Neigungssensoren und gleitgelagerte Motoren

BMW Motorrad F 650

Ich war mal wieder auf Brautschau.

Die Braut heißt BMW F 650 Dakar, stammt aus dem Jahr 2001 und braucht ein wenig Liebe, aber sehr überschaubar. Kette, Radlager, Reifen, Service, Batterie sind neu. Gabelsimmerringe muss ich wohl machen und ein wenig Pflege. Koffersatz, Touratech-Maske , Motorschutzbügel und Stahflex sind dran, abgepolsterte Sitzbank, alle Originalteile bekomme ich dazu. Das Ganze zu einem Preis, der bei knapp 70 % dessen liegt, das sonst für eine vergleichbare Maschine aufgerufen wird.

Jetzt habe ich mit einem Motorenkenner gesprochen, der zu bedenken gab, dass die Kurbelwelle von F 650 im Gegensatz zu fast allen anderen Einzylindern, auch dem engst verwandten in der 650er Aprilia, gleitgelagert ist, was im Falle einer 90 Grad – Schräglage mit angeschlossener Bodenprobe ganz dumm ausgehen kann, nämlich mit einem Lagerschaden. Beim vorgesehenen Einsatz, nämlich offroad, ist damit aber immer mal zu rechnen.

Nun ist mir bekannt, dass viele neuere Einspritzer, auch meine BMW K 1300 GT mit Neigungssensoren ausgestattet sind, die ab einer bestimmten „Schräglage“, sprich, wenn das Mopped auf der Seite liegt, den Motor, also Zündung und Spritzufuhr abstellen.

Das scheint bei solchen Enduros für den etwas gröberen Geländeeinsatz allerdings nicht der Fall zu sein.

Ich habe die Dakar aufgrund von Bildern und einem Telefonat mit dem netten Verkäufer unbesehen am Telefon gekauft und hole sie erst morgen.

Lewellyn hat so eine Maschine mal gefahren und war wohl recht angetan.
Weiß da jemand mehr dazu ?

Beste Antwort im Thema

In 90° Schräglage hängt der Ansaugschnorchel der Ölpumpe möglicherweise in der Luft. Dadurch zieht die Ölpumpe Luft und der Öldruck bricht zusammen.
Dann hast du Zeit, den Motor auszuschalten, bis die Notschmiereigenschaften des Öls aufgebraucht sind.

Da der Motor auf der Seite liegend in der Regel im Leerlauf ohne große Last läuft, hält das Öl das ne ganze Weile aus.
Gibt bei Youtube genug Videos von Autos, die ewig ohne Ölwanne laufen und erst hochgehen wenn sie belastet werden.

Bevor es da zu einem ernsthaften Schaden kommt, muss der Motor schon eine ganze Weile ohne Öl laufen.

Dass es in einer Enduro keinen Schräglagensensor gibt, kann ich mir gut vorstellen. Ich schätze, bei den Erschütterungen, die eine artgerecht bewegte Enduro so wegzustecken hat, würde der ständig fälschlicherweise auslösen.

Eine mit Wälzlagern ausgestattete Kurbelwelle hat bessere Notlaufeigenschaften. Aber ich habe noch nie von gehäuften Motorschäden von gleitgelagerten Motoren im Geländeeinsatz gehört. Ich bin bisher allerdings auch davon ausgegangen, dass es Wälzlager nur noch in Rollermotoren und Zweitaktern gibt...

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Wenn die Ölpumpe Luft zieht, kommt kein Öl mehr. Da ist es völlig egal, ob das die Pumpe in der Ölwanne ist oder am Öltank.

Wenn der Öltank so konstruiert wäre, dass der Ansaugschnorchel beispielsweise in der Mitte des Tanks hängt und der im Normalfall komplett voll ist, könnte die Pumpe eventuell noch das halbe Tankvolumen weg pumpen, bevor nichts mehr kommt.
Aber keine Ahnung, ob das wirklich so gebaut ist.

So ein Band als Not aus könnte man mit der rechten Lenker Armatur befestigen. Der eben mit den Starter / aus Knopf verbunden ist. Müsste man halt sich ne zweite Armatur besorgen. Dann was basteln. So ne Schlaufe ums Handgelenk und ein Stift am Ende dran. Der schließt den Stromkreis.

Nachteil wäre dann wen man muss die Hand immer am Lenker haben. Obwohl das seil mit Schlaufe und den Stift beliebig lang sein könnte.

Auch sehe ich da das Problem beim rausziehen. Je nach Winkel wie die Hand sich entfernt, könnte der Stift gar nicht rausgezogen werden und die Hand hängt unbeabsichtigt an der Schlaufe...

Was sagt eigentlich das Markenspezifische Forum?

