Öko-Wahnsinn
Liebes Forum
Ganz vorweg, ich bin für Umweltschutz und ich finde auch, dass auch bei der Mobilität Regeln und Gesetze zur Einhaltung von Schadstoffausstoss geben sollte aber der aktuelle Trend geht mir langsam zu weit!
Etwa drei viertel der Haushalte hierzulande heizen mit Öl oder Gas. Wir haben zuhause eine bald vierzig jährige Ölfeuerung, die keinerlei Vorrichtungen zur Schadstoffminimierung hat und das interessiert kein Mensch. Es gibt auch keine Anreize finanzieller Art, auf ein anderes Heizsystem umzusteigen. Der Heizölpreis ist in den letzten Jahren immer etwa konstant geblieben, während auf den Benzin- und Dieselpreis immer mehr Umweltabgaben gesetzt wurden. Wir erzeugen einen Grossteil unseres Stromes mit Kohle aber beim Individualverkehr wird so ein Zeugs gemacht... Auf ein Fahrzeug mit 4L Hubraum zahlt man bei uns mittlerweile etwa 1500 Euro steuern, während Elektroautos immer noch steuerfrei unterwegs sind...
Weltweit werden so viele fossile Energieträger auf ineffizienteste Weise verbrannt (Schweröl bei Hochseeschiffen, Flugverkehr, Kraftwerke oder Fahrzeuge ohne Katalysator) und bei uns werden Vorrichtungen und Systeme verbaut, um ja jedes Mikrogramm an Schadstoffen irgendwie noch zu vermeiden, die dann nicht wirklich lange halten. Dies führt einerseits zu Produktions- und Unterhaltskosten die ins unermessliche steigen und anderseits mag ich doch schwer bezweifeln, ob die Ökobilanz tatsächlich besser ist, wenn jährlich oder alle zwei Jahre die Batterie aufgrund der Start-Stopp-Automatik ausgetauscht werden muss...
Es würde mich mal interessieren was ihr dazu meint. Ich habe einfach das Gefühl, anstatt wirklich etwas für den Umweltschutz zu tun und dort zu beginnen, wo man einfach möglichst viel erreichen kann, wir bei uns immer auf so kleinen Sachen herumgehackt... Das Verbot von Plastiktüten im Supermarkt wäre das nächste...
Beste Antwort im Thema
Ja, Öko nervt. Okay, Kat ist sinnvoll. Dass man deswegen jetzt so Quatsch wie Einspritzung und Steuergeräte bekam, fand ich nicht so prall. Die gute alte Vergasertechnik hat doch immer problemlos funktioniert. Naja fast, musste man doch ganz schön oft reinigen/einstellen. Oder wollte es. Durch den Kat dann bleifreien Sprit. Och nö, warum das denn? Sind bei einigen auch die Motoren früher hops gegangen, mangels Schmierung. Scheiß Umweltschutz. Dann kam Euro 2. Warum das denn nun? Euro1 reicht doch. Son Dreck. Rückwirkend war das alles sinnvoll. Naja, fast alles. Der Quatsch mit den Euro2-Kaltlaufreglern zur Steuerminimierung war wieder so typisch Deutsch. Und sinnlos. Aber egal.
Wenn ich jetzt nochmal hinter nem alten Moped hinterherfahre, so richtig echt mit blauer Abgaswolke, bin ich froh, dass bei uns nicht mehr alle Straßen so stinken. Und bei meiner Omma im Ruhrpott sind auch nicht mehr alle Häuser grau. An AdBlue gewöhne ich mich jetzt auch langsam.
So Sachen wie "aber die anderen sind viel schlimmer" sind echt Kindergartenniveau. Das eine schließt das andere nicht aus. Selbst wenn unser Anteil nur 2% sind - so what? Wenn mir jemand 2% von seinem Lottogewinn schenkt, sage ich auch nicht "ach nee, lass ma, sind ja nur 2%".
75 Antworten
Zitat:
@ralfrolf schrieb am 24. Mai 2019 um 14:40:40 Uhr:
Es gibt auch keine Anreize finanzieller Art, auf ein anderes Heizsystem umzusteigen.
Lieber TE, das ist vollkommen falsch! Es gibt genug Förderungen, für alle möglichen Alternativen.
Am Ende liegt es bei Dir ob Du etwas tust oder nicht. Ich habe es gemacht: Ölheizung raus, Wärmepunmpe rein und PV aufs Dach. Der PHEV steht nun auch schon seit fast zwei Jahren in der Garage.
