Nebenstrom-Feinfilter: Bringen die wirklich Vorteile

Es geistern seit einiger Zeit Berichte durch die Presse, daß es sogenannte Nebenstromfeinfilter für den Ölkreislauf zum Nachrüsten gibt, mit denen man die Ölwechselintervalle auf bis zu 100.000 km verlängern kann.

Das Partikel damit effizienter als mit einem herkömmlichen Ölfilter ausgesiebt werden können, leuchtet mir ja noch ein; aber was ist mit Eigenschaften der Additive im Öl ? Braucht man da nicht auch was Spezielles, was über einen so langen Zeitraum seine Eigenschaften behält ?

Hat jemand Erfahrungen mit diesen Filtern sammeln können ?

53 Antworten

@edgar: Der Stab, den der Motor unweigerlich frißt, landet natürlich zum Teil auch im Öl. Daher kann bei extrem staubigen Bedingungen, vor allem wenn ein hoher Anteill von sehr feinem Staub enthalten ist, ein häufiger Ölwechsel nötig werden. Sahara-Fahrer wissen das. Hat man einen Feinstfilter, bleibt halt da eine erhebliche Menge Staub hängen.

Aber das mit Simbach am Inn würde mich interessieren. Das ist nicht all zu weit von mir weg.

Thema vollsynthetische Motoröl: ich erwarte mir davon auch nicht viel. Ganz normales mineralische täte es auch. Aber bei Praktiker kostet ein Liter vollsynthetisches 5W40 2 Euro, mit namentlicher Freigabe von Porsche und BMW. Also ist es genauso gut oder schlecht wie die sauteuren Markenöle. Thermische Belastung ist bei meiner Familiengurke und gemäßigter Fahrweise eh kein Thema, Aber vielleicht spar ich ja ein bischen Benzin damit.

Herzliche Grüße,
Bernhard

was soll simbach den für ein landkreis sein ?

Richtig Bernhard,

Staub gelangt ins Motoröl, dickt es ein und verursacht furchtbar viel Verschleiss.

Nach Simbach fragte ich, weil es nicht allzu weit von Wörth an der Isar entfernt ist, wo eine Autobahnmeisterei bereits vor - ich denke - 14 Jahren ihre Öltanks versiegeln ließ und seit damals keine Ölwechsel mehr durchgeführt hat.
Die Telefonnummer des Werkstattleiters lasse ich dir gerne zukommen. er hat die Filterei damals initiiert und steht voll dahinter.

Edgar, dein Öl interessiert mich. Habe ich im normalen Handel noch nicht gesehen. Kannst Du mir eine Bezugsquelle nennen?
Übrigens gibt es genügend Porsche und Ferrari-Fahrer, die ohne Druckverlust und mit geringer thermischer Belastung mit dem Filter rumgurken.

Gruß rockybobs

Simbach am Inn ist im Landkreis Rottal-Inn, direkt an der bayrisch-östereichischen Grenze. Das Dorf auf der östereichischen Flußseite dürfte bekannter sein: Braunau am Inn. Ich brauche wohl nicht zu sagen, wer da gebohren wurde.

Herzliche Grüße,
Bernhard

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Hallo rockybobs ,

besteht die Möglichkeit den Filter im Vollstrom einzubauen ?

Bitte um Aufklärung .

mfg

Omega-OPA

Hier der Link zu Motul : http://www.motul.de/i/prd/prod_auto/8100_x_cess.htm

Hi Omega-Opa,

Hauptsrom im Hydraulikbereich ja, beim Pkw hast du das Problem mit dem Standartfilter. Wäre zwar besser, wenn es den gar nicht gäbe, da er beim Starten durch "sich vollsaugen" verhindert, dass das Öl schneller an die zu schmierenden Stellen gelangt.
Theoretisch könnte man ihn im Hauptstrom einsetzen, aber die vielen Unterschiedlichen Anschlüsse würden die Produktionskosten weiter in die Höhe treiben.

Gruß

rockybobs

@ rockybobs ,

wie groß baut so ein Filter ?
Die Anschlüsse für die Hauptstromfilterung kann ich mir selber anfertigen .

mfg

Omega-OPA

Jetzt muß ich aber mal was sagen, lieber rockybobs:

1. Die Hauptstromfilter haben ein Umgehungsventil. Dieses ist bei den Wechselfiltern häufig in der Patrone und bei Fahrzeugen, die Filterelemente verwenden, im Filtergehäuse. Dieses Ventil öffnet, wenn der Druckunterschied zwischen Ein- und Auslaß einen bestimmten Wert überschreitet (beim PKW typisch 2,5 bar, hängt vom Filter ab).

2. Die Filterpatronen haben eine Auslaufsperre oder sind so am Motor angebracht, daß sie nicht leerlaufen können.

Beides zusammen sorgt dafür, daß eben genau der von Dir beschriebene Effekt nicht auftritt und der Motor sofort mit Öl versorgt wird.

