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ÖPNV Alternative zum Auto?

Themenstarteram 18. November 2020 um 9:14

Als ich sagte, ich würde statt mit dem Auto auch mit der Bahn und Rad fahren, wenn es zeitlich und preislich vernünftig funktionieren würde, wurde mir im alten Thread vorgeworfen:

Zitat:

@Gurkengraeber "Na das würde mich jetzt aber interessieren. Was bedeutet denn zeitlich und preislich "vernünftig" für dich? Gerade diese Strecke hat doch nun die beste Abdeckung (wenn in Mülheim nicht wieder das Stellwerk gemacht werden muss).

 

Sorry aber das ist doch alles Gelaber. Besser als von Essen nach Düsseldorf kann man es im ÖNV nicht haben, und preislich fahren die eh am Limit. Bin Jahre lang diese Strecke gefahren. Klar ist der RE1 zu bestimmten Zeiten proppe voll, aber besser geht es nicht. Und mehr Züge auf die Gleise geht wegen der Auslastung auch nicht.

 

Also mal auf dem Teppich bleiben. Ich fahre auch nicht mit dem ÖNV, aber bin dabei wenigstens ehrlich: einfach weil ich keinen Bock drauf habe. "

Zeitlich passend würde z.B. bedeuten, das ich nicht um 10:18 am Hbf in Essen los fahre, um dann um 11:05 in Düsseldorf am Bahnhof zu stehen. Das sind 47 Minuten! Plus die Zeit, die ich von zuhause zum Bahnhof brauche und die Zeit vom Bahnhof zur Arbeit. Da bin ich dann über eine Stunde unterwegs.

Mit dem Auto fahre ich 35-45 Minuten von Tür zu Tür.

Rechnet man also beide Wege zusammen spare ich mit dem Auto über eine Stunde pro Tag.

Dann der Preis: 12,80 einzelne Fahrt. Damit komme ich mit dem Auto hin und zurück.

Im Monatsabo mit 216€ noch immer 10€ teurer als mit Auto.

Im Jahresabo für monatlich 180€ ist es tatsächlich 30€ günstiger. Aber dafür bin ich ein ganzes Jahr festgelegt.

Ich bin z.B. letzten Sommer auch mal einen Tag komplett mit Rad zur Arbeit gefahren. Habe gute 2h gebraucht.

Den Rückweg wollte ich dann mit der Bahn machen. Erstmal kostete mich die einfache Fahrt mit Radmitnahme 16€!!. Und dann habe ich auch noch 1,5h für den Rückweg gebraucht.

Und jetzt sage mir noch einmal jemand, dass es nur Gelaber wäre, wenn ich sage, dass der ÖPNV zwischen Essen und Düsseldorf nicht die Qualität des ÖPNV wie in Berlin hat.

Dass er zumindest auf der Strecke aufgrund des zeitlichen und monetären Aufwandes eben keine vernünftige Alternative zum eigenen PKW ist.

Anderes Beispiel, welches aber nun 20 Jahre her ist. Strecke Ladbergen -> Steinfurt zur FH.

Mit dem Auto vielleicht 1 Stunde. Mit Bus und Bahn sind es 3 Stunden. Pro Weg.

Und was das mit dem "preislich fahren die eh am Limit." angeht. Der Staat subventioniert soviel. Aber ausgerechnet bei der Mobilität wird privatisiert. Super Idee.

Sieht das jemand anders?

Acha ja, der Ehrlichkeit halber: Ich KÖNNTE mit dem ÖPNV fahren. Wenn ich bereit wäre die Flexibilität einzuschränken und jeden Tag 1-2 Stunden mehr Zeit zu investieren. Will ich nicht.

Vor allem, man stelle sich mal vor, ich hätte Anfang des Jahres ein Abo abgeschlossen, was ich jetzt wegen Home-Office gar nicht brauche...

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 18. November 2020 um 9:14

Als ich sagte, ich würde statt mit dem Auto auch mit der Bahn und Rad fahren, wenn es zeitlich und preislich vernünftig funktionieren würde, wurde mir im alten Thread vorgeworfen:

Zitat:

@Gurkengraeber "Na das würde mich jetzt aber interessieren. Was bedeutet denn zeitlich und preislich "vernünftig" für dich? Gerade diese Strecke hat doch nun die beste Abdeckung (wenn in Mülheim nicht wieder das Stellwerk gemacht werden muss).

