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Online-Zulassung funktioniert in Berlin problemlos; Händler wehrt sich mit Händen und Füßen dagegen

Themenstarteram 15. November 2020 um 22:10

Hallo, ich hatte bei einem BMW-Vertragshändler als Leasingfahrzeug einen neuen BMW 225xe bestellt. Das Auto ist nun fertiggestellt worden. Der "Freundliche" hatte mich darauf aufmerksam gemacht und wollte die Details der Zulassung besprechen.

Ich beharrte in diesem Zusammenhang darauf, den Wagen online zuzulassen. Der Grund: In Berlin, wo ich wohne, ist es derzeit schwierig, Termine bei der Zulassungsstelle zu erhalten. Als Privatperson erhält man erst Termine im Januar oder Februar. Auch professionelle Zulassungsdienste benötigen zwei bis drei Wochen, bis sie die Unterlagen abgeben können. Nachdrücklich bittet das Berliner "Landesamt für Bevölkerungs- und Ordnungsangelegenheiten" darum, Zulassungssachen nur online zu erledigen. Ich kenne ein wenig die Verhältnisse bei den zentralen Behörden und Bürgerämtern: Die Verzögerungen sind zu einem guten Teil auf die "Kundschaft" zurückzuführen, die auf Vorrat Termine bucht und nicht wahrnimmt oder kommt und die Hälfte der Unterlagen nicht dabei hat, usw. Die Mitarbeiter sind dennoch irgendweshalb noch motiviert und stets erstaunlich freundlich.

Gut, jedenfalls hatte sich der "Freundliche" mit Händen und Füßen dagegen wehren wollen, dass ich das Online-Verfahren nutze. Ich würde nur den freigelegten Code auf der ZB Teil II (Fahrzeugbrief) benötigen. Ich erhielt eine ausdrückliche Droh-Mail: In Hamburg habe eine Online-Zulassung nicht funktioniert. Die Hamburger Behörde habe die Auskunft erteilt, dass die Online-Abwicklung in keiner einzigen deutschen Behörde funktioniere. Wenn der Brief durch Freilegen des Codes entwertet sei, benötige man einen neuen Brief von BMW, was zu einigen Wochen Verzögerung und erheblichen Mehrkosten führe, die man mir dann belaste.

Ich beharrte auf der Durchführung des Online-Verfahrens mit einer Mail, in der ich angab, dass mir amtliche Auskünfte zum Verfahren vorlägen und die einzigen Hindernisse bei der Online-Zulassung von BMW-Fahrzeugen in der Vergangenheit nach Berichten darauf beruht hatte, dass BMW entgegen seiner zwingenden rechtlichen Verpflichtung Fahrzeugdaten nicht an die Datenbank des Kraftfahrtbundesamt gemeldet habe.

Die Online-Zulassung funktionierte dann einwandfrei und sehr schnell. Der "Freundliche" übermittelte mir einen Scan der Unterlagen einschließlich freigelegtem Code. Die Zulassung war dann so einfach wie eine Amazon-Bestellung. Mit der eVB, meinen eigenen Daten, meinem gescannten Personalausweis (habe ich als PDF hochgeladen; jpg geht auch), einem PDF-Zusatzblatt (zur Beantragung des E-Kennzeichens), dem bereits reservierten Wunschkennzeichen plus Wunschkennzeichen-PIN, der FIN und natürlich dem freigelegten Code plus der Seriennummer der ZB Teil II sowie meinen Bankdaten konnte ich das Auto sofort (!) zulassen. Von der Existenz des Fahrzeugs und der Richtigkeit der eVB bis hin zu Steuerrückständen wird alles live online geprüft. Die neuen Papiere und Siegelmarken werden mir dann per Postzustellungsurkunde übersandt, wahrscheinlich, nachdem sich jemand "per Hand" auch noch einmal den Ausweis-Scan angeschaut hat. Eine Nutzung der elektronischen Funktion des elektronischen Personalausweises verlangt Berlin nicht (sie haben die Meldedaten aller Berliner ohnehin in der Behörde vorliegen - denn das LABO ist auch Meldebehörde). Die Gebührenzahlung erfolgt per Giropay oder Kreditkarte.