Das Umgehungsventil hat eine weitere wichtige Funktion: wenn der Filter verstopft ist, dann öffnet es und sorgt dafür, daß der Motor dennoch Öl bekommt. Dieses ist dann zwar ungefiltert, aber das ist immer noch besser, als gar kein Öl. Dieses Ventil ist absolut nötig, da die Gefahr des Verstopfens bei Papier- oder Faserpackfiltern erheblich ist.

Wer sich ohne dieses Umgehungsventil einen solchen Filter in den Haupstrom reinbastelt, riskiert schwerste Motorschäden!!!

Bei Opel hat man insofern gute Chancen, daß dort das Umgehungsventil auch bei den Patronenfiltern im Motor sitzt. Ich weiß nicht ob das bei allen Typen von Opel so ist, auf der Homepage von MANN&HUMMEL (MANN-HUMMEL Filterdatenbank) kann man nachschauen. Bei VW/AUDI ist aber das Ventil meist in der Patrone, siehe der VW/AUDI Standartfilter W719/5!!

Außerdem muß der Filter eine ausreichende Durchflußkapazität haben. Typische PKW-Filter haben einen Nenndurchfluß von 20-40l/min (gemessen wird bei einer Viskosität von 36 mm^2/s und 0,4 bar Durchflußwiderstand). Packt das der Trabold?

Bei diesen Durchflußwerten muß man sich auch Gedanken über Querschnitt und Länge der Anschlußleitungen machen, damit nicht durch zu lange bzw. dünne Leitungen zu viel Druckabfall entsteht.

Warum ich das so genau weiß? Ich hab nichts mit der Öl- oder Filterindustrie zu tun. Ich hab mir nur seit längerem Gedanken gemacht, ob ich meinem Oldtimert-LKW einen vernünftigen Hauptstromfilter verpassen kann.

Der Trabold weiß schon warum er keinen Hauptstromfilter anbietet. Beim Nebenstromfilter bleibt in Versagensfall nur dessen positive Wirkung aus. Wäre er im Hauptstrom, kann es den Motor zerlegen.

Herzliche Grüße,
Bernhard

Zitat:

Original geschrieben von Bernhard G.


Wer sich ohne dieses Umgehungsventil einen solchen Filter in den Haupstrom reinbastelt, riskiert schwerste Motorschäden!!!

Hallo Bernhard G.

mach Dir wegen mir keinen Kopf ich bin seit 1976 mit solchen Problemen Vertraut.

Wir haben des öfteren das Problem , daß bei Antriebsmodulen für Vakuumanlagen oder
mobilen Hydraulikanlagen ( Schiffsantriebe usw. ) aus Platzgründen der Ölfilter vom Dieselmotor weggebaut werden muss .

Das ist eigentlich für mich nichts Ungewöhnliches .

Bisher haben wir ein Konkurenzprodukt benutzt , wobei alle Umgehungen und Überdruckventile aus dem Motor herausgezogen und in die Nähe des Filters gelegt wurden .

Dieses dient hauptsächlich der Wartungssicherheit und Kontrolle .

Ich finde es aber gut , das Du es hier sofort angesprochen hast .

Bei Interesse an weitern Gedankenaustausch melde Dich einfach über pn .

mfg

Omega-OPA

Hallo Omega-Opa.

Der Filter bis 12 ltr. Ölvolumen ist etwa so groß wie ein Halbliter-Bierkrug. Lkw- und Maschinenfilter sind länger, aber nicht dicker.

Bernhard:

Interessant, was du schreibst, mach mich da mal schlauer, da ich mich sonst um den Serienfilter nicht groß kümmere.

Du schreibst von 2,5 bar Druckdifferenz. Autobild berichtete von 8 bar, bei denen das ventil aufmacht.. Ich denke, wenn das Öl mal im Motorraum 2,5 oder noch mehr bar Druck aufgebaut hat, würde der Motor das Öl an allen Ecken und Enden "rauspissen". Was wir an der Öldruckanzeige sehen, wird ja wohl ziemlich nah an der Ölpumpe gemessen.
Ich habe mir mal einen neuen Ölfilter gekauft, ihn aufgeschnitten und festgestellt, dass das Ventil ständig offen ist, dass heisst, der Filter eigentlich gar nicht filtert. Gibt es dazu von euch auch irgendwelche Erfahrungen?

