Neues Auto 2023 (Leasing): Unentschlossenheit Verbrenner vs. BEV

Moin.
Derzeit befasse ich mich mit dem nächsten Auto. Im Frühjahr 2023 läuft mein derzeitiger Vertrag (Gewerbeleasing) aus, VW Tiguan Allspace .2.0 TDI R-Line mit W&I Paket sowie Vollkasko zu 199,- € netto.
Solch ein Angebot wird es nicht mehr geben, dazu würde ich von einem Diesel aber auch Abstand nehmen.

Es ist ein Firmenwagen, dessen private Nutzung ich regulär versteuern muss (1%, 40km Weg zur Arbeit). Anforderungen = min. Golfklasse, 4 Türer, Automatik, min. 150PS. Ja, ein wenig Komfort und Stil sollte vorhanden sein.

Jetzt habe ich mich unter den folgenden Faktoren mit Verbrenner, PHEV und BEV auseinandergesetzt:
- Generelle (gute) Angebote (Leasingrate 36/20.000 <300,- € netto)
- Verfügbarkeit (Lieferzeit 7-10 Monate)
- Versteuerung (1% vs. 0,5% vs. 0,25%)
- Verbrauch und Komfort
- Eigenheiten

Mir schwirren die folgenden Punkte, Fakten, Fragen im Kopf rum, die mir die Entscheidung aktuell schwermachen. Wie seht ihr das Ganze? Ich fahre ca. 15-20tkm im Jahr, zum Büro hin und rück insgesamt 80km. Wohne zur Miete, zwar Garage, aber derzeit keine Wallbox.

1)
Noch kann man Verbrenner fahren, was die Spritpreise machen, weiß niemand. Der co2-Fussabdruck ist höher. 1% DW-Besteuerung. Einfachste Nutzung: wenn Tank leer, ab zur Tanke und vollmachen. Wenn ich einen Wagen mit etwas mehr Power (Spaß) nehme, dann verbrauche ich gut 7 Liter im Mix. Kostenpunkt heute: 11,90 Euro auf 100km.

2)
Hybrid: das System gefällt mir gut. Die Autos, die als "echte" Hybrid angeboten werden, werden aber weder gefördert, noch genießen sie Vorteile in der DW-Besteuerung. Die Modelle, z.B. Toyota Corolla Touring Sports gefallen mir "so la la" und kosten, halbwegs ausgestattet, auch nicht wenig. Die derzeitigen Angebote sind rar. Weniger Verbrauch, dafür weniger Freude am Fahren (bezogen auf mögliche Modelle).

3)
PHEV werden 2023 nicht mehr gefördert. Das Angebot an Fahrzeugen sind derzeit schlechter als das für Verbrenner. Die Lieferzeiten auch, tendenziell auch mal 1 Jahr. Wenn ich einen PHEV nicht lade (laden kann, laden will, etc.), fahre ich effektiv einen schweren Verbrenner, der min. 1L mehr verbraucht als der non-PHEV.
Dafür genieße ich 0,5% DW-Besteuerung, noch. Von Bestandsschutz ausgehend wird das vermutlich nicht gekippt während der Laufzeit. Vergleiche ich Verbrenner-Angebot mit teurerem PHEV-Angebot, dann hebt sich der Steuervorteil quasi auf.

4)
Vollelektro. Ohne eigene Wallbox mitsamt gescheitem Stromtarif keine Option. Das müsste ich also klären und dann (sicher) auch selbst bezahlen. Gehe ich einmal von min. 1.000 Euro für die WB aus, muss ich die mit auf die Rate umlegen (28€). Am Büro habe ich aktuell keine Lademöglichkeit. BEV wird auch 2023 noch gefördert. DW-Besteuerung 0,25%. Steuer = 0,00 Euro.
Bei der Auswahl wird es <300 Euro schwieriger. Renault Zoe und Co. mal außen vor, fällt mir vor allem der Hyundai IONIQ ins Auge. Der kommt auf rund 300km Reichweite, wenn ich mir die Tests so anschaue. Dazu gab es das "Winterladeproblem". Auch die Strompreise der Zukunft kennt niemand. Ausgehend von 20kwh auf 100km und 40 Cent/kwh kann man mit 8 Euro rechnen. Und muss bei längeren Fahrten definitiv die Zwischenladung einplanen.