Da frage ich mich, weshalb sich ein Händler so sehr und mit offenbar unzutreffenden Behauptungen und Drohungen gegen die Online-Zulassung sperrt. Meine Theorie: Denen geht ein Zusatzgeschäft verloren. Sie nutzen irgendwelche "bundesweit tätigen" Anmeldedienste, die 40 bis 50 Euro für den "Zulassungsservice" nehmen, und berechnen dann ihren Kunden irgendetwas in der Dimension von 160 Euro. Auch die Schildermacher in ihren Buden vor den Kfz-Ämtern gehen leer aus, weil man sich die Kennzeichen dann auch online für 5 Euro bestellen kann, statt 20 Euro an der Bude zu zahlen. Wenn sich erst einmal herumspricht, dass man mit der Online-Zulassung nicht nur sofort zum Zuge kommt, sondern das Ganze auch noch billiger und schneller geht und zudem der Personalausweis nicht auch noch (halblegal) tagelang bei irgendeinem "Zulassungsdienst" herumschwirrt, geht dieses Geschäft verloren.

Ich werde zu dem Händler dazu nichts mehr sagen, merke mir das aber sicherlich sehr gut.

Über Meinungen vor allem zu dem Verhalten des Händlers hinsichtlich der Online-Zulassung (stimmen meine Verschwörungstheorien?) würde ich mich freuen.

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 15. November 2020 um 22:10

Hallo, ich hatte bei einem BMW-Vertragshändler als Leasingfahrzeug einen neuen BMW 225xe bestellt. Das Auto ist nun fertiggestellt worden. Der "Freundliche" hatte mich darauf aufmerksam gemacht und wollte die Details der Zulassung besprechen.

Ich beharrte in diesem Zusammenhang darauf, den Wagen online zuzulassen. Der Grund: In Berlin, wo ich wohne, ist es derzeit schwierig, Termine bei der Zulassungsstelle zu erhalten. Als Privatperson erhält man erst Termine im Januar oder Februar. Auch professionelle Zulassungsdienste benötigen zwei bis drei Wochen, bis sie die Unterlagen abgeben können. Nachdrücklich bittet das Berliner "Landesamt für Bevölkerungs- und Ordnungsangelegenheiten" darum, Zulassungssachen nur online zu erledigen. Ich kenne ein wenig die Verhältnisse bei den zentralen Behörden und Bürgerämtern: Die Verzögerungen sind zu einem guten Teil auf die "Kundschaft" zurückzuführen, die auf Vorrat Termine bucht und nicht wahrnimmt oder kommt und die Hälfte der Unterlagen nicht dabei hat, usw. Die Mitarbeiter sind dennoch irgendweshalb noch motiviert und stets erstaunlich freundlich.

Gut, jedenfalls hatte sich der "Freundliche" mit Händen und Füßen dagegen wehren wollen, dass ich das Online-Verfahren nutze. Ich würde nur den freigelegten Code auf der ZB Teil II (Fahrzeugbrief) benötigen. Ich erhielt eine ausdrückliche Droh-Mail: In Hamburg habe eine Online-Zulassung nicht funktioniert. Die Hamburger Behörde habe die Auskunft erteilt, dass die Online-Abwicklung in keiner einzigen deutschen Behörde funktioniere. Wenn der Brief durch Freilegen des Codes entwertet sei, benötige man einen neuen Brief von BMW, was zu einigen Wochen Verzögerung und erheblichen Mehrkosten führe, die man mir dann belaste.

Ich beharrte auf der Durchführung des Online-Verfahrens mit einer Mail, in der ich angab, dass mir amtliche Auskünfte zum Verfahren vorlägen und die einzigen Hindernisse bei der Online-Zulassung von BMW-Fahrzeugen in der Vergangenheit nach Berichten darauf beruht hatte, dass BMW entgegen seiner zwingenden rechtlichen Verpflichtung Fahrzeugdaten nicht an die Datenbank des Kraftfahrtbundesamt gemeldet habe.

