Opel Vectra C 3.2 V6 - Motor klappert, AT-5 spinnt, Gaspedal knackt
Hallo,
bin schon seit längerer Zeit Mitglied im Forum, hatte bisher das Glück, nie irgendwelche erwähnenswerten Probleme mit meinen Opels gehabt zu haben. Das änderte sich leider in den letzten Wochen zu meinen Ungungsten.
Mein Vectra GTS (85tkm) macht mir Sorgen, weil der Motor plötzlich vom Geräuschpegel lauter und rauher wurde. Im Innenraum ist das deutlich hörbar. Außerhalb des Fahrzeugs sowieso. Damit man sich ein Bild davon machen kann, stellte ich das folgende Video unter youtube ein (Suchbegriffe: Vectra C 3.2 motorsound).
www.youtube.com/watch?v=iT1lxImuc2o
Ich habe mir mehrere weitere Vectras mit gleicher Motorisierung und ähnlicher Fahrleistung angeschaut bzw. angehört. Fazit: Meiner deutlich lauter als die von mir gesichteten Fahrzeuge. Es ist also kein ausschließlich subjektives Empfinden. Hat(te) jemand bereits ähnliche Probleme mit dem Fahrzeug? und kann mir weiterhelfen. Der Händler wurde über das Problem informiert. Das Auto wurde bereits in seiner Werkstatt durchgesehen. Man sagte mir, dass die Geräusche durchaus vorhanden wären, aber eine Lokalisation der Ursache für die Klappergeräusche nicht ohne weiteres möglich wäre. Man könne natürlich alles, was als Verursacher in Frage käme, ausbauen und austauschen. Ob es dann tatsächlich den Geräuschpegel verbessert bzw. einen nachhaltigen Motorschaden verhindert, könne man mir nicht sagen. Im ersten Schritt interessiert mich das wenig. Wenn ich ein Fahrzeug kaufe, so kann ich erwarten, dass mir den Motor nicht nach 2-3 Monaten um die Ohren fliegt, oder?
Parallel zu diesem Problem macht mir auch das Automatikgetriebe (AT-5) ebenfalls Sorgen. Nach dem Fahrzeugkauf (09/2009) war eigentlich soweit alles in Ordnung. Das Getriebe schaltete ohne extreme Ruckler die Gänge durch. Zu der Zeit, als die Motorgeräusche aufkamen, änderte sich auch die Reaktion des Automatiks. Neben extremen Schaltrucklern vom 2. in den 3. Gang (und auch beim runterschalten) merke, wie das Getriebe träge geworden ist. Das Getriebe reagiert nicht mehr spontan auf die Betätigung des Gaspedals, schaltet teilweise bei der kleinsten Pedalbetätigung übertrieben runter und dreht hoch bis 6000/7000 Umdrehungen, dass sämtliche Fußgänger in der Stadt aufschrecken. Das Auslesen des Fehlerspeichers wurden keine Fehler gemeldet.
Dieser Zustand hat mich in den letzten Tagen dazu gebracht, noch vorsichtiger zu fahren und von spontanen Fahrmanövern, wie z.B. Überholen auf de Landstraße etc., abzusehen, weil ich nie genau weiß, ob der Wagen durchgehend beschleunigt oder ein paar Sekunden in der Landschaft hoch und runterschaltet, bis irgendwann einmal ein Gang eingelegt wird und der Kraftschluß für Vortrieb sorgt. Seit 2-3 Tagen habe ich nun ergänzend hierzu ein blödes und absolut störendes Knacken (hör- und spürbar) bei der Betätigung des Gaspedals. Manchmal direkt beim ganz leichten Antippen, manchmal aber auch bei mittlerer Stellung des Pedals.
Früher war es so, dass bei einem richtigen Kickdown ein leichter Widerstand zu vernehmen war. Ein ruhiges und sicheres Autofahren ist somit nicht möglich. Leider bin ich über die Suchfunktion speziell zu diesem Thema nicht fündig geworden.
Sorry, wenn es etwas zu viel Text geworden ist, aber die vielen Aussagen von "quasi" Experten hat mich in den letzten Wochen sehr unsicher gemacht. Ich werde regelmäßig über die aktuellen Erkenntnisse berichten, damit jeder etwas davon hat.
Danke vorab für Eure Rückmeldungen und jetzt schon frohe Weihnachten ;-)
24 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von J.M.G.
