Niedrige Kompression und niedriger Druckverlust, steuerkettenwechsel
Hallo zusammen,
ich habe ein Problem mit meinem Jaguar XE (Baujahr 2016, 2.0L Diesel) 113.000km gelaifen, das mich langsam wirklich zur Verzweiflung bringt. Vielleicht hat jemand hier ähnliche Erfahrungen gemacht oder kann die Situation technisch besser einordnen.
Seit dem Wechsel der Steuerkette habe ich nur noch Probleme mit dem Motor.
Der Wagen zeigt keinen spürbaren Leistungsverlust im normalen Fahrbetrieb, aber bei leichter Beschleunigung im unteren Drehzahlbereich (ca. 1200 U/min) treten Vibrationen auf – das Fahrgefühl ist in diesem Bereich einfach nicht sauber. Die reparierende Werkstatt sagt, der Motor muss instandgesetzt werden (grund zeigt der Kompressionstest). Ich bin nun seit 10.000km damit gefahren ohne dass etwas schlechter wurde.
Daraufhin wurde in einer unabhängigen Werkstatt folgendes festgestellt:
- Kompressionstest:
- Zylinder 1: 16 bar
- Zylinder 2–4: 21–23 bar
- Endoskopie der Zylinder: keine sichtbaren Schäden
- Steuerzeitenprüfung:
- Das Absteckwerkzeug für die Steuerkette passt nicht, laut Aussage der untersuchenden Werkstatt ist mindestens ein Zahn versetzt (Nockenwelle zur Kurbelwelle). Das könne durchaus zu den Symptomen führen. Dafür habe ich auch einen Bildbeweis.
Der Druckverlusstest zeigt jedoch kein Leck (druckverlust liegt bei zylinder 1 bei ca. 5%.
Problem ist: ich bin mit der Werkstatt, bei der die Steuerkette gewechselt wurde ein wenig im Konflikt und traue denen meinen Wagen nicht mehr an. Die haben unzählige Fehler gemacht bei der Reparatur (Verkabelung war nicht korrekt, Dpf-halter war nicht mehr dran, Kurbelwellen-Simmering wurde falsch eingesetzt, jetzt läuft dort wieder Öl aus). Darüber hinaus wurde mir versprochen dass die Steuerzeiten passen, was sie aber nachweislich nicht tun. Sie stellen die Steuerzeiten wohl neu ein, ssgen aber direkt dass es nicht das Kompressionsproblem behebt weil nur 1 zylinder probleme aufweist und steuerzeiten systematisch alle zylinder betrifft. Recherche sagt gerade bei vvt-Motoren kann das durchaus der Fall sein, dass beim weit entferntesten zylinder dies auftritt..
Die untersuchende Werkstatt ist hingegen der Meinung, dass die falsch gesetzten Steuerzeiten sehr wohl für die Kompressionsabweichung und die Vibrationen verantwortlich sein können sagen aber auch klar, dass es was anderes sein kann.
Meine Frage an euch;
ich bin ehrlich gesagt dabei der anderen Werkstatt den Auftrag zu geben die Steuerzeiten neu einzustellen. Jedoch könnte natürlich der ganze Motor wirklich „hinüber“ sein sodass ich nicht weiß ob ich das Risiko in Kauf nehmen soll. der Wagen ist seit 8 Wochen nun in der Werkstatt..
Vielen Dank für eure Hilfe,
Ein verzweifelter Auto-Fahrer
41 Antworten
Zitat:
@Malcolm-zodiac schrieb am 4. Juni 2025 um 16:50:27 Uhr:
Wenn der vor dem Steuerkettenwechsel einwandfrei lief, dann hast du nichts zu befürchten,
Da gilt zunächst: wer behauptet, muss beweisen. Streitet die Werkstatt das ab - wie willst du das beweisen?
Anwalt....selbst mit Rechtschutz wird das eine zähe Geschichte, denn Alle wollen dann verdienen. Da wird dann eine Klage erhoben, Gutachter bestellt...das Auto steht Monate uU Jahre. Klar, solltest du am Ende Recht bekommen, wird einiges bezahlt, aber bis dahin...
Erst durchgekämpft. Klage kam 2022 vor Weihnachten :-) Ich wäre Vergleichsbereit gewesen, der Kläger nicht. Also lief das volle Programm und Anfang 2025 musste der Kläger sogar zurück ziehen, weil ein Gewinn nicht 100% sicher erschien.. Über die aufgelaufenen Kosten von ca 12000.- dürfte sich seine Rechtsschutz gefreut haben. Allein ein Gutachter verlang da mal dezent 5000€ Vorschuss :-)
Das redet sich immer so leicht: jaja, Anwalt, Rechtschutz blabla. DU muss beweisen das die Firma einen Fehler gemacht hat, 100% Rechtssicher- was fast immer im Sande verläuft.
