Nahender Abschied vom 210

Mercedes E-Klasse W210

Liebe Mitstreiter, wie hier schon angedeutet, zeichnet sich bei uns eine Umstellung in Richtung Elektromobilität ab.

Hatte kürzlich aus Zufall erstmals die Gelegenheit, ein EV zu bewegen, und war wider Erwarten begeistert. Viel mehr als das bin ich seither von der Idee angetan, künftig nicht mehr reparieren zu müssen (aufgrund meiner recht bescheidenen Schrauber-Fertigkeiten eher "organisieren" als "reparieren"😉.

Parallel dazu habe ich anlässlich meiner anstehenden QL-Reparatur meinen 320 wieder einmal von unten begutachten dürfen und war anschliessend um eine längere Liste zu erledigender Arbeiten reicher. Der Wagen war lange sehr gut in Schuss, aber nun kommen einige Sachen zusammen. Beim ML das Gleiche.

So gerne ich sie gefahren bin, hauptsächlich zwei Gründe haben mich daher zu dem Entschluss gebracht, 210 und ML abzugeben, und dafür ein ganz neues Abenteuer zu beginnen:

1. die erwähnte Liste, alleine in diesem Jahr wären Verschleissteile und Reparaturen im Gegenwert von mindestens 5.000 Euro fällig gewesen (beide Wagen zusammengerechnet, das Ganze allerdings zwingend, weil beide fällig zur Prüfung sind). Das ist noch konservativ gerechnet, realistisch sind es eher um die 6.500 Euro. Wäre bereit gewesen, dies zu investieren, aber ich bin die Lauferei nach Teilen und Werkstatt-Terminen ganz einfach leid
2. schon ohne eingerechnete Reparaturkosten kann ich im Gegenwert zum eingesparten Unterhalt meiner beiden Sterne locker einen Neuwagen leasen.

Dirk hatte auch die Sichtweise schon dargelegt, dass sich sein EV quasi von selbst finanziert, ich wollte aber lange nichts davon wissen. Bei manchen dauert's halt länger 😁

Tja, was soll ich sagen. Meine Zeit mit dem 210 neigt sich damit nach 8 Jahren und ziemlich genau 200.000km ihrem Ende entgegen. Ich kann noch gar nicht glauben, dass ich das hier wirklich schreibe...

Auf meinen Silberfuchs lasse ich trotzdem nichts kommen: wir haben das Beste aus dem Wagen herausholen dürfen. Rost war so gut wie nie ein Thema. Unzählige völlig problemfreie Langstrecken hat er komplett unbeeindruckt mit uns absolviert, und genau hier liegt auch die Krux an der Geschichte: ich kann dem Wagen nicht mehr gerecht werden, da kaum noch Langstrecken anstehen.

Für Kürzeres ist der M112/3 einfach nicht ausgelegt, und bevor mir der Wagen mit Kurzstrecken kaputtgeht, gebe ich ihn lieber ab. Das gilt auch für den ML, der uns zusätzliche 150.000km weit gefahren ist – es wäre schade um den schönen V8, daher wird auch er verkauft.

Werde selbstverständlich regelmässig hier hereinschauen, so einfach wird mich das Thema 210 ganz sicher nicht loslassen 😉

Demnächst geht es also los, der neue Wagen ist bestellt, aber Corona macht Liefertermine momentan sehr wenig verbindlich...

Schon jetzt lieben Dank für Eure Hilfe und die gute Zeit hier im Forum!

take care
timmi

Beste Antwort im Thema

Hallo Timmi, offensichtlich sind die Würfel ja schon gefallen. Ich persönlich halte die massenhafte Elektromobilität für einen gesellschaftlichen Irrweg auf fast jeder Ebene, von der Primärenergie bis hin zur Lademöglichkeit, denke aber, dass zum jetzigen Zeitpunkt so viele zusätzliche Imponderabilien - weit über die Energie - und Mobilitätsfrage hinaus - bestehen, dass ich über grundsätzliche Investitionen in Mobilitätskonzepte überhaupt nicht sinnvoll entscheiden könnte.
Wir stehen am Anfang einer Pandemie, die alles massiv verändern kann und wird und das ist das Hauptproblem. Verlässliche Prognosen scheinen mir selbst mittelfristig unmöglich zu sein, die Dinge ändern sich täglich und umfassend.

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Zitat:

@aston3457 schrieb am 25. März 2020 um 13:50:38 Uhr:


Alles machen die bestimmt nicht verkehrt. Sind eine der stärksten Nationen auf diesem Planeten, sowohl wirtschaftlich als auch Geldpolitisch und Geopolitisch.

Zitat:

@tomate67 schrieb am 25. März 2020 um 14:21:56 Uhr:


Ob blöd oder nicht sei mal dahingestellt. Man sollte bei der Diskussion auf jeden Fall im Hinterkopf behalten, dass sowohl China als auch die USA viel Know How importieren. Ein großer Teil der erfolgreichen US Wissenschaftler und Studenten ist kein Ergebnis des amerikanischen Bildungssystems.

