Motorrad fahren mit Beinamputation
Hallo,
ich hätte eine Frage, und zwar: Durch einen Krankenhaus Keim (MRSA), den ich mir bei einer Kreuzband OP eingefangen habe, wurde mir das re. Bein amputiert, weil ich sonst an einer Sepsis das Leben verloren hätte. Das war 2010 und ich hatte zu diesem Zeitpunkt eine Suzuki GSX-R 1000. Natürlich musste ich sie verkaufen und als ich vor ca. 2 Monaten auf eine Internetseite gestoßen bin, wo Bikes für Behinderte umgebaut werden können, die vom TÜV abgenommen werden usw. Ich fand eine Fa., die mir ein Bike umbaut. Nun habe ich mir eine Kawasaki Z1000 gekauft und dorthin zum Umbau gebracht. Alle Umbauten werden vom TÜV abgenommen und eingetragen. (Fußbremse nach vorne verlegt, als Daumenbremse und der Seitenständer kann per Gestänge mit der Hand ein und ausgeklappt werden) Nun wollte ich meinen Führerschein neu beantragen und rief auf der Führerscheinstelle an, was ich brauche. Irgendwann kam die Tante mit der Aussage raus, dass ich eine Fahrprüfung bei der DEKRA machen muss. Nun ist mein Stumpf so kurz, dass eine Prothese bei einer komischen Bewegung nicht mehr kontrollierbar wäre. Weiß vielleicht jemand, ob ich ohne Prothese fahren kann? Hat jemand ähnliche Erfahrungen oder Einschränkungen? Wer kann mir da was Adequates erzählen? Sorry, dass ich soweit ausgeholt habe, aber vielleicht ist mein Problem so besser nachvollziehen. Danke schonmal für eure Tipps. LG
Beste Antwort im Thema
Hallo beinamputierte Motorradkollegen.
Als ich 1970 mein rechtes Bein durch Oberschenkelamputation verlor, waren die Voraussetzungen noch einfacher. Ich holte mir einen Termin beim TÜV- Chef-Ing. und der hat mich aufgeklärt, daß ich Beiblatt in den Führerschein bekommen würde. Autom. Getriebe, zweiter Aussenspiegel rechts, bei Anhängerbetrieb eine erwachsene Begleitperson, Gaspedal links, eine Abdeckung, daß die Prothese nicht stören kann. Und wenn ich wieder Motorradfahren will, was soll ich da machen? Da bauen sie die Maschine um, das ist kein Problem. Das war ein Ingeneur, der nach dem Krieg viele Fahrzeuge für amp. Kriegsversehrte abgenommen hat. Als ich dann eine Absatzbremse konstruiert hatte, die einwandfrei funktionierte, hat man sie nicht abgenommen, weil ich keine ABE hätte, selbstgebautes könne er nicht abnehmen. Mit der Honda CB 50, mit der ich anfing wieder zu Fahren, spielte es keine Rolle, mit der mußte ich nicht alle 2 Jahre zur Hauptabnahme. Im Jahre 2000 war der Leiter des TÜV ein junger Ing. der selbst Motorrad fuhr. Dem schilderte ich meine Lage. Ich hatte mir eine YAMAHA RD 350 YPVS umgebaut, ein zusätzlicher Bremshebel über der Kupplung für die Hinterradbremse. Er sah sich die Maschine an, zog seinen Helm auf und drehte eine längere Runde von ca. 20 Minuten. Alles paletti, seit dieser Zeit hatte ich keine Probleme beim TÜV mehr. In der Zwischenzeit habe ich mir eine GSX 750 ES umgebaut mit Abatzbremse und als Höhepunkt habe ich mir aus einem Fahrwerk mit Rädern einem Berg Ersatzteilen eine GSRX 750 mit einem GR75A Rahmen und einem GR77B Motor aufgebaut. Räder von einer 1200er Bandit und eine selbstgebaute Integralbremsanlage montiert. Es funktioniert alles sehr gut und alles ist TÜV abgenommen. Zum Glück brauche ich keine Werkstatt für Umbauten. Wenn jemand Interesse hat, ich kann Tipps geben.
Herzliche Grüße motoerein. Übrigens, ich werde dieses Jahr 75 Lenze jung...
