Mein Erfahrungsbericht nach knapp 60.000 Kilometern hybriden Fahrens

Toyota Corolla (+Verso, Cross) 9 (E210)

Hallo zusammen,

ich wollte hier mal einen kleinen Erfahrungsbericht nach den ersten 60.000 Hybridkilometern mit dem Corolla hinterlassen:

Zum Fahrzeug:

Ich fahre den Corolla TS Business Edition mit 122PS.

Der Wagen ist in meinen Augen ein gelungenes Fahrzeug mit angenehmen Komfort und ausreichenden Fahrleistungen. Auf Landstraßen ist er meiner Meinung nach am besten aufgehoben, hier braucht man nicht viel Motorleistung und den Hybridvorteil kann man voll ausnutzen. Der Verbrauch auf der Landstraße war Jahreszeitenabhängig hier zwischen <4 Litern im Sommer und meist etwas über 4 Litern im Winter. Beim Landstraßentempo wird der Wagen auch nicht so laut. Wenn man hier mal überholen muss geht das natürlich auch noch, was allerdings mit dem recht lauten aufheulen des Motors quittiert wird. Das CVT erzieht einen damit quasi zum gemütlichen Fahren.

Leistungsmäßig reicht es auch für längere Autobahnstrecken, wobei ich ungern mit dem Wagen über 130 fahre. Einfach weil ich den Wagen dann einerseits zu laut finde, und weil mein Spritsparehrgeiz mich jedes Mal reglementiert.

Der Innenraum ist funktional und alles ist gut erreichbar und sieht nach 60.000 Kilometern auch noch gut aus. Bei den Sitzen allerdings fehlt mir ein bisschen der Seitenhalt und auf langen Strecken wird es manchmal etwas unbequem, wobei es hier nicht heißen soll katastrophal, nur halt etwas ;-)

Überhaupt nicht so dolle finde ich das Radio/Navi. Das Navi tut zwar was es soll, allerdings ist die Stauumfahrung oder überhaupt Staumeldung Meilenweit von Google Maps entfernt (Hab noch eins ohne Android Auto). Auch die Eingabegeschwindigkeit könnte besser sein. Was ich allerdings überhaupt nicht verstehe, ist dass man die Karte in der kleinen Ansicht nicht Einnorden kann. Zudem kommen dauernd Warnmeldungen wie "Achtung Geisterfahrer" oder "Es werden Gegenstände auf die Fahrbahn geworfen". Sowas passiert wohlgemerkt hauptsächlich wenn man durchs Dorf fährt...

Der Kofferraum ist super. Schöne Ebene Fläche, die Sitze lassen sich sauber umlegen, nur das Netz und die Gepäckraumabdeckung nerven immer etwas beim Ausbau. Das wirklich große Fach unter dem Ladeboden ist ebenfalls äußerst praktisch.

Die gesamte Verarbeitung finde ich auch recht gut. Nix klappert oder knarzt und das Fahrwerk ist auch sehr angenehm.

Unplanmäßige Werkstattaufenthalte hatte ich bisher keine. Auch keine weiteren Probleme. Der tut einfach was er soll.

Mein Gesamter Benzinverbrauch ist Momentan 4.89 Liter (gemessen an Zapfsäule)

https://www.spritmonitor.de/de/detailansicht/1067558.html

Mit dem recht hohen Autobahnanteil (Mindestens 50%, eher mehr) den ich habe, ein durchaus respektabler Wert für einen Benziner.

Mein Fazit: Sehr gelungener Wagen für Leute, die gern gemütlich fahren und einen zuverlässigen Wagen schätzen.

VG

58 Antworten

Bei mir sind es eigentlich auch mehr. Hab den Corolla seit September 2019. ohne Corona mache ich so 55.000 pro Jahr. Vorher hatte ich eine W211 E Klasse mit dem guten 220 cdi.

Mit einem Mercedes kann man den Toyota vom Fahrkomfort jetzt nicht vergleichen, aber er schlägt sich wacker. Er fährt sich auf jeden Fall gediegener als den 118d den ich zwischendurch noch hatte :-)

Danke für deinen Bericht. Konnte vor 2 Wochen den 1,8 Hybrid probefahren. Mein Fazit nach dem Probefahren war dass der Corolla ein Auto ist zum Sanft-Dahingleiten, etwas für Spritsparfreaks. Eigentlich suchte ich ein Fahrzeug das sich sportlich fahren lässt. Davon ist der Corolla weit entfernt.

Doch irgendwie lässt mich der Corolla mit dem Hybridantrieb nicht ganz los... fängt schon mal an bei den steuerlichen Begünstigungen, dann der niedrige Verbrauch, die Zuverlässigkeit und Langlebigkeit die dem Toyota Hybrid Antrieb nachgesagt wird. Und nicht zuletzt der Fahrkomfort, die Sorglosigkeit, einfach einsteigen und das Fahrpedal drücken. Meine Frau, die gar nicht technikaffin ist würde damit auch super easy zurechtkommen.

