung blieben bislang erfolglos.
Da der Golf nicht vollkaskoversichert war (und ohnehin vermutlich nicht mehr als 3 - 4 Tsd. Euro wert war) stellt sich nun eine existentielle Frage - wer kommt für diesen Schaden auf?
Der Verusacher ist weg!
Der Wagen wäre nach dem Dreher und der Kollision mit der Leitplanke ggf. noch reparierbar gewesen (vermutlich aber ein wirtschaftlicher Totalschaden)!
Der dritte Wagen erst zerlegte den Golf komplett (und war natürlich auch kaputt).
Hat da irgendjemand Geld von irgendwoher zu erwarten? Wie könne so ein Fall versicherungstechnisch ausgehen?
Tragisch bei dem ganzen: Der Kumpel ist beruflich auf das Auto angewiesen! Geld für ein "neues" ist eigentlich nicht vorhanden...
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25 Antworten
Hallo Freunde,
es ist immer blöd auf unvollständiger Informationsbasis gute Tips zu erwarten - ich greif mir da mal selbst an die Nase!
Der Unfall lief etwas anders ab, als ich im 1. Posting geschrieben (und so erst verstanden hatte):
Kumpel mit Golf auf dem Weg zur Arbeit. 1-spurige Bundesstraße auf die von rechts eine 2. Spur (vor einem Anstieg) dazukommt. Auf besagter rechter Spur schießt nun der "Verursacher" heran. Bleibt aber nicht auf seiner Spur sondern kommt immer weiter nach links um ein anderes Fahrzeug zu überholen und drängt Kumpel/Golf so in die Gegenfahrbahn (ohne Berührung).
Golf kollidiert mit entgegenkommendem Fahrzeug und dreht sich. Bleibt angeschlagen auf Gegenfahrbahn liegen. Kumpel steigt aus um entgegenkommenden Verkehr zu warnen (sein Glück). Drittes Fahrzeug rauscht in das querstehende Auto und zerlegt es völlig....
Zeuge: Kumpel (ok, allein nicht viel wert) und Fahrer des entgegenkommenden Fahrzeuges.
Hier mal der
Presseartikel.
Blöd: Bei der Forfahrerin wurde mittlerweile geringfügig Alkohol im Blut festgestellt...
Sorry für das erste, unkorrekte Posting!
*Edit*
Noch ein Bericht
Hoffentlich findet man den eigentlichen Unfallverursacher.
Sofern Rechtsschutz vorhanden, sollte dieser hier genutzt werden.
Sofern der Flüchtige nicht gefunden wird sehe ich folgende grobe Anspruchslagen.
Fiesta gegen Golf (1) wegen falscher Fahrspur.
Golf (1) gegen Fiesta wegen Alkohol.
Je nach Alkoholisierungsgrad verschiebt sich die Schuld hin zum Fiesta.
Bei absoluter Fahruntüchtigkeit (ab 1,1 Promille) wird es "richtig freundlich" für den Golf.
Golf (2) gegen Golf (1) wegen falscher Fahrbahn.
Golf (1) gegen Golf (2) wegen zu hoher Geschwindigkeit.
Je nach Beschaffenheit der Strecke ist Golf (2) u.U. kein oder nur ein geringer Vorwurf zu machen.
Ich wünsche allen drei Opfern, dass der Unfallverursacher gefunden wird.
Allen gute Besserung.
Hallo madcruiser,
da die Lage sich tatsächlich recht kompliziert darstellt, und auch eine Verkehrsrechtsschutz existiert hat mein Freund demnächst einen Termin bei einem auf Verkehrsrecht spezialisierten Anwalt.
Bin schon sehr gespannt, was da raus kommt....
Ich werde auf jeden Fall berichten!
Das wird im Ergebnis lange dauern.
Aber ich bin neugierig und drücke die Daumen.
Vor allem dafür, dass der eigentliche Unfallverursacher gefunden wird.
Hallo,
mal ein Update zum beschriebenen Fall:
- Verursacher immer noch nicht gefunden - wird wohl auch nix mehr!