Die Dinger vom Motorboot kannst du in jede Richtung abziehen. Das ist eine Lasche, die unter einen Knopf geschoben wird.

Lasst es...

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Ist doch nur eine andere Form des Killschalters.

http://www.ebay.de/.../171999577914

Die Gabelstöpsel bei Bootsmotoren kenne ich zur Genüge. Ich habe seit 25 jahren alle möglichen Bootsführerscheine und Patente und zahlreiche Boote gefahren. Kein Mensch wickelt sich das Ding ums Handgelenk, sondern schaut schwimmend zu, wie das Boot ohne ihn weiter fährt, bis das Wasser aufhört oder der Sprit alle ist.

Das ist bei Motorrädern eher selten (gabs aber auch schon, das weiß ich, man muss jetzt nicht nach den youtube-Videos fahrerloser Bikes suchen)

Das war auch nicht meine Frage. Ich wollte nur wissen, ob jemand einen Plan hat, wie schnell so ein Motor Schaden nimmt, wenn er um 90 Grad seitwärts gedreht wird. Das hatte auch einen konkreten Hintergrund, nicht nur den Fall (im wahrsten Sinne des Wortes) des Honda Vierzylinders.

Meine Frage kann mittlerweile als beantwortet betrachtet werden, bedankt habe ich mich schon.
Seit gestern abend steht die F 650 GS Dakar bei mir im Hof, nachher hole ich neue Gabelsiri und bau sie ein. Frau Sammler ist schon bei der Zulassungsstelle und bringt ein XX 1 mit, dann werde ich die Kleine mal testen.

Sieht schon mal schnuckelig aus, das Ding.

OT/

Schimpft die Holde nicht langsam wieder, wenn´s doch immer wieder mehr Moppeds werden? Hattest doch wegen Zeitaufwand mal einen Großteil deines Bestands verkauft oder nicht?

/OT

So lange er nicht drauflegt (was bisher nicht vorkam) gibt´s eigentlich wenig Grund zur Beschwerde.

Wenn es wirklich mal so sein sollte, dass er mit dem jagen und sammeln aufhört, fange ich an, mir ernsthafte Sorgen um ihn zu machen, seine Frau vmtl. auch...

Sind zur Zeit doch nur 5. Waren schon mal 13. Frau sammler hat noch nie geschimpft. Im Gegenteil. Sie unterstützt mich dabei und die weiß, warum.
So lange ich in meiner freien Zeit an Motorrädern schraube, komme ich schon nicht auf dumme Gedanken.

Abgesehen davon würde ich mich diesbezüglich auch nicht beeinflussen lassen. Von niemandem.

Letztes Jahr habe ich ein paar Stücke verkauft, weil es mir über den Kopf gewachsen war. Das stimmt. Außerdem wollte ich einen großen Tourer von BMW, etwas anderes kommt ohnehin nicht in Frage. Der kostet Geld. Für das Motorradhobby gebe ich keinen cent vom Einkommen aus. Das ist der deal. Das muss sich selbst tragen. Der Abverkauf einiger fertig restaurierter Sammlerstücke erlaubte es mir, mit einem fetten Budget bei BMW vorzusprechen. Die dort gekaufte K 1300 GT nutzen wir gemeinsam, z.B. für kleine Zweitagestouren in ein schönes Hotel mit lecker Abendessen. Das mag meine Frau.

Fürs Endurowandern und Schottern habe ich mir noch eine Africa Twin gekauft, weil noch Geld übrig war, das in Motorräder reinvestiert wird.

Eine 93er Honda Transalp war eher ein Nebenprodukt, die fertig restaurierte und in Topzustand befindliche Transe wird heute abend abgeholt. Bekommt ein Kumpel von mir, der am Samstag damit in Richtung Südfrankreich aufbricht.

Wenn ich mir ein neues Projekt hole, muss ein abgeschlossenes weg.

So konnte die Beschaffung der F 650 GS kostenneutral erfolgen.

Ich hatte schon eine Weile nach einer "Dakar" geschaut, nachdem Lewellyn mir das Mopped schmackhaft gemacht hat. Als ich vorgestern mal wieder bei mobile reinschaute, stand sie vor mir. EZ 07/2001, 37.000 km, In weiß, leicht angegammelt, undichte SiRi, aber alles was Geld kostet war neu. Radlager, Kette, Reifen, TÜV, Inspektion. Zweite Sitzbank, BMW-Variokoffer, Touratech-Lichtmaske, Schutzbügel. VB 2200.

Mir war sofort klar, wenn die noch zu haben ist, wird das meine.

Ich habe angerufen, den Preis auf 2000 Euro verhandelt und am Telefon unbesehen gekauft. Da bin ich schmerzfrei, das habe ich schon öfters gemacht.