Ich würde den Corolla Hybrid auch ohne Bauchschmerzen jemanden leihen, Carsharing wäre mit diesem Wagen auch denkbar.

Ich würde sagen es ist ein völlig anderes Konzept als die Masse der PKW's mit klassischem Antrieb. Man muss sich drauf einlassen, ich jedoch weiß noch nicht ob ich das kann. Aber aus dem Kopf gehen tut er mir auch nicht...

Es gibt doch noch nen stärkeren Antrieb, 60PS mehr für ca. 0,5l höheren Verbrauch - ist kein schlechter Deal.

Empfehle auch eine Probefahrt mit dem Corolla 2.0 Hybrid mit 180 PS. Wenn Limousinen in Frage kommen gibt es Camry Hybrid und Lexus IS Hybrid (wobei der Camry vom Fahrwerk eher ein Cruiser ist, der IS hingegen ist sportlich mit Hiterradantrieb) mit über 200 PS. Oder Lexus GS mit über 300.

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Leute Leute, stopp, ihr wisst nicht dass ich Ösi bin und dass man bei uns für den 2,0 Hybrid mehr als das Doppelte an Versicherung + Steuer bezahlt als für den 1,8 er.

Ob es mir das Wert wäre weiß ich nicht ganz. Ist denn den 2,0 er Corolla ein Sportler? Bzw. anders ausgedrückt, lassen sich sportliche Gene erfühlen?

Zitat:

@passi_90 schrieb am 7. März 2021 um 20:46:03 Uhr:


Leute Leute, stopp, ihr wisst nicht dass ich Ösi bin und dass man bei uns für den 2,0 Hybrid mehr als das Doppelte an Versicherung + Steuer bezahlt als für den 1,8 er.

Das gilt für andere Autos mit mehr PS aber genauso. Bei Hybriden zahlt man nur für die Benziner PS Steuer, also bei einem Corolla 2.0 zahlst du nur für 152 PS Steuer, trotz 180 PS Systemleistung. Der Begriff "sportlich" ist zu subjektiv, das kann dir niemand beantworten ob du persönlich den sportlich findest. Er ist jedenfalls deutlich schneller und kräftiger als der 1.8 und in vielen Situationen leiser.
Falls was kleineres eine Option ist mach eine Probefahrt mit dem neuen Yaris Hybrid (ganz neue Generation), der ist auch spritziger als der 1.8er Corolla, bei gleichzeitig geringeren Steuern.

Danke, das Platztangebot sollte nicht zu klein sein da ich 2 Kinder habe
Das ist richtig, bei Hybriden zahlt man nur für die Leistung des Verbrenners.

Der Corolla ist auch mit dem großen Hybridsystem kein Vergleich z.B. zu einem Golf GTI oder Hyundai i30N, weder von den Fahrleistungen her, noch von der Auslegung des Fahrwerks, Lenkung, Bereifung etc.

Auch das 2,0l Hybridsystem "erzieht" zum entspannten gleiten, obwohl der 2,0l Motor unter Last deutlich angenehmer klingt als der 1,8er und bei Bedarf ordentlich Leistung abliefert. Je schneller man fährt, (unter 100 km/h erreicht der 2,0er seine Nenndrehzahl nicht) desto deutlicher ist der Unterschied.

Der 2,0l Motor bestraft sportliche Fahrweise allerdings auch stärker als der 1,8er, der Motor ist einfach eher auf Leistung getrimmt und wenn die Direkteinspritzung übernimmt, geht der Verbrauch deutlich nach oben.

Danke, also summa summarum könnte man sagen, dass das Hybridsystem im Corolla (ich bleibe jetzt mal nur beim Corolla) gänzlich anders ist vom Fahrgefühl als die Kontrahenten der anderen Marken mit gleicher Karosseriebauform.

Meiner Meinung (ich kann jetzt nur von der Erfahrung mit dem 1,8er sprechen) hat dieses Fahrgefühl wenig mit Autofahren zu tun so wie ich es bisher gewohnt war, es ist was anderes. Die Interaktion mit dem Fahrzeug ist gänzlich anders, genauso wie das Feedback das man vom Fahrzeug zurückbekommt. Der Antrieb werkelt eigenständig ohne ihn kontrollieren zu können. Entspannt gleiten, das beschreibt es mMn sehr gut.

Ich meine der Corolla ist Hybrid ist ein Fahrzeug um völlig stressfrei, komfortabel und entspannt von A nach B zu kommen, dabei noch sehr sparsam. Einerseits langweilig andererseits dann doch irgendwie faszinierend.

