Mehrere Fahrer im LKW
Also meine frage:
Ist es erlaubt zwei Fahrer in einen Lkw zu setzen um abwächselnd zu fahren?
danke
johnny
63 Antworten
Zwei Fahrer ?????
Hallo John,
die zwei Fahrer Geschichte ist so'ne Sache. Das erste Problem sind die Menschen selbst. Zwei völlig verschiedene Menschen, die auf engstem Raum, miteinander klar kommen müssen! Hab' schon gehört, dass einer den anderen unterwegs einfach mal auf die Straße gesetzt hat. Mir scheint das auch das größte Problem an der ganzen Sache zu sein.
Ein anderes Problem liegt darin, dass die Fahrtzeitregelungen so ausgelegt sind, dass sich ein zweiter Fahrer nicht rentiert. Zwar muss das Fahrzeug erst nach 48 h tatsächlich stehen, aber wesentliche Vorteile bringt das nicht. Zumal in vielen Zeitanteilen das Fahrzeug mit zwei Fahrern überbelegt wäre, da es durch den zweiten Fahrer auch nicht schneller geht (Ladevorgänge, z. B.). Dennoch müßte der zweite Fahrer bezahlt werden.
In einem anderen Beitrag habe ich auf den gestiegenen Begegnungsverkehr hingewiesen. Dies scheint mir auch die günstigere Lösung zu sein, zumal ich einen Fahrer nach seiner Fahrtzeit vom Fahrzeug runter holen kann. Bleibt der Fahrer auf dem Fahrzeug wird das fahrtzeitentechnisch immer kritisch. Dass ein Fahrer in vielen Fällen nicht mehr ein Fahrzeug nur für sich beanspruchen kann, davon sollten wir uns langsam aber sicher lösen.
Immer wieder sehe ich aber andere Regelungen. In denen zwei Fahrer sich tagesweise ablösen. Auch diese Lösung scheint einigen Unternehmen dienlich zu sein. Ob sie reelle Vorteile bringt, habe ich noch nicht durchgerechnet.
Was mir am wichtigsten für die Zukunft erscheint, ist vielmehr, dass wir uns darauf einrichten, die Ladevorgänge von jemand anderem vornehmen zu lassen, um eine optimale Fahrtzeit-Strecken-Leistung zu erzielen.
Re: Zwei Fahrer ?????
Zitat:
Original geschrieben von ScaniaChris
Was mir am wichtigsten für die Zukunft erscheint, ist vielmehr, dass wir uns darauf einrichten, die Ladevorgänge von jemand anderem vornehmen zu lassen, um eine optimale Fahrtzeit-Strecken-Leistung zu erzielen.
Bei uns in der Kundschaft macht das schon eine Spedition im Nahverkehr so ähnlich.
Auflieger wird ohne Fahrzeug an Halle A geladen, der Auflieger wird dann von einem Fahrer von A nach B gebracht, bei B wird der nächste Auflieger der schon geladen wurde mitgenommen und nach C gebracht, von C wird dann der nächsten Auflieger zurück nach A mitgenommen. Sind glaub insgesammt 2 Werke und 5 oder 6 Lagerhallen wo die kreuz und Quer die Auflieger rumkarren. Standzeit haben die kaum, die stellen den Auflieger hin und nehmen den nächsten mit. Sind 4 oder 5 SZM und entsprechend viele Auflieger.
Re: Re: Zwei Fahrer ?????
Das machen wir seit jahren in der Erntezeit, ich habe zwei Hopper -Bodenentehrer-, eine ist im Feld zum Laden, der andere ist aufdem Ausladevorgang. Wennirgendwelche verzogerungen eintreten beim Ausladen, zuviele LKW's vor einem, sofort anrufen und der nachste leere LKW geht ins Feld um zu Laden. Die letzten zwei Auflieger sind Road-Trailer, das heisst das diese Auflieger direct auf die Strasse gehen zum Kunden. Wir disponieren unsere Semi's in der Erntezeit wie Taxis. Functioniert sehr gut.
Rudiger
Zitat:
Original geschrieben von Zoker
Bei uns in der Kundschaft macht das schon eine Spedition im Nahverkehr so ähnlich.
