Nur die Deutschen hängen am Diesel

https://www.tagesschau.de/.../eu-automarkt-veraenderung-101.html

Beste Antwort im Thema

Moin,

Ich hatte es befürchtet ... Der Beitrag hat hier eigentlich nix zu suchen. Das ist nämlich ein Newsbeitrag.

Aber das ihr diverse 80/90er Jahre Argumente Widerkaut ist euch bewusst?!

Die Stecker auf Seite der Säule sind mittlerweile genormt - das Kabel identifiziert sich typischerweise gegenüber der Säule, die dann ihre Ladeleistung anpasst, Nur Säulen vor Bauzeit 2016 können noch Abenteuerlich sein - aber die machen kaum 5% des Bestandes aus. Ausnahme sind die CCS Gleichstromsysteme und Systeme die feste Kabel haben (sind aber mittlerweile auch eher seltener). Ein Typ 2 Stecker ist aber bei allem was neu gebaut wird gesetzliche Pflicht, wenn die Säule öffentlich zugänglich ist.

Alle Säulen die ab einem gewissen Zeitpunkt (Ich meine auch irgendwann Mitte 2016, bin mor aber nicht ganz sicher) zugänglich aufgestellt wurden müssen zumindest für jeden nutzbar sein.

Naja Preise und Abrechnung - ist wie bei allem Marktwirtschaft. Die Preise für das gleiche Produkt sind auch nicht an allen Tankstellen gleich. Wenn sich niemand um eine Tankstelle kümmert, dann ist die auch nicht sehr zuverlässig 😉

Sprich - da hat sich mittlerweile viel getan.

Das Problem mit dem Laden ist sicherlich noch ein Thema. Aber zum einen gibt es immer mehr Möglichkeiten und auch da sind Innovationen unterwegs - z.B. könnte man an jeder Laterne theoretisch tanken. Das Laden wird immer schneller, wodurch der Zeitbedarf deutlich sinkt. Ärgerlicher ist weniger was geht, als das viele Hersteller ab Werk nur ne Mini-Ladefunktion vorsehen und z.T. für die schnelleren Ladesysteme im Auto richtig unverschämt zulangen. Ich hab ne Zoe getestet und konnte das ganze Wochenende (etwa 600km) fahren ohne einmal für Strom zu zahlen (Free Charge bei Kaufland währen des Einkaufens, bei Aldi kostenlos, im Kino und einmal Laden inkl. Bei Parken mit Parkgebühren - die übrigens identisch zum normalen Parken waren). Man muss seine Denkweise zum Tanken nur ändern.

Sofern man mindestens nen 11/22 kwh als Ladestrom hat - ist die Zeit auch mehr Abenteuerlich - Problem halt, viele Autos werden Serie nur mit max. 3.6kwh ausgeliefert, das mehr muss man mitbestellen. Kannst du die 22 kWh nutzen, läd man selten länger als 30 Minuten um zwischen 20 und 40 kW Akkukapazität zu laden (würde bei einer Zoe R110 etwa für 230 km reichen, VW vwrspricht bei einer 30 Minuten Ladung sogar 260 km) - sprich, eine Fahrt von 500 km würde sich sehr vertretbar verlängern.

Klar - Das Problem, dass es bisher wenige E-Autos gibt, die substanziell ziehen können ist bisher so. Ob das in absehbarer Zukunft drastisch anders wird - schwer abzuschätzen. Einfach weil das ziehen großer Massen eben sehr viel Energie bedarf.

Das mit dem Strom ist auch mehr eine Legende. Das Problem ist gar nicht, dass Strom fehlt. Wenn alle ein E-Auto fahren würden - dann wurde das etwa 20% unseres Steombedarfs entsprechen. Das reicht also - v.a. weil unser Stromnetz eh auf eine Schwankung von >20% ausgelegt ist.
Sas Problem ist viel eher das Lastmanagement sprich - wird das Netz lokal überlastet wenn auf einen Schlag sehr viele gleichzeitig ziehen und so eine Schwankung verursachen. Aber DAS ist eher eine Frage der Intelligenz des Systems und zwar von Ladestation und Netz selbst.