Leider liegst Du mit deinem Beitrag voll im Trend: Schuld sind immer die anderen und die müssen auch was tun! Das zumindest lese ich in deinem Beitrag zwischen den Zeilen.
Pack was an und lass das Rumjammern!
Zitat:
Lieber TE, das ist vollkommen falsch! Es gibt genug Förderungen, für alle möglichen Alternativen.
Am Ende liegt es bei Dir ob Du etwas tust oder nicht. Ich habe es gemacht: Ölheizung raus, Wärmepunmpe rein und PV aufs Dach. Der PHEV steht nun auch schon seit fast zwei Jahren in der Garage.
Ich möchte doch kurz Stellung zu deinem Beitrag nehmen. Während der Renovation haben wir das Gebäude von einem Heizungsingenieur analysieren und die möglichen Heizsysteme durchrechnen lassen. Luftwärmepumpe ist aufgrund der klimatischen Bedingungen und der Gebäudegegebenheiten nicht sinnvoll. Eine Erdwärmepumpe wäre nach Abzug von Subventionen in der Erstellung umgerechnet etwa 50000 Euro teurer (40000 die Heizung selber und 10000 für den Ausbau der Zuleitung von 50 auf 80KW) als eine neue Ölfeuerung. Im Betrieb wären beide Heizsysteme etwa gleich teuer und nicht günstiger als das bestehende System. Hinzu kommen langwierige Genehmigungen für die Bohrung und den Anschluss ans Stromnetz sowie komplizierte Auflagen für die Subventionen. Bei aller Umweltliebe, so viel Geld kann und möchte ich echt nicht für eine Heizung ausgeben...
Es gibt auch günstigere Lösungen.
Wenn es darum geht von fossilen Brennstoffen wegzukommen, kann man auf Pellets wechseln.
Hat man ein älteres Haus, das nicht besser isoliert werden kann, ist die Umstellung auf ein Blockheizkraftwerk sinnvoll.
Hier hat man einen erheblich besseren Wirkungsgrad, da man die Abwärme und den Strom nutzen kann.
Die Installation eine Solarthermieanlage wird (wurde?) gefördert, wenn damit das Heizsystem unterstützt wird.
Klar, das kostet alles, aber wenn wir in Westeuropa uns das nicht leisten können, wer dann?
Und warum muss die Rettung der Welt ohne Komforteinbussen und Kosten vonstatten gehen?
In diesem Thread geht es aber wohl eher um die Frage, welche Möglichkeiten der Straßenverkehr bzw. dessen Fahrzeugen bieten, um ihren Anteil an der Umweltverschmutzung zu reduzieren.
Echte grüne Wellen, vernetzte Systeme.
Was macht der Bremsstaubsauger von Bosch? Mehr E-Bremse?
Einführung E20 Sprit
Zitat:
@Diabolomk schrieb am 26. Mai 2019 um 12:10:51 Uhr:
Was macht der Bremsstaubsauger von Bosch?
Die bieten so etwas jetzt auch an?
Ich kenne bisher nur den von Mann + Hummel.
https://www.motor-talk.de/.../...ilter-fuer-elektroautos-t6220450.html
Zitat:
@ralfrolf schrieb am 24. Mai 2019 um 16:25:27 Uhr:
Vielleicht verstehst Du mich etwas falsch. Ich bin überhaupt nicht gegen Umweltschutz, im Gegenteil. Mir geht es um die Art, wie der Umweltschutz betrieben wird. Ich habe das Gefühl wir tun viel mehr für unser Gewissen als tatsächlich für die Umwelt.
Das ist das Wesen eines "guten Marketings". Viel Geld für wenig Gegenwert ausgeben und dem Opfer zu suggerieren, dass es sich gut fühlt. Nennt sich "Lobbyismus" bzw. "große Politik". Oder Ei-Phone, "Clean Diesel" ... you name it.
