Öldruckkontrolle piept nach Autobahn

VW Vento 1H

Hallo,

dieses Thema ist eigentlich nicht wirklich neu. Im "Motoren-Forum" gibt's schon Beiträge dazu. Nur find ich irgendwie keine wirkliche Erklärung für das Phänomen. Deshalb hab' ich's jetzt mal hier plaziert. Vielleicht ist das Thema ja auch schon ein alter Hut (bin noch nicht lange hier angemeldet) und jemand kann mir sagen, wo ich die Lösung find'.

Das Problem:
Auf der Autobahn erreicht die Kühlwassertemperatur 90°.
(Habe keine MFA) Wenn ich mit der Wassertemperatur zügig in die Ausfahrt fahre, kommt in der Kurve die Öldruckkontrolle.
Sobald ich wieder geradeaus fahre, hört's auf, obwohl die Wassertemperatur noch bei über 90° ist. Danach auf der Landstraße, auch in engen, zügig gefahrenen Kurven, tritt das Problem nicht auf. VW sagt Ölpumpe. Mir kommt's aber eher wie ein Temperaturproblem vor. Wasserpumpe ist schon neu (kein Zusammenhang).
VW will die Ölpumpe wechseln, weil sie das immer gemacht haben und dann das Problem weg war. Aber was ist an der Pumpe kaputt???
Wenn ich schnell fahre muß die doch mehr arbeiten (höherer Druck) und das funktioniert ja.
Hat jemand 'ne Idee?
Was ich ja auch nicht so recht verstehe - alle, die ich hier so kenne und frage, haben das Problem nicht, obwohl es ja scheinbar doch recht verbreitet ist.
Vielleicht sollte ich dazusagen, daß ich weiblich bin und wenn ich in einer Werkstatt auftauche, na Ihr wißt schon - Frauen haben ja eh keine Ahnung, denen kann man ja alles verkaufen.

Ach so, ja das Auto: Golf III GL Europe, 1,8l/90 PS, Bj.93, 164000 km, MKB "ABS", dynamische Öldruckkontrolle (2 Schalter), Fehler tritt mit 0W40 und 5W40 auf (was anderes war noch nicht drin, weil ich nur AB und Landstr. fahre)

Vielen Dank schon mal,
Gruß
Icke II

45 Antworten

Also...

Die Viskosität von Öl ist stark von der Temperatur abhängig, mit höherer Temperatur wird es Dünnflüssiger. Dadurch entweicht es aus dem Ölkreislauf (der übrigens KEIN geschlossener sondern ein offener mit reservoir ist) leichter oder gleich durch die Zahnräder der Pumpe. Die Pumpe hat nur eine gewisse Förderleistung und deshalb sinkt der Druck bei hohen Öltemperaturen. Da die Ölpumpe an der Zwischenwelle hängt, steigt die Förderleistung mit steigender Drehzahl.

Der Öldruck ist also proportional zur Drehzahl und antiproportional zur Temperatur!

Die Funktion der Warnung hatte ich ja schon beschrieben:
Drehzahl über 2000Upm=Warnung bei unter 1,8 bar
Drehzahl unter 2000Upm=Warnung bei unter 0,8 bar
(jedenfalls so in etwa)

Die Warnung geht bei niedrigem Öldruck durch Verschleiss immer zuerst bei kurz über 2000 Umdrehungen an, weil die Ecke der Warnlinie in die Öldruckkurve reinreicht. Das Diagramm im Anhang sollte das verdeutlichen!

also ich hab einen 1,4l motor (ABD) und habe selbes problem... aber nach ölwechsel auf "dickeres" öl tritt es weniger oft auf.. und seits kalt geworden ist is es ganz weg, egal wie ich trete oder kurven fahre... sollt ich mir sorgen um meine ölpumpe oder lagerschalen machen? naja, ich denke einfach mal wenns im sommer wieder auftritt lass ich mal den öldruck checkn...

gruß
st0ne

Dass bei einigen das Problem jetzt weg ist, könnte auch damit zusammenhängen, dass selbst bei schneller Fahrweise aufgrund der geringen Außentemperaturen genügend Kühlung da ist, sodass die Öl-Temperatur gar nicht auf 104 Grad geht. Das bekomme ich im Moment nur im Stand hin.
Ich glaube weiter nicht an ein mechanisches Problem. Wenn es der Umschalter wäre, dann müsste doch die Lampe bei Drehzahlen unter 2000 wieder ausgehen (0,8 bar?). Tut sie aber nicht, sondern sie bleibt an. Andererseits kommt Sie bei schneller Gaswegnahme gar nicht an, weder über 2200 noch darunter. Auch ist zum löschen der Lampe kein längeres Gasgeben notwendig, sondern einfach die Erhöhung der Drehzahl um ca 50 - 100 über die 2.200 Umdrehungen, sobald die erreicht sind, ist die Lampe aus. Probiert das ganze doch mal im Stand aus, Drehzahlmesser und MFA für die Öl-Temperaturbraucht man dazu.