Stimmt schon, so verkehrt ist das nicht alles, wenn auch nicht alles selbst erarbeitet. Aber wenn man nur mal vergleicht, Microsoft, Amazon, facebook, Google & Co., dazu Apple, Nike und noch viele andere mehr: alles US-Firmen, und wir haben in Europa – nichts dergleichen. OK, Adidas und ein paar andere.

Und in Europa machen wir uns mit GDPR gegenseitig das Leben schwer...

Immerhin sind wir als Markt nicht so uninteressant, USA 330 Mio, die EU 450 Mio potenzielle Käufer

Zitat:

@tomate67 schrieb am 25. März 2020 um 14:21:56 Uhr:



Zitat:

Ob blöd oder nicht sei mal dahingestellt. Man sollte bei der Diskussion auf jeden Fall im Hinterkopf behalten, dass sowohl China als auch die USA viel Know How importieren. Ein großer Teil der erfolgreichen US Wissenschaftler und Studenten ist kein Ergebnis des amerikanischen Bildungssystems.

Absolut deiner Meinung.

Gerade verliert Deutschland diese wichtigste aller Grundlagen des Wohlstands.
Wir haben noch Kinder in der Schule, das ist ein Schauspiel.
Wer das nicht glaubt soll mal in seiner Stadt Schulen besuchen, wenn die "letzte Stunde" geschlagen hat.
Spannend. Nein, nicht nur in den Brennpunkten.

Der "brain drain" neigt sich in den USA auch dem Ende entgegen, mit dem die Amis jahrzehntelang die intellektuellen Ressourcen der Hochschulen der halben Welt für'n Appel und' n Ei ausgebeutet haben, während die eigenen primären Bildungseinrichtungen im Chaos versunken sind. Die Deindustrialisierung und aktuell die Pandemie werden diesen Trend erheblich verstärken.

Zitat:

@aston3457 schrieb am 25. März 2020 um 13:50:38 Uhr:


(...)
Zumal, was hat die EU zu bieten in den oben genannten Kategorien?
Wo ist hier noch die Innovationskraft, die so dringend gebraucht wird. (...)

Anstelle irgendwelcher Propaganda aus zweiter oder dritter Hand schaue ich mir die Originalaufnahmen der jeweiligen Politiker an. Da würde ich mich als EU-Bürger nicht trauen, über den Trump zu lästern, bei dem aktuellen Personal in der EU...

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Nun, dumm sind beide, allerdings mit unterschiedlich Zielrichtung. Trump will zurück in die 40er und 50er Jahre, als Amerika die weltweite Vormacht war und begreift nicht , welche entscheidenden Veränderungen sich heute warum ergeben haben. Die EU will entgegen der nationalen Besonderheiten eine überstaatliche Utopie schaffen, die genauso scheitern wird. Für beide gilt das Motto der Realitätsverleugnung aus ideologischen Gründen nach dem Motto, dass nicht sein kann, was nicht sein darf.

Zitat:

@dickschiffsdiesel schrieb am 25. März 2020 um 14:32:42 Uhr:


Der "brain drain" neigt sich in den USA auch dem Ende entgegen, mit dem die Amis jahrzehntelang die intellektuellen Ressourcen der Hochschulen der halben Welt für'n Appel und' n Ei ausgebeutet haben,

Naja, wenn man sich gerade auf akademischem Niveau die unterschiedlichen Perspektiven anschaut, sind und waren die USA lange der sichere Hafen für Postgraduierte.

Geführte PHD-Programme und tenure track? Zu meiner Zeit in Deutschland nicht möglich. Hier lief man stattdessen Gefahr, als Post-Doc zeitweise 10 oder mehr Jahre dranzugeben, nur um dann als vermeintlich überqualifizierter akademischer Spezialist mit Mitte/Ende 30 vor dem beruflichen Nichts zu stehen

Will sagen: wir haben es den anderen sehr leicht gemacht!

Zitat:

@bonscott1 schrieb am 24. März 2020 um 21:03:52 Uhr:


also....
viel Spass mit dem Elektro SUV

Danke Bon!

Zitat:

bei uns in Österreich fährt derzeit fast niemand, wir haben Ausgangsverbot. Wird sich so schnell nicht ändern.

Hier fährt deutlich weniger als sonst, aber z.B. der Weg zur Arbeit ist hier noch erlaubt. Man merkt hier in Grenznähe, dass keine Einkaufstouristen mehr unterwegs sind. Auch ein Aspekt, der Einzelhandel jenseits der Grenze dürfte ein dickes Problem haben

Zitat:

Auto interessiert mich derzeit überhaupt nicht. voll egal.
gibt so viel wichtigere Dinge im Leben, hoffe dass diese Pandemie an uns vorbeigeht......

Mich eigentlich auch nicht gross. Aber das Thema mit den fälligen Reparaturen musste ich irgendwie lösen, daher die Umstellung zur jetzigen Zeit

Zitat:

naja
schaun wir mal, vielleicht hab ich Unrecht, glaub aber nicht daran.

Hoffen wir's trotzdem mal und sind optimistisch! Erinnert mich sehr an die Finanzkrise 2008/9, wo man zunächst auch einen noch viel grösseren Flächenbrand befürchtet hatte

Bleibt gesund!

LG timmi

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