Motorschrauben wechseln?!??!!?
Hallo liebe Gemeinde,
ich würde gerne an meiner 6er Bandit die standart Schrauben im Motorblock(Schrauben vom Lima-Deckel und Umgebung) gegen VA-Schrauben tauschen.
Da wurd ich aber von mehrern darauf Aufmerksam gemacht, dass es vlt. nicht gut sei dies zu tun bzgl. der Ausdehnung der Schrauben, da diese ja aus nem anderen Material bestehen und Zugfestigkeit etc.
Somit wollt ich euch mal Fragen ob wer dies schonmal gemacht hat und wenn ja erfolgreich oder eher nicht? bzw. was denkt ihr isset machbar?
Eine weitere Variante wäre ein aus nem Online Aktionshaus bestellter Schraubensatz, wie zB. guckse hier
dort werden die Schrauben ja schon von vorn herein angeboten sind halt auch VA2A Schrauben!
lg und vielen dank ausm POTT!
23 Antworten
Dankschön Uli, für die detailierte weitere Auslegung meiner Worte 🙂
Kurzform - als Austausch sind all diese hübschen Schräublis nur da zu empfehlen (bzw. rel. problemlos), wo sie keinen besonderen Belastungen ausgesetzt sind (also z.B. fast immer bei Motordeckeln u.ä.), man verwende immer ein (säurefreies und galvanisch neutrales) Trennmittel (VA gammelt nicht, stimmt... aber das Gegenstück aus z.B. Alu u.U. um so freudiger) und knalle die Gschicht tunlichst NICHT zu fest an. Aufgrund dessen und einer weiteren Eigenschaft von VA Schrauben (lösefreudig)... würde ich auch noch ein Federringerl empfehlen (chem. Schraubensicherungen in dem Fall nicht gut).
Wenn aber eine Brems, ein Lenker oder andere Teile dranhängen, deren spontane und unerwünschte Verabschiedung vom Mopped fatale Folgewirkungen 😁 erwarten lässt - Finger weg, da sollte man seeeehr genau wissen, was man tut.
Zitat:
Original geschrieben von tec-doc
Kurzform - als Austausch sind all diese hübschen Schräublis nur da zu empfehlen (bzw. rel. problemlos), wo sie keinen besonderen Belastungen ausgesetzt sind (also z.B. fast immer bei Motordeckeln u.ä.), man verwende immer ein (säurefreies und galvanisch neutrales) Trennmittel (VA gammelt nicht, stimmt... aber das Gegenstück aus z.B. Alu u.U. um so freudiger) und knalle die Gschicht tunlichst NICHT zu fest an.
Ich kann mich nicht erinnern empfohlen zu haben VA-Schrauben gegen die originalen Schrauben an irgendwelchen
sicherheitsrelevanten Bauteilen zu ersetzen - meines Wissens sind Schrauben der Mindestgüte 8.8 im Fahrzeugbau vorgeschrieben und meines Wissens halten sich auch alle Fahrzeugbauer an diese Normung. Sogar bei den Motor- und Getriebedeckelschrauben. Obwohl jeder Fahrzeughersteller weiss, das die da extrem überdimensioniert sind.
Vorsicht bei Alu und Magnesium was die Anzugsdrehmomente betrifft hatte ich gesagt.
Zitat:
Original geschrieben von tec-doc
Aufgrund dessen und einer weiteren Eigenschaft von VA Schrauben (lösefreudig)... würde ich auch noch ein Federringerl empfehlen (chem. Schraubensicherungen in dem Fall nicht gut).
Die Geschichte mit der Lösefreudigkeit halte ich für ein Gerücht, generell ist das Gewinde abgewickelt eine schiefe Ebene, je geringer der Neigungswinkel, desto geringer ist die Lösefreudigkeit, oder übertragen je geringer die Gewindesteigung, desto geringer die Lösefreudigkeit. Die Schrauben der Gehäusedeckel haben den Steigungswinkel 1,5 und neigen nicht zur Selbstlösung, auch nicht die VA-Schrauben. Ich habe solche Erfahrung nicht, lass mich aber gerne belehren.
