Netzkiller Energiesparlampe

Aus der Rubrik: "Gut gedacht, schlecht gemacht"

(nur für Leute mit elektrotechnischem Sachverstand)

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Nun ist sie da und wird uns von der Geisel des Stromverbrauchs befreien:

Die Energiesparlampe !

Zwar mußte man den Bürger dazu prügeln, aber als Politiker hat man ja
mehr Sachverstand und muß den Bürger auch mal zu seinem Glücke
zwingen.

Denn man weis es ja besser !

Tatsächlich ? Oder doch nicht ?!?

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Da lese ich doch in der Energie Wirtschaft vom 2. Juni diesen Jahres ab Seite 74
einen Artikel von Jürgen Blum von der A-Eberle GmbH.

Und was finde ich da: Messungen des Strom- Spannungs-Zeitverhaltens von
Energiesparlampen. Und siehe da, die Messergebnisse sehen garnicht gut aus:

Wirkleistung: 13 Watt
Scheinleistung: 67,3 Watt
Blindleistung: 66 Watt (!!!) (jetzt darf ich auchmal drei ! verwenden 😁)
Strom Verzerrungsblindleistung: 56 Watt

Auf gut Deutsch:

Unseren Koryphäen der NGOs und Ihren Helfershelfern in Brüssel ist es gerade
gelungen, die Beleuchtung in Europa nach und nach auf eine Basis umzurüsten,
die das eh schon überlastete Netz für den Beleuchtungsanteil um schlappe 11%
höher belasten wird.

Tja, und da die Blindleistung auch irgendwo herkommen muß, werden additiv
teure Investitionen in Blindleistungserzeuger notwendig.

Gut find ich nur, das der totale Ökofreak beim Anklemmen seines keine Blindleistung kompensierenden Einfachwechselrichters an sein Energiesparlampen-Insel-Netz sein blaues (oder auch schwarzes) Wunder erleben wird.

Auf die Dummheit der NGOs und Eurokraten ein Prost !
(Ihr seid so doof, daß es kracht)

Gruß SRAM

Beste Antwort im Thema

Tja und wozu hat der fast weltweit eingeführte Glühbirnenverbot nun geführt - plötzlich gibt's doch ne Möglichkeit LED-Lampen günstig herzustellen. Ob das entwickelt worden wäre ohne das fast weltweite Verbot - wahrscheinlich schon aber vielleicht nicht so schnell.

Gleich ein ganzer Packen Konzerne haben nun plötzlich unabhängig voneinander weisse LEDs auf günstiger Silizium Basis (u.a. Osram. Toshiba und LatticePower) - statt auf Saphirsubstrat

Osram has not said how much cheaper its new LEDs will be, but Bridgelux and Plessey both claim that the silicon approach could cut LED production costs by 75 percent or more. Bridgelux also predicts that its process could bring the cost of a 75-watt equivalent LED lightbulb, which now costs $40, down to under $5.

http://www.technologyreview.com/.../

5 Euro für ne ~"75W" LED Lampe fänd ich ok.

Und die Chinesen haben die Produktion angeblich schon angeworfen - wär ja auch nicht verwunderlich mit Silizium Wafertechnologie kennen die sich ja auch mit am besten weltweit aus - OSRAM glaub setzt ja da auch auf China.

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Zitat:

Wie schonmal kommentiert: die Art von Störung, um die es hier geht --> nicht !

Durch eine aktive PFC schon.

Zitat Wikipedia:

Zitat:

Aktive Oberschwingungsfilter (Aktive PFC)
Die dafür nötigen Schaltungen sind aufwändiger, erzielen aber eine sehr gute Leistungsfaktorkorrektur von typisch 0,98. Ein Schaltnetzteil sorgt dafür, dass der aufgenommene Strom der sinusförmigen Netzspannung entspricht. Der Strom folgt genauer genommen einem Verlauf, wie ihn ein Widerstand an der aktuellen Netzspannung hervorrufen würde. Somit wird bei einer nicht genau sinusförmigen Spannung, wie sie in Stromnetzen häufig kommt, der tatsächliche Verlauf - nicht der idealisierte - der Netzspannung nachgefahren.
Diese aktiven PFC-Schaltungen bestehen i.d.R. aus einem Gleichrichter mit direkt nachgeschaltetem Aufwärtswandler, der einen großen Kondensator auf eine Spannung oberhalb der Scheitelspannung der Netzwechselspannung auflädt. Aus dessen Spannung (typ. 350…400 V) wird der eigentliche Verbraucher (Schaltnetzteil oder z. B. elektronisches Vorschaltgerät von Leuchtstofflampen) versorgt.
Eine Aktive PFC hat einen weiteren Vorteil: Sie kann Netzspannungsschwankungen ausgleichen. Oft ist sie so dimensioniert, dass damit ausgerüstete Geräte ohne Umschaltung weltweit an allen Netzspannungen arbeiten können (Weitbereichseingang von typ. 100…240 V)
Durch die aktive PFC werden zusätzliche hochfrequente Störungen erzeugt, welche mit einem vorgeschaltetem passivem Netzfilter unterdrückt werden müssen.

