Motoröl
Hej,
lt. "Freundlichem" soll ich in meinen neuen S80 D5 bei Ölverbrauch das speziell von Castrol für Volo-Motoren entwickelte -SLXR-Tec 0W-30- nachfüllen. Für 1 Liter nimmt er "bloß" 21,17 Euro. Ist das angemessen oder kennt Ihr eine günstigere Quelle? Das Öl muß derart speziell für Volvo sein, dass ich es noch an keiner andere Stelle (selbst im Großkaufhaus ebay) gefunden habe, die es anbietet. Für meinen vorherigen S60 D5 wurde dieses SLXR Tec nicht benötigt.
Würde mich über Info´s freuen.
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von v70xc
Die Spezifikation B5 sagt u.a. aus, dass ein abgesenkter HTHS-Wert benötigt wird.
KEIN Motor "benötigt" einen abgesenkten HTHS! Sondern gibt es Hersteller, die solche Öle für bestimmte Motoren "zulassen"!
Und genau deshalb solltest Du so eins lieber nicht nehmen:
Bringen in der Praxis null Spritersparnis, gegenüber einem 0/5W-30er mit A3/B4 u. HTHS min. 3,5 u. auch gegenüber einem hochwertigen 0/5W-40er bei denen der HTHS IMMER min. 3,5 mPas beträgt. Ein noch etwas höheres Spritsparpotential wäre jedoch der einzige Grund, um den HTHS noch weiter (auf UNTER 3,5) abzusenken.
Und "dafür" (wofür eigentlich?) nimmt man in Kauf, dass diese Öle für ungünstige Bedingungen (wie z. B. erhöhter Spriteinstrag bei Benzinern u. häufigen Kurzstrecken) o. für längere hohe Belastung generell, kaum Reserven haben - was die Schmierfilm-Stabilität betrifft!? Für mich ist das sehr 😕
Wird der Motor (mit so einem) bei hohen Außentemp. länger voll belastet, kann es dann sein, dass sich vor allem zwisch. Kolben u. Zyl-Lauffl. kein ausreichend tragfähiger Schmierfilm mehr bilden kann, so dass die Reibpartner zumin. nicht mehr vollständig voneinander getrennt werden.
Das muß dann zwar nicht gleich soweit eskalieren, dass es gleich zu schweren Fressern kommt. Erhöhter Verschleiß findet aber auch dann statt, wenn es eben bei der Mischreibung bleibt u. nicht noch weiter eskaliert (= keine vollständige Trennung, so dass sich zumin. die mikroskopischen Unebenheiten der Reibpartner berühren).
Mit Ausnahme der HTHS-Visko, sind die Mindestanforderungen der A3/B4 genau die gleichen wie bei A5/B5. Deshalb kann man auch überall wo ein A5/B5 gefordert (oder besser gesagt "erlaubt"😉 ist, auch ein hochwertiges mit A3/B4-Profil verwenden, bzw. ist das eben für den Motor noch viel besser!
Also statt einem 0W-30er mit einem HTHS von nur 3,0 u. A5/B5 z. B. wenigstens ein 0/5W-30er nach A3/B4 u. HTHS min. 3,5 oder eben gleich ein sehr gutes 0/5W-40er verwenden.
Wie z. B. das 0W-40er Mobil 1. Das ist neben all seinen anderen Qualitäten auch sehr langzeitstabil u. auch für längere Intervalle geeignet (hat u. a. eine MB 229.5-Freig.).
Grüße
P. S. Gibt auch 0W-30er u. 5W-30er mit HTHS min. 3,5 u. A3/B4. Hat es eine MB-Freigabe (egal welche), dann ist es immer so eins!
Separate Mindest-Anforderungen für "A" (für Benziner) oder NUR "B" (für PKW Diesel u. leichte Nutzfahrzeuge) gibt es nicht mehr!
Gibt nur noch die folgenden GEMEINSAMEN ACEA-Normen:
A1/B1: = insges. die niedrigsten Mindest-Anford. HTHS = bei 0/5W-30 min. 2,9 bis unter 3,5 (in der Praxis immer bei 3,0). Bei 0/5W-20 muß der HTHS sogar nur 2,6 betragen.
A3/B3 u. A3/B4: = insges. höchste Mindes-Anford. HTHS ist generell min. 3,5. Unterschied zw. A3/B3 u. A3/B4 beschränkt sich auf den Kolbensauberkeits-Test. Bei A3/B3 ist der Testmotor dafür ein Vorkammer-Motor u. bei A3/B4 ein Direkteinspritzer (VW-TDI).
