Ölwechsel nach Einfahrphase
Hallo,
Wie steht ihr zu dem Thema nach ca 1.000-1.500km einen Ölwechsel durchführen zu lasen? Daran scheiden sich ja (wie über eine Einfahrphase generell) die Geister.
VG
Jeff
Beste Antwort im Thema
Die ersten 1000 km keine Volllastfahrt.
Wechselnde Drehzahlen, keine Konstantfahrten.
Keine Bremsschaltungen.
Beim Einfahren geht es nur zweitrangig um den Motor.
Prio hat hier das HA-Getriebe.
Die Zahnflanken im Differenzial freuen sich besonders über eine Einfahrphase, da hier enge Toleranzen herrschen und die Teile sich erst anpassen müssen.
Nicht eingefahrene HA-Getriebe neigen zum frühzeitigen Heulen und zum Lastwechselspiel.
Natürlich tut es auch dem Motor gut, nicht gleich Dauervollgas zu bekommen.
Ein Ölwechsel inkl. Filter ist heutzutage nach der Einfahrphase nicht mehr vorgesehen, kann aber bestimmt nicht schaden.
Es kann im besten Falle nur nützen.
Früher wurde werkseitig ein eher minderwertiges Einfahröl eingefüllt, um die Anpassung der Reibpaarungen zu beschleunigen und nach 1500 km gegen ein hochwertigeres Öl getauscht.
Das hatte den Vorteil, daß die Einfahrphase beschleunigt wurde und mit dem Ablassen des Einfahröls inkl. der anfallenden Abriebe und dem Einfüllen des neuen Öls nahezu abgeschlossen war.
Die Toleranzen im Motor sind heute viel exakter und die Öle viel besser.
Trotz allem fallen feinste Partikel in der Einfahrzeit an, die durch einen Ölwechsel inkl. Filter entfernt werden.
Knackpunkte sind dabei nicht die Paarungen Kolben-Zylinderlaufbahnen, sondern die hochbelasteten Kurbelwellen und Pleuellager.
Diese Lager freuen sich über wechselnde Drehzahlen.
Konstantfahrten sind eher schlecht.
Die heutigen Motoröle haben als Prio 1 Aufgabe Kraftstoff zu sparen und aschearm zu verbrennen.
Das beißt sich leider mit dem eigentlich wichtigen Verschleißschutz.
Hier könnte man jetzt die Longlife Intervalle von über 30 000 km an den Pranger stellen....aber das ist eine andere Baustelle ;-)
Auch "Lebensdauerfüllungen" in Wandlerautomaten und Schaltgetrieben sehe ich persönlich als Risiko an.
Hier würde ich nach 80 - 100 000 km einen Wechsel empfehlen.
Die Fraktion automatisierte Schaltgetriebe DSG/DCT hat das mittlerweile erkannt und schreibt Ölwechsel z.B. alle 60 000 km vor.
5 Antworten
... das mit dem Ölwechsel nach der Einfahrphase hat man früher gemacht, wo die Motorenfertigung mangels CNC noch nicht so genau war und dementsprechend mit mehr Abrieb in der Einfahrtsphase gerechnet wurde. Heute ist das nicht mehr Standard und wird sich auch kaum rechnen.
Hallo ins Forum,
sehe ich auch so. Ich fahre zwar auch noch ein (geht ja auch nicht nur um den Motor), aber Extra-Ölwechsel hab' ich schon ewig keinen mehr gemacht. Ist auch nicht mehr vorgeschrieben.
Bei der genauen Fertigung in der aktuellen Zeit sieht man in den Laufbuchsen z.T. noch die originalen Bearbeitungsspuren aus der Fertigung, weil alles sauber zueinander passt.
Viele Grüße
Peter
Bekomm den C238 im August mit 220d - was ist hier zum Einfahren aktuell empfehlenswert?
Die ersten 1000 km keine Volllastfahrt.
Wechselnde Drehzahlen, keine Konstantfahrten.
Keine Bremsschaltungen.
Beim Einfahren geht es nur zweitrangig um den Motor.
Prio hat hier das HA-Getriebe.
Die Zahnflanken im Differenzial freuen sich besonders über eine Einfahrphase, da hier enge Toleranzen herrschen und die Teile sich erst anpassen müssen.
Nicht eingefahrene HA-Getriebe neigen zum frühzeitigen Heulen und zum Lastwechselspiel.
Natürlich tut es auch dem Motor gut, nicht gleich Dauervollgas zu bekommen.
Ein Ölwechsel inkl. Filter ist heutzutage nach der Einfahrphase nicht mehr vorgesehen, kann aber bestimmt nicht schaden.
Es kann im besten Falle nur nützen.
Früher wurde werkseitig ein eher minderwertiges Einfahröl eingefüllt, um die Anpassung der Reibpaarungen zu beschleunigen und nach 1500 km gegen ein hochwertigeres Öl getauscht.
Das hatte den Vorteil, daß die Einfahrphase beschleunigt wurde und mit dem Ablassen des Einfahröls inkl. der anfallenden Abriebe und dem Einfüllen des neuen Öls nahezu abgeschlossen war.
Die Toleranzen im Motor sind heute viel exakter und die Öle viel besser.
Trotz allem fallen feinste Partikel in der Einfahrzeit an, die durch einen Ölwechsel inkl. Filter entfernt werden.
Knackpunkte sind dabei nicht die Paarungen Kolben-Zylinderlaufbahnen, sondern die hochbelasteten Kurbelwellen und Pleuellager.
Diese Lager freuen sich über wechselnde Drehzahlen.