Beispiel: Wir könnten theoretisch alle Braunkohlekraftwerke sofort abschalten und stattdessen mehr Gas nutzen. Das würde 70 Mio Tonnen CO2 einsparen und etwa 4 Mrd kosten. Siehe https://www.dvgw.de/.../ .... stattdessen wurde von Gabriel/Altmaier Braunkohle bis Anno Knack festgeschrieben und die Konzerne bekommen für die Stillegung noch Geld hinterhergeschmissen. Weil u.a. eine RWE weniger Gewinn hat als die Braunkohlekraftwerke an Rohertrag abwerfen. Ohne diese kaum regelbaren Klötze im Netz würde auch die Notwendigkeit von Hochspannungstrassen sinken und zugleich wären die Kosten für EEG Abregelung weit unter den heutigen rund 800 Mio Euro, die du über Netzgebühren und das EEG mitbezahlst. Regionale Gaskraftwerke sind ausreichend schnell um kurzfristigen Bedarf auszugleichen bzw. bei einem Überangebot auch schnell herunterzufahren. Als CAES könnten die sogar bei Überangebot etwas puffern. Wäre gerade in Norddeutschland mit "viel Wind" kein wirkliches Problem, die haben genug Salzstöcke die als Kavernenspeicher dienen können.
PS: Bei Braunkohle geht es um deutlich über 100 TWh Stromerzeugung, das ist fünf mal mehr als wir an Solarertrag installiert haben. Nur kosten uns 25 TWh Solarstrom bereits 9 Mrd Euro. Also weniger als 1/5tel des Ertrags verursacht mehr als doppelt so hohe Kosten. Soviel zum Aufwand/Ertrag bei "ökologischen Projekten".
PPS: 70 Millionen Tonnen CO2 eingespart würde bedeuten, dass in DE etwa 26-27 Mrd Liter weniger Treibstoff verbraucht werden müssten um das selbe Ziel zu erreichen. Entspricht etwa dem gesamten privaten PKW Verkehr auf Null-Emission.
Übrigens hat eine 40 Jahre alte Ölheizung keine so schlechten Stickoxidwerte. Jedenfalls im direkten Vergleich mit einem Euro-5 Diesel.
In einem Kohlekraftwerk mit 1.500 MW/h benötigt man ca. 100 Leute Schichtpersonal für dessen Bedienung, also pro Schicht 25 Leute, Früh, Spät, Nachtschicht und Freischicht = 100. In einem Gaskraftwerk benötigt man max 1 Hausmeister + Sicherheitspersonal, aber kein Bedienpersonal, da Gaskraftwerke fernbedienbar und Computergesteuert betrieben werden.
Die dort Beschäftigen werden sich bedanken, wenn die ihre phantastisch entlohnten Jobs los werden!!!
Zitat:
Die dort Beschäftigen werden sich bedanken, wenn die ihre phantastisch entlohnten Jobs los werden!!!
https://youtu.be/OAoPkVfeTo0?t=2060
interessant dann noch die Ergänzung ab 37:22 😉
Und Autofahren hat nix mit Umweltschutz zu tun?
Ich meine, wenn ich mir ein E-Fahrzeug zulegen würde, das so um die 13kWh/100km verbraucht, würde sich mein persönlicher Strombedarf als Singshaushalt verdoppeln.
Und da E-Autofahren ja umweltfreundlich sein soll, ist es doch auch interessant, wie umweltfreundlich dieser Strom hergestellt wird.
Ja, Öko nervt. Okay, Kat ist sinnvoll. Dass man deswegen jetzt so Quatsch wie Einspritzung und Steuergeräte bekam, fand ich nicht so prall. Die gute alte Vergasertechnik hat doch immer problemlos funktioniert. Naja fast, musste man doch ganz schön oft reinigen/einstellen. Oder wollte es. Durch den Kat dann bleifreien Sprit. Och nö, warum das denn? Sind bei einigen auch die Motoren früher hops gegangen, mangels Schmierung. Scheiß Umweltschutz. Dann kam Euro 2. Warum das denn nun? Euro1 reicht doch. Son Dreck. Rückwirkend war das alles sinnvoll. Naja, fast alles. Der Quatsch mit den Euro2-Kaltlaufreglern zur Steuerminimierung war wieder so typisch Deutsch. Und sinnlos. Aber egal.
Wenn ich jetzt nochmal hinter nem alten Moped hinterherfahre, so richtig echt mit blauer Abgaswolke, bin ich froh, dass bei uns nicht mehr alle Straßen so stinken. Und bei meiner Omma im Ruhrpott sind auch nicht mehr alle Häuser grau. An AdBlue gewöhne ich mich jetzt auch langsam.
So Sachen wie "aber die anderen sind viel schlimmer" sind echt Kindergartenniveau. Das eine schließt das andere nicht aus. Selbst wenn unser Anteil nur 2% sind - so what? Wenn mir jemand 2% von seinem Lottogewinn schenkt, sage ich auch nicht "ach nee, lass ma, sind ja nur 2%".
