Nie wieder SSP-für-Anfänger-Threads

Nach der neuen EU-Führerscheinrichtlinie, die in D ab 2009 umgesetzt werden soll, darf der Fahranfänger dann ja 48PS statt bisher 34PS bewegen. War ja auch schon mal Thema hier, mein ich.

Die Regelung hat aber einen kleinen Haken: Die auf 48PS gedrosselte Maschine darf ungedrosselt nicht mehr als die doppelte Leistung haben. Also 96PS. Also fallen nahezu alle aktuellen 600er Vierzylinder bis auf ein paar Ausnahmen durchs Raster.

Durch die Gewichtsregelung (min. 175kg) fallen die leichten Eintöpfe ebenfalls durch.

Bleibt nicht viel übrig für die Anfänger.

61 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von milxhi


also mir wäre es viel wichtiger 48 ps zu haben als 34ps auch wenn man keine r1 haben kann

Warum?

Zum Cruisen und Touren reichen 34 PS allemal.

Jo, auf der LS 650 meiner Freundin mit offenen 31 PS fährt es sich ganz nett. Aber das Teil ist halt auch auf die Leistung ausgelegt und kein runtergewürgter Supersportler. Das ist eigentlich das größte "Problem" an den 34 PS. Allerdings gibts in der Leistungsklasse auch nicht grad viel Auswahl.

....17, 34 oder 50 PS.... das ist auch mal wieder so eine rein formaltheoretische, willkürliche Festlegung (halt der übliche, weltfremde Bürokratenunsinn).
 
Wer 2 Jahre eine 125er gefahren ist, evtl. dann auch noch eine Mito oder sowas... für den sind auch 50PS bei entsprechendem Leistungsgewicht kein Problem. Wer seit seinem 14.ten Lebensjahr nicht mal Radl gefahren ist... für den sind auch 34PS eine Menge Holz... evtl. auch zuviel Holz.
Mit den 50PS ist auch der Sprung zu offen nicht so heftig (wenn  auch immer noch zu gross) - das sollte man nämlich imho auch mal bedenken.... Gurkenhobel beherrschen und mit 170PS klarkommen sind nochmal zwei paar Stiefel... weshalb das Argument "34PS langt doch... und nach der Gondelei ist man dann für offen fit" einfach nicht fertig gedacht ist. Und 50PS sind - von extremen Kisten mal ab - keine unfahrbaren Welten für Einsteiger.
 
Ich persönlich find das schon lange weltfremd geregelt - 125er nach 2 Jahren automatisch (den Sinn und Zweck der nochmaligen FS wird mir wohl nie einer erklären können...) auf 50PS, nochmal zwei auf 100, nochmal zwei offen. Neueinsteiger 34PS, nach zwei 100, nochmal zwei offen. Alter egal. Könnt ich mir als sinnführend vorstellen... perfekt wäre in dieser Zeit alle 2 Jahre ein Training als Bedingung, das ist mit wenig Geld abgetan und würde wirklich was bringen (da fiele denen aber sicher ein Paragraph ein, um die Einnahmen der FS zu schützen *fg*)
Die Regelungen haben ja einen sinnvollen Grundgedanken, nachdem allerdings alle Interessen - nationale Befindlichkeiten, wirtschaftliche Gegebenheiten, Lobbyinteressen usw. - da noch durchgedrückt werden, noch etwas gewürfelt und dann die Quersumme gebildet wird....  bleiben halt die lustigen "Normbananen" *seufz*
 
Unseelige 48PS und das verfügbare Angebot - mal wieder typisch. Was wär dabei, wenn man - um den gewachsenen nationalen Gegebenheiten gerecht zu werden - einen Nenner (Drosselung max. 50% der offenen Leistung)  plus/minus 5% (z.B.) festlegt? Ob nun 50, 48 oder 52PS... das ist doch nur bornierte, kleinkarierte Normenreiterei... 🙄
Wobei die Leistung nicht so das Problem werden wird - das lässt sich ja noch zu überschaubaren Kosten machen - der Haken ist das Gewicht... ich geh ins Bleigiesergeschäft 😉
 
War doch der selbe Affentanz bei den Mokicks und 125ern - 55/50/45 bzw. 80kmh. Wessen Geistes Kind muss man da sein? In der Stadt und auf der Strasse muss so ein Ding wenigstens 60 laufen und wer auf die AB darf, sollte dann doch wenigstens 100 oder 110 fahren können - das sagt die Logik und der Verstand, oder?
Man könnte daraus boshaft konkludieren, dass beides den Entscheidungsträgern möglicherweise fehlt..? Oder es nicht wirklich um die so bemühte Sicherheit geht... na, egal...
 
