Mercedes W124 kaufen als Anfänger
Servus Leute, vorab freue ich mich sehr, ein Teil vom Forum zu sein. Ich habe mir vorgenommen ein Mercedes w124 er zu kaufen aber bin absolut ahnungslos.
Meine erste Frage wäre, wie viel sollte ein gepflegter Mercedes w124 mind. kosten?
Mit gepflegt meine ich kein Fahrzeug mit 50.000 auf der Uhr sonder ein Fahrzeug, dass man ohne viel Rumgebastele mind. 2 Jahre fahren kann.
Meine zweite Frage wäre, mach euch das Fahren vom w124 laune? So wie ich es weiß, ist es ein Klassiker mit Charme, mit sehr viel Komfort.
Ich bin dankbar über jede Antwort.
LG euer Uli
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369 Antworten
Zitat:
@Hutchison123 schrieb am 3. März 2021 um 18:20:24 Uhr:
Schön, dass du es hingekriegt hast :)
Dann kommt mein Video, für das ich eben nochmal spontan in die Garage gegangen bin, wohl etwas zu spät ;)
https://m.youtube.com/watch?v=HJ77GZOHkWw&feature=youtu.be
Vllt. hilft es ja trotzdem noch :)
Auch die Beschreibung lesen - da ist noch eine wichtige Info, die ich Video vergessen habe zu erwähnen.
Danke, schau ich mir auf jeden fall an!
Zitat:
@Ulli1994 schrieb am 26. Dezember 2020 um 01:19:23 Uhr:
Servus Leute, vorab freue ich mich sehr, ein Teil vom Forum zu sein. Ich habe mir vorgenommen ein Mercedes w124 er zu kaufen aber bin absolut ahnungslos.
Moin Uli,
vielleicht bin ich schon zu spät, aber ich würde dir gerne von mir und meiner Erfahrung mit einem W124-Kauf erzählen.
Ich bin praktisch in Daimlern groß geworden und schon als Kind hat mich der Stern bei Tunnelfahrten hypnotisiert. Als ich dann endlich einen Führerschein hatte, wollte ich natürlich auch sofort ein Auto haben. Ein Mercedes sollte es sein. Erst stand ein W123 230TE auf meiner Wunschliste, doch als ich dann einigermaßen Geld zusammen hatte, waren die schon so teuer geworden, dass ich mich nach einem W124 umgeschaut habe. Jung und naiv wie man gerne mal ist, gute Ausstattung und viel Leistung. Dann bin ich auf eine Anzeige aufmerksam geworden, E320, 1994, Leder, 199blauschwarz, Klimaautomatik, Memorysitze, Becker-Navigation, 170tkm.
Meine Mutter hatte ich schnell überredet die 150km zu fahren. Überführungskennzeichen hatte ich prophylaktisch geholt, denn ich wollte ihn bei einem Kauf auch direkt mit nach Hause nehmen.
Der freundlichkeitsresistente Schotterplatzverkäufer ließ mich eine Probefahrt machen und ich fuhr zu ATU. Dort versicherte man mir, dass die 2750 Euro angemessen wären.
Wieder beim Verkäufer angekommen kaufte ich einen "Mercedes 320i E", so steht es im Kaufvertrag, ohne Garantie, als Bastlerfahrzeug.
Mein Vater schenkte mir alsbald "DEN ETZOLD" mit der Anmerkung, dass ich ihn wohl gebrauchen könne. Und das konnte ich. Ich schlängelte mich von Reservetank zu Reservetank, von Rostentfernung zu "Smartrepair", von dem Wehwehchen zum Anderen.
Dann wollte ich immer mehr am Fahrzeug machen und "noch ein bisschen was gegen den Rost".
Umso mehr ich Verkleidung entfernte, desto geringer wurde auch der W124, denn da wo Metall hätte sein sollen, war oft nichts mehr. Da war eine kaputte ZKD noch das kleinste Problem. Ich habe mich wirklich gefragt, wie der dubiose Verkäufer TÜV für den Wurstwagen bekommen konnte und warum mir der ATU-"Sachverständige" nicht geraten hat das Ding eine Klippe runterzurollen...
Mit Hirn hätte ich die Karre nicht gekauft, also aus heutiger Sicht. Damals habe ich sie mit Herz gekauft, viel zu viel Geld reingesteckt und den "Gentleman" einfach lieben gelernt. Jetzt ist er inzwischen so gut wie fertig, nach 15 Jahren. Mein Daily ist ein W213 und der W124 hat 300.000km auf dem Tacho. Dennoch weiß ich nur eines: Mein erstes Auto werde ich niemals verkaufen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Mach dir auf jeden Fall deine Gedanken und gib lieber eine Mark mehr für einen guten Wagen aus. Aber auch wenn man den letzten Wurstwagen kauft, kann eine wunderbare Erinnerung draus werden. Auf ins Vergnügen!
