Nach 3J-Inspektion 300m gefahren und für immer abgesoffen
Mahlzeit liebe Leute!
Ich möchte von meinem Erlebnis mit meinem Zafira Tourer (Bj 2015, Innovation noch ohne OnStar, 2l Diesel 170PS Automatik) berichten. Ich hatte ihn in der Regulären 3-Jahresinspektion, Sommerreifen drauf, das übliche. Ich also ins Auto und vom Hof gefahren in den Kölner Berufsverkehr.
Der Motor hörte sich schon ungewöhnlich an. Etwas lauter als sonst und nagelte etwas. Naja Motoröl würde ja auch gewechselt. Gibt sich bestimmt gleich.... Nach 300m ist mir der Motor dann im Stand abgesoffen. Als könnte ich nicht kuppeln. Und dabei fahre ich einen Diesel mit Automatik. Mehrere Anlassversuche schlugen fehl. Ich hatte noch Glück und konnte meinen Großen dank eines hilfsbereiten Passanten von der Straße runter schieben.
Ich also erstmal zu Fuß zurück zum FOH. "Weit bin ich nicht gekommen" war meine Begrüßung. Leider war es schon spät und es war kein Fahrer mehr da um mein Auto den kurzen Weg zurück zu schleppen. "Haben Sie ADAC?" Ja. Ich habe ADAC. 3 Stunden Später war ich zuhause. Der ADAC war auch ratlos. Mit Starterspray lief der Motor ne Minute und ging dann wieder aus.
Mir gingen da so einige Spekulationen durch den Kopf:
- Öl abgelassen und kein Neues rein? Ne, die Öldruckleute ging nicht an. Auch sonst keine Meldungen im Display.
- Es wurde ein Softwareupdate bzgl Adblue gemacht (die Produktverbesserung hat aber angeblich nix mit Dieselgate zu tun. Naja). Vielleicht ein Problem beim Softwareupdate? Gut möglich.
- Adblue wurde nachgefüllt. Hoffentlich nicht in den Dieseltank.
Eine 5km Probefahrt wurde gemacht hat mir der Serviceberater am nächsten Tag versichert und dabei gab es keine Probleme. Warum ich dann nur 300m weit gekommen bin hat er mir nicht beantworten können. Aus meiner Sicht spricht das gegen ein Softwareproblem. Angeblich kann man aber bei leerem Adblue den Motor noch 6 Mal starten. Wenn man "Adblue im Dieseltank" googelt findet man aber auch heraus, das man in dem Fall noch ein paar km kommt. DTCs gäbe es auch keinen einzigen.
Das ganze ist jetzt 3 Wochen her und ich würde gerne auflösen, aber leider bin ich so schlau wie wie am ersten Tag. Zunächst hat die Werkstatt gesagt es gäbe ein Problem mit dem Getriebesteuergerät. Sie kämen nicht "drauf" und die Softwareversion wäre komisch. Seit der zweiten Woche ist es das Adblue-Steuergerät, das aufgrund eines bekannten Fehlers nach Update nicht den korrekten Füllstand an den Motor meldet. Beides müsste sich durch eine Wiederholung des SW-Updates beheben lassen. Leider bekommen die dafür von ETAC keinen VCI-Code. Scheinbar weil die in Rüsselsheim Büros umziehen. Vielleicht auch wegen der Kurzarbeit nach der PSA-Übernahme. Nach drei Wochen kann ich aber nicht mehr glauben dass es sich um eine einfache Verzögerung handelt. Ich habe mittlerweile einen privaten Kontakt bei Opel um Hilfe gebeten. Der war aber auch ratlos. In der Datenbank steht wohl nicht viel verwertbares zu meinem Fall drin. Ich habe mich auch an die Kundenhotline von Opel gewandt und eine Fallnummer erhalten. ich bin gespannt was sich daraus ergibt.
Hat jemand von euch schonmal von soetwas gehört? Gibt es für mich noch Möglichkeiten zu Beschleunigen oder etwas in Erfahrung zu bringen?
Ansonsten fahre ich solange halt Corsa. Man gewöhnt sich dran und der Kindersitz passt rein, aber solangsam vermisse ich den Großen.
Viele Grüße
Beste Antwort im Thema
Der Fehler wurde nun gefunden.
Eine Woche bevor der zweite Monat um wäre hat sich nun herausgestellt... nein ich mache es spannend *g*
Die hatten noch nen zweiten Zafira mit gleichem Motor und nach und nach Teile kreuzgetauscht und Messungen gemacht um den Fehler einzukreisen. Bei einem Teil (ich glaube Injektor?) ist er dann auf einmal angesprungen! Aber auch nach 10 Minuten wieder ausgegangen.