 

Sorry aber das ist doch alles Gelaber. Besser als von Essen nach Düsseldorf kann man es im ÖNV nicht haben, und preislich fahren die eh am Limit. Bin Jahre lang diese Strecke gefahren. Klar ist der RE1 zu bestimmten Zeiten proppe voll, aber besser geht es nicht. Und mehr Züge auf die Gleise geht wegen der Auslastung auch nicht.

 

Also mal auf dem Teppich bleiben. Ich fahre auch nicht mit dem ÖNV, aber bin dabei wenigstens ehrlich: einfach weil ich keinen Bock drauf habe. "

Zeitlich passend würde z.B. bedeuten, das ich nicht um 10:18 am Hbf in Essen los fahre, um dann um 11:05 in Düsseldorf am Bahnhof zu stehen. Das sind 47 Minuten! Plus die Zeit, die ich von zuhause zum Bahnhof brauche und die Zeit vom Bahnhof zur Arbeit. Da bin ich dann über eine Stunde unterwegs.

Mit dem Auto fahre ich 35-45 Minuten von Tür zu Tür.

Rechnet man also beide Wege zusammen spare ich mit dem Auto über eine Stunde pro Tag.

Dann der Preis: 12,80 einzelne Fahrt. Damit komme ich mit dem Auto hin und zurück.

Im Monatsabo mit 216€ noch immer 10€ teurer als mit Auto.

Im Jahresabo für monatlich 180€ ist es tatsächlich 30€ günstiger. Aber dafür bin ich ein ganzes Jahr festgelegt.

Ich bin z.B. letzten Sommer auch mal einen Tag komplett mit Rad zur Arbeit gefahren. Habe gute 2h gebraucht.

Den Rückweg wollte ich dann mit der Bahn machen. Erstmal kostete mich die einfache Fahrt mit Radmitnahme 16€!!. Und dann habe ich auch noch 1,5h für den Rückweg gebraucht.

Und jetzt sage mir noch einmal jemand, dass es nur Gelaber wäre, wenn ich sage, dass der ÖPNV zwischen Essen und Düsseldorf nicht die Qualität des ÖPNV wie in Berlin hat.

Dass er zumindest auf der Strecke aufgrund des zeitlichen und monetären Aufwandes eben keine vernünftige Alternative zum eigenen PKW ist.

Anderes Beispiel, welches aber nun 20 Jahre her ist. Strecke Ladbergen -> Steinfurt zur FH.

Mit dem Auto vielleicht 1 Stunde. Mit Bus und Bahn sind es 3 Stunden. Pro Weg.

Und was das mit dem "preislich fahren die eh am Limit." angeht. Der Staat subventioniert soviel. Aber ausgerechnet bei der Mobilität wird privatisiert. Super Idee.

Sieht das jemand anders?

Acha ja, der Ehrlichkeit halber: Ich KÖNNTE mit dem ÖPNV fahren. Wenn ich bereit wäre die Flexibilität einzuschränken und jeden Tag 1-2 Stunden mehr Zeit zu investieren. Will ich nicht.

Vor allem, man stelle sich mal vor, ich hätte Anfang des Jahres ein Abo abgeschlossen, was ich jetzt wegen Home-Office gar nicht brauche...

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Zitat:

@Luke1637 schrieb am 18. November 2020 um 12:28:25 Uhr:

...

Der Kostenvergleich hinkt dann, wenn ich mein Auto NUR für die Arbeit hätte und auch nur dann, wenn ich mir dafür nicht

Mit einem Monatsticket kann man nicht nur zur Arbeit fahren.

 

Zitat:

Mein Wagen den ich jetzt seit 7 Jahren fahre hat mich im Einkauf damals 1000€ gekostet. Verbrauch liegt im Schnitt bei 9,2 Litern.

Okay bei der 1000€-Klasse mag die Rechnung für den Besitzer auf gehen. Beim durchschnittlichen Anschaffungspreisen für Neu/Gebrauchtwagen von ca. 30000/16000€ ist der Wertverlust natürlich nicht zu vernachlässigen. Davon könnte man eine Menge Bahntickets kaufen.

Ich mag den ÖPNV nicht besonders.

Die 25km zur Arbeit absolviere ich mit den Auto in 25-30min. Mit dem ÖPNV würde ich im Idealfall ca. 1h und 10 min incl. 15 min Fußweg. Wobei der Bus nur an Schultagen fährt in den Ferien sieht es duster aus.

Kurz gesagt ÖPNV kommt für mich derzeit nicht in Frage.