Ja so kann es gehen! Super, dass du nie aufgegeben hast !!! ATU = Amateure treiben Unsinn
Weiterhin viel Spaß und gute Fahrt
Das ist das gemeine am W124: Er kann im verborgenen unter den Verkleidungen und unter der "Elefantenhaut" rosten ohne dass man es sieht. Man muss sich mit dem W124 gut Auskennen um den Zustand zu beurteilen können. Das kan man nicht von jeder Werkstatt und von jedem TÜV-Prüfer erwarten, es gibt so viele Modelle und jedes hat seine Zicken.
Faustregel ist: Wenn man oben Rost sieht ist es zu spät...bei dem Bsp. von H1987 ist z.B. der starke Rost am Tankstutzen verdächtig.
Davon abgesehen: Kiesplatzhändler haben oft Mittel und Wege TÜV für ihre Autos zu bekommen, frischer TÜV ist kein Garant für einen guten Zustand, allenfalls dafür dass man mit drm Auto fahren kann.
Leider ist es wie so oft im Leben "hinterher ist man immer schlauer".
Habe einen Kollegen der in einer Werkstatt & Kfz Handel in einem arbeitet.
Hatte dann mal einen Golf 6, der fürs Ausland gedacht war, aber ohne TÜV keine Überführungskennzeichen, d.h. habe bei ihm angerufen und gesagt ich brauch nur TÜV für ne Woche bis der Wagen weg ist. Er hat seinen TÜV Prüfer kontaktiert und schwubs hatte der Wagen frischen TÜV. Natürlich ging der Wagen dann weg und habe das nicht ausgenutzt, aber TÜV ist keineswegs ein Indiz für Sicherheit.
So viel OT habe ich selten gelesen :-)
Moin nochmal, mir ist aufgefallen, dass mein Tacho im Gegensatz zu deinem @Hutchison123 nur 3 Striche hat O.o
Das soll ja die Gänge veranschaulichen.
3 Gang Automatik gabs ja soweit ich weiß nicht und meiner ist auf jeden Fall 4 Gang. Das hatte der so seit ich ihn habe. Kann man das auf Originalität prüfen, bzw. was Original ist?
Den Tacho, den du gesehen hast, ist der von meinem ehemaligen 300 D mit Handschaltung ;)
4 Striche = 5 Gänge
3 Striche = 4 Gänge (Fahrstufen), also Automatik
Ist also alles gut bei deinem Auto :)
Ah top, danke für die Info. Die Logik dahinter muss man wohl nicht verstehen, oder? :D
Für die Handschalter scheint mir das die maximale (!) Rückschaltgeschwindigkeit in den entsprechenden Gang zu sein, bzw. wie weit der Gang "reicht". Klingt dann aber mehr nach "hier fliegt dir der Motor um die Ohren", jedenfalls beim 200 D und 250 D.
Warum die bei den Automaten auch drauf sind - keine Ahnung (noch nie gefahren) - schaltet der Automat bei Auswahl von "Fahrstufe 2" etwa unverzüglich (auch bei Tempo 180) in den zweiten Gang zurück? Ist da keine "Sicherung" verbaut? Böse!
Ich dachte immer, das seien die Warnungen, das man spätestens hier hochschalten soll
Mhh. Ich wills auf jeden Fall nicht testen. 4.000 Umdrehungen sind ja schon mies (als Dieselfahrer). Und da sind die Markierungen noch weit entfernt...
Die Logik ist doch ganz klar:
Maximalgeschwindigkeit in jedem Gang.
Und was ist an 4000 U/Min schlimm?
Die OM60x drehen bei Bedarf recht willig bis knapp 5000 U/Min.
Völlig normal und okay.
Ob man beim Automatikgetriebe auch oberhalb der max. Geschwindigkeit in einem Gang eine Rückschaltung erzwingen kann, habe ich mich auch schon immer gefragt.
Ich schätze fast schon. Würde ich natürlich nie ausprobieren wollen ;)
Ich traue mich nicht wirklich, das auszureizen. Klar sind die Motoren dafür ausgelegt - aber halt auch 30 Jahre alt... Dauerhaft um die 4000 U/min - geht das nicht nicht auf Lager, Dichtungen und und und? Ist wohl ne Mischung aus Angst und Respekt...
Wäre das so nen Konzept wie heute mit 250PS + Turbo wäre der Druck im Kessel schon scheisse für die ganzen Lager, aber bei 109 PS / 113 PS ohne Turbo und so nen Schiffsmotor wird nichts passieren. Klar Anbauteile kann mal was kaputt gehen wie nen Injektor oder so, aber am Motor selbst glaube ich kaum dass da was passiert