Auflieger wird ohne Fahrzeug an Halle A geladen, der Auflieger wird dann von einem Fahrer von A nach B gebracht, bei B wird der nächste Auflieger der schon geladen wurde mitgenommen und nach C gebracht, von C wird dann der nächsten Auflieger zurück nach A mitgenommen. Sind glaub insgesammt 2 Werke und 5 oder 6 Lagerhallen wo die kreuz und Quer die Auflieger rumkarren. Standzeit haben die kaum, die stellen den Auflieger hin und nehmen den nächsten mit. Sind 4 oder 5 SZM und entsprechend viele Auflieger.
jau das kenne ich mit den Wechselbrücken ...
die werden im Warenlagereingang vom LKW angefahren. Dann abgestellt. Der LKW fährt zu anderen Seite und holt sich ne neue Brücke.
Es gibt auf dem Gelände ein Trecker mit Wechselbrückenhänger der den ganzen Tag die entladenen und leeren Wechselbrücke zur Beladung verteilt.
Somit sind für die LKW´s immer volle Brücken da.
* Ist ja auch Grundgedanke einer Brücke 😉 *
Aber ich finde die Regelung das das Schlafen bei nicht stehendem Fahrzeug keine Ruhezeit ist gut. Ich brauch beim Fahren laute Musik, wie soll denn da mein "Partner" pennen können ??
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Musik Schlafen
Ich kann in jeder position, und bei jedem Larmpegel, jeden zweiten Tag sehr gut schlafen.
Rudiger
Zitat:
Original geschrieben von Basstel-Bassti
jau das kenne ich mit den Wechselbrücken ...
die werden im Warenlagereingang vom LKW angefahren. Dann abgestellt. Der LKW fährt zu anderen Seite und holt sich ne neue Brücke.
Es gibt auf dem Gelände ein Trecker mit Wechselbrückenhänger der den ganzen Tag die entladenen und leeren Wechselbrücke zur Beladung verteilt.
Somit sind für die LKW´s immer volle Brücken da.
* Ist ja auch Grundgedanke einer Brücke 😉 *
Aber ich finde die Regelung das das Schlafen bei nicht stehendem Fahrzeug keine Ruhezeit ist gut. Ich brauch beim Fahren laute Musik, wie soll denn da mein "Partner" pennen können ??
Zitat:
Original geschrieben von Basstel-Bassti
...
Aber ich finde die Regelung das das Schlafen bei nicht stehendem Fahrzeug keine Ruhezeit ist gut. Ich brauch beim Fahren laute Musik, wie soll denn da mein "Partner" pennen können ??
Wohl gibt es einige Leute, die bei fahrendem Fahrzeug schlafen können und dabei sich sogar erholen, egal, was der zweite Fahrer grade anstellt. Das Ding heißt aber Ruhezeit und das sollte das sein - egal was jemand kann oder nicht -. Deshalb gefällt mir diese Regelung auch sehr gut. Wäre diese Regelung nicht so, gäbe es noch mehr Fahrer die ihre Vitalität künstlich und mit zweifelhafter Wirkung aufputschen, sich dadurch eher noch mehr fahruntüchtig machen und letztendlich Unfälle bauen.
Unabhängig davon würde ich bei manch einem Fahrer nicht unwissend (in der Koje liegend) in den Tod chauffiert werden.
Bei einer Zwei-Fahrer-Geschichte dreht es sich halt um mehr, als nur das Schlafen können im fahrenden Fahrzeug. Das Wesentliche dabei: Man kann den Mitfahrer in den seltensten Fällen selbst bestimmen.
Zweiter Fahrer
Deswegen wird bei uns auch immer gefragt ob du mude bist. Wir fahren grundsatzlich alleine, haben aber schon mehr wie einmal zwei Fahrer im Pick-up truck einem Semi im home bound entgegengeschickt, so das der Fahrer am Wochenende zuhause ist.
Das ist alles nur eine Einstellung wie du deinen Betrieb fuhrst, und wie du deine Mitmenschen behandelst.
Rudiger
Desweiteren besteht ein Team meistens aus Ehepaare oder Teams, eingestellt als Teams.
Re: Zweiter Fahrer
Zitat:
Original geschrieben von Rudiger
Deswegen wird bei uns auch immer gefragt ob du mude bist. Wir fahren grundsatzlich alleine, haben aber schon mehr wie einmal zwei Fahrer im Pick-up truck einem Semi im home bound entgegengeschickt, so das der Fahrer am Wochenende zuhause ist.
Das ist alles nur eine Einstellung wie du deinen Betrieb fuhrst, und wie du deine Mitmenschen behandelst.
Rudiger
Desweiteren besteht ein Team meistens aus Ehepaare oder Teams, eingestellt als Teams.