Dass es (in D) wenig Angebot an passenden Bikes gibt - ist ja logisch, wenn bisher mit einem engen Portfolio alles abgedeckt werden konnte... und ne 1000er ist halt mehr Marge als ein Brotkasten. Sieht man sich allerdings auf der Welt so um.... was es alles für Bikes gibt (die bei uns nur keiner kennt)... wird klar, dass die Hersteller ad hoc reagieren können. Nicht immer glauben, dass D der Nabel der Welt ist 😉
 

also ich glaube viele hier im forum denken das die 2jahre wo man beschränkt fahren muss dazu da sind um für einsteiger sich ans motorrad zu gewöhnen und es zu beherrschen
das stimmt aber nicht!!!!!!!!!!!!!!!
die politiker haben das gesetzt gemacht weil sie denken das leute mit mit 18 unvernünftiger fahren als welche mit 20
deshalb gilt ja auch das wenn man mit 25 jahren den schein keine 2 jahre beschränkt fahren muss
sie denken sich das die leute um so älter sie werden verbünftiger werden

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@milxhi
Diese Sichtweise läßt sich ja auch mit den Unfallzahlen faktisch untermauern.

..jaja.. schon richtig.
 
Aber Alter spielt überhaupt keine Rolle, es sei denn, man ist ein Käse 😉
Denn wenn man Alter mit Vernunft und Können gleichsetzen will... sollte man bedenken: Alter in diesem Sinne spielt sich im Kopf ab, nicht im Ausweis. 😉

...ich meinte milhxi...
 
Nö Drahkke - gerade die älteren Wieder- und Direkteinsteiger stellen mit zunehmender Tendenz die Abflieger!
 

Das ist korrekt.

Bei uns in CH hatten wir bis vor ein paar Jahren die Regelung, und zwar völlig unabhängig vom Alter, dass zuerst eine "kleine" Prüfung, also bis max. 125 ccm abgelegt werden musste und dann frühestens nach 2 Jahren eine erneute Prüfung mit einer "schweren" Maschine, also min. 250 ccm glaub ich gemacht werden musste. Auch ich hab das so gemacht.

Dann, vor ein paar Jahren wurde im Rahman der Angleichung an Europäische Regelungen dies umgestellt. Es ist jetzt ähnlich wie bei euch in D, aber trotzdem saukompliziert mit noch all den Sonderklassen wie Roller offen, Roller ab 125, Roller max 40 km/h.... ich hab die neue Regelung nie voll begriffen, muss ich zum Glück ja auch nicht.

Erfreulich vor allem für Krad Händler: Die Anzahl Motorradfahrer hat sich massiv erhöht, leider aber AUCH die Unfallzahlen. Und das steht ganz klar im Zusammenhang mit der erleichterten Mögichkeit einen Führerschein für schwere Motorräder zu erlangen.

Traurig aber wahr.

Hab' grad gelesen, dass es bei Yamaha die 600er Fazer jetzt "normal" mit 78PS und als "Fazer S2" mit 98PS gibt.
Voila: Die Anfängerversion und die "sportversion" ein und er selben Maschine realisiert allein durch eine andere Motorsoftware und eine abweichende Verkaufsbezeichnung.

Wo künstlich eine neue Nachfrage geschaffen wird, da werden auch künstlich neue Angebote geschaffen...oder so....

Und das beste für die Industrie:
Die "Normalversion" kostet nun vermutlich so viel wie vorher und die "Sportversion" kostet nun mehr.

Würd mich zumindest nicht wundern... Ein hoch auf die Marktwirtschaft...

@ aurian: Mit solchen Statistiken muss man aber vorsichtig umgehen. (Gaube nur den Statistiken die du selbst beschönigt hast).
Wenn es mehr Motorradfahrer gibt ist es ja klar dass die Unfallzahlen steigen und trotzdem ist es möglich dass die Unfallzahlen im Verhältnis zu den Motorradfahrern (und den gefahrenen km...) zurückgehen.

Weshalb regeln die das nicht einfach so, dass wer den Führerschein hat, XXXXX km mit einer Maschine die maximal XXPS/kg hat, Nachweisen muss, damit zur Führerscheinstelle geht und den offenen Lappen kriegt.

Der Nachweis kann über ein Fahrtenbuch oder so was geregelt werden, das ist zwar mit ein wenig Aufwand verbunden und auch umgehbar (was jede andere Regelung allerdings auch ist), aber es wäre zumindest garantiert, dass alle die offen fahren dürfen ein Minimum an Erfahrung haben. Optimale Voraussetztungen sind sowieso utopisch, also ist es doch viel wichtiger die Grundgedanken (Sicherheit durch Praxis usw.) zu verwirklichen als über ein paar PS zu streiten.