A5/B5: = sonst wie A3/B4, nur dass das halt solche mit HTHS UNTER 3,5 sind (in der Praxis immer mit 3,0)
EDIT: Die ganz neuen mit niedrigeren Limits für Sulfat-Asche, Phosphor- u. Schwefel-Gehalt hätte ich beinahe vergessen.
C1: = sonst wie A1/B1 nur halt mit niedrigeren SAPS-Limit (für Ford)
C2: = sonst wie A5/B5 nur eben mit niedrigeren SAPS-Limits (z. B. für Peugeot)
C3: Sonst wie A3/B4 nur eben mit niedrigeren SAPS-Limits (für MB u. BMW).
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@Sterndocktor:
Dann mal die Laienfrage: Warum schreibt Volvo dann genau so ein A5/B5 Öl vor, wenn ein A3/B4 besser ist?
Ich habe jetzt meinen Frieden mit der Volvo-Ölvorgabe beschlossen:
Bei Ebay gab es 0W-40 von Castrol für 6,5€/l mit Versand. So habe ich ein gutes Öl und der Preis stimmt auch. Ein Noname Öl hätte 4€/l gekostet, das ist kein großer Unterschied. Werde bei der Inspektion nur darauf achten, daß die ins Serviceheft nicht "Kundenöl" oder so was eintragen, sondern die genaue Bezeichnung. Dann gibt es bei eventuellen Schäden auch keine Diskussionen.
Eike
P.S. Danke noch mal Sternendoktor für Deine ausführlichen Erklärungen!
Zitat:
Original geschrieben von v70xc
Warum schreibt Volvo dann genau so ein A5/B5 Öl vor, wenn ein A3/B4 besser ist?
Um die DIN-Verbräuche (u. ggf. auch noch die Emissionen) bei den genormten Testsequenzen noch ein bisschen weiter zu drücken (Stichwort Flottenverbrauch). DAS ist auch der wirklich absolut einzige Grund, um den HTHS sogar auf 3,0 (o. noch weiter) abzusenken.
Wie schon geschr. wirst Du aber in der Praxis da keinen Unterschied bemerken. Jedenfalls nicht im Vergleich zu einem hochwertigen Öl.
Mit dem z. B. 0W-40er M1 läuft der Motor äußerst reibungs- u. vor allem eben auch verschleißarm!
Vorausgesetzt die Reibpartner sind durch den Schmierfilm immer vollständig getrennt, ist die Reibung umso geringer, je niedriger der HTHS ist. Funktioniert aber logischerweise nur bis zu dem Punkt, am dem die ganze Geschichte dann in die Mischreibung zurückfällt.
Und das ist bei diesen extrem niedrigviskosen Ölen (mit A1/B1 o. A5/B5) zumindest punktuell sehr häufig auch schon bei ganz normaler Belastung der Fall.
Und wenn immerhin die mikroskopischen Spitzen der Reibpartner aneinander wetzen, dann ist das halt weder besonders reibungsarm, und vor allem nicht sonderlich verschleißarm!
Und genau deshalb lassen wir solche Öl in unseren (MB-) Motoren generell NICHT zu! Sondern beinhalten unsere eigenen Motoröl-Normen (= 229.1, 229.3, 229.5, 229.31 u. 229.51) was den HTHS betrifft, die Anforderung, dass dieser MINDESTENS 3,5 mPas betragen MUSS!
Wir (MB) reduzieren unseren Flottenverbrauch u. auch die Emissionen anders. Und zwar eben durch Technik. Jedenfalls würden wir NIE auf die Idee kommen, durch extrem niedrigviskose Öle da bei den DIN-Verbräuchen noch zwei zehntel L einsparen zu wollen u. dafür für unsere Motoren einen erhöhten Verschleiß u. eine kürzere Laufleistung in Kauf zu nehmen!
Und das wird auch so bleiben. Jedenfalls so lange wie ich da noch ein ordentliches Wort mitzureden habe. Wie das dann sein wird, wenn ich im Ruhestand bin (was nicht mehr lange dauert) weiß ich aber natürlich auch nicht.