41 Antworten
Von 1970 an war es für mich der größte Traum, wieder einmal schnell laufen zu können. Zum Joggen, Waldlauf hat man zu meiner Zeit gesagt. Aber das war mit einer einfachen Holzprothese für mich nicht machbar. Als ich aber im Fernsehen eine Sendung sah, in der ein Oberschenkelamputierter 100m lief, wie ein normaler Sprinter, hat es mir fast die Sprache verschlagen. Eine Prothese mit Carbon Fuß war unerschwinglich für mich, und trainiert hatte ich schon genug in meinem " gesunden Leben ". Ich habe mich lieber dem Mororrad zugewandt, was aus heutiger Sicht für mich das Beste war. In der Zwischenzeit hat mein gesundes Bein, durch einen eingeklemmte Nerv, einiges an Kraft verloren, das Motorradfahren geht noch einwandfrei.
Gruß
Bernhard
Erfolge von Woytek bis 2004, danach kamen noch einige Erfolge dazu. Eine neuere Karte habe ich nicht.
Hallo Bernhard, also ich kann auf dem Laufband mit Endo-exo joggen. Leider bei meinem Unfall waren beide Beine abgetrennt. Bei dem linken haben die Ärzte auch noch das Knie amputiert und das rechte haben sie wieder " angenäht".
Es ist für mich nicht schön zu joggen weil das rechte Bein nicht ganz "gesund" ist.
Ich sage mal so: für Extremsport oder Leistungssport ist Endo-exo vielleicht nicht geeignet, weiß ich nicht, aber für den Alltag gibt es z.Z. meiner Meinung nach nichts besseres. Ich gehe ins Fitness, fahre Fahrrad, schwimme, gehe mit dem Hund Spazieren, spiele mit meine Kinder und bald fahre ich wieder Moped. Alles k.Problem und das Beste ist:die Prothese ist in 1 Minute 100% richtig angezogen. Egal ob ich gerade aufgestanden bin oder nach dem Sport geduscht habe - keine Probleme mit dem Stumpf mehr... dünner oder dicker oder Hautirritationen usw.
Du weißt schon was ich meine....oder?
Du kannst viel darüber lesen und dir deine Meinung bilden aber das Beste was Du machen kannst ist in Kontakt mit Dr. Aschoff zu tretten und dich von Ihn untersuchen und beraten lassen.
Gruß
Gabriel.
Hi Gabriel, ich kann dich voll verstehen. Heute gehe ich wieder ins Fitneßstudio, um diverse Muskeln zu stärken. Seit über 10 Jahren gehe ich regelmäßig hin. Unterbrochen durch div. OP`s und Krankenhausaufendhalte. Ich möchte hier nichts aufzählen, die Öffentlichkeit muß nicht alles wissen. Aber ein Jahr konnte ich überhaupt nicht Motorrad fahren. Ein 90 jähriger Nachbar ist in der Garage gestürzt, und ich versuchte ihm auf die Beine zu helfen. Nicht mal bis zur Hälfte bekam ich ihn hoch. Dabei habe ich mir etwas im Rücken verletzt. Ich konnte am anderen Tag nicht mehr freihändig stehen. In der Wohnung immer an der Wand lang, am Tisch und Stühlen abgestützt. Kein Arzt konnte mir sagen, wo das Problem lag. Ich lag schon im Krankenhaus, um im Spinalkanal Engstellen zu beseitigen. Eine junge Physiotherapeutin die mich während des Aufendhaltes behandelte, fand den Fehler. Ich konnte in letzter Minute vom OP Tisch springen. Es folgte eine 3/4 jährliche Behandlung, bis ich wieder ohne Nordik Walkingstöcke gehen konnte. Das Sacralgelenk hatte sich verschoben und Teile des Ischiasnerves eingeklemmt. Es blieben Nervenschädigungen zurück, aber es reicht locker zum Motorradfahren. Es wird langsam besser, dank des Trainings an den Geräten. Von OP`s die tatsächlich stattgefunden haben, möchte ich nicht reden, wie schon oben erwähnt. Daß es für dich die beste Lösung ist, kann ich gut verstehen. Mein Bedarf am Krankenhaus ist gedeckt. Wenn ich 20 Jahre jünger wäre, und die vorhandenen Probleme nicht hätte, würde ich mit größter Sicherheit endo-exo vorziehen.