- Versicherung (TK) hat meinem Kumpel alle Glasschäden an seinem Auto gezahlt - also alles an Glas was kaputt war (finde ich persönlich zwar seltsam - ist aber so)
- Kumpel hat nun ein "neues" Auto, der alte ging in die Presse
- Kumpel bleibt ansonsten auf seinem Schaden sitzen; mir ist auch nicht bekannt, dass die anderen Opfer irgendwas ggü. seiner Versicherung was geltend gemacht hätten bzw. bekommen haben
- Gesundheitliche Schäden am Auge (wie erst befürchtet) blieben GsD nicht zurück
--> es ist wiedermal ein Schweinehund so davon gekommen 😠
Tja, das war's dann wohl in diesem Fall.... 🙄
Danke für das Feedback.
Schade das der Unfallverusacher nicht ermittelt werden konnte.
Wenn Du irgendwann später Angaben zur Abwicklung des Schadens durch die Versicherungen machen kannst wäre ich Dir dankbar.
BVislang scheint ja nur eine Abwicklung durch die Teilkasko (Glasschaden) stattgefunden zu haben.
Hab gestern abend noch mal nachgehört:
- Kumpel bleibt auf seinem Schaden (bis auf's Glas) komplett sitzen, da Verursacher nicht ermittelbar
- Das zweite Opfer (die erste "Feind"berührung) bleibt auch auf seinem Schaden sitzen, da der Mensch Alkohol über dem Grenzwert intus hatte und der Schaden wohl durch eine entsprechende Reaktion vermeidbar gewesen wäre. Platz genug war wohl jedenfalls vorhanden.
- Der dritte, der in das ganze reingedonnert ist, bleibt wohl auch auf seinem Schaden sitzen, da er quasi wg. unangepasster Geschwindigkeit in ein stehendes Hindernis gefahren ist - was bei angepasster Geschwindigkeit auch vermeidbar gewesen wäre... Die beiden Autos standen jedenfalls schon mehr als 1 Minute dort bis der dritte kam 🙄
Die Versicherung von meinem Freund betrachten den Fall jedenfalls als erledigt - es erfolgte auch keine Rückstufung bzw. Nachzahlung oder ähnliches.
Von den Versicherungen der anderen beiden war auch nix zu hören.
Auf jeden Fall für alle dumm gelaufen 🙁
Das ist der Stand wie er mir berichtet wurde! Da ich leider kein Experte bin, kann ich nicht beurteilen, ob das so alles richtig gelaufen ist...
Kleine Annektode am Rande:
Der Arbeitgeber meines Freundes war der irrigen Auffassung, sich den unfallbedingten Arbeitsausfall bei dessen KfZ-Versicherung erstatten lassen zu können. Er wollte die Kosten für die Vertretung erstattet haben....
War aber nix!
Ein Ergebnis, in dem drei Haftpflichtversicherer mit 0 EUR Aufwand herauskommen ist befremdlich.
Auch wenn der eigentliche Unfallverursacher fahrerflüchtig ist.
Mit dieser Form der Regulierung wäre ich nicht so ohne Weiteres einverstanden.
Wenn sich der Frontalunfall mit dem Fiesta ohne Alkohol vermeiden hätte lassen können, dann müsste Dein Kumpel auch Geld bekommen.
Das der zweite Golf nicht haftbar gemacht werden kann ist plausibel.
Er wird vermutlich in zwei Totalschäden gefahren sein.
Auf Sicht anhalten muss er wiederum können.
Hat sich Dein Kumpel anwaltlich vertreten lassen?
Er hatte nen Verkehrsrechtsanwalt befragt, der wohl zum gleichen Ergebnis kam - nix von/für niemanden....
Finde ich ehlichgesagt auch etwas seltsam...
Was ich allerdings nicht sagen kann, ob ggf. jemand der anderen beiden Beteiligten Vollkasko versichert war! Vielleicht gab's da ja was 😕
Sollten sich neue Erkenntnisse ergeben, werde ich das hier kundtun!
Mmh, die einzigen, die von dieser Regulierung profitieren, sind die beteiligten Versicherer.
Wundert mich aber auch sehr, diese Vorgehensweise. Hätte eher vermutet, dass es auf eine Teilschuldregulierung hinausläuft!
nur mal so als Frage: Wie reagiert eine Versicherung, wenn 2 oder gar drei der Unfallbeteiligten bei ihr versichert sind? Käme es da nicht zu einem Nullsummen-Rechenspiel? (wie oben geschehen) Oder gibt es (gesetzliche) Vorgaben, wie in so einem Fall vorzugehen ist?
fragt interessiert
Volvocrasher