1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Fahrzeugtechnik
  5. Kraftstoffe
  6. Gaskraftstoffe
  7. Oktananzahl

Oktananzahl

Halli-Hallo

 

Ich habe einen VW-Caddy BJ08, MJ 09, 1.4, 59 kW

Motorkennbuchstabe BUD

 

Weiß wer von Euch, in welchen Bereich die Motorelektronik die Oktananzahl erkennt.

 

Sinn meiner Frage:

Wie ich mein Auto gekauft habe, fragte ich meinen🙂

Ich kann ja mit Benzin (91 Oktan) fahren, sollte ja für den Motor kein Problem sein.

🙂sagte darauf:

Problem ist es keines, nur wenn ich mit Super (95 Oktan) fahre, kommt es mich billiger, da der Motor mit 95 Oktan weniger Sprit verbraucht, als mit 91 Oktan.

Benzin und Super kosten bei mir gleich viel.

 

So, jetzt fahre ich aber mit LPG (Flüssiggas)

Das soll ja 110 Oktan haben.

Müsste ich da nicht noch weniger verbrauchen, oder erkennt das der Motor nicht mehr.

 

Gasanlage:

OMVL XXI-P

 

 

Viktor

15 Antworten

Die höhere Oktanzahl von LPG als solche wirklich nutzen könnte nur ein Motor mit höherer (besser variabler) Kompression.

Moin,

Dein Motor passt sich über die sogenannte Klopfregelung dem Kraftstoff an. Die Klopfregelung nimmt einfluss auf den Zündzeitpunkt indem sie Ihn immer näher an den abgespeicherten Optimalwert heranregelt. Dein Auto wird, je nach Ausführung Kennfelder für den Notbetrieb, 91 Oktan und 95 OKtan haben. In diese gehen Temperaturen, Lastzustand, Drehzahl und weiß der Teufel noch was ein. Erreicht dein Auto jetzt nach Temperatur, Last usw.pp. den abgespeicherten Optimalwert für den Zündzeitpunkt, dann regelt es nicht weiter, selbst wenn dein Kraftstoff eine Oktanzahl von 250 hätte. Um eine höhere Oktanzahl in mehr Leistung umzusetzen ... müßtest du dir ein Kennfeld für bessere Oktanzahlen besorgen, also z.B. für 98 Oktan. Dann kann dein Steuergerät einen noch aggressiveren Zündzeitpunkt wählen. Problem dabei: Bringt dir nicht sehr viel. Da dein Motor den Wirkungsgrad über einen aggressiveren ZZP nur noch minimal verbessern kann ... ist die erzielbare Mehrleistung (und damit theoretisch auch bessere Effizienz) begrenzt. Schließlich liegen zwischen optimalem ZZP von Super und 98 oder 110 Oktan keine Welten mehr. Wenn also nicht wie schon erwähnt zusätzlich die Verdichtung erhöht wird, dann ist das Resultat vorraussichtlich eher ernüchternd.

MFG Kester

Apropos LPG ausnutzen. Ich habe ja auch ein LPG-Fahrzeug bestellt und frage mich, wieso der Zylinderkopf und die Motorkennfelder nicht gleich auf 98 Oktan angepaßt werden. (Verdichtung auf 11:1 erhöhen) Ich hätte kein Problem damit, als Startbenzin SuperPlus nehmen zu müssen. (oder besser: E50)

Moin,

Ganz einfach ...

Das kostet die Hersteller unmengen Geld für 100.000 verkaufte Fahrzeuge ... LPG ist eine Minderheit ... dafür modifiziere ich kein einziges Bauteil in meinen Autos. Entweder das Auto kann es, oder es kann es nicht.

MFG Kester

Klar, und weil die meisten Hersteller so denken, wird LPG auch eine Minderheit bleiben. Naja, wer weiß, wofür es gut ist.

Ich frage mich nur, wie Dacia bzw. Renault die Abstimmung des Werks-LPG-Logan finanzieren will. Angeblich soll der Motor nämlich extra auf LPG abgestimmt sein. Oder rechnen die mit deutlich höheren Stückzahlen?

Dacia ... ääähm ... also sorry ... Kunden, die einen Dacia kaufen haben keine hohen Ansprüche an Qualität, da ist es egal, wenn das Außenbleche Dellen hat. Ebenso bei der Technik.

BMW und Mercedes kann es sich nicht leisten eine Bastellösung in ihre höherwertigen Autos zu werfen. Der Anspruch der Kunden ist eine Systemlösung, da muss alles schon integriert sein, angefangen beim Umschalter und endend bei der OBD-Fähigkeit der Gasanlage.

Und das bedeutet Aufwand.

