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Motorrad verunfallt - dem Fahrer/in den Helm abnehmen?

Themenstarteram 16. Oktober 2009 um 19:25

Hallo!

Ich habe hier eine Frage an die Doktoren, Ärzte, Notärzte, an die, die einen human-medizinischen Abschluss haben.

Ich habe in diesem Jahr, während verschiedener Fahrsicherheitstrainings und in der Fahrschule gehört, dass der Ersthelfer bei einem Motorradunfall dem/der verunglücktem/en Fahrer/in in jedem Fall, natürlich mit der gebotenen Vorsicht den Schutzhelm abnehmen soll.

Die einhellig angebotene Begründung, war immer, falls das Opfer eine blutende Kopfverletzung hat, kann das Innenleben des Helms ohne Probleme sehr viel Blut aufnehmen, ohne dass es Außen sichtbar wird und im schlimmsten Fall könnte das Opfer verbluten, ohne dass es von Außen bemerkt werden würde.

Unabhängig davon, dass ich nicht sicher bin, wie ich in so einem Fall helfen könnte, außer natürlich vorab die Profis über diese Art der Verletzung zu informieren, sei es beim Eintreffen oder noch während der Alarmierung. Selbstverständlich würde ich versuchen eine starke Blutung auch im Kopfbereich zu stillen oder vermutlich besser abzuschwächen durch zudrücken der Wunde oder ähnliches. Aber es geht einem natürlich dann sofort Billder mit grausigen offenen Kopfverletzungen durch das eigene Hirn ...

Ich war kürzlich bei einem Unfall Ersthelfer. Motorradfahrer hatte Anfang der Woche nach dem ersten Regen vorne überbremst, war schwer gestürzt und nicht ansprechbar liegen geblieben. Da andere Leute sich um die Sicherung der Unfallstelle bemühten, einem weiteren konnte ich dazu bringen die 110 anzurufen, habe ich mich um den Verletzten bemüht. Er war nicht direkt bewusstlos, aber auch nicht ansprechbar, reagierte irgendwie mit Lallen / Sprechversuchen auf Ansprache und hatte auch die Augen auf. Offensichtlich war er im Schockzustand, hatte nicht erbrochen und atmete so weit ich beurteilen konnte normal.

Es standen natürlich sofort viele gaffende Schlaubäuche drumherum und waren alle fürchterlich schlau.

Nach kurzer Zeit habe ich entschieden zusammen mit einem weiteren Helfer dem Verunglückten den Helm abzunehmen, was zu Zweit auch ohne größeren Aufwand gelang. Nach kurzer Prüfung war äußerlich klar, dass keine gravierende Verletzung am Kopf war.

Bevor wir noch für eine Schocklage und für Wärme sorgen konnten war dann auch schon der Notarzt da. Einige der rumstehenden/gaffenden Schlaubäuche, die vorher schon lautstark mitgeholfen hatten: "Den Helm darf man aber nicht runter tun ..." informierten dann auch gleich den eintreffenden Notarzt über meine Schandtat.

Mir war es egal nur, blöd, fand ich dann, dass der Dok am Ende zu mir meinte: "Das sei ja wohl völliger Blödsinn gewesen den Helm abzunehmen, aber Dank seines schnellen Eintreffens sei da gerade noch mal größeres Unheil verhindert worden ...

Ich weiß zwar, das man als Ersthelfer eigentlich nie was falsch machen kann, aber verunsichert hat mich es dann doch.

Was ist den die Meinung von Euch Profis?

Ewald

Beste Antwort im Thema

Zitat:

http://www.versicherung-und-verkehr.de/index.php?id=458

Ja, nein, vielleicht.

Ich bin kein Arzt, aber mache nur jährlich einen umfassenden EH Kurs und meine Gutste als Daktari schmarrt mich auch dauernd insofern zu ( :p )... allerdings habe ich im Lauf der Jahre aufgrund meines 8 bis 12h Aufenthalts/Tag in Fahrzeugen auch schon mehreren Opfern geholfen bzw. zweimal den Helm abgenommen (einmal wegen durchschnittenem Kinngurt auf Ersatz verklagt.. das gibts auch).

 

Wenn Du helfen willst, ist eine Entscheidung fällig.

Im günstigsten Fall hast Du ein paar Grundlagen für diese parat... aber eine pauschale Antwort gibt es nicht.

