Motor dreht hoch, Motoröl verbrannt --> möglich Ursachen?
Hallo,
ich hatte gestern auf der Autobahn ein Problem mit dem Auto meines Onkels (Volvo V50. 2.0d).
Der Wagen hat auf einmal ohne Gasbetätigung selbstständig beschleunigt. Da aus dem Auspuff dichter blau-grauer Rauch kam, denke ich, dass der Motor irgendwie Öl angesaugt und verbrannt hat.
Ich habe es aber zum Glück noch geschafft, den Motor schnell abzuwürgen, bevor er das ganze Motoröl verbrennt.
Was könnte die Ursache dafür sein? Defekter Turbolader? Könnte auch "nur" ein deutlich viel zu hoher Ölstand zu so etwas führen?
Mit was für Kosten müsste mein Onkel grob rechnen?
14 Antworten
Typische Symptome eines defekten Turbos. Dieser saugt über die Wellenabdichtung Motoröl an, wodurch der Motor unkontrolliert hochdreht. Du hast genau richtig reagiert und diesen abgewürgt. Dadurch sollte ein neuer Turbo mit gründlicher Reinigung aller zugehöriger Komponenten genügen.
Als Ursachen kommen in Frage:
- verstopfte Kurbelgehäuseentlüftung
- mangelhaftes Warm-/Kaltfahren des Turboladers
- mieses/zu altes Motoröl
Grüße
Michael
Danke, Michael, für deine schnelle Antwort.
Der Wagen hat jetzt schon 260000 km auf der Uhr mit dem ersten Turbolader.
Kupplung und ZMS müssen auch bald getauscht werden, da alles noch Erstkomponenten sind und der Nehmerzylinder undicht ist. DPF, Differenzdrucksensor und Additiv sind auch noch zu erledigen.
Was würdest du meinem Onkel empfehlen? Lohnt sich die Reparatur noch?
Kommt vermutlich auf die emotionale Bindung zu dem Fahrzeug an 😉
Bei der Liste muss ich ganz ehrlich sagen, dass ich den Wagen jetzt so schnell wie möglich abstoßen würde. Noch kurz Ursachenforschung betreiben, weshalb der Diesel hochdrehte (Ölstand zu hoch?) und dann ab zu nem Fähnchenhändler.
Bei 260.000km ist der Wagen kaum noch was wert. Jetzt evtl. Turbo tauschen (1000€+?), komplettes Kupplungspaket (1200€+?), "komplettes" DPF-Programm (1500€+?) übersteigt schon locker den Wert des Fahrzeugs, wenn man es bei Volvo machen lässt.
Auch ansonsten scheinen sich die Reparaturen ja zu häufen und wir hatten hier im Forum einen Fall, wo unmittelbar nach dem selbstständigen Hochdrehen - wo der Motor gerettet werden konnte - sich die Defekte gehäuft haben incl. defekter Injektoren (1000€?).
MMn sollte man da einen sehr schnellen Schlussstrich ziehen, bevor etwas kaputt geht, was das Auto unfahrbar macht. So kriegt man den noch mit Verlust an nen Bastler / an Export verkauft.
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Also, ich habe den Wagen gestern zum ersten Mal von meinem Onkel ausgeliehen, weil ich einen dringenden Termin hatte.
Jetzt habe ich ihn mal gefragt, ob er den Ölstand regelmäßig kontrolliert hat und wie der Ölstand war. Seine Antwort war, dass der Ölstand weit über Maximum ( ca. 2-3 cm über der oberen Linie) war.
Jetzt würde mich das schon interessieren. Hat der Motor eher wegen dem Ölstand unkontrolliert hochgedreht? Oder ist ein defekter Turbolader wahrscheinlicher? Was vermutet ihr?
Ölvermehrung klingt nach dichtem DPF und dann wirds Öl dünn und an dem dünnen Öl stirbt der Turbo.
Alles beginnt mit dem DPF....
genial, du meinst er hat gesehen dass der ölstand viel zu hoch war und ist einfach weiter gefahren? :-)
manchen ist einfach nicht zu helfen...
deine frage zielt jetzt darauf ab ob es damit behoben sein könnte wenn man öl ablässt bzw. wechselt.
da wäre die frage ob er das öl dann irgenwo außer am turbo ansaugen kann. interssante frage.
ich würds einfach mal versuchen.
immerhin wissen wir jetzt das der zms auch 260tkm überstehen kann :-)
Ne, aber der DPF muss sich gemeldet haben und das hat er ignoriert
Alles andere sind folgefehler
Öl ablassen bringt da nix mehr
Sei froh dass dein Onkel diese Antwort gegeben hat, nun musst du dir keine Vorwürfe machen bez. hochdrehen mit Exitus und ev. Schadensbeteiligung. Hätte er rechtzeitig reagiert, wäre das Fahrzeug noch zu retten gewesen...
Zuviel Öl im Motor reicht nicht, um den Motor selbstständig hochdrehen zu lassen.
Es ist schon, wie beschrieben:
DPF Problem - Ölverdünnung durch Diesel - Turbo - Lagerschaden durch fehlende Schmierung - Lager durch .....dann saugt Er das Motoröl direkt in die Ladeluft 😁
260 T Km sagt noch nichts über das Alter, und den sonstigen Zustand aus 😁
Meiner ist gerade etwas über 6 Jahre alt, aber auch fast 240 T Km drauf. Bei Meinem würden sich die Reparaturen noch lohnen .....
Muss aber jeder Halter selbst entscheiden 🙂
320.000 km und der erste Turbo läuft noch immer bestens und ist dicht im BMW 530d. Die Laufleistung sagt wenig aus, im LKW halten die Turbos locker über 1 Mio. km durch.
Viel Kurzstrecke, dadurch Ölverdünnung, vom Warm-/Kaltfahren noch nie was gehört... da sollte man schon mal nach gucken. Früher waren Diesel nicht kaputtzukriegen, nicht mal mutwillig. Heute braucht's halt ein wenig Feingefühl für die Technik, um hohe Laufleistungen zu erreichen.
Früher waren die Diesel auch Eisenschweine, nahezu unzerstörbar, 2 Liter = 50 PS 😁 Einspritzpumpen wurden durch Motoröl geschmiert, Ölverdünnung gab es nicht mal als Wort 😁 Turbo, was ist das ?
Heute, 2 Liter 200 PS, filigrane Feinarbeit im 1000stell mm Bereich, durch Abgas Nachbehandlung kaputt reglementiert.
Wie du schon schreibst, man muss heutzutage mit einem Diesel umgehen können. Der 3.0er BMW ist da auch keine Ausnahme, genauso wenig wie der 3.0 TDI von Audi/VW.
Die haben auch ihre "Macken", wenn sie nicht "Artgerecht" benutzt werden 😁
Heutige Diesel, egal von welchem Hersteller, sind nur noch Langstrecken Autos, für innerstädtischen Verkehr ungeeignet.
So, ein kleines Update:
Mein Onkel hat den Wagen in die Werkstatt schleppen lassen, um den Schaden zu begutachten.
Die Welle des Turbolader ist gebrochen --> Ölansaugung --> Hochdrehen des Motors --> usw.
Er hat mir die Reparaturkosten noch nicht genannt, scheint aber sehr hoch zu sein.
Bei 260000 km möchte er den Wagen nicht mehr reparieren. Bei diesem Kilometerstand werden sich die Defekte wahrscheinlich häufen. Lohnt sich daher nicht mehr
Schade um den schönen Volvo :-(