Bekomme ich dann aber irgendwann mit, dass die jetzt auch bei uns solche Öle zulassen, könnte es gut sein, dass ich dann meinem Nachfolger einen Besuch abstatte, und da meine Schrottflinte dabei habe. 😉
Noch kurz etwas betr. Eintrag ins Service-Heft:
Auch unsere NL können es nicht lassen immer wieder so einen Unfug wie "angeliefert" o. "eigenes Öl" einzutragen, wenn der Kunde das selber mitgebracht hat. Schimpfe da schon seit min. 20 Jahren mit den Werkstätten, weil ich im Fall der Fälle mit solchen Einträgen absolut NICHTS anfangen kann, wenn es um etwaige Garantie- o. Kulanz-Leitungen geht.
Wenn man das unbedingt vermerken will, dass der Kunde das Öl selber mitgebracht hat, dann sollte das wenigstens in z. B. folgender Art gemacht werden:
"Angeliefertes Öl nach MB-Blatt 229.5" Und am optimalsten wäre, wenn dann noch die genaue Bezeichnung eingetragen würde. Wie z. B. eben: "angeliefertes Öl nach 229.5; Mobil 1 0W-40" Mit so einem Eintrag kann ich dann auch etwas anfangen!
Grüße
Die Ausführungen hören sich logisch an.
Aber was mache ich in dem Fall bei einem Garantie-/Kulanzschaden, wenn kein Öl mit vorgeschriebener Spezifikation drin ist. Querstellen werden die sich dann allemal - auch wenn das definitiv dann nicht ursächlich ist.
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Lasse ich ein A5/B5 zu u. es wird statt dessen ein hochwertiges Öl mit A3/B4-Profil verwendet, kann u. wird deshalb niemand etwaige Garantie- o. Kulanzleistungen verweigern.
Probleme kann es nur umgekehrt geben!
Wenn also ein A5/B5 NICHT erlaubt ist (wie z. B. bei uns) und trotzdem so eins verwendet wird!
Gruß
Finde ich etwas heikel.
Volvo verlangt eine Ölprobe bei Motor- oder Turboschaden und fordert diese auch im Bedarfsfall, Verdacht oder Stichprobenartig an.
z.B. bekommt die Werkstatt erst ihr Geld von Volvo, den der Schaden von Volvo als "Ordnungsgemäß abgearbeitet" zählt.
Wenn jetzt in einen Fall keine Probe gezogen wird vergisst das die Werkstatt bestimmt kein zweites Mal!
Mann sollte auch vielleicht berücksichtigen, das die Toleranzen im Motor sich rapide verringert haben (kann jetzt leider keine Werte nennen) und Volvo stellenweise die Hydrostößel eingespart hat.
Je kleiner die Toleranzen desto wichtiger die Schmierung.Aus dieser Sicht ist das Öl nach ACEA A5/B5 noch unverständlicher.
Das die Hydrostössel rausfliegen sehe ich nicht als Nachteil,bei meinem Vierzylinder sind das 16Teile weniger die Kaputtgehen können.
Ich habe mal versucht im Öl-chwiki 😉 diesen Fred und die verschiedenen anderen Erkenntnisse zusammenzufassen - unter der Überschrift Motoröl.
Da ich nicht wirklich Öl-Schlau bin und nur mein hier mühevoll angelesenes Wissen versucht habe, in einen übersichtlichen und leichter editierbaren Rahmen zu gießen, würde ich mich natürlich freuen, wenn Ihr das verbessert, ergänzt und korrigiert.
Hallo!
@ Sterndocktor ich hätte da bitte noch eine Frage an Sie:
Kann man ohne bedenken zwei mal jährlich nen Ölwechsel (+ Filter) machen?
Also z.b. im Winter Mobil-1 0w-40 und im Sommer Mobil-1 5w-50er?
Damit hat man den besten Verschließschutz, oder?
Ist zwar eine etwas teurere lösung, aber der Motor hat in jeder Situation das beste Öl.
Freundliche Grüße
Franz
Ich wurde zwar nicht geragt, antworte tozdem 😉
Obwohl deine Idee nicht schlecht ist, ist das finde ich das ein bischen übertieben.
1. sind die freigegebenen Öle sehr wohl im Sommer und Winter tauglich (auch die 15er)
2. sollte man den Motor immer mit der selber Vikosität fahren.
3. bin ich persönlich der Meinung, dass 5er-öle zwar die Besten sind, aber für Ottonormalverbraucher auf gar keinen Fall nötig sind. Ausgenommen vielleicht einige Japaner, die hochdrehen bis zum Abwinken.