Es hat sich nun also herausgestellt *Trommelwirbel* dass sich die Hochdruckpumpe eingefressen hat *Tadaaa*
Komisch, dabei war es doch so abwegig aber naja jetzt ist es raus. Es befinden sich also schöne kleine Metallspäne überall da wo Kraftstoff hinkommt. Diese Reparatur wird wohl lange dauern und sehr teuer werden da alle Teile, die mit Kraftstoff in Berührung kommen getauscht werden müssen. Nebenbei haben die den anderen Zafira so auch erstmal außer Gefecht gesetzt aber zum Glück nur das eine Teil.
Die haben jetzt einen Kulanzantrag bei Opel gestellt. Wenn der abgelehnt wird müssten wir nochmal reden meinte mein Ansprechpartner. *Ähem*
Aus meiner Sicht ist nur einer Kulant und das bin ich. Wer hier zahl ist m.E auch klar. Für sowas gibt es die Betriebshaftpflicht. Er meinte am Telefon dass es nicht am falsch befüllten Adblue liegen kann, weil die Zapfsäule in der Werkstatt kein Adblue in einen Dieseltank abgeben würde. Eine andere Erklärung hatte er aber nicht. Im Grunde ist es mir auch egal. Von mir aus kann auch jemand seine Notdurft in den Tank entrichtet haben.
Auto ohne Mängel abgegeben -> irgendwas passiert in der Werkstatt -> Auto kaputt
So einfach ist das. Ich fürchte nur solange die Frage der Kostenübernahme nicht geklärt ist, macht wieder erstmal keiner nen Finger krumm.
Auf dem Wege habe ich auch erfahren, dass man, sofern man die PVA bzgl AdBlue mitmacht, nicht nur den AdBlue-Tank voll bekommt sondern auch nen 5l Kanister dazu. Im nachhinein hätte ich drauf verzichtet.
18 Antworten
beim 3.0 waren es immer nur die zumesseinheiten. die Reparatur gab's sogar zum Festpreis im internet so oft gingen die. 😁
Zitat:
@GermanTwath schrieb am 14. Juni 2018 um 12:08:06 Uhr:
Adblue im Diesel hat mit Sicherheit den selben Effekt
Bei 300m von Tanken bis Komplettausfall, da kann man nicht mehr von leicht korrosiver Wirkung oder chemischer Unverträglichkeit sprechen, sondern vom kompletten Ausfall der Schmierung.
Die Bioanteil Diskussion braucht man hier nicht unbedingt, aber 3.0CDTI Hochdruckpumpen gingen auch vor der Einführung dieser Spritsorten kaputt, Biodiesel hat zudem eine bessere Schmierwirkung als Normaldiesel. Es greift nur bestimmte Sorten Kunststoff an, weswegen man biodieselfeste Schläuche benötigt. Einfach mal lesen: klick.
MfG BlackTM
Im meinem Fall wurde ja noch eine Probefahrt von mehreren Kilometern nach der Inspektion gemacht. Aber ob Adblue vorher oder nachher rein kam weiß ich natürlich nicht.
Ich habe auch mal beim ADAC angrufen. Die haben da eine Expertenhotline. Der meinte das wird wohl Zufall gewesen sein. Die Pumpe könne durchaus bei 60000km kaputt gehen und ich hätte halt Glück gehabt, dass ich nicht im Nirwana stehen geblieben bin. Dass ein FOH as mit dem Adblue falsch macht hielt er für unwahrscheinlicher.
Zwischenzeitlich gab es eine positive Entwicklung: 100% Kulanz durch Opel 😁. Das Auto hätte heute auch fertig werden sollen, aber scheinbar wurde eine falsche Kraftstoffleitung geliefert. Ich habe mal interessehalber nachgefragt wieviel das kosten würde: ca 9000€. Und der Motor wird nicht getauscht. Es ist offenbar völlig ausgeschlossen, dass die feinen Metallspäne durch die Injektoren in den Motor gelangen können. Ich vertraue an dieser Stelle mal Opel.
Vermutlich hätte die Anschlussgarantie mir davon noch 3-400€ übrig gelassen. Das ist natürlich deutlich angenehmer als der komplette Betrag, aber für ein Auto an dem nix dran war...
Jetzt ist übrigens auch der TÜV fällig xD
Es ist zum Heulen.
Wieder ne Woche Verzögerung wegen einer Kleinigkeit. Diese falsche Vorförder-Kraftstoffleitung. Angeblich haben sie jetzt eine richtige bekommen, aber die zweite fehlt noch. Die eine richtige kam jetzt in einer Verpackung mit einer anderen Teilenr. Die falschen Leitungen haben die richtige Nummer, sind aber am Ende falsch gebogen und haben einen Sensor, den mein Fzg nicht hat. Entweder hat da ein Lieferant systematisch falsch verpackt, oder hier passiert wieder irgendein Schmu. Wenn die nen Fehler in der Bestellung haben frage ich mich, was sonst noch alles verbaut wurde was da nicht rein gehört. Es muss ja nicht mit bloßem Auge erkennbar sein.
Der Fall beim KIC war schon geschlossen. Den mach ich jetzt wieder auf. Die sollen das mal genau prüfen.