Das Tanken von Wasserstoff mag ein gewisses Sexapeal haben - ist aber aus vielen Gründen nicht sinnvoll. Der erste - es ist reine Energieverschwendung. Um Wasserstoff herzustellen braucht man viel Energie - wenn ich sage, ich setze eine kWh ein um damit zu fahren und vergleiche eine Direktakkuladung mit dem Umweg - Herstellung von Wasserstoff und diesen dann wieder zu verstromen, dann fährt das Akku-E-Auto etwa 70% mehr Strecke. Dann stellt man Wasserstoff wohl auch in 50 Jahren noch immer am effizientesten und günstigsten aus Erdgas/CNG her. Alle Elektrolyseideen scheitern entweder an ihrer Gefährlichkeit, an ihrer Effizienz oder am Speichern des Wasserstoffs. Der nächste Aspekt wäre die Sicherheit vom Tanken bis hin zur Manipulation durch Idioten. Heißt nicht, dass das grundsätzlich nicht verfolgt werden sollte - Busse, Lieferverkehr, Feuerwehr usw. sind damit ziemlich sicher optimal versorgt und das Risiko für Idioten ist da zumindest begrenzt. Aber am Ende wird es an der Wirtschaftlichkeit scheitern - wobdie Stromnetze lediglich aktualisiert und ausgebaut werden müssten, müsste man eine komplette Wasserstoffinfrastruktur schaffen, das ist gar nicht so einfach. Fragt mal am Rhein nach - da wollte man eine Wasserstoff und eine Kohlenmonoxidpipeline bauen - ich weiß gar nicht ob die mittlerweile gebaut wurden, wegen der ganze Klagen und Sicherheitsbedenken 😉

Einiges ist schon deutlich weiter als man annimmt. Aber es kann und sollte auch nicht jeder auf einen Schlag umsteigen. Aber so dramatisch wie es grad das Social Media Internet sieht ist das bei weitem nicht.

LG Kester

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Zitat:

@StephanRE schrieb am 4. September 2019 um 13:30:36 Uhr:


Was soll der deutsche Durchschnittsbürger denn kaufen wenn ihm ein Kleinwagen mit E-antrieb zu teuer ist und er keine ladesäule zur Verfügung hat?

Einen der mittlerweile zahlreichen verbrauchsgünstigen

Benziner

.

Die Dieseloffensive der deutschen Hersteller war sehr umfangreich, mutig und zunächst beeindruckend erfolgreich. Sie waren auch in einer guten Ausgangsposition dafür. Wenn man es mit dem Russlandfeldzug 1941ff vergleichen will (oder ist das zu geschmacklos?) waren die späten Nuller- und frühen Zehnerjahre die ersten, spektakulären Erfolge, bei denen man bis kurz vor Moskau kam. Der Betrugsskandal wäre dann Stalingrad und seitdem insgesamt nur noch Rückzugsgefechte - wer dabei noch mitmacht ist selber schuld.

Dieser „Vergleich“ ist absolut geschmacklos und vollkommen unangebracht!

Naja, immerhin haben manche Konzerne vorsätzlich millionenfach die Gesundheit von Menschen geschädigt und damit Milliarden verdient. Was ist schon ein etwas harter Forenpost im Vergleich zu diesem Zynismus?

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Ich sehe uns Deutsche nicht als Technologiemuffel. In vielen Fällen "lohnt" sich ein Wechsel auf Elektro finanziell bei uns nicht. Die Kraftstoffpreise haben sich in den letzten Jahre ja eher im Mittelfeld gehalten. Die Strompreise liegen im Schnitt bei 30,5 ct/kWh.
Das sieht im EU-Ausland teilweise anders aus. In Frankreich liegen die Kraftstoffpreise aktuell 10-15ct über denen in DE, dafür liegt die kWh Strom bei ca. 15ct. Habe vor einiger Zeit in einem YT-Video aus Großbritannien gesehen, dass dort mit einem sog. Smart Meter (intelligenter Stromzähler) Tarife gibt, bei denen man Nachts einige Stunden nur 5ct/kWh zahlt.
Ist doch logisch, dass bei solchen Konstellationen (Kraftstoff teuer, Strom günstig) die Leute eher zum Elektroauto greifen.