Klingt hart - aber besser die falsche Entscheidung als gar keine, denn ggf. steht die Querschnittslähmung gegen den Tod durch Ersticken o.ä.... was dem Opfer lieber ist... wer weiß das schon.

In dem Moment bist Du (absolut und schrecklich) allein mit deinem Gott, der Situation und deiner Entscheidung - so schauts aus.... deine Entscheidung... aber bedenke: Mit etwas Grundwissen oder auch nur Bauchgefühl gibts Du dem Opfer ggf. die einzige Chance die er noch hat und das ist eben nicht immer der "Jackpot".

 

Danach schmarren alle schlau, das ist keine Kunst.

Respekt vor deiner Entscheidung und dem Willen zu helfen - so einfach ist das nämlich gar nicht und das Geschmarre perlt hoffentlich an dir ab. Und der Notarzt in deinem Fall... bei dem war die eine oder andere Schulung umsonst. Mach dir kein Kopf... von 1000 Klugscheissern stehen im Fall der Fälle 999 nur blöd daneben... Du warst der Eine, der es versucht hat :)

 

Ich könnte jetzt von Atmung und blabla reden... oder meine Gutste an die Tasten lassen... aber imho solltest Du - wenn Du ggf. wieder versuchen willst, ein Leben zu retten - regelmäßig einen EH Kurs besuchen, lernen wie man ggf.eine Wirbelsäule so gut als möglich fixiert (vor dem Helm ab zum Gebet..) und dich vor allem nicht beirren lassen - 99% machen keine Fehler, denn sie lassen andere einfach verrecken bzw. überlassen sie dem Schicksal. DAS ist eine Schande... nicht ein Fehler oder Versagen beim Helfen ;)

 

Ich weiß, es ist sauschwer und die größte Kunst ist noch nebenbei, die rumstehenden Klugscheisser effektiv anzuweisen... zu einer sinnvollen Unterstützung.

 

Wenn ich mal ganz offen bin - das waren mit die größten Herausforderungen und Eindrücke meines Lebens (neben dem Erlebnis der Geburt meiner Kinder..), sie haben mich äusserst stark geprägt... mich aufgewühlt und ziemlch demütig gemacht... egal ob real oder nur in dem Moment gedacht: Du hast ggf. ein Leben in deiner Hand... du nimmst die Handlungen anderer unglaublich intensiv und emotional wahr (jahrelang.. ich kann dir jedes noch so kleine Detail jeder Situation exakt beschreiben... heute noch, egal wie lange her) ... und bist so verdammt allein und zweifelnd... lähmende Angst vs. Mensch.

Ich bin auch einmal gescheitert, hab verloren... aber nicht geschenkt... ich akzeptiere das, aber ich steh ihm nicht ohnmächtig und damit hinnehmend gegenüber. Ich versuche mein Glück... sonst hat es ja gar keine Chance - stellvertretend für den, der grad nicht selber setzen kann am Tisch der Lebenslotterie...

 

Danach? Das Urteil danach? Ist egal... weil du in dem Moment nicht für Anerkennung anderer handelst, nicht für dich selbst... nur für dieses eine, offenbar gefährdete Leben (nichtmal für die Person... das ist der Spiegel zu einem selbst, Symbol der eigenen Endlichkeit... in dem Augenblick der Entscheidung) in dem Moment bist Du Gott oder wem/was auch immer verdammt nahe... Auge in Auge... ganz nah am Sinn? Ja ohne Witz oder Epos... da habe ich geichzeitig "Gott" getrotzt und seine Macht, meine Fehlbarkeit zugleich anerkannt... quasi "Ich geb mein Bestes, lass es richtig sein". Am Ende verlieren wir eh alle, egal wie schlau... nur wer gleich aufgibt, wer es gar nicht versucht (ob sich als Person oder dem Leben per se)... der gibt dem Leben keinen Wert und wird auch keinen drin finden.

 

Ich sehe zwei Dinge in deiner Frage:

- Wie mach ich es richtig?

und

- Habe ich einen Fehler gemacht, trage ich (potentielle) Schuld, soll ich das wieder machen, warum soll ich diese Verantwortung tragen?