Rüdiger,
ist das, was an Bord passiert, wirklich eine Frage der Einstellung, wie DU Deinen Betrieb führst? Offensichtlich gehst Du von idealen Vorstellungen aus. Ehepaare habe eine ideale Basis.
In der Kabine herrscht eine ganz andere soziale Ordnung, die Du von Ferne nicht bestimmen kannst! Es sei denn Du gehst den Weg und wechselst die Fahrer ständig aus und wirfst alle Fahrer raus, bei denen etwas vorgefallen ist. Aber wie willst Du feststellen, an wem es tatsächlich gelegen hat und woran es lag? Ich meine damit eine objektive Feststellung. Für die dafür erforderliche Fahrerfluktuation wünsche ich Dir schon jetzt viel Vergnügen.
Die Frage ist nur: Wie lange geht das gut? Über kurz oder lang wird es nicht gut gehen!
Wenn Du davon schreibst, dass Du MAL jemand mitschickst, dann ist das eher nicht das, von was wir hier reden. Für'n paar Tage geht das immer gut. Das hab' ich auch schon oft machen lassen. Die Frage ist ja: Wie lange geht das danach noch gut????
Mit der rosaroten Brille kann ich den Zwei-Fahrer-Geschichten auch Positives abgewinnen und damit find' ich für Europa sicherlich auch eine positive Ertragssituation - aber halt nur mit der rosaroten Brille! In einer realistischen Diskussion hilft uns das aber nicht weiter, weil so wenige sich trauen, eine rosarote Brille aufzuziehen.
Team
Wir fahren alleine in unserer Firma, wir haben kein zweites Bett in unseren Sleepern.
Wenn ich von Teams oder Ehepaaren spreche, dann sind das Teams die ich von der Road kenne. Diese Teams werden von Firmen eingestellt als Teams. Nicht als allein Fahrer und dann als Teams zusammengesetzt. Der Vorteil bei Teams ist das ich split sleep Fahre. Fahrer A fahrt 5,5 Std, Fahrer B schlaft, nach 5,5 Std wird gewechselt. Das geht rund um die Uhr, coast to coast.
In Deutschland / Europa, durch die geringen Entfernungen rechnen sich meiner meinung keine Teams. Staffete Fahren ist eine andere sache, wo am ende der Fahrzeit ausgestiegen und ubergeben wird, um mit den LKW die zweite Schicht zu nutzen. Das wird auch schon reichlich getan in Europa.
Rudiger
Re: Team
Zitat:
Original geschrieben von Rudiger
Wir fahren alleine in unserer Firma, wir haben kein zweites Bett in unseren Sleepern.
Wenn ich von Teams oder Ehepaaren spreche, dann sind das Teams die ich von der Road kenne. Diese Teams werden von Firmen eingestellt als Teams. Nicht als allein Fahrer und dann als Teams zusammengesetzt. Der Vorteil bei Teams ist das ich split sleep Fahre. Fahrer A fahrt 5,5 Std, Fahrer B schlaft, nach 5,5 Std wird gewechselt. Das geht rund um die Uhr, coast to coast.
In Deutschland / Europa, durch die geringen Entfernungen rechnen sich meiner meinung keine Teams. Staffete Fahren ist eine andere sache, wo am ende der Fahrzeit ausgestiegen und ubergeben wird, um mit den LKW die zweite Schicht zu nutzen. Das wird auch schon reichlich getan in Europa.
Rudiger
Dann sag' doch gleich, was Du meinst. Bisweilen war es anders zu verstehen.
In Europa lohnen sich Zwei-Fahrer-Geschichten nicht, weil die Streckenzeiten zu gering sind und sich in vielen Zeitanteilen eine Überbelegung ergibt.
Abgesehen davon, ist es nicht erlaubt, das Fahrzeug während einer Ruhezeit zu bewegen, aber das wurde ja schon ziemlich lang und breit diskutiert hier.
Im europäischen Fernverkehr dominieren hier immer noch die Fahrer-Fahrzeug-Zuordnungen, d. h. ein Fahrer hat sein Stammauto und erst für die wöchentlichen/zweiwöchentlichen Ruhezeiten wird das Fahrezeug übergeben. Im Verteilerverkehr stellt sich das nicht selten anders dar. Gerade im nationalen Fernverkehr wird immer mehr auf Begegnungsverkehr gesetzt und dann fährt das Fahrzeug nicht selten zwei Schichten.