Deshalb Gebriel, werde ich auf endo-exo vorerst verzichten, man soll nie NIE sagen. Für deine Hile bedanke ich michr echt herzlich.
Gruß
Bernhard
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Hallo Daniel,
fährst du noch Motorrad ?
Macht es deiner Meinung nach einen Unterschied ob man mit OS Prothese eine höhere Reiseenduro oder z.B. einen tieferen Cruiser fährt ?
Fahre Africa Twin DCT und irgendwann kommt ne OS Prothese.
Habe links das zweite künstliche Knie.
LG Oliver
Zitat:
@Ollli74 schrieb am 15. Januar 2023 um 19:46:35 Uhr:
Hallo Daniel,
fährst du noch Motorrad ?Macht es deiner Meinung nach einen Unterschied ob man mit OS Prothese eine höhere Reiseenduro oder z.B. einen tieferen Cruiser fährt ?
Fahre Africa Twin DCT und irgendwann kommt ne OS Prothese.
Habe links das zweite künstliche Knie.
LG Oliver
Hallo Oliver,
falls du mich meinst: Ja, ich fahre immer noch Motorrad. Zwar selten, aber immerhin.
Die Wahl des Motorrades macht aus mehreren Gründen einen Unterschied. Die zwei wichtigsten die mir persönlich auf Anhieb einfallen sind: 1. Komfort und 2. Sicherheit in der Handhabung.
Je nach Motorradtyp hast du die unterschiedlichsten Sitzpositionen auf den Maschinen und insbesondere dadurch auch andere Kniewinkel. Bei sportlichen Maschinen (wie ich z.B. eine fahre) ist das Bein, bzw. die Prothese, ziemlich angewinkelt. Je nachdem was für ein Kniegelenk verbaut wird / ist, lässt dieses jedoch nur einen bestimmten maximalen Winkel zu, was die Sitzergonomie erheblich beeinträchtigen kann. Insbesondere wenn man ungünstig OS-amputiert ist und der Prothesenschaft weit hoch reicht. Bei einer Enduro mit einer entspannteren Sitzposition und entschärftem Kniewinkel dürfte das deutlich angenehmer sein.
Auch glaube ich, dass ein Motorradtyp auf dem man tiefer sitzt (wie z.B. Chopper) schwieriger zu handlen ist, was das Gleichgewicht bei niedrigster Geschwindigkeit (Schritttempo in der Stadt, Zurollen auf eine rote Ampel), oder das (sitzende) rangieren im Allgemeinen angeht. Unterschätze auch niemals das Gewicht, das im Zweifel mit einem Bein gehalten werden muss!
Ich glaube mit deiner Africa Twin (insbesondere DCT) hast du die besten Voraussetzungen um weiter fahren zu können.
Viele Grüße
Daniel
Zitat:
@156pilota schrieb am 18. Januar 2023 um 09:12:36 Uhr:
Zitat:
@Ollli74 schrieb am 15. Januar 2023 um 19:46:35 Uhr:
Hallo Daniel,
fährst du noch Motorrad ?Macht es deiner Meinung nach einen Unterschied ob man mit OS Prothese eine höhere Reiseenduro oder z.B. einen tieferen Cruiser fährt ?
Fahre Africa Twin DCT und irgendwann kommt ne OS Prothese.
Habe links das zweite künstliche Knie.
LG Oliver
Hallo Oliver,
falls du mich meinst: Ja, ich fahre immer noch Motorrad. Zwar selten, aber immerhin.
Die Wahl des Motorrades macht aus mehreren Gründen einen Unterschied. Die zwei wichtigsten die mir persönlich auf Anhieb einfallen sind: 1. Komfort und 2. Sicherheit in der Handhabung.