Was war für euch ausschlaggebend für den Kauf (oder Leasing) eines Corolla Hybrid? Warum nicht einen der bereits genannten Kontrahenten mit klassischem Antrieb und mehr Fahrspaß? Oder habt ihr mit dem Corolla Hybrid auch euren Fahrspaß nur auf eine andere Art und Weise?

Das trifft es wohl ganz gut. Ich fahre mit dem 1.8er zur Arbeit 55Km (etwa 45min) und kann sagen, das ich noch nie so entspannt und komfortabel gefahren bin.

Vorher habe ich einen Volvo XC60 und davor einen 1er BMW gefahren. Was interessant ist, das der Corolla einem eine entspannte Fahrweise "anerzieht". Sowohl im Volvo als auch BMW bin ich viel aggressiver gefahren und habe mich ständig über andere aufgeregt, weil die mir zu langsam fuhren !

Seit dem Corolla ist das Geschichte, ich cruise zur Arbeit, brauche vor allem genauso lange aber fahre völlig entspannt und der Verbrauch war auch noch nie so wenig !

Was war für mich ausschlaggebend warum ich einen Corolla gekauft habe ?

Der Volvo wurde mir im Unterhalt zu teuer, obwohl nichts dran war, standen da in den nächsten 2 Jahren Reparaturkosten von gut 2000€ (alles Verschleiß) an. Dazu war er mir auch zu groß geworden. Als ich ihn gekauft habe waren wir mitten im Hausbau und da hat er tolle Dienste geleistet, weil einfach alles reingepasst hat. Benötigt hatte ich das dann aber nicht mehr. Da ich nicht mehr so viele Kilometer im Jahr zu fahren hatte lohnte sich ein Diesel für mich auch einfach nicht mehr, also erste Voraussetzung war für mich schonmal "kein Diesel". Da ich mitbekommen hatte wie VW im Zuge des Abgasskandals mit seinen Kunden umgegangen ist war dieser Konzern für mich auch gestorben ! Also tingelte ich Franzosen und Asiaten ab. Die Franzosen waren relativ schnell raus, da ich bei den Fahrzeugen einfach kein gutes Gefühl bekam, sie waren nicht schlecht aber sie sprachen mich nicht an. Gerne hätte ich zu einem Plugin oder BEV tendiert aber die Technik erschien mir noch nicht ausgereift, der Preis zu hoch und die Ladeinfrastruktur ungenügend.
Um Umwelttechnisch das bestmögliche rauszuholen blieb dann halt nur noch Vollhybrid übrig und da stand die Entscheidung zwischen Toyota C-HR und Hyundai Ioniq . Ursprünglich wollte ich nämlich einen C-HR aber dann stand auf einmal der neue Corolla beim Händler und da war dann eigentlich klar, das ich mich für diesen entscheiden würde. Auf Toyota fiel die Wahl, aufgrund der größeren Erfahrung mit Vollhybriden und die Technik schien mir bei Toyota etwas weiter zu sein (zumindest war es 2019 so).
Der Corolla wirkte auf mich jedenfalls, das er perfekt zu mir passt und er alle meine Kriterien erfüllte und das gilt bis heute ! Sparsam, gute und zuverlässie Assistenten, gutes Preis/Leistungsverhältnis, zuverlässige Technik und ein stufenloses Planetengetriebe 🙂

Das mit der Erziehung zur Entschleunigung kann ich so voll bestätigen. Seit ich den Corolla fahre, bin ich auch viel gemütlicher unterwegs. Ist irgendwie ein verrücktes Phänomen. Ich hab mir jetzt als Zweitwagen noch einen CLK zugelegt, damit man auch mal ein bisschen drauftreten kann, ein richtiger Sportler ist das natürlich auch nicht, aber selbst damit habe ich mich mit Tempomat und 120 auf der Autobahn erwischt :-) und sobald die Durchschnittsanzeige über 8 Liter geht, bekomme ich fast schon ein schlechtes Gewissen. Ist auch wirklich komisch so große Zahlen zu sehen, wenn man sonst schon kaum die 5 vor dem Komma zu Gesicht bekommt... Auch das Hochgefühl, wenn man es geschafft hat, einen gewissen Teilabschnitt seiner Strecke doch komplett elektrisch zu fahren ist nicht zu verachten. Ist halt wirklich eine andere Art Auto zu fahren, aber keinesfalls schlechter. Nur eben anders.

Und Fahrspaß hat man übrigens trotzdem, nur definiert sich das eben nicht über eine starke Beschleunigung oder so. 🙂

Zitat:

@passi_90 schrieb am 7. März 2021 um 20:46:03 Uhr:


Leute Leute, stopp, ihr wisst nicht dass ich Ösi bin und dass man bei uns für den 2,0 Hybrid mehr als das Doppelte an Versicherung + Steuer bezahlt als für den 1,8 er.