@Rüdiger: wenn bei uns die gesetze so wären wie bei euch und man das dürfte was du in deinem letzten beitrag geschrieben hast...würden das sicher auch viele europäische firmen so machen.
ich mein von Wien nach Lissabon sind es auch 3000km. da kenn ich auch jemanden der das fährt. das ist ja auch nicht gerade nahe.
strecke
Roland, wenn da ein "Linienzug" ist oder du hast deine Ruckladung in der nahe wurde das mit unseren -US- Gesetzen Sinn machen.
Rudiger
QUOTE]Original geschrieben von Roadfly
@Rüdiger: wenn bei uns die gesetze so wären wie bei euch und man das dürfte was du in deinem letzten beitrag geschrieben hast...würden das sicher auch viele europäische firmen so machen.
ich mein von Wien nach Lissabon sind es auch 3000km. da kenn ich auch jemanden der das fährt. das ist ja auch nicht gerade nahe.
Hallo....
Ich bin zwar selber kein LKW Fahrer jedoch interessiere ich mich sehr für dieses Berufsbild.
Ich habe mir vereinzelt die Beiträge durchgelesen jedoch nicht alle.
Ich habe mal gesehen das es auch die Möglichkeit gibt, das sich zwei Sattelzüge treffen und die Fahrer tauschen ihre Fahrzeuge und fahren mit sauberer Scheibe weiter. Findet dieser Fahrzeugtausch häufig statt bzw ist das gang und gebe?
Gruß
Roman
Sattel tausch
vor 25 Jahren hatten wir das ahnlich gemacht, Ein franzosicher Lkw (Paris) brachte einen Trailer nach Monz / Belgien, zum Rastplatz, Unser Lkw fuhr Zeitgleich los aus den Kolner Raum bis Monz. In Monz wurden die Trailer getauscht und jeder ist zuruck gefahren zum eigenen Platz. Saubere Scheibe, nicht uber die Fahrzeit, keine Ubernachtung, und die Zugmaschine konnte Tagsuber benutzt werden..
Das nannten wir Begegnungsverkehr.
Was du da beschreibst ist illegal.
Rudiger
Zitat:
Original geschrieben von Mc-Gyver1987
Hallo....
Ich bin zwar selber kein LKW Fahrer jedoch interessiere ich mich sehr für dieses Berufsbild.
Ich habe mir vereinzelt die Beiträge durchgelesen jedoch nicht alle.
Ich habe mal gesehen das es auch die Möglichkeit gibt, das sich zwei Sattelzüge treffen und die Fahrer tauschen ihre Fahrzeuge und fahren mit sauberer Scheibe weiter. Findet dieser Fahrzeugtausch häufig statt bzw ist das gang und gebe?
Gruß
Roman
Zitat:
Original geschrieben von Mc-Gyver1987
...
Ich habe mal gesehen das es auch die Möglichkeit gibt, das sich zwei Sattelzüge treffen und die Fahrer tauschen ihre Fahrzeuge und fahren mit sauberer Scheibe weiter. Findet dieser Fahrzeugtausch häufig statt bzw ist das gang und gebe?
...
Hallo Roman,
der Rüdiger hat da vollkommen Recht! Sowas ist definitiv illegal!!! Mit den digitalen Geräten und den Fahrerkarten wird so etwas weitestgehend unterbunden. Nur wenn sich jemand eine zweite Fahrerkarte beschafft - was strafbar wäre - könnte man das in Zukunft noch machen. Wer will dieses Risiko eingehen?
Auch heute nennt man das noch Begegnungsverkehr und das wird immer häufiger. Allerdings hält da jeder Fahrer seine Lenk- und Ruhezeiten sauber ein.
Beim Begegnungsverkehr geht es auch nicht darum, dass ein zweiter Fahrer an Bord ist oder das Fahrzeug getauscht wird, sondern es geht darum, den Ladungsträger zu tauschen. Selbst der Umstieg auf einen PKW wäre in Europa nicht erlaubt!
Hierbei werden die Übergabestellen so gesteuert, dass die Fahrtzeiten eingehalten werden. Einer stellt den Ladungsträger (Sattelaufleger, Brücke) ab und ein andere nimmt den dann auf. Dieses Verfahren macht aber am meisten Sinn, wenn Hin- und Rückfahrten unter Last erfolgen. Regelmäßig beträgt die Distanz dann die Hälfte möglichen Fahrtzeit.
Da das Fahrzeug immer wieder zum Ausgangspunkt zurück kommt, kann das Fahrzeug unproblematisch durch weitere Fahrer für eine weitere Schicht genutzt werden. Damit steigt die Effizienz, d. h. die Kosten je gefahrener km reduzieren sich und das sogar erheblich!