In Ballungszentren wo es gut funktioniert könnte ich aber damit leben, beim Urlaub in Berlin sind wir ausschließlich ÖPNV gefahren und das hat dort wirklich gut geklappt. Kaum Wartezeiten und sehr schnell.

Themenstarteram 18. November 2020 um 12:22

Zitat:

@reox schrieb am 18. November 2020 um 12:58:45 Uhr:

 

Mit einem Monatsticket kann man nicht nur zur Arbeit fahren.

Nur blöd, dass die Monatstickets immer nur genau auf einer Strecke gültig sind.

Also soviel Auswahl hat man da nicht gerade.

Ich würde gerne den ÖPNV nutzen um mich entspannt fahren zu lassen. Leider ist das bei meinen 28km Arbeitsweg nicht möglich.

Wohne im südlichen Speckgürtel Hamburgs in einem 1.400 Einwohnerdorf. Der Bus fährt zwar alle 30min aber in die falschen Richtungen. Nur nach Norden und Süden. Ich muss jedoch in den Westen. Darüber hinaus gibt es auch mit Umsteigen keine geeignete Busverbindung die von mir zu Hause bis zum Arbeitgeber führen würde. Obwohl beide Orte im gleichen Landkreis liegen.

Alternative wäre mit dem Bus 30min zur nächsten Stadt, dann mit dem Zug 20min nach Hamburg, in Hamburg 55min warten und von dort mit dem Zug 20min zur Stadt wo ich arbeite und dann zu Fuß 10min zum Arbeitgeber. Macht ca. 2Std und 15min Fahrtweg. Damit ich um 7 Uhr morgens ankomme müsste ich jedoch am Vorabend schon gegen 20 Uhr starten. Denn die früheste Verbindung am Morgen lässt mich nicht vor 8 Uhr im Büro sein. Zu Hause wäre ich auch erst um 18 Uhr und somit hätte ich täglich 2 Stunden Aufenthalt zu Hause.

Mit dem Auto fahre ich 25min. Ein Arbeitgeberwechsel ist seit 2 Jahren mein Ziel aber bisher gab es keine Stelle bzw. keine Zusage in der Nähe bzw. mit besserer Erreichbarkeit.

Zitat:

@Luke1637 schrieb am 18. November 2020 um 13:22:01 Uhr:

Zitat:

@reox schrieb am 18. November 2020 um 12:58:45 Uhr:

 

Mit einem Monatsticket kann man nicht nur zur Arbeit fahren.

Nur blöd, dass die Monatstickets immer nur genau auf einer Strecke gültig sind.

Also soviel Auswahl hat man da nicht gerade.

Okay, diese Einschränkung gibt's bei mir hier nicht.

Ich versteh net das andere Länder es schaffen aber hier nicht.

Schön wäre die Möglichkeit das man zum Beispiel online eingeben kann wo man wohnt und wann man auf die Arbeit und wohin man muss.

Wenn dan genug Leute sich da eintragen würden mit ähnlichen Zielen und Zeit dan darauf einen Busplan erstellen.

@Holger-TDI : Ein E-Roller ist eine feine Sache. Fährst du jedoch damit auch außerorts, dann sollte er mind. 110 km/h schnell fahren können. Ich hatte mir mal den NIU bestellt, fuhr nur rund 70 km/h, da bist du außerorts ein Verkehrshindernis und wirst entsprechend behandelt. Bestellung storniert.

Hier auf dem Land funktioniert ÖPNV leider nur mangelhaft, daher hat hier so ziemlicher jeder Haushalt mind. zwei Autos. Und wenn du dich erst einmal an den Komfort gewöhnt hast, bringt eine Verbesserung der Taktzeiten nichts mehr.

Roller hab ich mir auch schon gedacht aber wenn ich dann den Anschaffungspreis rechnen und dazu müsste ich noch den Führerschein machen (Hab leider nur BE) wird es doch etwas teuer.

Für mich gibt es noch einen weiteren Aspekt als die rein beruflich notwendigen Fahrten: Emotionen.

Ich liebe meine mobile Unabhängigkeit, kann fahren wann und wohin ich will. Dazu habe ich, je nach Fahrzeug auch eine Menge Fahrspaß. Bel mir ist oft auch der Weg das eigentliche Ziel. Ich hab weniger Spaß daran mit dem Bus durch die Eifel zu fliegen.