 

Wenn Du jemandem eine Chance schenkst, machst es immer richtig (macht nur einer von vielen Tausend..), es kann einfach nicht immer klappen und Grundfertigkeiten musst dir einfach zeigen lassen und immer wieder üben - das kann kein Text leisten.

Ganz klar - Du hast in der Situation nach deinem Gefühl und Wissen richtig gehandelt... alles danach Geschmarrte ist kalter Kaffee, das hilft nicht rückwirkend und ist als Tadel schlicht unprofessionell dämlich(st).

Wenn es soweit ist, wenn Radi ist... nacha hüift eh nix... aber wenn DU der Hauch einer Chance für nicht Radi jetzt bist... dann wärst nur schuldig, wenn Du ängstlich deine Karte nicht auf den Tisch wirfst. Ja mei.. und wenn es doch noch einen besseren Trumpf gibt... dann ist das eben so :)

 

Also - mach dich schlau, mach Kurse, üb das und spiel es im Kopf immer wieder durch... bewaffne dich im Kampf gegen das Schicksal.. und wenn es ein anderer stellvertretend für dich erleidet. Lass dich nicht von Hinnehmern richten... sie haben kein Recht dazu.

Du hast dich dem Leben gestellt - damit hast Du deinen Kritikern viel voraus... verfeinere es, das kann hier keiner richten bzw. leisten :)

 

 

 

Oh je... wieder soooo viele Zeilen. :rolleyes:

Was soll ich machen, ich bin kein Mechanist und werd es auch nicht werden... Empathie und damit viele Zeilen ist halt meine Welt... *argh*

 

 

 

 

 

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Zitat:

Original geschrieben von 1,9lgurke

Sorry, aber das mehr als 50% der Motorradfahrer einen Klapphelm haben ist mir neu. :confused:

Und jetzt kommt die entscheidende Frage und der Grund warum es so viele widersrpüchliche Aussagen bezüglich des Helmes bei Erste Hile gibt.

Möchtet ihr unbedingt am Leben bleiben, auch wenn es bedeutet das ihr den Rest eures Lebens vom Hals abwärts gelähmt seit?

Ich beantworte diese Frage mit Nein. Und jetzt steckt der Ersthelfer in einer Zwickmühle. Wie kommt er dazu für mich diese Entscheidung zu treffen? Da sitzt meiner Meinung nach der wahre Knackpunkt in dieser Diskusion. Und aus diesem Grund wird es nie eine einheitliche Aussage geben.

Ich denke der Zivildienst hat mir in dieser Hinsicht genau das gezeigt was er sollte - "Die Härte des Lebens". Niemand weiß was der Verunfallt wünscht, aber du entscheidest zwischen Tod und evtl. Querschnittsgelämt. Helm auf bedeutet im Fall der Bewusstlosigkeit fast immer den Tod durch Ersticken. Nimmst du den Helm ab, besteht evtl. die Möglichkeit, dass er/sie gelähmt wird und selsbt da gibts noch Hoffnung in die Medizin dies zu reparieren. Kommt der Arzt und will ihn retten nimmt er unter selbigem Risiko den Helm ab und das führt zum selben Resultat außer, dass man die Überlebenswahrscheinlichkeit durch ein frühes Helmabnehmen erhöht wird. Wenn du das erste mal in einer Rotekreuzjacke den Druck spürst deine Arbeit machen zu müssen stehst du genau vor der Entscheidung, wage ich es oder lieber kein Risiko. Da muss man dann eben abwägen und wird feststellen, dass ncihts tun nur schlimmer sein kann.

Zitat:

Original geschrieben von Bobby1978

Bei Leuten die bei Buwustsein sind, Helm runter!!!!!!!!!!!!

Bei Bewustlosen kann der Helm draufbleiben

Blödsinn. Und wird durch deine ganzen Ausrufungszeichen nicht besser. :rolleyes: Hast du den Thread auch nur ansatzweise gelesen?

Zitat:

Original geschrieben von Bobby1978

Bei Leuten die bei Buwustsein sind, Helm runter!!!!!!!!!!!!1

Bei Bewustlosen kann der Helm draufbleiben solange die Vitalfunktionen überprüft werden können

Genau umgekehrt!!!!!!!!!!!!! Wenn er bei Bewusstsein ist, einfach mit ihm sprechen. Ist er aber Bewusstlos so kann er ersticken und muss dringend in die stabile Seitenlage, die mit Helm definitiv nicht möglich ist.