Zitat:
Original geschrieben von tec-doc
Dankschön Uli, für die detailierte weitere Auslegung meiner Worte 🙂.............................................
Wenn aber eine Brems, ein Lenker oder andere Teile dranhängen, deren spontane und unerwünschte Verabschiedung vom Mopped fatale Folgewirkungen 😁 erwarten lässt - Finger weg, da sollte man seeeehr genau wissen, was man tut.
Wie gesagt würde ich niemanden empfehlen an Bremsen oder Lenkern Schrauben auszutauschen. Das muss jeder selbst wissen was er da macht.
Aber wenn du hier von spontaner Verabschiedung schreibst, dann würde das ein Reissen oder Abscheren der Schrauben vorraussetzen. Da kann ich aber nur schmunzel😁
Und hömma, wenn der Uli immer so schön deine Worte auslegt, dann lass ihn doch mal auslegen welche Zerreisskräfte in einer VA-Schraube der Kategorie M8 (A2-70) , besser wäre ja A4-80 in Axialrichtung wirken müssen um anzureissen. Ich geh mal davon aus, dass M8 die Mindestgröße für Lenkerklemmböcke sind. Das Ergebnis wird sicher erstaunen.😉
Nö Titus... ich werde mich hüten, hier großartig in Details zu gehen - das artet nämlich aller Erfahrung nach immer (öfter) unschön aus, alle sind gscheid, manche gscheider... hin her und rauf und runter... und wirklich raus kommt dabei eh nix. 🙂
Daher auch mein erster Post kurz und knapp zu diesem Thema:
An den genannten Deckelchen gibts weder mit noch ein Problem - in jedem Fall solltest Du die Schrauben aber mit Keramikpaste einsetzen und das Drehmoment beachten.
Alu seh ich pers. immer kritisch... ist aber natürlich auch immer die Frage, wo man die Schrauben einsetzt.
Mea culpa... ich hätte es dabei belassen sollen - im Grunde genügt es für die konkrete Fragestellung des TE und gut is. Ich denke, darauf kann man sich einigen....
Zitat:
Original geschrieben von titus95
Also wenn man von VA (allgemein) auf A2-70 argumentiert, so ist das auch falsch.Austenitischer Chrom-Nickel-Stahl (allgemeine Bezeichnung VA) gibt es in den Stahlsorten A1 bis A5, und in den Festigkeitsklassen 50, 70 und 80.
Die Festigkeitsklassen geben die Mindestzugfestigkeit in N/mm2 an. Damit bist du in der höchsten Festigkeitsklasse mindestens im Bereich der 8.8 Stahlschraube. OK, das man mit der (VA)Festigkeitsklasse 80 über der Festigkeit eines 8.8. Stahles liegt von mir falsch wiedergegeben.Wenn man das vertiefen wollte so müsste man sich auch im Einzelfall sogar die Wirksumme des VA-Werkstoffes ansehen, deren Höhe und Zusammensetzung über die Beständigkeit des Werkstoffes im Bezug auf die Spalt- und Lochfrasskorrosion entscheidend ist.
Wirksumme ( WS ) = %Cr + 3,3 * %Mo + 30 * %NVertiefen will ich aber nix, wenn man mit den VA-Schrauben der Güte A2-70 Bedenken hat, kann man ja auf VA-Schrauben der Güte A4-80 (800 N/mm² ) zurückgreifen. Dann hat man zwar eine unnötig hohe Kraftübertragungsmöglichkeit, aber durch den erhöhten MO-Anteil auch eine bessere Korrosionsbeständigkeit.
