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Nagel im Reifen

Themenstarteram 3. September 2019 um 8:04

Hatte gestern Laufgeräusche festgestellt und heute morgen dann einen Nagel im Reifen entdeckt. Der Nagelkopf ist ca. 1cm im Durchmesser aber keine Ahnung wie tief er drinsteckt

Luft verliert der Reifen nicht, der Nagel steckt noch drin.

War auch schon bei ner Werkstatt, damit sich das mal jemand anschaut und die sagten gleich, das der Reifen getauscht werden muss, da der Nagel fast an der Kante der Lauffläche steckt,

Ärgern tut es mich, da der Reifen grad mal 4500Km runter hat.

Ich hab nun nen neuen Reifen schon bestellt aber die Frage ist nun ob sich der alte Reifen evtl. doch noch verwenden lässt, wenn man feststellt, das der Reifen keine Luft verliert, nachdem man den Nagel gezogen hat ?

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@WolfgangN-63 schrieb am 3. September 2019 um 20:37:14 Uhr:

@moonwalk :

Ich bin nicht besonders gut darin, Menschen auf Dinge hinzuweisen, die sie aus falscher Sparsamkeit nicht lesen wollen. Trotzdem will ich es mal versuchen:

1. Reparatur am Rand

Die Schnittstelle aus den Unterbauten von Lauffläche und Karkasse ist ein hochsensibler Bereich, der tunlichst nicht gestört werden darf.

Die Vorschrift des minimalen Abstands der Verletzung vom Laufflächenrand versucht eine Mindestanzahl unbeschädigter Fäden im Laufflächenunterbau aufrecht zu erhalten.

Wer die einschlägigen Vorschriften "kreativ" auslegt, hat die Hintergründe selbst nicht verstanden und handelt grob fahrlässig / mit Vorsatz.

2. Profiltiefen- und Altersunterschied auf einer Achse

Fahrdynamikregelsysteme sind von gleichmäßigen Grip-Verhältnissen insbesondere auf einer Achse abhängig und gehen rechnerisch auch davon aus.

Unterschiedliche Profiltiefe und unterschiedliches Reifenalter führen zu einem unterschiedlichen Gripniveau und damit zu Regelfehlern, die im günstigsten Fall dazu führen, dass man sich über eine blinkende Kotrollleuchte für die ASR wundert. Im ungünstigsten Fall kann ein ESP ein Fahrzeug nicht mehr fangen.

Nachtrag zu 2:

Es wäre wirklich an der Zeit, dass diese Erkenntnisse Eingang in die Straßenverkehrs-Zulassungsordnung und die Prüfvorschriften bei der HU finden.

In gewisser Weise kann ich verstehen, dass ohne das Festschreiben dieser Erkenntnisse im Regelwerk das Verständnis für eine einschlägige und durchaus gut gemeinte Empfehlung eines Reifenhändlers fehlt.

Deine Aussage (fett) ist komplett falsch und zeugt deinerseits von dem mangelnden techn. Verständnis das Du anderen so gerne unter die Nase reibst. ABS, ASR, DTC. etc. schert einen feuchten Kehrricht wieviel Profil auf einem Reifen ist, denn dafür wird das System initialisiert. Und unterschiedlichen Grip hast z. B. bei Schnee im Winter oder nasser Fahrbahn so gut wie immer und im schlimmsten Fall wenn ein Reifen auf der Straße ist und der andere bereits auf dem Bankett ist sowieso. Auch da muß das System noch gut regeln können und tut dies auch, da in erster Linie die Raddrehzahlen abgeglichen und korrigiert werden. Dies wird durch Radsensoren (ABS), Lenkwinkelsensor und Gierratensensor bestimmt. Die juckt es nicht die Bohne ob ein Reifen 2 mm mehr Profil hat als ein anderer. Denn dazu sind die Systeme ja da um unterschiedliche Grip auszugleichen.

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Zitat:

@moonwalk schrieb am 4. September 2019 um 16:13:41 Uhr:

Was ist denn hier kreativ? Es wird hier immer so getan, als wäre man ein tollkühner Teufelskerl, wenn man es wagt einen Reifen zu reparieren.

Das ist Unsinn. Logischerweise ist eine Reparatur sinnvoll und möglich in den Bereichen, in denen es eben möglich ist.

Zitat:

Laut Vorgabe vom Hersteller des "Reparaturpflasters" (minicombi) kann eine Reparatur eines Lochs bis 3mm bis Geschwindigkeit 240 km/h (V) auf der Breite von 90% der Lauffläche durchgeführt werden. Heißt auf Deutsch: einen Daumenbreit Abstand vom Rand ist sicher! (bei 225er = 1,12 cm)

Wenn ich bei dieser Betrachtung alles mit Profil zur Lauffläche dazu zähle, liege ich mit den 90% ganz sicher in einem Bereich, der nicht mehr reparaturfähig ist.

Ich würde auf der äußeren Profilreihe außen und innen einfach nicht reparieren. Ich meine damit genau Deine Reparatur an dieser Stelle: LINK

Frage zum SI: Hat ein derart reparierter Reifen mit SI=W oder Y danach nur noch SI=V?

Falls ja, wo wird das dokumentiert?