So läuft es hier in Holland derzeit auch - Medien werden nicht müde den Leuten zu erzählen , wie billig doch der Strom wird , bei bekannt hohen Kraftstoffpreisen .

Seit kurzem sind Autoverkäufer gehalten , potentielle Käufer von Neufahrzeugen hin zum E - Fahrzeug zu lenken .

In den Niederlanden ist der Strom tätsächlich billiger als in Deutschland.

Hier in der Grenzregion herrscht reger Austausch, die Niederländer tanken hier billigen Sprit, die Deutschen holen drüben billigen Kaffee und Pfandfreie Getränke.

In den Niederlanden ist der Strom tätsächlich billiger als in Deutschland.

Kein Wunder , gelten die beiden AKWs in NL als ebenso unsicher wie das belgische AKW Tihange ...

Bis ich als Mieter in einer Kleinstadt eine Ladesäule vor der Tür stehen habe, werden bestimmt noch 10 Jahre vergehen. Das E-Autos z. B. in Norwegen so erfolgreich sind hat seine Gründe.

https://www.trendsderzukunft.de/.../

In einem maroden Niedriglohnland wie Deutschland, wo die Realität und die Wahrnehmung unserer Politik meilenweit auseinanderklafft, dauert es mit Zukunftstechnologien eben etwas länger.

Ob überhaupt so viele Ladesäulen genehmigt werden darf derzeit bezweifelt werden. Meine Mutter plant für eine Baufirma größere Projekte mit Mehrfamilienhäusern inkl. Tiefgaragen. Derzeit plant sie ein Projekt und der Bauherr möchte mehrere Schnellladesäulen in der Tiefgarage verbauen lassen. Da es bereits zwei Projekte in der Straße mit jeweils einer Ladesäulen mit Schnellladefunktion (wohlgemerkt in Privatbesitz, also nicht frei zugänglich) gibt wurde nur eine weitere Säule für die Tiefgarage genehmigt. Mehr als 3 Ladesäulen lässt das Bauamt nicht zu in einer Straße. 🙄

Die Stromnetze sind dafür einfach auch nicht überall ausgelegt. Die hiesigen Stadtwerke wissen auch nicht wie man auch nur 25% der Haushalte einer Straße beliefern soll wenn dort Fahrzeuge abends zeitgleich geladen werden mit Schnellladefunktion etc.

Moin,

Das ist aber eher das Problem der Early Adopter. Macht die Transformation schwer - auch weil ja erstmal jeder der da was zu entscheiden hat tendenziell vorsichtig ist, da fehlende Erfahrungswerte. Da rechnet einer aus, ok - der Knoten schafft theoretisch 30 Schnellladesäulen - dann weiß man aber nicht so genau mehr, was vor 30 Jahren oder noch früher an Kabeln verbuddelt wurde, dann kürzt man deshalb auf 25 und dann packt man noch nen Sicherheitsfaktor rein, für den Fall das alle alles gleichzeitig machen - dann bist du bei 2.5 und rundest auf 3 auf. Kenn ich aus dem Chemikalienrecht, macht man da genauso. Ist meistens auch Vernünftig - verzögert aber halt auch regelmäßig.

LG Kester

Zitat:

@Dr.Zulassung schrieb am 5. September 2019 um 11:41:35 Uhr:


Ob überhaupt so viele Ladesäulen genehmigt werden darf derzeit bezweifelt werden. Meine Mutter plant für eine Baufirma größere Projekte mit Mehrfamilienhäusern inkl. Tiefgaragen. Derzeit plant sie ein Projekt und der Bauherr möchte mehrere Schnellladesäulen in der Tiefgarage verbauen lassen. Da es bereits zwei Projekte in der Straße mit jeweils einer Ladesäulen mit Schnellladefunktion (wohlgemerkt in Privatbesitz, also nicht frei zugänglich) gibt wurde nur eine weitere Säule für die Tiefgarage genehmigt. Mehr als 3 Ladesäulen lässt das Bauamt nicht zu in einer Straße. 🙄