Dass bei einigen das Problem jetzt weg ist, könnte auch damit zusammenhängen, dass selbst bei schneller Fahrweise aufgrund der geringen Außentemperaturen genügend Kühlung da ist, sodass die Öl-Temperatur gar nicht auf 104 Grad geht. Das bekomme ich im Moment nur im Stand hin.
Ich glaube weiter nicht an ein mechanisches Problem. Wenn es der Umschalter wäre, dann müsste doch die Lampe bei Drehzahlen unter 2000 wieder ausgehen (0,8 bar?). Tut sie aber nicht, sondern sie bleibt an. Andererseits kommt Sie bei schneller Gaswegnahme gar nicht an, weder über 2200 noch darunter. Auch ist zum löschen der Lampe kein längeres Gasgeben notwendig, sondern einfach die Erhöhung der Drehzahl um ca 50 - 100 über die 2.200 Umdrehungen, sobald die erreicht sind, ist die Lampe aus und bleibt aus, sofern man ganz vom Gas geht. Probiert das ganze doch mal im Stand aus, Drehzahlmesser und MFA für die Öl-Temperaturbraucht man dazu.

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wenn der alarm einmal an ist, dann bleibt er an, bis der öldruck wieder 1,8 bar erreicht hat. egal bei welcher Drehzahl. Sobald ab 2300 oder wann auch immer wieder Druck da ist, geht der alarm wieder aus.

Moin, moin,

ich glaub' das sind verschiedene Probleme. Meiner hat zwar kein MFA, aber wenn Motor und Öl heiß sind, ist ja auch das Wasser heiß und das war im Sommer auf der Autobahn immer deutlich über 90°C. (Heiße Luft kühlt halt auch bei schneller Fahrt nicht wirklich gut - und ich dachte immer die testen die Autos auch immer in der Sahara 😁 )
Und der Alarm ging ja auch immer nach kurzer Drehzahlerhöhung aus und kam nicht wieder.

@Daedalus

Tut mir leid, aber ich hab' da immer noch 'nen "Knoten" im Hirn:
* je höher die Temperatur, desto dünner das Öl und höher der Druck, wenn es ein geschlossenes System ist. Richtig?
* Auto-Ölkreislauf hat Reservoir, welches benutzt wird, wenn der Druck zu hoch wird, um das Ganze vorm Zerreißen zu schützen. (Überdruckventil geht auf) Richtig?
* Für eine niedrigere Drehzahl reicht ein geringerer Druck. (Diagramm) Richtig?
* Je höher die Drehzahl, desto "schneller" läuft die Ölpumpe, desto höher die Förderleistung. (logisch - das Zeug muß ja schließlich bedarfsgerecht in den Motor)
* Wenn ich das Diagramm richtig verstanden habe, sollte der Öldruck sozusagen auf der grünen Linie "rauf und runterrutschen" (je nach Drehzahl). Richtig?
* Dann müßte die Ölpumpe ja Aussetzer haben, wenn sie erst hohen Druck problemlos bringt und den niedrigen dann nicht. Wobei sie sich, bei meinem Auto, mit 'ner Drehzahlerhöhung wieder "anwerfen" läßt. Richtig?
* Dann dürfte dickeres Öl nix bringen. Richtig? (Hab ich nicht probiert - max. 5W40)

Wenn das jetzt alles richtig ist, bleibt nur noch die Frage:
Wieso, um Himmels willen, ist das nur im Sommer so??? 🙁

Vielen Dank und Gruß,
Icke II

Zitat:

* je höher die Temperatur, desto dünner das Öl und höher der Druck, wenn es ein geschlossenes System ist. Richtig?

Sehr falsch. Stells Dir anders vor... Der Ölkreislauf ist ein offenes System. Die Pumpe pumpt das Öl von der Ölwanne in ein Kanalsystem, von dem aus es dann durch die lager und diverse Rückläufe in die Ölwanne zurücktropft. Außerhalb des Kanalsystems besteht kein Druck, weil eine direkte Verbindung zum Ansaugtrakt besteht (Kurbelgehäuseentlüftung).