Die Online-Zulassung funktionierte dann einwandfrei und sehr schnell. Der "Freundliche" übermittelte mir einen Scan der Unterlagen einschließlich freigelegtem Code. Die Zulassung war dann so einfach wie eine Amazon-Bestellung. Mit der eVB, meinen eigenen Daten, meinem gescannten Personalausweis (habe ich als PDF hochgeladen; jpg geht auch), einem PDF-Zusatzblatt (zur Beantragung des E-Kennzeichens), dem bereits reservierten Wunschkennzeichen plus Wunschkennzeichen-PIN, der FIN und natürlich dem freigelegten Code plus der Seriennummer der ZB Teil II sowie meinen Bankdaten konnte ich das Auto sofort (!) zulassen. Von der Existenz des Fahrzeugs und der Richtigkeit der eVB bis hin zu Steuerrückständen wird alles live online geprüft. Die neuen Papiere und Siegelmarken werden mir dann per Postzustellungsurkunde übersandt, wahrscheinlich, nachdem sich jemand "per Hand" auch noch einmal den Ausweis-Scan angeschaut hat. Eine Nutzung der elektronischen Funktion des elektronischen Personalausweises verlangt Berlin nicht (sie haben die Meldedaten aller Berliner ohnehin in der Behörde vorliegen - denn das LABO ist auch Meldebehörde). Die Gebührenzahlung erfolgt per Giropay oder Kreditkarte.

Da frage ich mich, weshalb sich ein Händler so sehr und mit offenbar unzutreffenden Behauptungen und Drohungen gegen die Online-Zulassung sperrt. Meine Theorie: Denen geht ein Zusatzgeschäft verloren. Sie nutzen irgendwelche "bundesweit tätigen" Anmeldedienste, die 40 bis 50 Euro für den "Zulassungsservice" nehmen, und berechnen dann ihren Kunden irgendetwas in der Dimension von 160 Euro. Auch die Schildermacher in ihren Buden vor den Kfz-Ämtern gehen leer aus, weil man sich die Kennzeichen dann auch online für 5 Euro bestellen kann, statt 20 Euro an der Bude zu zahlen. Wenn sich erst einmal herumspricht, dass man mit der Online-Zulassung nicht nur sofort zum Zuge kommt, sondern das Ganze auch noch billiger und schneller geht und zudem der Personalausweis nicht auch noch (halblegal) tagelang bei irgendeinem "Zulassungsdienst" herumschwirrt, geht dieses Geschäft verloren.

Ich werde zu dem Händler dazu nichts mehr sagen, merke mir das aber sicherlich sehr gut.

Über Meinungen vor allem zu dem Verhalten des Händlers hinsichtlich der Online-Zulassung (stimmen meine Verschwörungstheorien?) würde ich mich freuen.

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Zitat:

@birscherl schrieb am 17. November 2020 um 09:20:41 Uhr:

Das Forum hat schon viele Über- und Unterflieger kommen und gehen sehen. "Bleibt unter Euch" sagt ja schon, dass du nicht dazugehören, sondern darüber stehen möchtest. Ein bisschen weniger Blasiertheit kommt hier ganz gut an.

Sprichst du von dir selbst? Lies mal deine Antworten hier. Jede Menge persönliche Vorhalte, inhaltlich so gut wie nichts. ;)

Ja, eine Online-Zulassung gibt es in Deutschland schon und sie funktioniert bei manchen Zulassungsstellen auch. Dass das nun ausgerechnet auch noch in Berlin so ist, mag das Weltbild manchen V+S-Foristen erschüttern, aber da muss man auch mal tapfer sein!

Grüße vom Ostelch

 

Dass ich nicht allein von der Online-Zulassung spreche, sondern von seinen anderen geschilderten Vorzügen (beim Finanzamt für ihn kein Termin notwendig, immer sofortige Reaktion, persönliche Geburtstagsgrüße etc.) hätte dir auffallen können.

Wir warten schon seit Wochen auf die Zulassung unseres Motorrades erst mal auf den Händler - muss zwingend noch in 2020 zugelassen werden. Danach melden wir das Fahrzeug auf uns um. Online geht es wohl nicht. Komisch. Ein Händler müsste das doch normalerweise permanent machen.

Das Fahrzeug kommt nicht aus Deutschland. Vielleicht deshalb noch manuell nötig.

In Hamburg sind laut einem post auf Seite 1:

Zitat:

Außerdem: Von der Online-Bearbeitung ausgeschlossen sind Sonderkennzeichen, Zulassungen per Vollmacht, Zulassung auf Firmen, technische Änderungen und Vorgänge für Halter ohne Hauptwohnsitz in Hamburg.

Bei aller Tapferkeit: Deutschland ist in digitaler Hinsicht Entwicklungsland. Was bei der einen Zulassungsstelle vielleicht jetzt funktioniert, kann im Nachbarbezirk wahrscheinlich noch Jahre dauern. Das ist allgemein bekannt und deshalb noch lange kein Grund, andere als hinterwälderisch darzustellen. Und ob die Vorgänge Finanzamt tatsächlich so waren, zweifle ich hier ruhigen Gewissens an.