Zitat:
Original geschrieben von sc38
Der Hammer ist ja, dass der Händler und auch eine Werkstatt versuchen, mich einzuschüchtern und zu verunsichern.
Auszug aus der Mail vom Händler
Auch Händler haben Rechte und können Härte entgegen bringen!
Du müsstest jetzt belegen, dass der Schaden zumindest im September 2009 angelegt ist.Hi,
das hat der TE doch schon mitgeteilt,dass der "Schaden" bei Kauf nicht war.Wo ist also die "Schuld " beim Verkäufer?!?
Ein relativ alter und gebrauchter Wagen ist halt immer ein Risiko.Das sollte einen schon bewusst sein und die Automatik kann jederzeit kommen,auch das ist hinreichlich bekannt.Auch die Kilometer,die nach "auftreten" der Symptome noch gefahren wurden / werden,lassen mich hier an der Darstellung des TE zweifeln.
Bis denne...
Die meisten Schäden sind doch Mangelfolgeschäden.
Beispiel: Du hast einen Haarriss im Zylinderkopf aufgrund eines Produktionsfehlers. Bis zum Durchbruch der Kühlkanäle oder zum Kompressionsverlust können durchaus einige 10.000km vergehen (so geschehen beim User SpikeXXX, der bei ~50.000km neue Köpfe bekam!). Es ist also völlig ausreichend, wenn der Mangel bei Gefahrübergang angelegt war.
Der Beweis, dass dies nicht so war, obliegt dem Verkäufer! Im Zweifel wird ein Sachverständiger klären, ob der Mangel bereits vorlag.
Beispiel Handschaltgetriebe
Nehmen wir an man kauft einen Handschalter. Nach 3 Monaten ist das Getriebe Schrott. Das Beweissicherungsverfahren kommt zu folgendem Schluss: Der Schaden könnte durch einen Materialfehler oder durch einen Fahrfehler verursacht worden sein. Da innerhalb der ersten 6 Monate die Beweispflicht beim Verkäufer liegt, wird das Gericht, trotz Möglichkeit des Verschuldens des Käufers, für diesen entscheiden! Eben weil der Verkäufer nicht zweifelsfrei beweisen kann, dass eben kein Mangel bei Gefahrübergang vorlag.
Es ist nunmal so. Deshalb gingen meine Ex-Wagen bis auf einer auch alle direkt in den Export! Eben weil kein vernünftiges großes Autohaus solche Fahrzeuge mehr verkaufen kann.
Die kleinen Händler sollten das auch tun oder zumindest eine Garantieversicherung abschließen. Die kostet für ein Jahr irgendwas um die max. 500 € und kann dem Kunden wahrscheinlich zumeist eh noch aufgeschwatzt werden, so dass der Betrag nicht auf dem Händlerkonto sitzenbleibt.
Danke für die rege Diskussion und auch für Deinen Standpunkt Asgard71.
Es ist tatsächlich so gewesen, dass die Probleme mit Getriebe und Motor wenige Wochen nach Kauf, aufkamen. Das Klappern nach einem richtigen Tritt auf die Gaspedale war bereits vor dem Kauf bei der ersten Besichtigung schon vorhanden. Das ist auch so dokumentiert. Fakt ist doch, dass beide Symptome in direktem Zusammenhang aufkamen. Ich bin ja auch nicht direkt auf den Händler los, sondern liess erstmal das Motoröl wechseln. Da dies nichts brachte und die Automatik auch mit Problemen anfing, schaute ich halt mal in diesem Forum nach. Diese Horrorszenarien bewegten mich dazu, einen FOH aufzusuchen. Danach noch einen und dann wieder einen. Wieso? Weil jeder etwas anderes erzählte. Angefanen von Hydrostößeln, Ventilen, eingelaufener Nockenwelle bis hin zur Aussage, dass sei alles normal, habe ich viel erfahren. Eine Aussage war aber identisch: Sie können ruhig damit weiterfahren, ist alles in bester Ordnung. Damals war das Getriebeproblem noch in Kinderschuhen. Viel Zeit und auch Geld (Auslesen Fehler) investiert, dennoch keinen Schritt vorangekommen. In der, ich nenne es mal, Problemdefinitionsphase, habe ich das Internet rauf und runtergesucht, um einen klare Lösung zu finden. Leider ohne großen Erfolg bisher.
