notorische Linksfahrer

Hallo an alle, die aus dem Berliner Umland kommen.

Ich weißt zwar nicht, ob dieses Thema hier 100%ig richtig ist. Aber ich finde, dass es schon was mit Verkehr&Sicherheit zu tun hat.

Also hier mal meine Frage:

Warum fahrt ihr grundsätzlich auf der linken Spur?

Ich fahre tägl. einige Kilometerchen ab und beobachte das permanent.

Beispiel:

Einfahrt auf die Stadtautobahn.
Man kommt wie ein Berserker angebrettert, schert ein, weiter auf die Mitte und ab auf die linke Spur. Auch wenn ersichtlich ist, dass es dort momentan stockt.

Und das alles nur, um dann auf den letzten Drücker wieder (ohne Rücksicht auf Verluste) nach rechts einzuscheren, weil man ja abfahren will.

Im Stadtverkehr nicht anders. Immer schön links - da dann aber vorzugsweise im Schneckentempo -.

Also ich habe in der Fahrschule (wenngleich auch schon etwas länger her) gelernt, dass wir Rechtsfahrgebot haben (steht m.E. auch in der StVO).

Und nun bin ich über die "Gründe" der notorischen Linksfahrerei sehr gespannt.

DANKE

Beste Antwort im Thema

Hättest du in der Fahrschule wirklich aufgepasst, dann wüsstest du, dass man in der Stadt freie Fahrstreifenwahl als PKW hat und auch rechts überholen kann. Wenn du also schon Fehler bei anderen suchen willst und diese bekrittelst, dann solltest du auch komplett wissen, wovon du redest...

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Zitat:

Original geschrieben von S8V10So


Braucht's jetzt auch noch Physik-Grundlagen?

Nö, du. 😉

Du legst bei 200km/h 1111m in 20 Sekunden zurück, richtig. Deswegen muss die Lücke rechts noch lange keine 1111m sein, es sei denn die rechte Spur steht staubedingt. Fährt da einer mit 100km/h hast du gerade mal 100km/h Differenzgeschwindigkeit, damit du alle 20 Sekunden ein Auto überholst dürfte die Lücke nur noch 556 m lang sein. Fährt der 130, 150, ... bei 190 dürftest du schon gar nicht mehr überholen weil die Differenzgeschwindigkeit nicht ausreicht und hast rechts hinter dem 190-Fahrer herzufahren. (siehe LKW-Überholverbot-Diskussion)

Zitat:

Original geschrieben von S8V10So


Dann lasst uns mal theoretisieren und rechnen.

Ich fahre mit einer gewissen Geschwindigkeit x und lege dabei eine Strecke Y pro Sekunde zurück. Nach Rechts soll ich nach spätestens 20 Sekunden. Dabei lege ich eine Strecke Z zurück:

Wie interessant ist so eine Strafe für einen Besitzer eines Schweizer Führerausweises?

Sorry, ich dachte, das ich mit jemanden schreibe, der weiß, wie er ein Auto bedient, und auch ein wenig mitdenkt. Deine 20 Sekunden-Regel kann vernachlässigt werden. Du sollst nicht nach 20 Sekunden rechts rüber, sondern sobald der überholte vollständig im Rückspiegel zu sehen ist. Außerdem zwingt dich niemand für wenige Sekunden slalom zu fahren. Allerdings gibt es Momente, wo die Bahn frei ist, und man für deutlich mehr als deine dahergezauberten 20 Sekunden auf der rechten Bahn fahren kann.

Wie interessant die Strafe für dich ist, juckt mich kein bisschen, denn es ist deine Entscheidung. Auch dir als Schweizer kann die Polizei den Lappen einzihen, und die Weiterfahrt untersagen. Du solltest den blau/weißen nur nicht eine Aussage an den Kopf donnern, die dich als "fahrunfähig" beschreibt.

Zitat:

Original geschrieben von S8V10So



Zitat:

Original geschrieben von MvM


Dazu sollte man mal einen Blick in den Bußgeldkatalog werfen. 😉

Missachtung Rechtsfahrgebot: 40 Euro
Missachtung Rechtsfahrgebot mit Behinderung: 80 Euro und 1 Punkt

Bei dieser Aussage wird sicherleich bei einer Kontrolle die Frage aufkommen, ob der Fahrer "noch" fähig ist, sein Fahrzeug sicher durch den Verkehr zu steuern. Ein Führerscheinentzug ist möglich, da du mit Vorsatz schneller fährst, als du kannst. Wie die Entscheidung ausgeht, kann hier im Forum nicht beantwortet werden, und hat uns auch nicht zu interessieren.