Die CNG-Fahrzeuge segeln im politischen Rückenwind, da ist das recht einfach gewesen.

Gruß, Frank

Zitat:

Original geschrieben von FoFo1-Fahrer


Angeblich soll der Motor nämlich extra auf LPG abgestimmt sein. Oder rechnen die mit deutlich höheren Stückzahlen?

"Extra abgestimmt" klingt besser als "das kann eigentlich jeder versierte Autogasumrüster - und wir auch". 🙂

Ich bezweifle das sie irgendwelche besonderen Veränderungen vornehmen - mal vom Einbau der Anlage abgesehen.

Eventuell ist ja ein FlashLube (oder ähnliches) mit drin was dann die "Optimierung" darstellt. Ansonsten kochen alle nur mit Wasser bzw. fahren mit Benzin oder Super.

Oder glaubt jemand ernsthaft sie hätten die alten Clio-Motoren extra (!) für den Ex-Ostblock (!!) mit hohem Aufwand (!!!) sagenhaft optimiert (!!!!)? 🙂

Ich bin und bleibe bei solchen Aussagen skeptisch. Vor Jahren konnte noch kein VW auf LPG fahren ("sonst würden wir es anbieten"😉 und Ethanol war auch kein Thema (obwohl der Fox für genau das gebaut wurde bzw. vom gleichen Band hüpft wie seine ethanoltauglichen Gesellen). Soviel zu "optimiert"... 🙂

Grüße, Martin

Zitat:

Original geschrieben von X_FISH


(obwohl der Fox für genau das gebaut wurde bzw. vom gleichen Band hüpft wie seine ethanoltauglichen Gesellen)

In Brasilien gelten andere Abgasnormen als in Europa = andere Aggregate.

Zudem kostet die Gasfestigkeit Geld. Und warum sollten 100% der Kunden mehr bezahlen, wenn nur 5% der Kunden das auch nutzen?

Gruß, Frank

Zitat:

Original geschrieben von lncognito


Dacia ... ääähm ... also sorry ... Kunden, die einen Dacia kaufen haben keine hohen Ansprüche an Qualität, da ist es egal, wenn das Außenbleche Dellen hat. Ebenso bei der Technik.

BMW und Mercedes kann es sich nicht leisten eine Bastellösung in ihre höherwertigen Autos zu werfen. Der Anspruch der Kunden ist eine Systemlösung, da muss alles schon integriert sein, angefangen beim Umschalter und endend bei der OBD-Fähigkeit der Gasanlage.

Und das bedeutet Aufwand.

Die CNG-Fahrzeuge segeln im politischen Rückenwind, da ist das recht einfach gewesen.

Gruß, Frank

Na ja, wenn ich den drei bis vierfachen Preis für einen Wagen bezahle, dann kann ich auch eine andere Qualität erwarten...😛

Es ist keine Kunst, für 35.000 Euro einen guten Wagen auf die Beine zu stellen, das kann jeder Hersteller.die Kunst ist es, mit möglichst kleinem Budget in die Gewinnzohne zu fahren.. Wobei es ein Gewinn für den Hersteller und für den Autokäufer sein sollte.

Zitat:

Original geschrieben von lncognito


In Brasilien gelten andere Abgasnormen als in Europa = andere Aggregate.

Durchaus - aber der "Umrüstsatz" für den Fox kostet lediglich um die 50 Euro - welche man sich einspart (aus welchen Gründen auch immer).

Zitat:

Original geschrieben von lncognito


Zudem kostet die Gasfestigkeit Geld. Und warum sollten 100% der Kunden mehr bezahlen, wenn nur 5% der Kunden das auch nutzen?

Hm... Auch hier: Weil's eigentlich nicht wirklich viel mehr kostet? Oder wieso ist mein oller Motorblock von '96 "gasfest" und neuere Modelle nicht mehr?

"Downsizing-Wahn" und Einsparpotenzial? Es geht in meinen Augen weniger um "mehr bezahlen" als darum, dass es sich die Entwickler entweder einfach machen oder den "eingebauten Verschleiß" so sehr optimiert haben, dass für den Betrieb auf Gas kein Platz mehr bleibt.

Oder damit es ein geschicktes Werbeargument ist "Speziell vorbereitet, daher 1000 Euro teurer. Wenn Sie das Fahrzeug ab Werk mit Gas ordern schreiben wir ihnen diese 1000 Euro jedoch gut..."... Und schon denkt sich Lieschen Klein "geile Sache, die schenken mir 1000 Euro"... 😉

Grüße, Martin

Moin,

Ja ... und alle anderen fühlen sich um 1000 Euro geprellt ... die sie hätten sparen können.