Konstantfahrten sind eher schlecht.
Die heutigen Motoröle haben als Prio 1 Aufgabe Kraftstoff zu sparen und aschearm zu verbrennen.
Das beißt sich leider mit dem eigentlich wichtigen Verschleißschutz.
Hier könnte man jetzt die Longlife Intervalle von über 30 000 km an den Pranger stellen....aber das ist eine andere Baustelle ;-)
Auch "Lebensdauerfüllungen" in Wandlerautomaten und Schaltgetrieben sehe ich persönlich als Risiko an.
Hier würde ich nach 80 - 100 000 km einen Wechsel empfehlen.
Die Fraktion automatisierte Schaltgetriebe DSG/DCT hat das mittlerweile erkannt und schreibt Ölwechsel z.B. alle 60 000 km vor.
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Hallo ins Forum,
Zitat:
@Achswellenmanschette schrieb am 22. Juli 2018 um 01:10:53 Uhr:
Die ersten 1000 km keine Volllastfahrt.
Wechselnde Drehzahlen, keine Konstantfahrten.
Keine Bremsschaltungen.Beim Einfahren geht es nur zweitrangig um den Motor.
Prio hat hier das HA-Getriebe.
Die Zahnflanken im Differenzial freuen sich besonders über eine Einfahrphase, da hier enge Toleranzen herrschen und die Teile sich erst anpassen müssen.
Nicht eingefahrene HA-Getriebe neigen zum frühzeitigen Heulen und zum Lastwechselspiel.Natürlich tut es auch dem Motor gut, nicht gleich Dauervollgas zu bekommen.
genau richtig, wobei ich die Strecke eher in Richtung 1.500 - 2.000 km ausdehne. Wichtig sind wechselnde Drehzahlen. Ich gehe - soweit möglich - immer stufenweise während der Fahrt nach oben.
Immer so alle 2-5 Minuten 200 u/min mehr und in den ersten 500km möglichst nicht mehr als 2.000 u/min, danach über die Laufstrecke steigernd auf ca. 2.500 u/min bei ~ 1.000 km, danach weiter langsam steigernd auf um die 3.000 u/min bei ~ 1.500 km. >3.000 u/min dann nur kurz bis ca. 2.000 km und dann darf's bei warmer Maschine mit ruhiger Steigerung auch mal in Richtung 4.000 u/min gehen. Vollast fordere ich meist erst ab 3.500 km an.
Die Drehzahlen muss man je nach Motortyp anpassen. Die vorstehenden Stufen sind auf die letzte Einfahrtour mit dem M276E35DES bezogen, der eine Maximaldrehzahl von 6.800 u/min hat. Es sind so gut 25% der Maximaldrehzahl, die am Anfang gefahren werden sollten.
Bei Erreichen der vorgesehenen Maximaldrehzahl dann wieder runter auf den leerlaufnahen Bereich und dann die ganze Stufung wieder von vorn. Klar ist, dass kick-down in der Einfahrzeit absolut tabu ist und Motorbremse auch nach Möglichkeit gar nicht (außer es geht den Berg steil runter, aber da sollte man die Begrenzung vor dem Gefälle reinschalten, damit der Antriebsstang nicht unter Schublast in niedrigere Gänge muss).
Aufgrund der heutigen Übersetzungen ist's mit den Drehzahlen (gerade wenn's in höhere Werte geht) schwierig, da dann auch höhere Geschwindigkeiten anliegen. Gangbegrenzung ist da der Ausweg, solange es immer auf Zug bleibt.
Die Tipps habe ich von diversen Fachleuten, auch und gerade aus der Entwicklung bekommen. Bislang habe ich damit auch nur gute Erfahrungen gemacht. Der Antriebsstrang dankt es einem und auch der Motor findet dies auch besser, selbst wenn die Motorenexperten heute sagen, Dauervollgas macht nix. Dies mag für den Motor - gerade mit Nanoslide - stimmen, aber Getriebe und Diff sehen dies ganz anders.
Zitat:
Trotz allem fallen feins-te Partikel in der Einfahrzeit an, die durch einen Ölwechsel inkl. Filter entfernt werden.
Knackpunkte sind dabei nicht die Paarungen Kolben-Zylinderlaufbahnen, sondern die hochbelasteten Kurbelwellen und Pleuellager.
Diese Lager freuen sich über wechselnde Drehzahlen.
Konstantfahrten sind eher schlecht.
Ja, die Lager sind das Problem. Ich habe mir aber immer den Ölfilter angesehen und da war nicht wirklich etwas drin, auch wenn ich nur den Turnuswechsel (also 25.000 km oder 1 Jahr) gemacht habe.
Zitat:
Auch "Lebensdauerfüllungen" in Wandlerautomaten und Schaltgetrieben sehe ich persönlich als Risiko an.
Hier würde ich nach 80 - 100 000 km einen Wechsel empfehlen.Die Fraktion automatisierte Schaltgetriebe DSG/DCT hat das mittlerweile erkannt und schreibt Ölwechsel z.B. alle 60 000 km vor.
Macht ja Daimler auch seit längerer Zeit richtigerweise nicht mehr (die Füllung hat zwar lebenslang gehalten, nur war die Lebensdauer halt deutlich reduziert). Auch die Stufenautomaten haben feste Wechselintervalle. Die 9G (und nur um die kann's ja im 213er gehen) ist alle 125.000/5 Jahre dran (bzw. schon bei 100.000 km, wenn's ein NAK statt einem Wandler ist.
Viele Grüße
Peter