Dann lasst uns mal theoretisieren und rechnen.

Ich fahre mit einer gewissen Geschwindigkeit x und lege dabei eine Strecke Y pro Sekunde zurück. Nach Rechts soll ich nach spätestens 20 Sekunden. Dabei lege ich eine Strecke Z zurück:

2467298f-db5f-4b4e-92ff-a9393e1b25fe

Aha. Es sollte also bei 200km/h eine Lücke von min. 1.111m zwischen zwei Fahrzeugen sein, damit die von Dir angesprochene Strafe bei 200 km/h überhaupt in Betracht kommt. Und das gleich mehrfach. Bei 250 dürfen auf knapp 3km maximal zwei Fahrzeuge auftauchen. Sehr realistisch. Und um diesen Realismus weiter zu führen. Wie interessant ist so eine Strafe für einen Besitzer eines Schweizer Führerausweises?

Denkfehler, auch die Fahrzeuge von denen Du redest fahren mit einer gewissen Geschwindigkeit und stehen nicht auf der AB rum.

Desweiteren kannst Du, wenn der Überholte 130 fährt, schon wieder nach 67,5 Metern nach rechts, aber Sicherheitsabstand wird eh überbewertet, es reichen auch 20 Meter.🙂

X währe bei Deiner Rechnung die Geschwindigkeitsdiff. zum Überholten, nicht Deine Geschwindigkeit, dann bringt Deine Rechnung etwas mehr Sinn.

Also was lernen wir ? Um 250 zu fahren benötigt man nicht nur das entsprechende Material wie Du mir gestern erklärt hast, man muss auch noch rechnen können, aber da keiner auf der AB rechnet muss man es im Gefühl haben, wenn dann noch der gute Wille da ist ist alles perfekt.

X

100 km/h

130 km/h

150 km/h

200 km/h

250 km/h

Y

28 m

36 m

42 m

56 m

69 m

Z

556 m

722 m

833 m

1 111 m

1 389 m

Wenn ich Polizist wäre, könnte ich den Staat noch reicher machen (Bußgeldkatalog), allein auf der Strecke MD - H auf der A2, die Strecke wäre eine Gelddruckmaschine.

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Zitat:

Original geschrieben von letzterlude



Zitat:

Original geschrieben von Brunolp12


Interessant, dass man hier so *öhm* "meinungsstark" zu vielen Fragen des Strassenverkehrs Stellung nimmt, obwohl man bekennt, die RushHour eines beliebigen deutschen Ballungsraumes garnicht selbst regelmässig zu erleben.
(...) Natürlich bin ich (mittlerweile) kein klassischer Pendler (mehr)...
Allerdings fahre ich Kinder-, Hobby-, Urlaubs- und Spassbedingt schon eine ansehnliche Summe am Kilometern im Jahr zusammen. Das im übrigen auch zu den unterschiedlichsten Zeiten...

Der Punkt ist:

Wer die RushHour regelmäßig spürt (das ist nunmal was anderes, als "Hobby- oder Spaß bedingt" zu fahren), der wird wohl zu vielen Fragen andere Randbedingungen assoziieren als jemand, der in der Diskussion eher an lange, weite und schnelle Fahrten denkt (dies ist natürlich eine Frage des eigenen Erfahrens).

So ist man im Berufsverkehr doch froh, wenn es

überhaupt

rollt, macht sich folglich weniger Sorgen um "Blockierer" und bildet sich auch nicht ein, die Menge vor einem müsse sich teilen, um einem die freie Fahrt mit Wunschtempo zu gestatten.

Zitat:

Original geschrieben von letzterlude


aber bin immerhin seit 1990 mind. 20tkm/Jahr auf deutschen und europäischen Straßen unterwegs. Mir also hier die Erfahrung absprechen zu wollen, ist wohl eher Wunschdenken deinerseits...

Wieso sollte ich mir wünschen, daß du wenig Erfahrung haben mögest 😕

Es geht eher um den Blickwinkel, den man auf viele Fragen hat, je nachdem wie man wo / wann / warum fährt ...

(im übrigen ist es ein komischer Irrglaube, den hier viele haben, daß einem mehr Kilometer irgendwie automatisch mehr Gewicht verleihen würden)

Zitat:

Original geschrieben von S8V10So


:

59e29d4c-c2e6-4716-915f-9cc5ebeb9fe9

----

Also wenn ich das lese wundert mich nichts mehr dass alle linksbleiben wollen.

In Wirklichkeit ist es viel einfacher.