dazu passend Das Leiden eines Hausplaners

Bekannter hatte kürzlich erzählt das bei ihm im Dorf 8 Schnelllader genehmigt sind, weitere 8 haben eine Chance und dann ist Ende Gelände da dann geschaut werden muss wer noch einen Anschluss bekommen könnte, aber mehr als 20 sicher nicht da dann der Ort Dunkel würde wenn Alle zufällig gleichzeitig laden. Das Kaff hat ja auch nur 5000 Einwohner, ein bisschen Industrie und Gewerbe usw.
Das Problem ist das die Medien immer nur die Typen im Elfenbeinturm befragen statt mal die Netzplaner zu befragen. Bekannter hat das einige Jahre für einen nicht gerade kleinen Versorger gemacht. Sei interessant wenn eine Baugenehmigung für ein schnödes Einfamilienhaus in einem Dorf daran hängt ob der Versorger noch irgenwie die paar KW Anschlussleistung für dieses Haus freischaufeln kann. In diesem Fall ging es nur weil Sie einen alten Maschinenschuppen eines ehemaligen Landwirts abklemmen konnten, sprich die Stromleitungen zum Schuppen entfernen und die Hütte Stromlos gemacht haben.
In einigen Gegenden ist das Netz schlicht auf Kante genäht.
In einem anderen Forum hatte ein Interessent nur die Genehmigung bekommen da er sich bereit erklärte einen neuen Hausanschluss legen zu lassen, für schlappe 15000€. Es musste ein neues stärkeres Kabel von einem Verteiler zu seinem Haus gelegt werden, waren wohl etwas größere Erdarbeiten nötig.

Und würde Deutschland wie zb Norwegen E-Autos mit einer fünsfstelligen Summe subventionieren, den Strom verbilligen und eine verlässliche Zukunftsplanung zulassen würde auch Hier mehr E-Autos gekauft.
Norwegen hat es zb geholfen das sie seit Jahrzehnten auf öffentlichen Parkplätzen Steckdosen für die elektrischen Motorheizungen hatten, damit war schon eine gewisse Infrastruktur vorhanden die man nutzen konnte.

Zitat:

@Rotherbach schrieb am 5. September 2019 um 12:24:51 Uhr:


Moin,

Das ist aber eher das Problem der Early Adopter. Macht die Transformation schwer - auch weil ja erstmal jeder der da was zu entscheiden hat tendenziell vorsichtig ist, da fehlende Erfahrungswerte. Da rechnet einer aus, ok - der Knoten schafft theoretisch 30 Schnellladesäulen - dann weiß man aber nicht so genau mehr, was vor 30 Jahren oder noch früher an Kabeln verbuddelt wurde, dann kürzt man deshalb auf 25 und dann packt man noch nen Sicherheitsfaktor rein, für den Fall das alle alles gleichzeitig machen - dann bist du bei 2.5 und rundest auf 3 auf. Kenn ich aus dem Chemikalienrecht, macht man da genauso. Ist meistens auch Vernünftig - verzögert aber halt auch regelmäßig.

LG Kester

In Deutschland ist eher das Problem das Personen das Zepter übernommen haben die sich wohl dachten lieber 8 Stunden Schule als gar keinen Schlaf.
Denn anders kann man sich den Hirnfurz Lichtmasten als Ladesäulen zu nutzen in dem man einfach eine Steckdose ran macht. Die haben sicher noch die gesehen welche Kabel da verlegt wurden, denn für die max 250W verlegt man keine Kabel die 7 oder mehr KW verkraften.
In einer Stadt in der Region hat ein Verein auf eigene Kosten Lichmasten neu verkabelt damit sie einmal im Jahr bei einer Veranstaltung Zusatzleuchten anbauen können, simple Baustrahler.

Die Leute mit den dreckigen Händen wissen meistens was wo verlegt ist, aber die werden nicht gefragt sondern Die Schlipsträger die keine Ahnung haben was vor Ort los ist und selbst nicht mal Päne lesen können.

Geschlossen, da im KB Forum gänzlich OT.

Puntomaniac

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