PS. Einen gewollt wirtschaftlichen Hintergrund sehe ich hier nicht und dass sich der Markt an neue Gegebenheiten anpast ist auch normal.
Unsere Berufspolitiker leben doch davon Gesetze zu machen und zu ändern, es lebe die Bürokratie, es zahlt das Proletariat.

Ich habe die zahlen nicht mehr exakt im Kopf, aber der Knackpunkt war und ist das die Unfallzahlen ganz klar überproportional angestiegen sind. Vor allem auch schwere und schwerste Unfälle, auch mit Todesfolge.

Todesfälle insgesamt (D) sind bereinigt sogar rückläufig - es ist einfach fast unmöglich, die Statistiken halbwegs realistisch auszuwerten... da geht vieles in anderes über und man darf schon ein paar mehr dieser Zahlenrätsel in Abhängigkeit usw. setzen, um überhaupt eine tragbare Kernaussage zu bekommen.
Tirol z.B. hat ganz interessante Statistiken... die beziehen nicht nur auf Alter, sondern auch pro xxgefahrene km, Unfallrichtung usw. - und es kommt wieder ein ganz anderes Bild zustande. Auf den ersten Blick stellen da auch bei den Toten die Gruppe 18-25 den Löwenanteil... auf den ersten Blick. Zählt man aber die der folgenden Gruppen bis 60 Jahre (mehrere) zusammen - siehts anders aus.
 
Interessant auch das Thema LKR und Unfallstatistik - die nehmen ganz heftig zu. So, nun könnte man meinen "böse Jugend". Fakt ist aber, dass der Hauptbestand an LKR zwischenzeitlich in der Hand von Leuten über 35 Jahren ist 😰 , eine Steigerung um 600% in nur 10 Jahren, während der Bestand bei der vermeintlichen Zielkundschaft in diesem Zeitraum de facto gleich blieb. Differenziert man dann auch noch die schwere der Unfälle nach Alter (also unabhängig von der Anzahl)... bauen die alten Säcke die deftigsten Crashes und ein höheres Verletzungsrisiko/schwere 😰
 
However - reine Zahlenaussagen aus einer Satistik sagen de facto nichts. Ohne Bezugsgrössen, weitere Rahmenumstände (s. LKR) usw. kann man damit alles und auch nichts begründen/aussagen. Von Zielstudien a la BAST halt ich schonmal gar nix. Ohne viel Mühe und eigene Recherche aus verschiedenen Quellen sowie Logik - kommt man imho selten bis gar nicht zu einer halbwegs objektiven Aussage.
 
@cracker
...den Nachweis könnte man sich bei der Trainingsverpflichtung sparen 😉
Was auch viele (gerne) vergessen: Man kann 100tkm gefahren sein... und immer die gleichen Fehler machen... weil es einem keiner aufzeigt 🙂
 
 

Klar, glauben sollte man nur was man selbst gesehen hatte. Allerdings wurden die erwähnten Zahlen vom BfU (Bundesamt für Unfallverhütung) speziell mit Fokus auf eben die neuen Fühererscheinregelungen erhoben.

Es scheint also tatsächlich eine Kausalität zwischen den neuen Regeln und der Entwicklung der Zahlen zu geben, ums mal grossspurig auszudrücken.. 😉

Ich verstehe das so:
Die EU verfolgte mit dieser Richtlinie ein einheitliches Prüfverfahren zur Erlangung des Führerscheins, ein einheitliches Führerscheindokument (Scheckkarte mit Chip), Führerscheine mit begrenztem Gültigkeitsdatum (5 Jahre LKW u. Busse) / 10 Jahre PKw und Kräder) und eliminieren des sogenannten Führerscheintourismus.

Fälschlicherweise und weit weg jeglicher statistischen Glaubwürdigkeit wurde die Richtlinie dann aber noch einseitig bei Motorcycles mit dem Thema Leistungsbeschränkung ergänzt. Diese Regelung wird wohl nur Bestand haben, wenn sie auch auf Pkw ausgedehnt wird. Ansonsten dürfte sie bei der ersten Klage vor dem EG fallen, da sie (wenn nur auf Motorcycles beschränkt) glasklar eine Diskriminierung darstellt.

Ich hoffe jedenfalls, das auch die "vierrädrigen" Fahranfänger in den Genuß der "license stages" kommen.😉

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