Gehen wir von 200km/h aus.
Rechts fahren zwei Fahrzeuge mit 120 km/h.

also vdiff 80km/h!!!

20 sek.

80/3,6= 22m/s

22,2m/s+20s= 440 m +noch mal ca 150m für einscherren und wieder ausscherren.

Also bei 80km/h vdiff darf man zwischen zwei rechstfahrenden Fahrern 590m links bleiben

Das ist doch bedeutend weniger als die 1100m

X

100 km/h

130 km/h

150 km/h

200 km/h

250 km/h

Y

28 m

36 m

42 m

56 m

69 m

Z

556 m

722 m

833 m

1 111 m

1 389 m

Moin krebsandi,
ich habe mal versucht Zitat vom eigenen Text zu trennen, ich hoffe mir ist es gelungen.

Gruss TAlFUN

Zitat:

Original geschrieben von krebsandi


...

Also bei 80km/h vdiff darf man zwischen zwei rechstfahrenden Fahrern 590m links bleiben
Das ist doch bedeutend weniger als die 1100m

Könnte passen.

Irgend so ein Gericht hatte mal vor rund 20 Jahren entschieden, dass man - wenn die Lücke zwischen zwei LKW 300 m oder weniger beträgt, nicht dazwischen einscheren muss. Da wurde ja aauch von niedrigeren Geschwindigkeiten und Geschwindigeitsdifferenzen ausgegangen ;-)

Das kann er also auch nicht...

Zitat:

Original geschrieben von krebsandi


Gehen wir von 200km/h aus.
Rechts fahren zwei Fahrzeuge mit 120 km/h.

also vdiff 80km/h!!!

20 sek.

80/3,6= 22m/s

22,2m/s+20s= 440 m +noch mal ca 150m für einscherren und wieder ausscherren.

Also bei 80km/h vdiff darf man zwischen zwei rechstfahrenden Fahrern 590m links bleiben

Das ist doch bedeutend weniger als die 1100m

Die 20-Sekunden- Regel besagt ja, dass man 20 Sekunden auf der Spur fahren kann. Ergo muss der Sicherheitsabstand auch noch eingerechnet werden. Das wären eigentlich 60 + 100 Meter. Da der Abstand kurzfristig auch mal unterschritten werden darf, lege ich nur noch mal 110 Meter drauf. 😉

Zitat:

Original geschrieben von mattalf



So nun frage ich mich warum man so eine Geschichte so verpackt und hier zur Diskusion hinwirft. Da gehts um nix weiter als absichtlich Feuer zu legen damit hier zwei Fronten aufeinander knallen.

Was in deinem Fall zuverlässig funktioniert.

🙂

Zitat:

Original geschrieben von Brunolp12


...(im übrigen ist es ein komischer Irrglaube, den hier viele haben, daß einem mehr Kilometer irgendwie automatisch mehr Gewicht verleihen würden)

Und genau das ist der entscheidende Punkt. Natürlich sammelt man mit jedem Kilometer Erfahrung. Na gut, der eine mehr, andere weniger...😉

Fakt ist aber auch, dass es immer einfacher wird die Fahrzeuge immer schneller zu bewegen, ohne dazu besondere fahrerische Fähigkeiten zu besitzen. Jeder kann ohne Probleme meinetwegen mit einem S8 (TE da musst Du durch...) über die Bahn kacheln. Das ist weder Zauberei, noch irgendwie schwer.

Aber was nützt einem die ganze Erfahrung über viele Jahre und viele Kilometer, wenn man nicht weiß, wie die mit elektronischen Not-Helfern vollgestopfte Kiste im Grenzbereich reagiert.

Wer hat denn schon einmal ein Fahrsicherheitstraining absolviert? Die Masse der VT's sicher nicht. Dabei wäre es eine gute Sache.

@S8V10So
Ob Du einen Schweizer oder Mongolischen FS hast, ist vollkommen wurst. Wenn Du in D Mist baust, spielt die Herkunft keine Rolle. Du bist dran...

Zitat:

Original geschrieben von Cohni



Zitat:

Original geschrieben von Brunolp12


...(im übrigen ist es ein komischer Irrglaube, den hier viele haben, daß einem mehr Kilometer irgendwie automatisch mehr Gewicht verleihen würden)
Und genau das ist der entscheidende Punkt. Natürlich sammelt man mit jedem Kilometer Erfahrung. Na gut, der eine mehr, andere weniger...😉

Eben. Dann käme es auch drauf an, mit welchen Bedingungen diese Erfahrungen zustande kommen.