Und hier ein hervorragendes kostenfrei zur Verfügung gestelltes Werk zur Einarbeitung in moderne Schaltnetzteiltechnik (die PFC kommt weiter hinten)

Das geht natürlich: letzlich ist das eine vollständige Netzentkopplung.

Das für jeden Haushalt und die Netzanschlußkosten gehen steil in die Höhe.......

Danke für den link !

Gruß SRAM

APFC hat doch jedes bessere PC Netzteil ab 400 Watt doch schon seit Jahren - und trotzdem bis zu > 90% Mindest-Gesamtwirkungsgrad (ab 10% Last bei 80+ Titanium) und das bei insgesamt 3 oder 4 AC/DC Wandlungen parallel!

Das doch schon längst Massenware in allen Haushalten mit aktuellen (spieletauglichen) PCs

Selbst 35 Euro China Netzteile kommen heute damit (allerdings nicht mit 80+ Ti)

Begünstigt wurde die Verbreitung der aktiven PFC sicher dadurch, daß das Netzteil bzw. das Gerät dann nebenbei auch gleich einen Weitbereichseingang (90-250V) bekommt und damit weltweit exportfähig wird.

Übrigens, bei den elektronischen Halogentrafos wirkt ein ähnliches Grundprinzip, um Verzerrungsblindleistung zu vermeiden, nur in dem Fall aufgrund der starken Vereinfachung wegen der speziellen Anwendung: Hinter dem Netzgleichrichter kommt - ohne jeden Ladeelko - gleich der Gegentakt-Flusswandler, welcher bei jeder Sinushalbwelle neu zu arbeiten beginnt und dessen Hochfrequenz-Amplitude direkt der 50Hz-Sinushalbwelle folgt. (signaltechnisch gesehen eine Amplitudenmodulation mit unterdrücktem Träger) Sekundärseitig wird dann diese pulsierende HF direkt auf die Halogenlampen gegeben, welche das 100Hz-Flimmern durch die thermische Trägheit (ebenso wie bei normaler 50Hz Wechselspannung) hervorragend maskieren.
Das EMV-Problem haben diese elektr. Trafos natürlich trotzdem.

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sorry für OT:

@Maurer-Porsche: du kennst dich aus. Frage: wie bekomme ich die Hochvolt LED am besten gedimmt ? Die Kombination Philips dimmfähig mit Eltako Funk-Dimmer funktioniert zwar (Eltako hat einen speziellen Funk Dimmer für LED im Angebot), ist aber nicht gerade die preiswerteste Lösung. Ich bin auf Funk-Lösungen festgelegt.

Danke !

Gruß SRAM

Problem bei einfachen (und billigen) Triac/Thyristor-Dimmern: Diese brauchen einen Mindest-Haltestrom. Wird dieser unterschritten, sperrt der Thyristor nach dem Zündimpuls sofort wieder bzw. zündet gar nicht erst.

Einfachste Lösung: Eine Glühlampe parallel zur LED-Lampe 😁

billiger 2-Stufen Dimmer: Funk-Wechselschalter + kapazitiver Vorwiderstand aus einem kleinen Motorkondensator Größenordnung grob 1µF (Größe ist von Lampenlast abhängig, empirisch ermitteln), solche Kondensatoren gibts bei Pollin ab 1€.

Zitat:

Einfachste Lösung: Eine Glühlampe parallel zur LED-Lampe

🙂 so hab ich das bei einer Lampengruppe auch gemacht, aber ich will halt die volle Einsparung

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Stufenlos dimmen wäre halt angestrebt. Aber die Idee mit dem Kondensator ist dennoch verwendbar, wenn ich die Lebensdauer der LED maximieren will.

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Ansonsten mach ich halt die Firma Eltako glücklich.....

Gruß SRAM

Stufenlos dimmen + Hochvolt-LED + billig. Vielleicht läufts ja mit einem 08/15-Dimmer? Probieren.

Ich habe z.B. einen Deckenfluter mit Dimmer, und dort ist statt des 300W Halogenstabes eine spezielle dimmbare Kompaktleuchtstofflampe verbaut, 24W. Der Dimmer läuft, allerdings läßt sich nur bis auf 25% runterdimmen, danach geht die Lampe aus.
Die Verzerrungsblindleistung will ich lieber nicht wissen.

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