Oder man nimmt was anderes……😁
Hi Titus,
A2-70 ist der weit verbreitete Standard, den Du in fast jeder "Frittenbude" 😉 bekommst, wenn Du "Edelstahlschrauben" verlangst. Auf ausdrückliches Verlangen gibt's im Schraubenhandel sicher auch A2-80, auch A4-80, A5 (1.4571) Innensechskantschrauben dürften aber kaum erhältlich sein, wohl kaum in kleinen Stückzahlen für den Endanwender, und auch da hört's bei der Festigkeitsklasse 80 auf. Selbst im sehr guten Sortiment
dieser Firmasind nur A4-80 Schrauben gelistet. Auch sonst nirgends was in A5 (1.4571), wenn man von (im Motorbau ziemlich ungebräuchlichen😁) Mauerankern, Nieten u. anderen Verbindungselementen etc. absieht. Natürlich könnte man auch auf andere rosträge Stähle umsteigen, aber wozu?
Eine stinknormale A2-70 als Ersatz für die auch ziemlich am unteren Ende der Festigkeitsskala angeordneten Deckelschrauben, ist mehr als ausreichend für den gedachten Einsatzzweck (da müsste sich bei den Japsenmopeds viel geändert haben, seit ich nicht mehr dran schraube, früher waren das alles ziemlich popelige Linsenkopf-Kreuzschlitzschrauben, die zum Lösen häufig nach dem Schlagschrauber verlangten). Ich glaube kaum, daß sich der Fragesteller Gedanken um die Wirksumme der Legierungsbestandteile und noch höhere Korrosionsbeständigkeit macht (denn wenn er's getan hätte, wüsste er mehr über das Materialverhalten und hätte hier sicher die Frage nicht gestellt), was bzgl. der zu ersetzenden Schrauben auch vollkommen überflüssig ist, da sie das edlere Material darstellen und eher das unedlere Aluminium rundherum korrodiert.
Deckelschrauben mit rostträgen Schrauben zu ersetzen geht, solange diese Schrauben keinen Anteil an irgendwelchen tragenden Verbindungen haben und nur den Deckel etwas an die Dichtung drücken müssen. Aber das hatte tec-doc ja bereits geschrieben😁.
Grüße
Uli
Ha, grad gesehen, ihr wart ja schon viel weiter, während ich ferngesehen habe, mit der offenen Antwort😁
Ähnliche Themen
Ich wollte das noch als Nachtrag reinsetzen, ich seh das ja genauso wie du oder wie ihr. Der TE ist wahrscheinlich schon geflüchtet?😁
*Umpf*.... alle im Grunde einer Meinung, jeder auf anderer (hier nebensächlicher) Basis 😛
Mag wer ein Schneider....? 😛
Meinen Dank haste, ich hab`aber leider kein Schneider, mögen tu ichs schon.
Aber auch hier in NRW, dem Land von Kohle (noch) und Stahl, Kraftwerksbetreibern und dem Maschinenbau gibt`s meist was "Bodenständiges", wie in B auch.
Ich nehm`darauf gleich ein Köpi (oder zwei), vielleicht auch ein Gläschen Willi dazu.😁
Ich würde liebendgern ein Schneider nehmen, wenn ich denn eins hätte🙁 (anderes als Hefeweizen geht mir fast nicht mehr über die Zunge, während vieler Aufenthalte in Üb angewöhnt -naja, 'nen Kilkenny im Pub geht auch-). Hab mir, in Ermangelung von Bier ganz allg. (😕wird Zeit, daß ich die heimischen Vorräte mal wieder ergänze und nicht immer nur aushäusig trinke😰) mal 'nen kalifornischen Roten aufgemacht.
Cheers!, skoal, à votre santé ...😁.
Grüße
Uli
p.s.
Bruchlasten von M6 8.8/A2(4/5)-80 ca. 1.6t, M8 knappe 3t, da reißt wahrsch. mehr o. minder lange vorher, abhängig von der Einschraubtiefe, das Gewinde im (sicher nicht hochfesten) Alu aus.
Mir wird ganz schwümmerant... Schneider, Köppi, Willi und ne Pulle Vino al foglia di acero *hicks* 😰