Meine Versicherung hat den Schaden nicht reguliert - nun Post vom Amtsgericht
Hallo zusammen,
ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen.
Ich bin seit Jahren bei Firma xy KFZ versichert und hatte bisher noch nie einen Unfall oder ähnliches, daher auch noch keinerlei Kontakt zu meiner Versicherung gehabt. Nun bin ich letztes Jahr im Oktober jemandem hinten drauf gefahren, weil ich einfach zu spät reagiert habe. Es war wirklich nur leicht. Wir haben uns die Fahrzeuge dann angeschaut und optisch keinen Schaden feststellen können und uns mündlich darauf geeinigt, dass kein Schaden entstanden wäre. Ich habe dem Fahrer dennoch meine Daten gegeben, falls Rückfragen kommen sollten, da es sich um ein Firmenfahrzeug handelte. Soweit so gut. Fotos wurden gemacht. Polizeilich wurde der Unfall nicht gemeldet. Wir sind dann beide weitergefahren.
Der Beschädigte (Firma) hat dann den Schaden gemeldet und ich habe alle nötigen Angaben gemacht. Seit dem habe ich nichts mehr gehört und dachte es geht seinen Weg im Hintergrund. Nun bekomme ich gestern Post vom Amtsgericht an mich adressiert. Rechtsstreit Kläger gegen meine Versicherung. In den anliegenden Unterlagen konnte ich sehen, dass meine Versicherung bereits Mitte Oktober ein Gutachten bekommen hat mit der Bitte um Regulierung der Schadenssumme (knapp 800€). Da sie dieser Zahlungsaufforderung nicht nachgekommen sind, wurde vom Kläger ein Anwalt eingeschaltet und weitere 3 Erinnerungen bzw Mahnungen an meiner Versicherung geschickt. Ich habe diese Briefe nie zu Gesicht bekommen. Auch da keine Regulierung. Nun steht in dem Brief vom Amtsgericht:
Kläger gegen Versicherung xy
an die Beklagten ergehen folgende Aufforderungen:
- Wenn Sie sich gegen die Klage verteidigen wollen, werden Sie aufgefordert, innerhalb von 2 Wochen dem Gericht anzuzeigen, ob sie sich gegen die Klage verteidigen wollen....
- Wenn Sie mitteilen, dass Sie den Anspruch ganz oder teilweise anerkennen wollen, kann ohne mündliche Verhandlung ein Anerkenntnisurteil gegen Sie ergehen.
Meine Frage nun - Muss ICH etwas machen? Bin ich auch gemeint mit "die Beklagten" ohne habe ich diesen Brief als eine Art Kopie bekommen, da der Rechtsstreit gegen meine Versicherung läuft?
Natürlich bin ich dem Auto draufgefahren, damit bin ich auch schuldig und meine Versicherung bzw ich muss zahlen. Steht für mich außer Frage. Ich verstehe nicht, warum es überhaupt zu der Klage gekommen ist und wie ich mich jetzt verhalten soll. Zu der Schadensumme sind nun noch zusätzliche Anwaltskosten aufgeführt...
Ich versuche schon seit gestern telefonisch Kontakt aufzunehmen. Leider ohne Erfolg. Ich hab auch schon per Mail Kontakt aufgenommen, aber bisher keine Rückmeldung.
War jemand schon mal in einer ähnlichen Situation?
Lieben Dank schon mal!
20 Antworten
Ich halte es eher für Dummheit zu glauben, daß so etwas nicht vorkommt. Zugegeben man muss schon einiges präparieren damit so ein Betrug klappt und es nicht auffliegt, aber Betrüger überlegen sich eben täglich wie sie es anstellen können.
Zu dem Nichtzahlen der Versicherung habe ich zumindest für Ö etwas gefunden, in D wird sich die Auszahlung sicherlich auch zumindest verzögern oder nur teilweise erfolgen.
Denn was wäre die Rechtsgrundlage ? . Irgendwer hat KFZ kennzeichen und Versicherung die zusammen passt und eine Reperaturrechnung , aber keine AUssage vom Versicherungsnehmer oder Urteil... Da wäre die Versicherung schön blöd wenn so bereits so auszahlen würde...
Das einzige System welches ich kenne und das Zahlung ohne Wissen des Versicherten als Prinzip hat, ist die GKV und da gibt es auch ab und zu unberechtigtes In Rechnung stellen. Aber das ist auch nicht profitorientiert.
Zitat:
@xeniao schrieb am 4. Februar 2025 um 13:30:19 Uhr:
Hallo zusammen,
....
War jemand schon mal in einer ähnlichen Situation?.....
Man informiert die Versicherung durch Übersendung eines kompletten Satzes von Kopien der zugestellten Schriftstücke und fordert die Versicherung auf, für die zweckmäßige Vertretung zu sorgen. Einwurfeinschreiben ist da sinnvoll. Parallel sollte man die Versicherung weiter versuchen per Mail oder Telefon zu erreichen und in Kenntnis zu setzen. Da von berechtigten Forderungen die Rede ist, unternimmt man erstmal weiter nichts, damit die Kosten nicht weiter steigen.
Zitat:
@xeniao schrieb am 4. Februar 2025 um 13:30:19 Uhr:
War jemand schon mal in einer ähnlichen Situation?
Auf der Gegenseite. Da haben wir auch gegen Fahrer, Halter und die Versicherung zugleich auf Zahlung geklagt.
Insofern ganz normal.
Dass Versicherungen heute gern verklagt werden möchten bevor Forderungen beglichen werden leider auch.
Ansonsten empfehle ich dir den Beitrag von Berlin Paul zu beachten, und alles andere außer dem Hinweis von Germania zu ignorieren da weitgehend Unsinn oder irrelevant.
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Lieben Dank an alle für die Antworten. Telefonisch habe ich leider immer noch niemanden erreicht und auf meine Email auch noch keine Antwort erhalten... ich werde morgen eine Kopie des Briefes an meine Versicherung per Einschreiben schicken und hoffe, dass die sich rühren. Sonst mache ich erstmal nichts und reagiere selbst nicht auf den Brief oder?