Nur das der Arzt ne Halskrause und im Idealfall ne Menge Erfahrung mitbringt. :)

tec-doc hats sehr schön geschrieben, kann man so stehen lassen und die Diskusion beenden. Mehr gibts dazu nicht zu sagen.

Aus eigener Sturzerfahrung kann ich berichten, dass es mich eigentlich ein bischen genervt hat. Ich wäre gerne noch etwas am Strassenrand liegengeblieben. Mit Helm auf. Nach 50 Metern Rutschpartie hätte ich da gerne noch mal in Ruhe drüber reflektiert. Stattdessen zerrt mir jemand am Helm rum und quatscht mich voll. Echt ätzend...;)

Die Halswirbelsäule ist auch schon vor Ankunft der Arztes gebrochen, da ändert er auch nix dran. von der Fixierung der Halswirbelsäule hab ich ja oben gesprochen und wenn du mal im Rettungsdienst warst, wirst du feststellen, dass die Rettungskräfte in den ersten Minuten ebenfalls alles mit bloßen Händen machen. Erst bei der Vitalstabilisierung wird ein Stiffnack angelegt. Die Erfahrung hat der Arzt sicherlich, aber bsi der da ist kann das Opfer schon längst tot sein.

Zitat:

Original geschrieben von Lewellyn

Aus eigener Sturzerfahrung kann ich berichten, dass es mich eigentlich ein bischen genervt hat. Ich wäre gerne noch etwas am Strassenrand liegengeblieben. Mit Helm auf. Nach 50 Metern Rutschpartie hätte ich da gerne noch mal in Ruhe drüber reflektiert. Stattdessen zerrt mir jemand am Helm rum und quatscht mich voll. Echt ätzend...;)

Einfach sagen: "Ey, halt die Klappe mir gehts gut! Lass mich liegen und stell mein Mopped hin !" :D

Gebrochener Halswirbel ist die eine Geschichte, durchtrenntes Rückenmark die andere.

am 16. Oktober 2009 um 21:37

Der Doc hat das mM schon sehr treffend in seinem ersten Beitrag geschrieben.

Aber wenn wir noch bis morgen warten können, dann äußert sich bestimmt ein Profi dazu, gelle?:D

Zitat:

Original geschrieben von 1,9lgurke

Gebrochener Halswirbel ist die eine Geschichte, durchtrenntes Rückenmark die andere.

Meinst du der Arzt röntgt ihn erst, bevor er den helm abnimmt??? Die machen es einfach. Und das geht auch bei denen manchmal schief. Ich geb dir in gewisser Weise recht, aber deshalb sollte man auch regelmäßig mal einen Kurs besuchen um die Übung zu bekommen. Die Rettungskräfte machen es nicht anders als man selbst. Die raten immer dazu den Helm abzunehmen. Was wenn sein Halswirbel nicht beschädigt ist und du lässt ihn ersticken? Du hättest ihn retten können. Die Ungewissheit ist dein Gegner, nicht der gebrochene Hals. Ich hoffe, dass man mir den Helm abnimmt und mich beatmet.

Beim Roten Kreuz haben wir regelmäßig Schulungen dafür bekommen. Heute muss ich es auch regelmäßig mal wieder alles durchspielen um die Übung nicht zu verlieren. Daher finde ich es eigentlich wunderlich, das wiederholte Übungen bei Führerscheininhabern nciht gefordert werden. Die lernen die "lebensrettenden Sofortmaßnahmen" und die halte ich für durchaus zumutbar mal alle 2-3 Jahre in einem 2 std. Kurs zu wiederholen. Den Ersthelfer-Rettungsschein beim Rotenkreuz braucht man ja nicht gleich zu machen ;). Wann vergiftet sich schonmal jemand im Straßenverkehr :D

Der Manne (oder das Weiblein) hat ja nicht nur einen Kopf oder ein Kreuz, wenn das nur so einfach wäre... es gibt kein Patentrezept und alles was wir machen können ist... Fähigkeiten erwerben, diese immer wieder auffrischen und ggf. einfach etwas MACHEN... RUHE bewahren... ANDEREN etwas sinnvolles/nötiges auftragen/übertragen.... RUHE und ZUVERSICHT verbreiten... zammreissen und die Situation überdenken und auf den Bauch plus Wissen hören... Gesamtbild verschaffen, der hat ja nicht nur einen Kopf...