Das "dann hast du nichts zu befürchten" bezog sich aber auf die neue Firma, die ihm ja für 3000 € die Steuerkette einbauen will, die praktisch auch die Untersuchung (aber nicht 100%ig, da wahrscheinlich nicht die Ventile kontrolliert wurden) mit dem Endoskop gemacht hat.
Oder habe ich die Beiträge vom TE falsch interpretiert ?
Nun ja, man weiß nicht, was genau passiert ist :-) Ein richtiges Ü Ei - da von "nichts zu befürchten" zu reden, egal in wie fern, halt ich für gewagt :-)
Und eine andere Werkstatt wird alles tun um zu vermeiden, das ihr irgendwie ein Fremdschaden untergejubelt wird.
Und eine andere Werkstatt wird alles tun um zu vermeiden, das ihr irgendwie ein Fremdschaden untergejubelt wird.
Deswegen wollen die ja auch sämtliche Teile der Steuerkette ebenfalls erneuern, obwohl es nicht notwendig ist.
Nun ja, man weiß nicht, was genau passiert ist :-) Ein richtiges Ü Ei - da von "nichts zu befürchten" zu reden, egal in wie fern, halt ich für gewagt :-)
Ich habe erst vor 4 Wochen die Zylinderkopfdichtung an meinem Omega 2,2 l, 16 Ventiler erneuert. Jeder hätte den Wagen verschrottet. Ich habe ihn mir noch mal zurecht gemacht und er läuft einwandfrei. Wer nichts riskiert, wird auch nie etwas gewinnen. Ich bin da immer optimistisch.😀
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Wenn man den Motor dreht, von Hand, bei abgenommener Steuerkette, kann man auch nur 1 Ventil verbiegen, weil es dann schwer geht, Anschlag, verdreht der Mechaniker dann auch die Nockenwelle, das der Kolben genug Platz bekommt.
Ventile verbiegen beim Durchdrehen von Hand, wenn die Einstellung nicht paßt, kenne ich auch schon aus eigener Erfahrung.
Ventile verbiegen beim Durchdrehen von Hand, wenn die Einstellung nicht paßt, kenne ich auch schon aus eigener Erfahrung.
Wenn beim durchdrehen per Hand sich ein Ventil verbiegt, dann steckt da aber nackte Gewalt dahinter, oder mit einer Verlängerung. Mit einer normalen Ratsche an der Kurbelwelle angesetzt, kann man keine Ventile verbiegen, weil beim anstoßen an den Kolben nichts mehr geht und man dann natürlich auch nicht mehr weiterdrehen darf.
Denkbar wäre es nur bei Ventilen bei Kleinstmotoren bis 1 l Hubraum, wo die Schäfte der Ventile nicht stärker wie eine Spaghetti sind.
Der Audi A3 1.8 hat 7mm Schäfte als 5V. Und mit Schwung gedreht, bei der Gesamtmasse, geht das schnell, vor allem, wenn die Ventile nicht mit der Fläche sondern mit der Kante aufsetzen.
Die neue Werkstatt ist gerade dabei eine Steuerkette zu tauschen, es wurde beim ersten Tausch der alten Werkstatt nur eine getauscht und man kann damit die Steuerzeiten nicht vernünftig einstellen…Meine Schuld, ich bin davon ausgegangen, dass man beim Steuerkettensatz alles wechselt. Steht auch nur eine Steuerkette auf der Rechnung. Sehr ärgerlich.
vermutlich ist das nächste Woche fertig und dann kann man eine Aussage dazu treffen, ob dies das Problem für die Steuerzeiten sind. So oder so sagte man mir, dass es nichts irreparables sein dürfte, da die Druckverlustwerte und die weiteren Tests (Endoskopie & Co. keinen großen Schaden bspw am Motorblock) zu gut ausfielen. Ich halte euch auf dem Laufenden.
Bezüglich der Vibrationen. Dein Motor hat mit ziemlicher Sicherheit Ausgleichswellen. Es kann durchaus sein, dass diese ebenfalls über die Steuerkette angetrieben werden. Wenn die nicht ordentlich syncronisiert sind, dann führt das auch zu Vibrationen.
Grüße,
DerKolben
So kleines Update:
Die Einstellung der Steuerzeiten führte nicht zu einer Verbesserung der Kompression. Habe mich entschlossen den Wagen zu verkaufen. Vermutlich hat das Ventil beim ersten mal Durchdrehen auf den Kolben aufgesetzt.