"Der mit Spannung wartet"

Also da kann ich nur die Webseite von MANN empfehlen. Da gibt es zum einen den Online-Katalog, wo bei jeder Filterpatrone das Vorhandense von Umgehungsventils und der Rücklaufsperre, sowie deren Öffnungsdruck angegeben ist. Des weiteren gibt es eine Broschüre über Wechselfilterpatronen: MANN-HUMMEL Wechselfiterpatronen

Der maximal mögliche Motoröldruck wird von einem Überdruckventil im Motor festgelegt, das i.d.R. unmittelbar hinter der Ölpumpe sitzt. Sobald dieser Wert überschritten wird, öffnet das Ventil. Typisch ist ein Wert von 5 bar. Dieser wird bei kaltem Öl und hohen Drehzahlen auch erreicht. Der Öldruck von 5 bar wird sicher nicht an allen Schmierstellen im Motor erreicht, aber an den Stellen, die nahe an der Ölpumpe sitzen, wie z.B. die Kurbelwelle, wird er wohl auch so hoch sein. Dafür gibt es ja anständige Simmerringe.

Ich habe keine Ahnung, was Autobild so schreibt. Aber ein Umgehungsventil das bei 8 bar öffnet, wäre ziemlich sinnlos. Außedem würde ich Autobild nicht als solide Quelle für fundierte technische Informationen ranziehen.

Es gibt übrigens auch Filter, die einen extrem niedrigen Öffnungsdruck haben: W1374/4 öffnet bei 0,2 bar. Keine Abnung wofür dieser Filter gedacht ist.

Herzliche Grüße,
Bernhard

Zitat:

Original geschrieben von Omega-OPA


@2

Immer wieder hört man Negatives über Nebenstrom-Feinstölfilter ... zumindest von offizieller Seite. Man braucht nur das Umweltbundesamt oder den ADC, die Autobild oder aber die Automobil oder Ölindustrie zu fragen und wird erfahren, dass von so einem Feinstölfilter ausdrücklich abgeraten wird... er verursache Motorschäden oder bringt zumindest nachweisbar nix.

Komisch ist nur, dass es meines Wissens noch nie einen Motorschaden gab oder aber solche Behauptungen wiederlegt wurden. Es gibt etliche Referenzen, beisbielsweise die Telekom (Schwebisch Hall), Aldi süd (Helmstadt) oder die Autobahndirektion Südbayern, in deren Fahrzeugen seit etlichen Jahren dieser Filter ohne Ölwechsel im Einsatz ist.
Speziell der Feinstölfilter der Marke Trabold (www.trabold.de) hat neben den dort nachlesbaren Referenzen zahlreiche Umweltpreise gewonnen und hat bereits seit 1993 TÜV.

Ich perönlich glaube an eine VERSCHWÖRUNG seitens der Automobil und Öllobby!
Ist ja auch irgendwie nachvollziehbar, dass die reichste Lobby der Welt sich nicht von ein paar unbestechlichen Filtererfindern 90 Prozent Ölersparnis und 50 oder 60 Prozent Motorverschleißreduzierung aufdrücken lassen.

Teilt jemand diese Meinung mit mir?
Was für Argumente (beweisende Tests) gibt es gegen Feinsölfilter?
Die bisher in diesem Forum erläutereten Argumente gegen einen Feinstölfilter sind meinen Recherchen nach nicht plausibel.

Schaut man sich die Ölanalysen an, so erkennt man schon eine Alterung des Öles. Im konkreten Fall (W124, 200D) wurde die erste Ölanalyse bei 25tkm nach dem Ölwechsel gemacht, die zweite Analyse folgte dann nach 35tkm. Der Wagen hatte zu Beginn 250tkm. Eingesetzt wurde Castrol 10W40.

Ergebnis: Eisen von 50 auf 92 mg/kg, Kalium von 18 auf 27, Bor von 81 auf 66, Viskosität 40 Grad von 99 auf 106 mm^2/s, Ruß von 1 auf 1.8%.

Erstaunlich: die Verunreinigungen wie Silizium sind nur von 8 auf 9 mg/kg gestiegen.

Das Öl ist noch brauchbar aber schon gealtert. Anhand der Ergebnisse wäre ein Ölwechsel alle 50tkm sicher vertretbar. Einen Betrieb ganz ohne Ölwechsel halte ich für nicht sinnvoll.

Daß ein Feinstfilter von großem Vorteil ist wird sicher niemand leugnen können. Die Kernfrage ist aber: kann der Feinstfilter den Ölwechsel überflüssig machen? Als Antwort könnte man anfügen:
-verlängern: ja
-überflüssig machen: NEIN.

Hallo P-Pets,

auf welche Ölanalyse beziehst du dich?
Die die ich kenne, auch TÜV-Analysen, sehen
ganz anders aus.

MfG

rockybobs

Analyse aus Mercedes Forum, WearCheck Brannenberg, Nummer 199240 vom 28.07.2003. Die Werte habe ich nicht rückgefragt.

Zu bedenken ist daß die meisten Motoren auch ohne Feinstfilter 50tkm mit gutem Öl laufen würden. Das geht natürlich auf die Lebensdauer; sie halten es aber aus.

Im Übrigen verstehe ich die Abneigung gegen Ölwechsel nicht. Wo luiegt das Problem alle 15tkm mal das Öl zu wechseln???

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