Zitat:

@WolfgangN-63 schrieb am 4. September 2019 um 16:49:24 Uhr:

Wenn ich bei dieser Betrachtung alles mit Profil zur Lauffläche dazu zähle, liege ich mit den 90% ganz sicher in einem Bereich, der nicht mehr reparaturfähig ist.

Ich würde auf der äußeren Profilreihe außen und innen einfach nicht reparieren. Ich meine damit genau Deine Reparatur an dieser Stelle: LINK

Tja, hier scheiden sich eben die Geister und die Meinung der Wissenden. Eine "Vorgabe" vom Reparaturmittelhersteller ist sicher nicht mal so eben aus der Luft gegriffen und wenn mein Reifenfachbetrieb mich zwar aufklärt/warnt aber am Ende nach der Begutachtung zu dem Schluss kommt: "das geht doch, wenn auch knapp" liege ich da meiner Meinung nach sicher nicht völlig außerhalb der Legalität.

Aber was mich schon immer interessiert hat: was genau ist denn eigentlich das Risiko bei einer Reifenreparatur im Allgemeinen und bei einer am Rand im Besonderen?

Ich dachte, der Flicken kann dann im Worst Case undicht werden, die Luft entweicht langsam und

a) ohne Reifendruckkontrolle nimmt die Walkarbeit zu und der Reifen erhitzt sich und kann ggf. platzen

b) mit Reifendruckkontrolle erhalte ich rechtzeitig eine Warnung und kann reagieren

c) mit RFT erhalte ich eine Warnung kann aber mit gemäßigter Geschwindigkeit weiterfahren

Was übersehe ich dabei?

Zu B, besteht das Risiko darin, dass die Instandsetzung nicht zuverlässig dicht ist und der Reifen erneut Luft verliert.

Sich darauf auszuruhen, dass das Fahrzeug über ein RDKS verfügt, ist ja die schwächste Argumentation überhaupt.

Im Schadenfall wird kein Gericht der Welt diesen Schutzbehauptungen folgen.

Einen Reifen zu reparieren, dessen Substanz eine Instandsetzung nicht auch zweifelsfrei zulässt, ist grob fahrlässig, auch wenn der Kunde Beifall klatscht, weil er dadurch sparen kann.

Du übersiehst, dass Du ein praktizierender Theoretiker, und nicht haftbar bist, im Gegensatz zu einem Montagebetrieb.

Zitat:

@Gummihoeker schrieb am 4. September 2019 um 17:28:36 Uhr:

Du übersiehst, dass Du ein praktizierender Theoretiker, und nicht haftbar bist, im Gegensatz zu einem Montagebetrieb.

Der ist gut! :)

Danke für die Bestätigung, dass "eigentlich" (RDK vorausgesetzt) nichts wirklich schlimmes passieren kann. Viele User glauben ja, dass der Reifen dann völlig unvermittelt platzen kann. Meine Frage war ja auch nach den praktischen Folgen & Risiken einer Reparatur und nicht nach den theoretischen Haftungsrisiken eines Reifenfachbetriebes ;)

Bei mir hat bisher jede "Pilzreparatur" bis zum Lebensende des Reifens gehalten...

Und was machst Du, wenn die Karre Totalschaden ist, verschrottet wird und die Räder danach auf einem Fahrzeug ohne RDKS landen?

Was machst du, wenn du deinen Schrottreifen Wagen verkaufst, der nicht mehr verkehrssicher ist und der Aufkäufer ihn im In- oder Ausland in diesem Zustand an einen Endnutzer weiterverkauft?

Irgendwann ist auch mal Schluss.

Zum Thema: Fragst du wegen eines Fremdkörpers im Reifen drei Reifenbetriebe, bekommst du in der Regel drei Verschiedene Antworten. Die Unsicherheit scheint auch auf Händlerseite groß. Ich habe schon/erst vier mal einen Reifen reparieren lassen. Zwei Mal wurde der Reifen ohne Demontage repariert, ein Mal hat sich der erste geweigert, da man von außen gesehen hätte, dass der Reifen zu lange mit wenig Druck und damit nicht reparabel sei, der zweite hat dann den Reifen demontiert, sichtgeprüft und mit „Gummiwurst“ repariert, ein Mal habe ich einen Flicken von innen draufbekommen. Das war lustigerweise nicht in Deutschland, sondern in Italien und mit 10€ die günstigste Reparatur.

Undicht geworden ist keiner der Flicken. Der eine Reifen wurde ein paar Jahre später wegen schleichenden Druckverlustes gewechselt. Schuld war aber nicht der Flicken, sondern ein weiterer Nagel, der von außen nicht erkennbar war. Der andere mit dem Wagen verschenkt und die anderen beiden abgefahren und dann gewechselt.

Themenstarteram 6. September 2019 um 6:19

Mal kurze Rückmeldung meinerseits. Stehe grad in der Werkstatt und neuer Reifen wird gerade montiert. Die Schraube ging durch, zwar nicht viel aber durch ist durch.

War also richtig direkt nen neuen Reifen zu ordern. Ist ärgerlich aber meine Sicherheit ist mir die 100€ wert. Reparatur kam an der Stelle sowieso nicht in Frage.

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