Nach Benutzung eines Pannenspray Reifen hinüber?
Habe eine Frage, mein Mann hat einen Plattfuß an seinem Auto. Er hat sich ein Spray gekauft, Holts Reifenpilot, welches in den Reifen gefüllt wird, um zum nächsten Reifenhändle fahren zu können.
Dort wurde ihm mitgeteilt, dass wenn die Milch im Reifen ist, der Reifen nicht mehr zu reparieren wäre. Auf der Dose stand aber, dass der Reifen danach repariert werden kann.
Was stimmt denn nun? Will der Reifenhändler ihm einen neuen Reifen verkaufen, oder ist der Reifen tatsächlich nicht mehr zu gebrauchen?
Gruß
rena48
Beste Antwort im Thema
Mache dir über den Ton hier keine allzu großen Gedanken. Viele, die im realen Leben nichts zu melden haben, leben hier ihre schulmeisterlichen Allüren aus.
Um zu deiner eigentlichen Frage zu kommen, wer denn nun eigentlich Recht hat - da lautet die Antwort: beide 😁
Der Reifenhändler hat zunächst mal Recht, denn in der "Richtlinie zur Instandsetzung von Luftreifen C.14" (Verkehrsblatt B3620) heißt es unter Ziffer 3.5: "Schäden an Reifen, die mittels Pannenhilfsmittel behandelt wurden, können nicht repariert werden."
Der Hintergrund zu dieser Regelung war, dass niemand sicherstellen konnte, dass die chemische Zusammensetzung des Reifendichtmittels sich mit der Zusammensetzung des Reparaturmaterials verträgt - zu gut deutsch: ob der Vulkanisationskleber für den Reparaturflicken auch ordentlich klebt, wenn die Klebefläche vorher mit einer unbekannten Pannenhilfesubstanz "verunreinigt" wurde.
Jetzt kommt Holts daher und sagt auf ihrer Homepage:
"Im Gegensatz zu anderen Pannenreparaturprodukten wird Reifen Pilot aus einem Schaum auf Wasserbasis hergestellt, der den Reifen nicht angreift und keine Schäden verursacht. Er kann nach dem Gebrauch leicht aus der Innenseite des Reifens herausgewaschen werden, so dass eine vollständige Reparatur sicher durchgeführt werden kann (vorausgesetzt, dass der Reifen nicht irreparabel beschädigt ist).
Tipp für Autofahrer: – Stellen Sie sicher, dass Sie Ihrem Mechaniker mitteilen, dass Sie Reifen Pilot verwendet haben und dass der Reifen ausgewaschen werden kann. Wir empfehlen, die Dose aufzubewahren, damit Sie diese Informationen an den Mechaniker weitergeben können."
Holts sagt also mit anderen Worten: Das Dichtmittel ist wasserlöslich und kann rückstandfrei ausgewaschen werden... die Beschränkungen der oben zitierten Richtlinie greifen also nicht, sofern der Reifen grundsätzlich noch reparabel ist (keine Walkschäden, Stichverletzungen innerhalb der zulässigen Toleranzen, etc)
Ein weiteres Beispiel in dem der technische Fortschritt die Gesetzeslage überholt. Eine entsprechende Anpassung der Richtlinie wird sicher irgendwann erfolgen - fragt sich nur wann 😁
ghm
127 Antworten
Zitat:
@Multilo schrieb am 2. August 2018 um 23:37:07 Uhr:
Aaah, ja. Es gibt also Autos ohne Kofferraum... So viele kenne ich da ehrlich gesagt nicht. Und bei SUV und Co. würde es ja auch nicht stören, das Rad am Heck von außen anzubringen.
........
Ich habe z.B. einen 1er BMW - da möchte ich nicht das ganze Jahr ein Reserverad im Kofferraum rumfahren.
Der Raumbedarf ist ein Grund dagegen - die Ladungssicherung der andere.
Eine Halterung außen wäre vielleicht eine Möglichkeit, aber wenn ich bedenke wie der TÜV-Onkel schon bei Fahrwerksdingen rumzickt, möchte ich nicht wissen was zu einer Reserveradhalterung wie beim Jeep sagt.
Zitat:
@Multilo schrieb am 2. August 2018 um 23:37:07 Uhr:
........
Naja, muss halt jeder selber wissen, was er sich kauft. 🙂
Eben - deshalb habe ich einen 1er geholt - und wenn alle Stricke reißen hilft mir hoffentlich die goldene ADAC-Karte.
Zitat:
@ti_comp schrieb am 3. August 2018 um 17:49:32 Uhr:
Eben - deshalb habe ich einen 1er geholt - und wenn alle Stricke reißen hilft mir hoffentlich die goldene ADAC-Karte.
Gegen gelbe Engel oder eine der preiswerteren Varianten habe ich ja auch nichts gesagt. Ich finde es nur erstaunlich, dass Leute sich ggf. die teuersten Testsieger-Spitzenreifen kaufen, damit sie nochmal 0,001% mehr Sicherheit herausholen, dann aber ggf. Reparaturen durchführen, die sie leicht an die Leitplanke bringen können, noch bevor sie überhaupt begriffen haben, was beim Reparieren alles falsch laufen kann.
Zitat:
@cdfcool schrieb am 3. August 2018 um 11:45:25 Uhr:
Ich hab oft Altreifen mit Schrauben und Nägeln drin, die bis zum Schluss unbemerkt geblieben sind.... die funktionieren vermutlich besser als die Dichtstreifen, haha
Wenn ich eine Schraube im Reifen finde, kommt Schraubensicherungslack drauf und dann wird sie mit 3 Nm fest gezogen. Fertig ist die Reparatur. 😁
Als Profi zieht man natürlich den Reifen von der Felge und schraubt eine Kontermutter auf die Schraube.😁😁
Zitat:
@Multilo schrieb am 3. August 2018 um 20:01:33 Uhr:
Gegen gelbe Engel oder eine der preiswerteren Varianten habe ich ja auch nichts gesagt. Ich finde es nur erstaunlich, dass Leute sich ggf. die teuersten Testsieger-Spitzenreifen kaufen, damit sie nochmal 0,001% mehr Sicherheit herausholen, dann aber ggf. Reparaturen durchführen, die sie leicht an die Leitplanke bringen können, noch bevor sie überhaupt begriffen haben, was beim Reparieren alles falsch laufen kann.
Da geb ich dir uneingeschränkt Recht.
Nichts gegen eine Reifenreparatur - aber wenn, dann bitte vom Fachmann.
Der zieht (falls möglich) von innen einen Pilz ein.
Da dieser auch Formschlüssig hält, kann der eigentlich gar nicht rausfliegen.