Die Ölpumpe kann nur eine bestimmte Ölmenge in das System pumpen, unabhängig von der Temperatur. Allerdings wird das Öl mit hoher temperatur dünnflüssiger, so dass mehr öl durch die spalte an lagern, im Zylinderkopf und an der Pumpe direkt aus dem Kreislauf gedrückt wird und zurück in die Ölwanne läuft. Daher ist der Druck im Ölsystem geringer bei hoher Temperatur. Bei kaltem Motor ist der Öldruck immer besonders hoch deshalb.

Zitat:

* Auto-Ölkreislauf hat Reservoir, welches benutzt wird, wenn der Druck zu hoch wird, um das Ganze vorm Zerreißen zu schützen. (Überdruckventil geht auf) Richtig?

Halbwegs richtig. Das Öl läuft ja sowieso durch die Lager und sonstige Öffnungen in die Ölwanne zurück, das Überdruckventil sitzt direkt hinter der Ölpumpe. Es öffnet sich bei hoher Drehzahl und niedriger Temperatur und entlässt einen Teil des Öls zurück in die Wanne, damit durch den hohen Öldruck keine Dichtungen zerstört werden. Der maximale Öldruck wird so auf einen bestimmten Druck begrenzt (6 bar glaub ich?!?)

Zitat:

* Für eine niedrigere Drehzahl reicht ein geringerer Druck. (Diagramm) Richtig?

Für eine ideale Schmierung des Motors würde immer ein konstanter Öldruck von 5? bar anliegen. Bei niedriger Drehzahl reicht aber schon ein geringerer Druck aus um ordentlich zu schmieren. Die Geraden im Diagramm zeigen den tatsächlichen Öldruckverlauf (zumindest Theoretisch) und die kurve mit der Ecke den von der Elektronik gewünschten Mindestdruck.

Zitat:

* Je höher die Drehzahl, desto "schneller" läuft die Ölpumpe, desto höher die Förderleistung. (logisch - das Zeug muß ja schließlich bedarfsgerecht in den Motor)

Jup.

Die Ölpumpe hängt an der Zwischenwelle und ist damit drehzahlabhängig.

Zitat:

* Wenn ich das Diagramm richtig verstanden habe, sollte der Öldruck sozusagen auf der grünen Linie "rauf und runterrutschen" (je nach Drehzahl). Richtig?

Ja, die Grüne Kurve ist ein recht ordentlicher Druck.

Zitat:

* Dann müßte die Ölpumpe ja Aussetzer haben, wenn sie erst hohen Druck problemlos bringt und den niedrigen dann nicht. Wobei sie sich, bei meinem Auto, mit 'ner Drehzahlerhöhung wieder "anwerfen" läßt. Richtig?

Dein Öldruck verhält sich wie die gelbe ist-Kurve. Auch wenn der Alarm an ist, fördert die Ölpumpe immer noch. Um die Öldruckwarnung auszulösen reicht aber ein geringes Streifen der blauen soll-kurve. Der Alarm geht dann erst wieder aus, wenn einmal ein Druck über 1,8 bar anliegt also wenn der Motor einmal hochgedreht wurde.

Zitat:

* Dann dürfte dickeres Öl nix bringen. Richtig? (Hab ich nicht probiert - max. 5W40)

Jein.

Dickeres Öl hat den Vorteil, dass es halt bei hoher Temperatur auch noch dickflüssiger ist, nicht so leicht aus dem Ölsystem entweichen kann und daher der Druck im Ölsystem erhöht wird. Dadurch wird die Gelbe (schlechte) kurve wieder geringfügig angehoben und streift deshalb nicht mehr bei 2000 Umdrehungen den Alarmwert. Das kann mittelfristig gegen zu niedrigen Öldruck helfen, langfristig aber nicht.

Hallo,

da meine Öldrucklampe nun auch bei kaltem Wetter blinkt wie ein Weihnachtsbaum werd ich wohl mal handeln müssem!

Kann mir jemand sagen was Öldruck messen ca. kostet? Und wie teuer kommt ca. ne neue Ölpumpe?