@franz99:
Das ist schon nicht mehr optimal zu nennen, Dein Motor hat schlicht und ergreifend nix vom 5W-50 im Sommer, ist sozusagen overkill 🙂
Bleib beim 0W-40 M1, halte die Intervalle ein, besseres kann man nicht machen, nach Sterndoc, dessen Ausführungen ich hier verfolge und nur bestätigen kann.
@Magno74:
Punkt 1: im Prinzip ja, ist richtig. Der Rest: no comment.....
Viele Grüße,
Torsten
Zitat:
Original geschrieben von Enzo F
@Magno74:
Punkt 1: im Prinzip ja, ist richtig. Der Rest: no comment.....
Aber genau der Komentar würde mich interessieren. Man lernt ja nie aus. 😉
Zitat:
Original geschrieben von Magno74
1. sind die freigegebenen Öle sehr wohl im Sommer und Winter tauglich (auch die 15er)
2. sollte man den Motor immer mit der selber Vikosität fahren.
3. bin ich persönlich der Meinung, dass 5er-öle zwar die Besten sind, aber für Ottonormalverbraucher auf gar keinen Fall nötig sind. Ausgenommen vielleicht einige Japaner, die hochdrehen bis zum Abwinken.
Allora....
1.: wie gesagt, im Prinzip richtig. Die Problematik mit 15er-Ölen wurde hier ja schon ausführlichst besprochen.
2.: eins der typischen Ammenmärchen, wurde hier ebenso schon ausgeräumt. Ist auch unlogisch, warum sollte man kein besseres Öl verwenden, wenn die Technik es anbietet?
Das wird ja oft im Zusammenhang mit älteren Autos gebracht. Oder bei Fahrzeugen, bei denen der Hersteller die Unterhaltskosten niedrig halten will, um für Flotten interessant zu sein ( Golf II bei der Post.... ). Als alleiniger Besitzer ist man doch mehr am Werterhalt und Ärger vermeiden interessiert, als 5€ beim Ölwechsel zu sparen. Zumindest die Vernünftigen machen das so.....
Höchstens könnte man sagen, es ist von Vorteil, beim gleichen Öl ( wirklich gleiches Produkt ) zu bleiben, weil man
bei ständigem Wechsel eine Änderung am Ölverbrauch schwerer erkenn kann.
3. Von Anfang bis Ende Murks, sorry, nicht persönlich...
Bist noch der Ansicht, 0W-40=Wasseröl, was? 40 ist 40, das ist von Bedeutung fürs Hochdrehen... Ich rate Dir dringend, die Zusammenfassung bei Jan0815 in der Sig zu lesen und ein bißchen Grundwissen anzuschaffen.
Und, gute Öle und schlechte Öle über die Visko definieren zu wollen ist ein falscher Ansatz, die 15er und ihre Probleme mal außen vor. Wie Sterndocktor das immer richtig sagt, man kann nur über die einzelnen Produkte reden, nichtmal über Hersteller im Allgemeinen, und diese vergleichen. Ein gutes Beispiel ist Meguin, da wird das 5er mehr empfohlen, weil besseres Add.paket. Oder beim Mobil1, das in D nicht erhältliche 5W-40 wäre ein tolles Produkt, weil es weniger Visko-Verb. enthält und so stabiler ist. Im Allgemeinen sind aber viele 5er Öle keine vollsynth. Öle und haben so Nachteile.
Und nicht nur Japsen drehen hoch, nur Diesel bleibt im Keller 🙂
Viele Grüße,
Torsten
Zitat:
Original geschrieben von Enzo F
2.: ... Ist auch unlogisch, warum sollte man kein besseres Öl verwenden, wenn die Technik es anbietet?
DAS finde ich unlogisch warum unnötig Geld ausgeben?
😁😉 Du hast ja auch einen Golf Variant und keinen Passat V6 TDI. Obwohl das ein besseres Auto wäre. ;D🙂
Zitat:
Original geschrieben von Magno74
DAS finde ich unlogisch warum unnötig Geld ausgeben?
ÄÄÄÄK, falsche Antwort 🙂 Besseres Öl spart über das Intervall Geld, schont den Motor und kann somit Ausgaben für Reparaturen einsparen oder zumindest hinausschieben,
so z.B. wenn Dichtungen länger halten weil besser versorgt. Nota bene, dafür braucht's kein 0W oder 5W Öl, sondern ein Öl mit gutem Additivpaket, das kann in warmen Gegenden auch ein 15W-40 sein ( vielleicht nicht in D 🙂 ), das z.B. die MB 229.3
und/oder die ACEA A3/B3 hat.
Viele Grüße,
Torsten