Aber:

Ob jemand jährlich 10.000, 15.000, 20.000 oder mehr Kilometer sammelt, das sagt nach vielen Jahren nichts mehr darüber, ob derjenige dabei / wegen seiner höheren Fahrleistung noch Entscheidendes hinzulernt.

Zitat:

Original geschrieben von Cohni


Fakt ist aber auch, dass es immer einfacher wird die Fahrzeuge immer schneller zu bewegen, ohne dazu besondere fahrerische Fähigkeiten zu besitzen. Jeder kann ohne Probleme meinetwegen mit einem S8 (TE da musst Du durch...) über die Bahn kacheln. Das ist weder Zauberei, noch irgendwie schwer

Eben. Darin liegt keine sonderlich schwierige Fertigkeit, das sagte mein Fahrlehrer auch immer.

Zitat:

Original geschrieben von Cohni


Wer hat denn schon einmal ein Fahrsicherheitstraining absolviert? Die Masse der VT's sicher nicht. Dabei wäre es eine gute Sache.

Da lernt man hauptsächlich, in Extremsituationen die Fahrzeugbeherrschung zu behalten. Das mag sicherlich nicht verkehrt sein. Die Form von Erfahrung, die ich meine, die kommt aber vorher und verhindert, dass jemand überhaupt in diese Situationen kommt.

Zitat:

Original geschrieben von Cohni



Zitat:

Original geschrieben von Brunolp12


...(im übrigen ist es ein komischer Irrglaube, den hier viele haben, daß einem mehr Kilometer irgendwie automatisch mehr Gewicht verleihen würden)
Und genau das ist der entscheidende Punkt. Natürlich sammelt man mit jedem Kilometer Erfahrung. Na gut, der eine mehr, andere weniger...😉

Aber was nützt einem die ganze Erfahrung über viele Jahre und viele Kilometer, wenn man nicht weiß, wie die mit elektronischen Not-Helfern vollgestopfte Kiste im Grenzbereich reagiert.

Wer hat denn schon einmal ein Fahrsicherheitstraining absolviert? Die Masse der VT's sicher nicht. Dabei wäre es eine gute Sache.

Zu 1.

Natürlich ist es ein Unterschied viele 1000 km auf der Autobahn zu fahren und dann zu behaupten, dass man eben ERFAHRung hätte. Die Erfahrung mache ICH in dem ich ALLES fahre und zu unterschiedlichen Zeiten. Erst SO bekomme ich die ERFAHRung die viel für sich reklamieren. Denn, es ist etwas anderes Morgens im Berufsverkehr durch die Stadt, oder am Mittag über Land und am Abend Autobahn oder sogar Nachts. Zu jeder Tages und Nachtzeit ist ein anderes Klientel unterwegs die auch unterschiedliche Fahrweisen haben. Deshalb ist es m.E. auch müssig sich an einem Thema fest zu beissen. Denn Tagsüber die gestresste Hausfrau, die noch die Kiddies von der Schule oder Kindergarten abholen muss, wird wohl seltenst die Autobahn nutzen und dort mit 200 unterwegs sein.

Zu 2.
Das ist aber doch die Krux. Da macht die Werbung uns weiss, dass man nichts mehr einschalten muss, nicht mal das Hirn, weil das Auto ja (fast) vollautomatisch fährt. Muss man sich da wirklich noch wundern, wenn man sich hier Seitenlang über notorische Linksfahrer unterhält?

Zu 3.
NEIN, ich habe kein Sicherheitstraining. Vielleicht wäre es für mich, der ich schon über 45 Jahre auf den Straßen als Fahrer unterwegs bin, noch sinnvoll?! Andererseits wird mir das im Innerstädischen Verkehr wohl kaum helfen. Da ist meine jahrelange Routine hilfreicher. Ich lasse mich aber gerne belehren und noch lieber zeigen, wie ich in der Innenstadt, mit vollbesetztem Behindertenbus eine 90° Wende hinlegen kann ohne das der Bus umkippt. 😁

Zitat:

Original geschrieben von Brunolp12


Da lernt man hauptsächlich, in Extremsituationen die Fahrzeugbeherrschung zu behalten.

Dem ist nur vordergründig so. Im Kern geht es vielmehr darum, den Teilnehmer dafür zu sensibilisieren, wie schnell es mit der Fahrzeugbeherrschung vorbei sein kann und welch kleine Veränderung der Rahmenbedingungen dafür ausschlaggebend ist. Das wiederum bringt viele Teilnehmer zum Nachdenken und zum Feinjustieren ihrer Fahrweise.

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