Ich habe sogar den Weg eingeschlagen, mich bei Vectra GTS-Verkäufern in der Region (private und auch Händler) als Interessent auszugeben. Ausschlaggebend waren 3.2 V6, Automatik, Baujahr und Laufleistung. Wie gesagt, meiner hörte sich anders an und auch das Schaltverhalten des Getriebes war im Vergleich nicht normal. Ich habe beim Staiger in Stuttgart einen probegefahren, welcher ein nagelneues Getriebe verbaut bekam. Der Verkäufer meinte, dass das Auto sein Ruin wäre. Nachdem die eigenen Recherchen im Sande verliefen, wurde der Händler eingeschaltet. Er hat zugesagt, dass seine Werkstatt sich des Motorgeräusches annehmen würde. Ich fuhr dort hin, man sagte mir, dass sei in Ordnung, die Hydros würden sich anders anhören, und wenn die Nockenwellen eingelaufen wären, würde sich das anders anhören.
Die Probefahrt wegen des Getriebeproblems wurde auch fehlerfrei abgestempelt, obwohl beim Ampelstopp und den Wechsel in den Leerlauf ein richtiges Rucken durchs ganze Auto ging. Ehrlich gesagt, was anderes habe ich auch nicht erwartet. Die Werkstatt würde natürlich das ganze Auto auseinander nehmen wollen, muss ich aber brav dem Händlerinteresse unterordnen. Sonst gibt's künftig keine weiteren Autos mehr zur Wartung. Witzig war es vor allem, dass der Inhaber der Werkstatt, mich zugetextet hat, dass es GM-Getrieben ganz normal wäre, dass man die Schaltvorgänge so extrem spürt und das Getriebe teilweise nach Belieben rauf und runter schaltet. Als ich ihm erzählte, dass das Getriebe eigentlich von AISIN ist, war er plötzlich ruhig. Ich hatte das Gefühl, dass er danach mit irgendwelchen Pauschalaussagen vorsichtiger war.
Die ganze Situation wird hoffentlich etwas klarer, wenn ich Euch den Hintergrund bzw. meine Motivation für den Kauf des Vectra schildere.
Der Händler machte einen sehr seriösen Eindruck. Beim Kauf des Fahrzeugs hatte ich aufgrund meiner Erfahrungen aus der Vergangenheit auf eine Gebrauchtwagengarantie bestanden. Ich wollte die Kosten hierfür selbst tragen. Der Händler erzählte, dass er seit 8 Jahren diesen Service nicht mehr anbietet, da es nicht wirklich sinnvoll sei. Er wollte mir klarmachen, dass wenn mal eine Leistung eingefordert würde, dass man dann trotz Versicherung einen hohen Eigenanteil zu tragen hätte. Ich könne aber privat eine Versicherung abschließen meinte er, sei aber alles nur Geldverschwendung.
Er bekräftigte seine Argumentation mit der Zusicherung, dass er nur vollständig geprüfte Qualitätsautos verkaufe und es in den letzten 15 Jahren nie irgendwelche Probleme gab. Alle seine Autos würden erst nach einen Prüfung und Wartung zum Verkauf freigegeben. Er war so selbstsicher, dass er sagte, wenn ich ein Problem haben sollte, könne ich mich direkt an ihn wenden. Ich bräuchte mir keine Sorgen machen.
Jetzt sind wir auf dem Stand, dass eben diese Situation eingetreten ist und ich mir wirklich keine Sorgen mache. Der Gesetzgeber schützt in diesem Fall den Käufer. Das Problem liegt ja darin, dass der Händler versucht, mich einzuschüchtern. Das kann ich wirklich nicht brauchen. Es gibt Gesetze, die auch für ihn als Händler verbindlich sind. Natürlich trägt der Händler ein gewisses Risiko; das lässt er sich doch auch gut bezahlen. Für das gleiche Auto hätte ich bei einem privaten Verkäufer vielleicht einen 1.000er weniger bezahlt. Ich wollte ja eine gewisse Sicherheit, deshalb auch der Kauf beim Händler und zahlte auch den Aufschlag.
Ich werde keine Kompromisse eingehen. Die Ausführungen von J.M.G. kann ich bestätigen. Ich müsste noch irgenwo ein Gerichtsurteil haben, der genau den Sachverhalt beschreibt, dass ein Getriebeschaden den Ursprung schon etliche KM und Zeit vor dem Kauf hatte. Der Händler wurde in die Pflicht genommen.
BGH, Urt. v. 11.11.2008, VIII ZR 265/07
Hiernach muss ein Automatikgetriebe 259.000km halten. Schafft es das nicht, liegt ein Sachmangel vor.