Zudem wurde ja auch dargestellt, dass manche ihr Fahrzeug schneller und einfacher zugelassen haben als der TE. Wo ist denn da Heldentat, um sich so über andere auslassen zu dürfen?

Noch schlimmer finde ich sogar, dass hier wegen so eines überheblichen Beitrags Missstimmung aufkommt. Lohnt sich das?

am 17. November 2020 um 12:56

Zitat:

@Dannius schrieb am 15. November 2020 um 23:10:16 Uhr:

........................................................................

Über Meinungen vor allem zu dem Verhalten des Händlers hinsichtlich der Online-Zulassung (stimmen meine Verschwörungstheorien?) würde ich mich freuen.

Das sind keine Verschwörungstheorien, sondern der Händler verdient an der Sache ganz einfach mit.

Ach was.

Vielleicht hat die Sb'in des Finanzamt ja am selben Tag Geburtstag? Oder sie ist die Freundin des Schreibers? ;-)

Zitat:

@AndyW211320 schrieb am 17. November 2020 um 10:46:12 Uhr:

Wir warten schon seit Wochen auf die Zulassung unseres Motorrades erst mal auf den Händler - muss zwingend noch in 2020 zugelassen werden. Danach melden wir das Fahrzeug auf uns um. Online geht es wohl nicht. Komisch. Ein Händler müsste das doch normalerweise permanent machen.

Das Fahrzeug kommt nicht aus Deutschland. Vielleicht deshalb noch manuell nötig.

Wenn noch keine ZB2 erstellt wurde,was bei einem Import der Fall sein könnte, funktioniert die Neuzulassung online natürlich nicht.

Bei der online Neuzulassung muss das Sicherheitscode der ZB 2 frei gelegt werden und der Halter bekommt dann ZB1, 2 und Plakettenhalter mit Siegel zugeschickt.

Weiss jemand wie es aussieht, wenn das Fahrzeug "offline" außer Betrieb gesetzt wurde?

Einfach beide Sicherheitscodes freilegen und online anmelden?

Genau.

Wiederinbetriebnahme mit oder ohne Halterwechsel brauchst Du die Sicherheitscode's von ZB 1 und 2 .

Nach erfolgreicher Wiederinbetriebnahme werden Dir ZB 1, 2 und 3 Plakettenhalter mit Siegel bzw HU Plakette zugeschickt

am 7. Januar 2021 um 12:15

Habe gerade mein E-Auto online in Berlin umgemeldet. Das ging absolut einfach und schnell: Am 04.01. abends den Antrag abgeschickt - drei Tage später kommt der Postbote mit den Papieren (Postversand mit Zustellungsurkunde). Kostet keine 30 € Gebühren. Die alten Schilder aus dem früheren Zulassungsbezirk konnte ich weiterverwenden. In Berlin benötigt man auch keinen elektronischen Personalausweis - es reicht ein Scan des normalen Persos, der dann mit den Meldedaten abgeglichen wird.

 

Informiert Euch auf berlin.de über die genauen Voraussetzungen der online Zulassung. Es geht nur für Fahrzeuge mit neueren Papieren, die einen abrubbelbaren Sicherheitscode haben.

 

Kein monatelanges Warten mehr auf einen Termin - keine überteuerten Zulassungsservices - keine mafiösen Schilderpräger mehr.

 

Berlin wird für seine behördliche digitale Rückständigkeit oftmals - und zurecht - belächelt. Hier ist Berlin aber ganz weit vorne und äußerst kundenorientiert !!!

Es reicht, wenn du das in einem Thread schreibst. Crossposting ist in Foren weiterhin verpönt.;)

Hi,

 

blöde Frage: ich habe gerade online in Berlin einen gebrauchten BMW umgemeldet, denn ich 3 Jahre Leasen werde. BMW hat mir die Codes freigerubbelt per Scan übermittelt.

 

Durch das Freirubbeln von Fahrzeugschein 2 ist dieser ja entwertet, jetzr habe ich den Code verwendet und bekomme den Teil 2 zugeschickt.

 

Bin ich dann jetzt nicht der Eigentümer des Fahrzeuges? Glaube nicht, dass das so beabsichtigt war:).

 

Grüße

Lies die Zeile 19 ... das ist kein Eigentumsnachweis

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