Je nach Motorradtyp hast du die unterschiedlichsten Sitzpositionen auf den Maschinen und insbesondere dadurch auch andere Kniewinkel. Bei sportlichen Maschinen (wie ich z.B. eine fahre) ist das Bein, bzw. die Prothese, ziemlich angewinkelt. Je nachdem was für ein Kniegelenk verbaut wird / ist, lässt dieses jedoch nur einen bestimmten maximalen Winkel zu, was die Sitzergonomie erheblich beeinträchtigen kann. Insbesondere wenn man ungünstig OS-amputiert ist und der Prothesenschaft weit hoch reicht. Bei einer Enduro mit einer entspannteren Sitzposition und entschärftem Kniewinkel dürfte das deutlich angenehmer sein.
Auch glaube ich, dass ein Motorradtyp auf dem man tiefer sitzt (wie z.B. Chopper) schwieriger zu handlen ist, was das Gleichgewicht bei niedrigster Geschwindigkeit (Schritttempo in der Stadt, Zurollen auf eine rote Ampel), oder das (sitzende) rangieren im Allgemeinen angeht. Unterschätze auch niemals das Gewicht, das im Zweifel mit einem Bein gehalten werden muss!Ich glaube mit deiner Africa Twin (insbesondere DCT) hast du die besten Voraussetzungen um weiter fahren zu können.
Viele Grüße
Daniel
Hallo Daniel,
Vielen herzlichen Dank für Deine Nachricht.
Hat mir geholfen und Mut gemacht auch später mit 1 Bein weiter fahren zu können.
Ganz aufgeben möchte ich das Motorradfahren nicht.
LG Oliver
Zitat:
@Ollli74 schrieb am 18. Januar 2023 um 16:46:11 Uhr:
Zitat:
@156pilota schrieb am 18. Januar 2023 um 09:12:36 Uhr:
Hallo Oliver,
falls du mich meinst: Ja, ich fahre immer noch Motorrad. Zwar selten, aber immerhin.
Die Wahl des Motorrades macht aus mehreren Gründen einen Unterschied. Die zwei wichtigsten die mir persönlich auf Anhieb einfallen sind: 1. Komfort und 2. Sicherheit in der Handhabung.
Je nach Motorradtyp hast du die unterschiedlichsten Sitzpositionen auf den Maschinen und insbesondere dadurch auch andere Kniewinkel. Bei sportlichen Maschinen (wie ich z.B. eine fahre) ist das Bein, bzw. die Prothese, ziemlich angewinkelt. Je nachdem was für ein Kniegelenk verbaut wird / ist, lässt dieses jedoch nur einen bestimmten maximalen Winkel zu, was die Sitzergonomie erheblich beeinträchtigen kann. Insbesondere wenn man ungünstig OS-amputiert ist und der Prothesenschaft weit hoch reicht. Bei einer Enduro mit einer entspannteren Sitzposition und entschärftem Kniewinkel dürfte das deutlich angenehmer sein.
Auch glaube ich, dass ein Motorradtyp auf dem man tiefer sitzt (wie z.B. Chopper) schwieriger zu handlen ist, was das Gleichgewicht bei niedrigster Geschwindigkeit (Schritttempo in der Stadt, Zurollen auf eine rote Ampel), oder das (sitzende) rangieren im Allgemeinen angeht. Unterschätze auch niemals das Gewicht, das im Zweifel mit einem Bein gehalten werden muss!Ich glaube mit deiner Africa Twin (insbesondere DCT) hast du die besten Voraussetzungen um weiter fahren zu können.
Viele Grüße
DanielHallo Daniel,
Vielen herzlichen Dank für Deine Nachricht.
Hat mir geholfen und Mut gemacht auch später mit 1 Bein weiter fahren zu können.
Ganz aufgeben möchte ich das Motorradfahren nicht.LG Oliver
Nichts zu danken, sehr gerne.
Das wirst du auch nicht müssen!
Neben der ein oder anderen größeren Tour mit meiner Honda (die zugegeben auf Grund der sportlichen Sitzposition doch nach 3, 4 Stunden in die Knochen geht) fahre ich aus Jux im Sommer auch sehr gerne abwechselnd mit zwei alten Vespa Motorrollern durch die Gegend. Klappt auch 🙂
Mit ein bisschen Umgewöhnung wird das also nicht viel anders sein, als vorher. Und wie gesagt, mit deiner Maschine hast du vom Motorrad her eigentlich die besten Voraussetzungen, insbesondere weil du mit dem DCT nichts an Schaltung und Bremsen ändern musst.
