Nicht auffindbarer Kühlmittelverlust
Mein 450er erleidet (schon seit Monaten) regelmäßigen Kühlwasserverlust so daß ich bereits nach kurzer Fahrt ca 150 - 200 ml nachfüllen kann.
Alle Versuche dem Verlust auf die Spur zu kommen waren bisher vergebens.
- Leckagen sind keine zu erkennen; auch der Standplatz ist trocken
- Druckprobe erfolgreich bestanden
- keine KW`s im Kühlwasser
- kein Wasser im Ölkreislauf
- Abgase unauffällig
- Deckel des Kühlwasserbehalters erneuert (einmal konnte man um den Deckel herum Kondensatreste des Kühlmittels erkennen - aber nur einmal)
Festzuhalten bleibt das der Kühlmittelverlust bereits bei relativ kurzer Fahrt auftritt und dann praktisch nicht weiter zunimmt.
Auch nach Abkühlung des Motors ist immer noch relativ viel Druck im System.
Die Kühlmitteltemperatur ist absolut normal bei ca. 85-90°
Meine Vermutung:
Es hat sich im Kühlsysteem eine Luftblase festgesetzt die bei Erwärmung sich ausdehnt und dann Teile des Kühlwassers während der Fahrt herausdrückt.
Ist das möglich ?
Gruß Karl
60 Antworten
Hallo,
Kurze Rückmeldung von mir. Ich habe meinen OM629 wieder "dicht". Es war die linke Kopfdichtung defekt. Sie hatte im Stegbereich zw. dem 6.- und 7. Zylinder sogar einen Riss in der ersten Stahllage zw. Laufbüchse und Dichtung.
Ich habe nur die linke Seite gemacht.
Zusätzliche Arbeiten:
- Motorlager links getauscht (abgerissen)
- Krümmer geplant und abgerissene Stehbolzen aus Kopf entfernt (Krümmer war im Bereich Zylinder 5 um 3mm verzogen und undicht
- Lichtmaschine überholt (Freilauf war fest und Regler neu)
- Turbolader li. überholt
- Hochdruckpumpe abgedichtet
- Ölfiltergehäuse abgedichtet (auch den Zwischenflansch, wofür es nur von Klifex aus der Ukraine eine Dichtung gibt)
- Lager in Spannrolle an Ölfiltergehäuse getauscht
- Auslassnockenwelle (gebr.) und Hydrostößel (neu) getauscht, da Nocken eingelaufen und Stößeloberfläche deutlich beschädigt
- Halteschrauben Injektorspannpratze auf M7 aufgebohrt und die Schrauben vom OM651 verwendet, da ein Injektor "BlackDeath" hatte
- das im W211 original "plattgedrückte" Hosenrohr zw. Turbo und li. Oxi Kat gegen den korrekten Durchmesser ausgetauscht --> senkt den Abgasgegendruck
- Wellendichtring an der Ölabscheidezentrifuge getauscht
- Versuchsaufbau, um das Zweitellerthermostat inkl. Ansteuerung korrekt auf Funktion zu überprüfen --> war absolut in Ordnung
Teilekosten alles in allem (ohne die Turbo Überholung, die nicht notwendig gewesen wäre) ca. 900€. Motor läuft wieder wie neu. Habe dafür ca. 3 Monate nebenbei gebraucht, Motor ist im Auto verblieben. Es ist eine ziemliche Schrauberei, aber alles machbar. Keine Spezialwerkzeuge nötig, außer natürlich Dinge wie ordentliche Drehmomentschlüssel und eine gute 10er 12- Kant Nuss oder Schlüssel für die Turboladerschrauben und einen geraden E10/E12 Schlüssel für schwer zugängliche Stellen.
Grüße