Vergesst nicht die Psyche - auch ein rammdösiger Verletzter spürt eure eigene Gefühlslage... der Wille versetzt bekanntlich auch Berge oder reißt sie nieder.

 

Es ist ne mords Aufgabe und wenn einer erstmal Aktion zeigt... schalten alle anderen dankbar ab. Es bringt dann wenig, wenn man dem Opfer ein Bein rettet... aber zwei andere auf der AB wie die Hühner vor Autos rennen und sterben. Vergesst das Geeier um steril und so Mist... um eine verschissene Infektion kümmert sich - wenn das Opfer Dank der Jeansjacke auf dem Loch überleben sollte - dann schon die Klinik und wenn ihm gelähmt aber am Leben nicht gefällt... das ist eine ganz normale Phase und Fenster im 10.ten Stock sind seine Entscheidung, nicht die eure. Hart aber so is das eben... ggf. hat er Dank euch überhaupt erst die Wahl und das Gerede vorher, aus sicherer Distanz zu Tod oder Rollstuhl... oh mei, dort angekommen sieht die Welt ganz anders aus - alle hängen am Leben wenn es tatsächlich an der Kante steht.

 

Mir pers. fällt es immer schwerer etwas zu tun... aber es pappt mir scheinbar am Arsch, immer wieder in diese Situation zu kommen. Ich seh dann immer mich am Boden.. wie ich denk "Mach doch einer was zefix, irgendwas, aber mach" ... und dann mach ich halt. Ich glaub fast, einen Helfer beschäftigt sowas mehr und länger als den "Geholfenen"? *grübel* Noch ein Grund, etwas zu tun :)

 

Und fordert die umstehenden Leute - fragt konkret und bestimmt "Haben Sie ein Handy? Haben Sie einen EH Kurs? Ziehen SIE eine Weste an! Schauen SIE nach dem km Taferl der Strasse! Holen SIE ihren Verbandskasten her!! Halten SIE DA mal fest!" etc.... von allein macht kaum einer was oder es gibt eh nur Chaos... da rufen dann 50 Leute zeitgleich die 110 oder so... in  der Situation sind sie fast alle ganz leise und froh, wenn einer klare Anweisungen gibt.

Nicht nur EH ist wichtig... auch die Orga des ganzen Gezeters kann Leben retten.. oder deren Fehlen diese kosten. Allein ein 250m vor der Unfallstelle aktiv winkender Mensch nebst Wagen mit Blinklicht usw. kann schon eine Menge nutzen. Ach ja... und stell einer seine Karre bei Nacht so hin, dass Licht auf die Unfallstelle scheint... ich hasse die Fahrzeugteile, welche einem von mit 150 in den Haufen fahrenden Autos sonst um die Ohren fliegen (ist gar nicht lustig und gefährlich dazu..).

 

Kurzum - macht was ihr euch zutraut oder euch auffällt... sichert ab, holt Infos (km Taferl etc.), schickt andere rum oder zieht ggf. den Helm von der Murmel... aber macht was, denn ich wette dass mehr Menschen liegen bleiben weil keiner was macht, als wegen "nicht optimal gemacht" ;)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

am 17. Oktober 2009 um 0:14

Mein letzter Erste-Hilfe Kurs ist auch schon lange her, muss mich da an die eigene Nase fassen wie wohl viele, und das sollten wir wohl alle öfters machen, so einen EH-Kurs, gerade wir Moppedfahrer, dass wir uns wenigstens gegenseitig optimal helfen können im Falle des Falles, da wir ja eh meist in Pulks aufteten.

Aber meine mich zu erinnern, den Helm meistens draufzulassen (natürlich Vitalfunktionen erstmal zu kontrollieren, wenn da nix, dann wohl runterziehen, irgendwie, sehr vorsichtig, ohne am Hals zu ziehen) bis die Ambulance kommt, denn die machen den Helm mit ner Flex runter - hoffe ich doch. Ich weiß nur, dass mein Helm so fest sitzt, dass ich mir fast selber den Hals breche beim Abnehmen, geschweige denn wenn die Halsmuskulatur schlaff ist, wenn man bewußtlos sein sollte.