Viele Grüße
Daniel
Nun gebe ich auch noch meinen Senf dazu. Mir wurde 2000 das rechte Bein in Folge eines Motorradunfalls ca 14cm unterhalb der Hüfte amputiert, der Stumpf ist also relativ kurz. Demzufolge habe ich eine Liner-Versorgung mit Pin, das heißt ich zieh mich in den Schaft hinein. Das klappt ganz gut, etwas Spiel zwischen Stumpf und dem Schaft lässt sich leider nicht vermeiden.
Motorrad fahre ich wieder seit 2003 regelmäßig, erst mit ner RD350YPVS, weil die schön leicht ist, mittlerweile habe ich aber eine Yamaha R1, weil ich lange keinen guten Zweitakter zu vernünftigem Preis gefunden hatte.
Dazu habe ich mir links eine Daumenbremse angebaut und auch vom TÜV eintragen lassen.
Beim Fahren merke ich es so gut wie gar nicht, dass das rechte Bein fehlt, beim Anhalten verlagere ich das Gewicht auf das linke Bein. Steige ich ab, klappe ich mit der Hand den Seitenständer aus, stelle die Maschine drauf ab und schwinge dann die Prothese über's Moped. Hatte ne Weile gedauert, bis ich da das beste Prozedere raus hatte. Es ist mir natürlich auch schon passiert, dass ich nach rechts umgekippt bin, was aber weiter nicht schlimm ist, da hier ja eh nichts mehr weh tun kann. 🙂 Mit dem Genium könnte ich vielleicht versuchen, mich abzufangen, aber das Risiko, dass ich mich dabei doch schwerer verletze, ist mir zu groß, also falle ich langsam um und versuche beim Kippen den Lenker so zu drehen, dass der Bremshebel keinen oder nur wenig Schaden nimmt. Brems- und Kupplungshebel sind beide klappbar, so dass sie nach oben klappen, wenn sie Bodenkontakt haben. Meistens komme ich auch alleine wieder sehr gut unter dem Moped raus, auch das Aufstellen alleine geht ganz gut, sollte aber auf max zwei Versuche klappen, weil mir sonst die Kraft ausgeht. Hatte vorher eine FZR1000 mit 237kg, da ist das Aufstellen alleine schon ein gewaltiger Kraftakt. Die R1 hat unter 200kg, schon sehr viel leichter aber immer noch schwer genug, um die alleine und mit nur halber Beinkraft hochzuwuchten.
Die Fahrabnahme hat bei mir gar nicht stattgefunden, ich habe meinen neuen Schein gleich wieder mit der LKW- und Motorradfahrerlaubnis ausgestellt bekommen.
Der TÜV-Ingenieur war sowieso sehr cool drauf. Nach einem kurzen Gespräch, ich hatte damals noch nicht mal ne Prothese, sondern war mit Krücken unterwegs, sind wir zum Auto raus und ich sollte ein- und wieder aussteigen. Das machte ich und dann gings weiter zum LKW meines ehemaligen Fahrlehrers, auch hier sollte ich in den LKW ein- und wieder aussteigen. Auch das war ohne Probleme möglich(was mich im Nachhinein doch etwas erstaunte), dann ging es wieder zurück ins Büro(ohne Probefahrt). Dort haben wir noch ein paar Sachen durchgeredet und dauf meine Frage, wie das denn beim Motorradfahren mit Sozius fahren sei(ich dachte, das wird mir wohl ausgetragen) meinte der TÜVler nur, ich solle da etwas üben und dann einen Termin ausmachen, wo man das ansieht und beurteilt. Er teilt mir das dann in dem Schreiben mit, das ich erhalte, wenn der neue Schein fertig ist.
Zwei Wochen später kam dann die Nachricht, mein neuer Führerschein wäre fällig zur Abholung, ich solle soundsoviel Geld sowie den alten Schein und Ausweis mitnehmen.
Also hin zur Führerscheinstelle, bezahlt, den alten Schein abgegeben, den Neuen in Empfang genommen und mir vom Beamten erklären lassen.