Mit der Versachlichung des Automobils wird uns auch viel von unserem Spielraum genommen. Grillen im Garagenhof geht natürlich auch, aber Abendessen auf der Burg Eltz hat schon was.

Also, ich mag meine Autos und möchte mit ihnen mein Leben genießen statt nur damit auf die Arbeit zu fahren.

Reicht ja nicht, etwas Garderobe, ein Helm, Handschuhe - da kommt einiges zusammen. Es sei denn, man ist ohnehin Motorradfahrer, da hat man alles was man braucht.

Das System "Rufbus" wurde hier mal in den Abend/Nachtstunden praktiziert. Weiß aber nicht, was daraus geworden ist. Meine Tochter hat das System "Rufpapa" praktiziert, klappte ganz gut.

Themenstarteram 18. November 2020 um 13:20

Zitat:

@reox schrieb am 18. November 2020 um 13:45:35 Uhr:

 

Okay, diese Einschränkung gibt's bei mir hier nicht.

Für die Bahn gilt das doch bundesweit?

Aber, um ehrlich zu sein, man bekommt auch hier ein VRR Ticket, mit dem man dann jederzeit in den umliegenden Städten unterwegs sein kann.

Würde monatlich 133€ kosten.

Habe zwar jetzt recht lange gebraucht, um diese Konstellation zu finden, aber vom Preislichen her tatächlich eine Alternative.

Bleibt damit nur noch der zeitliche Aspekt. Und für mich ist ein zusätzlicher Zeitaufwand von ein bis zwei Stunden täglich für die Arbeit eben nicht akzeptabel.

Für mich wäre es wünschenswert, wenn die Einzelfahrten günstiger wären. Dann könnte man von Tag zu Tag entscheiden, ob man das Auto nimmt oder ein Stück mit dem Rad und den Rest mit der Bahn fährt.

 

Im nächsten Jahr bringt NIU einen dreirädrigen E-Roller mit Verdeck auf den Markt, scheint 125er Klasse zu sein. Wäre vielleicht für viele eine Alternative.

Mmh, alleine heute zwei Artikel in der Zeitung:

a) Schüler quetschen sich in Corona-Zeiten in einen Zug, für den von der LNVG eine Doppeltraktion bestellt wurde, es jedoch alle zwei bis drei Tag nur Einfachtraktion = Schweinetransprot

b) Junge Volljährige kauft Ticket, bekommt aber nur aus dem Automaten den Zahlungsbeleg, nicht das TIcket, Abbuchung vom Konto: Schwarzfahrerverfahren ohne Kulanz:

Für mich: Zug wäre für meinen Arbeitsweg eine Alternative, aber:

a) ganz ohne Auto geht's hier auf dem Land nicht, also fährt man es sowieso, die Fixkosten bleiben ja gleich und

b) Raucher

Gruß

Themenstarteram 18. November 2020 um 13:26

Zitat:

@Rasanty schrieb am 18. November 2020 um 14:13:17 Uhr:

Für mich gibt es noch einen weiteren Aspekt als die rein beruflich notwendigen Fahrten: Emotionen.

Ich liebe meine mobile Unabhängigkeit, kann fahren wann und wohin ich will. Dazu habe ich, je nach Fahrzeug auch eine Menge Fahrspaß. Bel mir ist oft auch der Weg das eigentliche Ziel. Ich hab weniger Spaß daran mit dem Bus durch die Eifel zu fliegen.

In der Eifel mag das so sein. Auf dem Land stehst du ja auch nicht stundenlang im Stau.

Hat mit Spass nicht viel zu tun, wenn du (ausserhalb des Berufsverkehrs) schon für eine Fahrstrecke von 7km in Essen 15-20 Minuten brauchst, dann für 20km Autobahn bis Düsseldorf nochmal 10, um für die restlichen 10km in Düsseldorf wieder 15-20 Minuten zu verbraten.

Auf'm Land fährst du die Strecke in der Hälfte der Zeit mit doppelt soviel Fahrfreude.

Durchschnittsgeschwindigkeit auf dem Weg zum Büro hier auf dem Land liegt bei 60 km/h. Für die 22 km brauche ich regelmäßig zwischen 21 und 23 Minuten. Parkplatz? Hab ich manchmal Schwierigkeiten - nehme ich den oder lieber den anderen? Ach nein, Einflugschneise der Tauben zu ihrem "Stamm"baum, die kacken mir alles voll. Dann lieber da.

Landleben hat nicht nur Nachteile.

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