Von den 4 Optionen sind am Ende 1 und 4 übrig. Der Benziner gegen den Stromer.
Zur Info: bei mir gibts nicht "Chef bezahlt, nimm doch einfach irgendwas". Ist meine Firma und ich bin der Chef 😁
Was würdet ihr machen - und warum?

24 Antworten

Zitat:

@F20Fahrer schrieb am 20. August 2022 um 16:22:53 Uhr:


Auch beim Verbrauch würde ich eher wie folgt annehmen. Ein Diesel verbraucht im Schnitt doppelt so viel Energie wie ein gleichwertiges BEV. Wenn du, wie oben angegeben etwa 7 Liter Diesel verbrauchst, dann sind das fast 70kWh. Mit einem gleichwertigen BEV also mehr oder weniger um die 35 kWh. Die Menschen, die ich kenne und weniger als 20 kWh verbrauchen, fahren sehr zurückhaltend und mit Kleinwagen wie Zoe, Smart und Co.

Welcher BEV verbraucht denn 35kWh?
Man muss seinen Fahrstil etwas anpassen.
Links auf der AB mit 200 ist nicht mehr, aber kick downs und schön mit 120-150 mitschwimmen und du landest deutlich unter 35kWh.

@OT: schau dir dich mal in den Unterforen zu den jeweiligen Fahrzeugen um. Da findest du immer threads mit den Realverbräuchen.

Bei 7l Diesel fährst du aber einen 6-Zylinder….
Diese Fahrzeuge sind bei einer gewünschten Leasingrate von 300 EUR im Monat ohnehin außerhalb der finanziellen Anforderungen, genauso wie ein leistungsmäßig vglb. BEV.

Ich würde das Auto wählen welches am meisten Spaß macht. Daher empfehle ich einfach mal die unterschiedlichen Konzepte Probe zu fahren

Die Diskussion nach dem richtigen Antrieb ist so alt wie das Auto selbst und auch das e-Auto ist ebenfalls so alt wie das Automobil, hat sich aber nie durchgesetzt.

Egal ob Benzin, Diesel, LPG, CNG oder eben Elektro in den verschiedenen Facetten (HEV, PHEV, BEV) - es kommt immer individuell auf das einzelne Bedürfnis und die Wirtschaftlichkeit an.

Alleine der geldwerter Vorteil ist enorm. Der anvisiertes Fahrzeug dürfte ein LNP haben von 50.000 + (sowie der jetztige Tiguan Allspace des TE)
D.h. monatlich versteuert der TE einen geldwerten Vorteil
von 275,00 € bei einem Elektrofahrzeug
von 1.100€ bei einem Nicht Elektrofahrzeug.

Alleine das dürfte im Porteomonnaie jeden Monat je nach Steuersatz zwischen 300-400 netto ausmachen. Und an der Stelle ist eigentlich weitere wirtschaftliche Überlegung vorbei, weil der BEV immer Unterhalt nicht teurer sein wird und auch die Anschaffungsmerkkosten, selbst wenn sie nicht durch ein etwaige Förderung kompensiert werden (Stichtag 01.09. und eine Antragsstellung der Förderung geht erst nach Erstzulassung!) niedriger sein würde, alle die Summe der monatlichen Ersparnisse aus dem geldwerten Vorteil
https://www.brutto-netto-rechner.info/geldwerter-vorteil.php

Der TE sollte dafür bei sich zuhause oder in der Firma (je nach dem Welche Immobile beständiger ist) die Invest in eine Wallbox vagen. Teilweise gibt es hier auch Förderprogramme noch von den Kommunen.