Der hat dann gesagt, dass ich halt nur noch Fahrzeuge mit Automatikgetriebe und Gaspedal-Umbau fahren dürfe, zur Not(unter vorgehaltener Hand) ginge das auch ohne Umbau, wenn ich mal ein Leihfahrzeug oder sowas brauche. Das mit dem Umbau könnte ich mir auch austragen lassen, aber dazu bräuchte ich dann eine Fahrstunde, wo das begutachtet wird und alles zusammen kostet das 300.-€, was es mir aber nicht wert. ist.
Auf meine Frage, was sonst noch für Einschränkungen gelten, sagt er, dass das auch beim LKW gelte. Beim Motorrad bräuchte ich einen speziellen Sitz, wenn ich ohne Prothese fahren will und einen Umbau der Hinterbremse. Sonst nichts weiter, also durfte ich auch wieder mit Sozius fahren.
Tja, und seitdem bin ich wieder mit dem Moped unterwegs, anfangs ist meine Hexe noch öfters mitgefahren, seit wir die Kinder haben, natürlich nicht mehr.
Hatte auch tatsächlich nochmals einen Unfall, mich hat ein Betrunkener an einer Kreuzung übersehen, ist raus gefahren und mitten auf der Fahrbahn stehen geblieben, da gab's aber keine Möglichkeit mehr für mich, dem auszuweichen und ich habe den gerammt. War eine Kreuzung ohne Geschwindigkeitsbegrenzung, man durfte da also auch 100km/h fahren. Da ich diese Kreuzung nie besonders mochte, aber noch nie irgendeinen Vorfall dort hatte, bin ich schon langsamer so mit ca 80 da in die Kreuzung eingefahren, hätte ich 100 drauf gehabt, hätte es mich wohl zerlegt. War dann ganz witzig, weil der Notarzt meiner Frau anschließend am Telefon erzählte, dass das rechte Bein gebrochen ist, er konnte durch die Lederkluft die Prothese nicht so richtig gut ertasten. Erst im KH hat sich dann der Fehler aufgedeckt, als ich die Kluft ausgezogen hatte. 😁😎
Wenn's dich interessiert, dann guck mal auf meine yt-Seite, VOX hatte im Jahre 2009 eine Reportage gemacht, in der ich auch mit dabei war.
Raser, Retter, Radar !!
Hat eigentlich einer von euch Motorradfahrern mal darüber nach gedacht, ein Gespann zu fahren ??
das kann nämlich auch Spaß machen und fast jeder Gespannbauer kann so umbauen, daß es paßt. Unser Uwe aus Solingen hat unseres so angepaßt, daß ich als Anfängerin keine größeren Probleme beim fahren haben würde. Der Seitenwagen wurde derart offen angelegt, daß ich 120 kg mit halbseitenlähmung gut ins Boot bekam und den Rolli noch hinter dem Sitz verspannen konnte.
Vorteil beim Gespann: 3 Räder und man fällt an der Ampel nicht um.
Zitat:
@iris146 schrieb am 23. Februar 2023 um 00:08:38 Uhr:
Hat eigentlich einer von euch Motorradfahrern mal darüber nach gedacht, ein Gespann zu fahren ??
das kann nämlich auch Spaß machen und fast jeder Gespannbauer kann so umbauen, daß es paßt. Unser Uwe aus Solingen hat unseres so angepaßt, daß ich als Anfängerin keine größeren Probleme beim fahren haben würde. Der Seitenwagen wurde derart offen angelegt, daß ich 120 kg mit halbseitenlähmung gut ins Boot bekam und den Rolli noch hinter dem Sitz verspannen konnte.
Vorteil beim Gespann: 3 Räder und man fällt an der Ampel nicht um.
Ein Gespann zwar nicht, aber ein Trike...
Bei dem HD Tri Glide: Je nach Bedarf, so wie auch bei anderen, ist die Schaltung umbaufähig. Die Fussbremse muss (meines Wissens nach) nicht zwingend umgebaut werden, da die Bremskraft eh elektronisch auf Vorder- und Rückbremsen verteilt wird.
Wenn's mal nicht mit dem Moped geht, dann lach ich mir sowas hier an:
https://can-am.brp.com/on-road/de/de/modelle/spyder-f3.html