Ich wäre dafür, dass wenigsten wir alle nen kleinen geeigneten Akku-Dremel für´s Helm-halbieren im Erstehilfekissen haben sollten - leider gibt´s sowas wohl noch nicht.

Denn wenn ich bloß bisserl bewußtlos wäre wegen nem Schlag auf die Murmel beim Unfall, aber mir dann beim Helmrunterziehen das Genick gebrochen worden wäre, das tät mir dann schon stinken...

Gruß...und hoffentlich passierts nie...

PS: Aber vielleicht sagt uns der Twindance ja noch was dazu, der müßt´s ja genau wissen.

am 17. Oktober 2009 um 8:09

Bin auch kein Mediziner...so wie die meisten von uns und denen die als Ersthelfer am Unfallort sind. Da zählt im Zweifelsfall, dann was man im EH Kurs gemacht hat, wenn man es nich anders weiss.

Hab letztes Jahr ein gemacht und da wurde gesagt, bei bewusstlosigkeit kommt der Helm runter! Wenn Vitalfunktionen nich gecheckt werden können, runter! NUr wenn die Person bei bewusstsein isst une es nicht will, bleibt die Murmel drauf.

Es wurde, wie hier jetzt auch schon öfters gesagt, darauf hin gewiesen das Tod vs. evtl. Querschnittlehmung steht und man dann das "geringere Übel" wählt. Somit würde ich bei einem Unfall und bewusstloser Person auch die Murmel abnehmen und mir dafür einen ranholen, denn alllein ist das Mist.

Auserdem wurde noch darauf hin gewiesen, das man als Ersthelfer rechtlich abgesichert ist wenn man handelt, da man das nach besten Wissen und Gewissen tut.

So...wie gesagt bin kein Mediziner und in einer Unfallsituation ist das das einzige was ich weis, und natürlich die Tatsache, das ich niemanden krepieren lassen will, und das ist das wonach ich mich dann richten kann/muss.

am 17. Oktober 2009 um 8:58

Natürlich weiß ich es nicht besser als der EH-Kurs, der bei mir schon längst mal wieder überfällig wäre, Mediziner bin ich sowieso nicht, aber Puls und Atmung kann man doch auch checken, solange die Murmel noch drauf ist, nur die stabile Seitenlage geht wohl nicht gescheit (käme mal auf einen Versuch an...ich hatte noch keinen EH-Kurs, bei dem mit Helmen geübt wurde...wär doch mal was), aber könnte man sich denn dann nicht alternativ hinsetzen und die Murmel mit der Hand entsprechend halten bis der Notarzt mit seiner Flex kommt. Wenn keine Vitalfunktionen da sind, muss die Murmel natürlich sofort runter, klar, aber bloß wegen Bewußtlosigeit schon ?? Bei leichter Gehinerschütterung oder bloß starkem Schock kann einem ja auch schonmal für ne Minute oder so das Licht halbert ausgeknipst sein, aber dann ist man dann doch gleich wieder bei Sinnen....wenn dann in der Minute das vielleicht vom Sturz vorgeschädigte Genick dran glauben müßte, weil einer am Helm unfachmännisch rupfte, oh je.

Wie gesagt, ich quatsche nur aus dem Bauch raus ohne jegliche fundierte Ahnung, hoffentlich sagt ein Profi nochwas richtiges dazu.

Gruß

am 17. Oktober 2009 um 9:30

Der meiner Meinung nach entscheidende Satz kam von tec-doc:

"Besser falsche Entscheidung (im Nachhinein!) als gar keine."

Finde es auch sinnvoller, überhaupt den Versuch zu starten, einem Unfallopfer zu helfen, als nur blöd herum zu stehen und auch noch kluge Sprüche abzulassen.

Hinterher ist jeder viiiiiel schlauer.

Habe meine Meinung nach den gelesenen Berichten geändert.

Als grobe Richtlinie, würde ich jetzt bei Bewußtlosigkeit den Helm abnehmen. Ist das Unfallopfer ansprechbar, würde ich ersteinmal versuchen mit ihm zu reden. Kann dann ggf. selber entscheiden, ob es ihm lieber ist den Helm erst einmal auf zu behalten.

FINDE ES SEHR GUT, DASS DAS THEMA HIER ANGESPROCHEN WURDE.

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