Zitat:
@BMWBernd320d schrieb am 26. Mai 2019 um 21:01:00 Uhr:
Die dort Beschäftigen werden sich bedanken, wenn die ihre phantastisch entlohnten Jobs los werden!!!
Super Sache, deshalb hat NRW auch so lange an Kohle & Stahl festgehalten .... und hat nun weder Kohle noch Stahl und ist wegen Subventionen mit genau Null Ertrag quasi pleite.
Was mich halt ankotzt ist, dass beim Autofahren alles "Grün und Grüner" sein soll, während "nebenan" mal eben mit CO2 um sich geschmissen wird als gäbe es kein Morgen. War sicher Zufall, dass der "Kohleausstieg" in der Dieseldiskussion nahezu ohne jedes Echo versumpft ist.
Beispiel: https://www.umweltbundesamt.de/.../...sionsfaktoren-fuer-den-deutschen
Ein Tesla mit 20 kWh/100km hat im deutschen Strommix mit 424 mg/kWh NOx ganze 84 mg/km NOx Emissionen. Da liegen die meisten Euro-5/6 Benziner drunter. Beim CO2 eher nicht, 486 g/kWh sind recht exakt 100 g/km bzw. entsprechen 3.7 Liter Diesel je 100km. Real, nicht Prüfstand. Trotzdem verdammt viel Aufwand für eigentlich wenig Ertrag.
Einfach Aufwand zu Ertrag ansehen und schauen, obs das gleiche Ergebnis nicht in Summe billiger gibt - kann nicht so schwer sein. Es sei denn die Politiker werden von Lobbyisten beraten oder wie beim Diesel gesteuert. Anders kann ich mir derartiges Aufsichtsversagen kaum vorstellen.
Ohne Schadstoffemission ist unsere Mobilität nicht zu haben.
Entweder es entsteht CO, NOx, Ruß oder CO2. Egal ob am Fahrzeug oder im Kraftwerk.
Man kann abwägen was wichtiger ist, aber die Minimierung eines dieser Werte führt immer zu höherem Ausstoß eines korrelierenden Wertes.
Weil sich die Gesetzmäßigkeiten aus Physik und Chemie nicht aushebeln lassen, ist dies auch nicht zu ändern.
Atomstrom wollen wir nicht mehr haben, Strom aus Kohle mittlerweile auch nicht.
Aber was machen wir, wenn der Wind mal nicht bläst und die Sonne nicht scheint ?
Kein Problem, es gibt ja die Strombörse. Dann kaufen wir den Atomstrom für unsere E-Mobilität eben aus Polen, Tschechien und Frankreich zu. Dort lacht man sich krumm über unsere Dummheit. Aber Hauptsache, Deutschland bleibt sauber.
Ach ja, eine Ausnahme gäbe es noch... Sieht man mal vom Methan in tierischen Pupsen ab, so wäre ein Pferdegespann doch wirklich die ideale Öko-Alternative. Fahren wir also gerne wieder mit der guten alten Kutsche.
Für den kleinen Geldbeutel reitet man auf einem Maultier, die soziale Oberschicht fährt dem Status entsprechend äquivalent zum 6-Zylinder dann 6-spännig.
Da Gülle und Pferdeäpfel schließlich reine Naturprodukte sind, dürfte sich auch keiner an der Duftkonzentration in den Städten mehr stören.
Was mir allerdings noch Sorgen bereitet ist die Befürchtung, daß man im dicken Schlamm der zugeschissenen Straßen kaum noch vorwärts kommt. Dann bin ich sofort dafür, die Mitglieder der grünen Verbotsparteien und der Umwelthilfe sowie ertappte Pferdediebe zur Straßenreinigung zu verpflichten...😁
Findige Politiker würden natürlich sofort eine Pferdeapfelsteuer erfinden. Akribisch berechnet und gestaffelt nach durchschnittlichem Anfall pro Pferd und Jahr...
Zitat:
@Schneggabeisser schrieb am 30. Mai 2019 um 10:05:06 Uhr:
Ohne Schadstoffemission ist unsere Mobilität nicht zu haben.
Diese Erkenntnis sollte uns aber nicht daran hindern, alles zu unternehmen, um diese Emissionen auf ein Minimum zu reduzieren.