Thx
SG80

Öldruck messen kost bei den meisten Werkstätten nix wenn Du freundlich bist. Ölpumpe mit Einbau würd ich auf 200 Tippen.

problem bei mir noch schlimmer

servus,
Ich habe das Problem mit der Öllampe auch schon länger.
in diesem Sommer allerdings stieg die Öltemperatur
auf sage und schreibe 132 Grad.
plötzlich war die Leistung weg. Schätze noch so 30 PS.
Das Kühlerwasser kochte über.
Resultat : der erste Kolben hatte ein Loch von ca 2 cm auf
der Auslasseite.
Danach habe ich mit nen Kupel nen neuen Kolben eigebaut
(was für ne Aktion!!)
ich vermutete das das Termostat in der Wasserpumpe
defeckt war und so den Wasserkreislauf zum Kühler nicht
richtig herstelle.Also hab ich ein Paar Löcher in ein anderes reingebohrt so das immer Etwas Wasser zum Kühler Kommt.
das Klappte Super.das Kühlerwasser stieg selbst bei diesem Sommer nicht über 70 Grad und das Öl pendelt sich bei 84 Grad ein. doch jetzt ist es Winter und der Motor wird nun erst nach ca 30 Km lauwarm.(krasser Spritverbrauch und kalte Finger).
Ich hab dann das alte wieder Eingebaut und siehe da schon wieder Öllampe und sau heises Öl.
ich besorg mir morgen ein neues orginal Termostat und werd dieses mal testen.hoffe es liegt da rann.
tschö.

Bei mir ist es aber so wie es aussieht ein anderes problem. Meiner wird nicht so mega heiß! Maxmimal 110 Grad Öl und ab 100 Grad flackert die Lampe wenn die Drehzal runter geht! Denke bei mir ist es wirklich die Pumpe!

wobei anscheinend trotzdem ein Zusammenhang zwischen Öldruck und Öltemperatur besteht, denn meine Öltemperatur ist nach dem Pumpen und Lagerwechsel nicht mehr über 110 Grad gestiegen. Vorher war sie immer so bei 120-125 auf der Autobahn

edit:
<---- 4000 😁

Sollte bei einigen die Kontrolllampe unter 2200 u/min wieder erlöschen und bei anderen eben nicht, könnte dies vielleicht auch an unterschiedlichen BJ und Tachoherstellern liegen. Kocht doch jeder in gewisser Weise sein eigenes Süppchen.

Ist nur eine Vermutung, aber vielleicht würde es helfen BJ und Tachohersteller mal zu nennen.

@Daedalus
Warum nun gerade ein dickflüssigeres Öl was bringen soll, ist mir auch nicht ganz klar. ein 15W40 ist doch in kaltem Zustand der Klasse 15 und bei warmem der Klasse 40.

ein 5w40 bei kaltem Klasse 5 und bei warmem zustand Klasse 40. Es sind also beide im warmem Viskositätsklasse 40 und somit gleich dünnflüssig. Oder doch wieder mal nicht.

Dünnes öl (0 oder 5W) wird doch nicht bei ERwärmung überproportional dünner. das gilt doch eher für ein 15W.

Habe diesen Zusammenhang noch nie genau verstanden, aber so steht es in meinem Selbsthilfebuch, hoffe ich habe hier nicht falsch abgecschrieben, sonst reisse man mir den Motor raus....

Edit:

Ich Vergaß: Habe noch keine PRobleme mit dem Öldruck gehabt und auch bei sehr zügiger Fahrweise geht das Öl nicht über 110° also besteht dort doch wohl eine Zusammenhang zwischen zu hoher Temperatur und mangelnder Förderleistung der Pumpe.

Gruß Micki

Hallo Leute!

Also ich habe bei meinem golf auch ein problem mit der Öllampe/hupe!

Also, motor ist richtig heiss (ca. 100 C°), die ganze fahrt über ist alles ok, nur in einer kurve blinkt und hupt die anzeige auf, na ja ich trete ihn da auch durch, die kurve ist sehr lang gezogen und ich fahre sie immer am limit, wenn ich sie langsamer fahre tritt das problem nicht auf! Liegt das an der schräglage des autos? habe noch mein std fahrwerk drin und das neigt sich ja schon ganz schön!

Öl habe ich vor ca. 3 wochen aufgefüllen lassen!

MFG
Daniel

Also meiner ist ein 94er GT. Das Problem tritt immer ab 100 Grad Öltemperatur auf. Hat auch nix mit schnellen Kurven zu tun. Passiert auch auf grader Strecke.
Werd heute nachtmittag mal den Öldruck checken lassen.

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