Ein Motor wird entwickelt und gebaut für den Betrieb auf Benzin. Das war so und das wird immer so sein, solange Benzin unser Hauptkraftstoff ist. Ist ein Motor aus irgendwelchen Gründen ZUSÄTZLICH Gasfest etc.pp. dann kann man das Ausnutzen.

Gründe dafür gibt es viele ...

Konstruktive Gründe (In der Dimension gab es schon das gasfeste Bauteil, ein anderes hätte mehr Geld gekostet), vertragliche Gründe (Man hat eben noch 50 Mio. von diesen Teilen verhandelt), spezielle Ziele in der Entwicklung (Motorsport, Baugleichheit mit einem Hochleistungsmotor etc.pp.). Das ist oftmals nicht nachvollziehbar.

Aber z.B. VW Verhandelt Ventile mit XYZ, benötigt Ventile für einen neuen Benzin-Turbo-Motor mit 280 PS. Bei eventuell 400.000 Ventile für diesen Motor kosten die Teile pro Stück 2.50 Euro. Der Lieferant macht das Angebot bei 10 Mio. kosten die Teile nur noch 1.75Euro. Da die Ventile für den kleinen 70 PS Motor die gleiche Abmessungen haben aber 1.80 das Stück kosten ... kommen dann in den 70 PS Motor die hochwertigeren Ventile rein. Nicht nachvollziehbar ohne Interna zu kennen ...

MFG Kester

Moin,

Ja ... und alle anderen fühlen sich um 1000 Euro geprellt ... die sie hätten sparen können.

Ein Motor wird entwickelt und gebaut für den Betrieb auf Benzin. Das war so und das wird immer so sein, solange Benzin unser Hauptkraftstoff ist. Ist ein Motor aus irgendwelchen Gründen ZUSÄTZLICH Gasfest etc.pp. dann kann man das Ausnutzen.

Gründe dafür gibt es viele ...

Konstruktive Gründe (In der Dimension gab es schon das gasfeste Bauteil, ein anderes hätte mehr Geld gekostet), vertragliche Gründe (Man hat eben noch 50 Mio. von diesen Teilen verhandelt), spezielle Ziele in der Entwicklung (Motorsport, Baugleichheit mit einem Hochleistungsmotor etc.pp.). Das ist oftmals nicht nachvollziehbar.

Aber z.B. VW Verhandelt Ventile mit XYZ, benötigt Ventile für einen neuen Benzin-Turbo-Motor mit 280 PS. Bei eventuell 400.000 Ventile für diesen Motor kosten die Teile pro Stück 2.50 Euro. Der Lieferant macht das Angebot bei 10 Mio. kosten die Teile nur noch 1.75Euro. Da die Ventile für den kleinen 70 PS Motor die gleiche Abmessungen haben aber 1.80 das Stück kosten ... kommen dann in den 70 PS Motor die hochwertigeren Ventile rein. Nicht nachvollziehbar ohne Interna zu kennen ...

MFG Kester

Also wenn ich mich an die bereits gezogenen aber nicht 100%ig verwendeten Kabelbäume erinnere -> oftmals ist's für die Produktion einfacher manches Teil zu verbauen was u.U. "überdimensioniert" ist da es unter dem Strich günstiger kommt.

Wie sehr das bei den Motoren so praktiziert wird oder nicht -> wissen sicherlich nur jene welche intern damit arbeiten.

Was es mit den 1000 Euro von mir so auf sich hat -> Auf 1000 Euro mehr oder weniger kommt es pro Fahrzeug bei VW anscheinend nicht an. 😉

Natürlich ist alles schön durchkalkuliert und wenn was klemmt gibt's eben "Umweltprämien" anstatt das noch mehr Fahrzeuge auf der Halde stehen. Jedoch: Wenn VW keine Probleme hat mal 2000 Euro als "Umweltprämie" für ein Neufahrzeug "zu verschenken" -> müssten sich da nicht alle (!) anderen Käufer vergackeiert vorkommen?

Ich bezweifle das die Mehrkosten für "gasfeste Motoren" sich wirklich so stark auswirken. Vielmehr bin ich davon überzeugt, dass die Kalkulationen auf ganz andere Dinge getrimmt sind... Siehe das eben genannte Ventilbeispiel ein Posting über meinem.

Grüße, Martin

Moin,

Das ist eine reine Frage der Stückzahlen 😉 Bei einem Auto alleine wäre es vermutlich WURSCHT ... und wir reden hier unter Garantie auch eher von Cents oder Bruchstücken von Cents. Nur bei Mio. Ventilen pro Jahr macht das sicherlich für den Hersteller einiges aus.

MFG Kester

Deine Antwort