Ob es mir das Wert wäre weiß ich nicht ganz. Ist denn den 2,0 er Corolla ein Sportler? Bzw. anders ausgedrückt, lassen sich sportliche Gene erfühlen?

Hallo
Also ich würde dringend zu einer Probefahrt mit dem 2,0 er raten. Es ist ein gehöriger Unterschied
Ich hatte beide zur Probefahrt danach war klar. 2,0 😉

Mein erstes Auto war ein Toyota Yaris, BJ 2006, 1,3l Benziner mit dem automatisierten Schaltgetriebe (MMT), welches langsam, rucklig, mehrfach defekt, mit einem Wort: miserabel war. Ich hatte nach 3 Jahren die Schnauze voll von dem Getriebe und habe mich nach Alternativen umgeschaut.
Wandler, damals noch weit verbreitet, kamen nicht in Frage (zu langsam und ineffizient) und DKGs waren noch ziemlich neu und teuer - und eigentlich wollte ich nie wieder ein Auto mit Kupplung, da die bei meinem Yaris die meisten Probleme gemacht hat. (DKGs haben logischerweise zwei)

Der Auris Hybrid war mir 2011-12 noch etwas zu teuer und ich wollte nicht mehr länger auf sinkende Gebrauchtwagenpreise warten, daher habe ich 2012 einen Yaris Hybrid bestellt, welcher mein damaliges Hauptkriterium - kein Geruckel mehr - mit Bravour erfüllt hat.
Der Yaris hat sich aber als etwas "schäbig" herausgestellt - kaum Dämmung, billige Materialien, einfache Sitze, schlechte Heizleistung und viele nervige Kleinigkeiten - daher habe ich schon 2015 wieder gewechselt und mit dem Lexus CT einen deutlich hochwertigeren Wagen gefunden, der im Unterhalt praktisch genauso billig wie der Yaris war.

In den letzten 1-2 Jahren ist der Wunsch nach etwas mehr Leistung, einem neueren Infotainment (Apple Carplay war mir wichtig) und Assistenten wie dem Abstandsradar immer größer geworden, und da der Lexus CT leider nie einen Nachfolger bekommen hat, musste ich mich anderweitig umsehen. Neben dem Corolla habe ich mir den zweiten Nissan Leaf genauer angeschaut, welcher mich aber nicht ganz überzeugt hat. (hauptsächlich geschmackliche Gründe, nicht unbedingt technische)

Der Corolla Kombi mit dem 2,0l Motor ist derzeit für mich das ideale Paket. Der Kompromiss aus Leistung und Verbrauch ist gut gelungen, er hat viel Platz, passt aber problemlos auf jeden normalen Stellplatz, ich sitze hervorragend und an Technik ist alles drin, was das Herz begehrt.

Der Corolla wird aber ziemlich sicher mein letztes Auto ohne Steckdose sein, als nächstes kommt ein PHEV oder BEV. Am liebsten wäre mir ein Corolla Plug-In Hybrid auf Basis des 2,0l Hybridystems. (quasi analog zum RAV4 Plug-In Hybrid mit entsprechender Leistungssteigerung)

@der Hausmeister
ich will mal kurz das Wort schäbig aufgreifen,
meine Kritikpunkte am Corolla (erster Eindruck) sind:
- Hinten im Kofferraum die Seitenabdeckungen wirken billig, man kann sie ganz easy eindrücken wenn man mal etwas fester anlangt, wirkt nicht besonders hochwertig
- Der herausnehmbare Laderaumboden ist zwar vom Gewicht sehr leicht, hat auf mich aber nicht besonders robust gewirkt.
- nur eine Tasche an der Rückseite des Fahrersitzes soweit ich informiert bin. Ist es nicht bei jedem neueren Fahrzeug Standard dass es serienmäßig auch beim Beifahrersitz an der Rückseite eine Tasche gibt?
- über das Navi habe ich einige schlechte Dinge gelesen, wer von euch hat es und ist zufrieden? Finde es blöd wenn es eine extra Taste mit MAP gibt und man hätte das Navi nicht dabei. Der Vorführwagen bei der Probefahrt hatte die Navi Software nicht dabei, konnte ich daher nicht testen.

Habt ihr irgendwelche Kritikpunkte am Corolla Hybrid die euch wirklich stören im Alltag?

Und noch eine ganz andere Frage, wer von euch hat schon mal auf den Unterboden geblickt? Ist er vollverkleidet mit Kunststoffschutzabdeckungen, bzw. ist nacktes Blech sichtbar? Soweit ich weiß gibt es bei Neuwagen keine Konservierung, wird beim Corolla nicht anders sein oder?
Wie ist Toyota generell in Bezug auf Rostanfälligkeit, Blechqualität, etc.

Beste Grüße aus Österreich.

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