Gestern abend haben wir die GS geholt, heute früh hat Frau Sammler sie zugelassen und vorher bin ich die erste Proberunde auf Asphalt, Schotter und Gras gefahren.

Was für ein geiles Mopped.

Zitat:

@moppedsammler schrieb am 30. August 2016 um 21:25:55 Uhr:


Dem Bekannten ist ein Honda-Vierzylinder kaputt gegangen, als das Motorrad mit laufendem Motor auf die Seite gekippt ist.

Das gibts doch gar net😉 Obwohl ich dir ja sonst fast alles glaube😉🙂

Zur welcher Lösung bist du gekommen bei der BMW 650?

Zitat:

@Der Lustige Alt schrieb am 1. September 2016 um 15:43:38 Uhr:


Das gibts doch gar net😉 Obwohl ich dir ja sonst fast alles glaube😉🙂

Ich verstehe manche Deiner Beiträge nicht.
Was gibt's nicht ?

Wenn ich schreibe, dass der CBX - Motor meines Freundes dadurch einen Lagerschaden nahm, dann ist das auch so.
Ob Du das nun glaubst oder nicht.

Zitat:

@gullof schrieb am 1. September 2016 um 18:22:46 Uhr:


Zur welcher Lösung bist du gekommen bei der BMW 650?

Es ging ja mehr um eine technische und theoretische Frage an die Motorenkenner, die KW -Lagerung des Rotax - Motors betreffend. Der nahezu identische Motor in der 650er Aprilia ist rollengelagert. Und hat ein Ventil mehr.

Ich werde die F 650 GS Dakar auseinander nehmen, jedes Teil schön aufbereiten und sie wieder zusammenbauen. So, wie ich das eigentlich immer mache.

Dann habe ich eine hübsche Einzylinder -Enduro im Stall. Und wenn ich sie mal erde, achte ich darauf, schnell den Motor abzustellen.

Zitat:

@moppedsammler schrieb am 1. September 2016 um 21:44:55 Uhr:



Zitat:

@Der Lustige Alt schrieb am 1. September 2016 um 15:43:38 Uhr:


Das gibts doch gar net😉 Obwohl ich dir ja sonst fast alles glaube😉🙂

Ich verstehe manche Deiner Beiträge nicht.
Was gibt's nicht ?

Wenn ich schreibe, dass der CBX - Motor meines Freundes dadurch einen Lagerschaden nahm, dann ist das auch so.
Ob Du das nun glaubst oder nicht.

Ich schrieb das mit einem Zwinckern da ich selber einen Honda Vierzylinder habe und diese Motoren aus meiner Sicht extrem haltbar sind...
Ich glaube dir das mit dem Schaden! Nur normal dürfte das nicht sein, da war wohl auch Pech im Spiel...

Das las sich so, als würde ich hier bullshit verzapfen. Dem ist nicht so. Entweder weiß ich etwas, oder ich halte die Finger still. Das war eine CBX 550, die mit Drehzahl umgestürzt ist und einige Sekunden weiter lief, bevor sie abgestellt wurde. Dann ist so ein Schaden programmiert, das wissen die Motorenkenner hier, wie man liest, ja auch.

Die lief danach auch noch und mancher Laie wäre wohl weiter gefahren, ohne den Schaden zu bemerken.
Das ist aber einem sehr erfahrenen Schrauber, Spezialist für Hondas, passiert. Der ist auch in der Lage, so einen Motor auszubauen, komplett zu zerlegen und die defekten Lagerschalen selbst zu erneuern. Und das in einem Tempo, da kommt man ins Staunen.

Genau das hat er gemacht. Und von ihm stammt auch die Verwunderung über einen gleitgelagerten Einzylinder.
Das war auch der Anlass für meinen post.

Ich habe gelernt, dass die wenigsten BMW GS - Fahrer tatsächlich offroad - Ambitionen haben, denn für wirklich harte Passagen sind die GS alle zu schwer. Wenn man an eine 1200er alles ranpappt und schraubt, das die Firmen BMW, Wunderlich und Touratech zu bieten haben, ist die 300 Kilo-Marke wohl erreicht.

Schon die F 650 GS Dakar, mit 210 mm Federweg vorn und hinten eigentlich für den offroad-Einsatz konzipiert, ist mit 193 kg Gewicht vollgetankt, zu schwer. Wenn es richtig knackig wird, kämpft man gegen jedes Kilo und wer meint, mit einer F 800 GSAdv. oder Africa Twin, die mit leichter Ausstattung auch 250 Kilo auf die Waage stemmen, die alte Brocon-Südrampe hinauf fahren zu müssen, lernt schnell, wie wichtig dann Kraft und Kondition sind.

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