Ökologische Aspekte kommen ggf. noch dazu.

Wenn ich Ökologie und Ökonomie vereinen will, würde ich nach einem gebrauchten BEV suchen
https://www.dat.de/.../?%2F%3Fpk_campaign=bafa-gads-search
Dann hätte ich den Co2 Rücksack, der bei der Produktion anfällt, nicht (mehr). Das ist natürlich ein Grundsatz. Gebrauchte weiterfahren und nicht neu produzierten ist fast immer besser für die Umwelt.
Ich würde dann vermutlich eher eine Finanzierung machen, damit ich möglich lange in den Genuss der Subvention des geldwerten Vorteils komme bzw. flexibler in Zukunft auf einen möglichen Wegfall reagieren kann.
Wie es mit der nämlich weiter geht nach einem potentiellen drei Jahres-Leasing eines neuen BEV bleibt nämlich auch offen.

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Wer freiwillig E-Auto fährt, hat schon verloren.

Zitat:

@ch3zZ schrieb am 22. August 2022 um 13:16:44 Uhr:


Wer freiwillig E-Auto fährt, hat schon verloren.

Das ist ein toller Kommentar.🙄

Naja, es dauert halt bis sich der Zeitgeist wandelt. Finde ich auch nicht schlimm.
Jeder zu seiner Zeit und die ist vorallem politisch getriggert.
Im Kern liegt es daran, dass jeder individuell zu seiner Zeit den Vorteil im e-Auto sieht.
Der Firmenwagen-fahrer und Häuslebesitzer mit PV auf dem Dach tendenziell früher als Angestellte in der Mietwohnung.
Ist halt so. Objektivierbare Argumente hört man selten.

Moin. Ich muss mich hier nach all den Kommentaren auch noch einmal melden 😉
Danke euch allen für den Input. Ich bin letzte Woche nochmal in die Überlegung gegangen.

Der PHEV war da quasi schon raus, weil einfach die Angebote sehr schlecht (geworden) sind mittlerweile und nur die 0,5% Förderung dann kein Argument darstellen.

Der reine Stromer hat sicher seinen Reiz. Für mich aktuell aber NOCH nicht. Da kommen 2,3 Faktoren zusammen. Entscheidend ist aber für mich, dass ich derzeit miete, auch Strom(preis) momentan absolut ungewiss ist und - da letztlich für mich nur der blieb - der IONIQ 5 mit seiner Reichweite noch nicht überzeugt. Das Grundsatz-Thema, ob Elektro gut oder schlecht oder nachhaltig oder genau so schlecht für die Umwelt, etc. pp, soll hier keinen Platz finden.

Dank des kleinen, aber feinen Hinweises von @CivicTourer habe ich mir dann den Honda Civic e:HEV doch einmal genauer angesehen, nachdem ich vorher kurz drüber gestolpert war. Vollhybrid, das hat mich komplett überzeugt. Passt für mich, mein Fahrprofil, meine Ansprüche (auch optisch und ausstattungstechnisch) wie die Faust aufs Auge. Und trotz 1% DW-Besteuerung funktioniert das, weil der BLP bei gerade mal 33k liegt.
Daher habe ich mir den 11. Civic als Vollhybrid geordert für 3 Jahre. Der löst dann im März meine Diesel-Schleuder ab. Und ich freu mich wie Bolle, so wie das beim richtigen Auto der Fall ist 😎

Bzgl. Strompreis: die Benzin- und Dieselpreis sind da besser?

Aber schön, dass du einen gefunden hast, der dir taugt.

Zitat:

@M0rkai schrieb am 25. August 2022 um 22:22:08 Uhr:


Bzgl. Strompreis: die Benzin- und Dieselpreis sind da besser?

Aber schön, dass du einen gefunden hast, der dir taugt.

Nein, das habe ich auch nie gesagt. Strom-, Gas-, Benzin-, Dieselpreis - alles dieselbe Scheisse.

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